CORONA: Ab Montag bleiben in Dortmund alle Schulen und Kitas geschlossen – Fußball-Liga sagt den 26. Spieltag ab

Einfach nur Vandalismus oder ein Symbol für Corona? Dieser Junge auf der Bauwand im Hauptbahnhof hat neuerdings einen Mundschutz. Foto: Alex Völkel
Einfach nur Vandalismus oder ein Symbol für Corona? Dieser Junge auf der Bauwand im Hauptbahnhof hat neuerdings einen Mundschutz. Langsam kommt das öffentliche Leben zum Erliegen. Foto: Alex Völkel

Es ist die Zeit der Eilmeldungen, denn teils überschlagen sich wegen des Coronavirus die Ereignisse. Die NRW-Landesregierung verkündete heute, ab nächster Woche landesweit bis zu den Osterferien die Schulen und Kitas zu schließen, obwohl die Stadt Dortmund hier keinen Handlungsbedarf sah. Zumindest nicht für eine generelle Schließung. Ihre Strategie: Entscheidungen – je nach Lage und Anforderungen – im Einzelfall zu treffen. Ohnehin kann in dem „dynamischen Prozess“ der Ausbreitung des Virus wenig sicher vorausgesagt werden. Daher gilt in erster Linie: die Entwicklung möglichst zu verlangsamen, um die Gesundheitsversorgung nicht zu überlasten. – Und während sich die Dortmunder Polizei auf ein Geisterpiel-Derby am Samstag vorbereitete, hat die Deutsche Fußball-Liga nun doch – am Freitagnachmittag – den kompletten Spieltag abgesagt.

14 bestätige Corona-Fälle in Dortmund – Ansteckungsquellen kamen von außen

Erneute Pressekonferenz im Dortmunder Rathaus heute Mittag, an einem Freitag den 13, zu einem Thema, das gegenwärtig die Schlagzeilen beherrscht: die Corona-Pandemie. 14 bestätige Fälle gab es zu jenem Zeitpunkt mittlerweile in der Stadt. Bis zum Abend wurden es 19.

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14 Menschen wurden in Dortmund positiv getestet, 68 Untersuchungen stehen noch aus. Foto: Stadt Dortmund
14 Menschen wurden in Dortmund bis zum Mittag positiv auf COVID-19 getestet. Jetzt sind es 19. Foto: Stadt Dortmund

Die gute Nachricht: Bislang können die Behörden bei jedem der 14 Fälle nachvollziehen, woher die Ansteckung kam. Und die kam von außen. Bei den hinzugekommenen läuft die Abklärung. Es gäbe in Dortmund „noch keine Befunde, dass sich hier Ketten gebildet hätten“, erklärte OB Ullrich Sierau erleichtert.

Das allerdings ist nur eine Frage der Zeit. Dennoch heißt es für die Verantwortlichen, kühlen Kopf zu bewahren. „Wir wollen gerne immer informieren, aber keinen Anlass für Panik geben“, macht der OB klar. „Generell sind wir mit dem, was sich in Dortmund entwickelt hat, zufrieden.“ Unter den gegebenen Umständen, versteht sich.

Weniger begeistert ist die Stadtspitze allerdings von der Krisenpolitik der NRW-Landeregierung. Da seien Erlasse in die Welt geschickt worden, „die nicht ausreichend erklärt waren“. Eine Anspielung auf die Weisung von Landes-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), öffentliche Veranstaltungen mit über 1.000 Teilnehmer*innen zu untersagen.

Schulschließungen: Wie kann die Betreuung von Kindern und Jugendlichen organisiert werden?

Vor allem aber fehlt es der Stadt an gemeinsamen Kommunikations- und Handlungsstrukturen, die der Lage angemessen sind. Sie sei keine Anhängerin einer Arbeitsteilung, dass irgendwas entschieden würde, deren Umsetzung woanders organisiert werden müsse, deutet Dortmunds Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner ein Kernproblem gegenüber dem Krisenmanagement der Landesregierung an.

Dr. Frank Renken, Leiter Gesundheitsamt Dortmund
Dr. Frank Renken, Leiter des Gesundheitsamtes, betont: „Wir halten pauschale Regelungen in diesem Bereich nicht für angemessen.“. Foto: Klaus Hartmann

Das betrifft aktuell die angeordnete Schließung der Schulen und Kitas in ganz NRW. Diese sollen ab Montag geschlossen bleiben. Die zentrale Frage: Wie soll die Betreuung der Kinder und Jugendlichen organisiert werden?

Die Großeltern als Risikogruppe kommen nicht in Frage. Die Eltern arbeiten vielleicht im Gesundheitswesen, bei Polizei oder Feuerwehr und werden dringend in ihrem Beruf benötigt. Dr. Frank Renken, Leiter des Gesundheitsamtes, betont: „Wir halten pauschale Regelungen in diesem Bereich nicht für angemessen.“

Worum es den Verantwortlichen in Dortmund und anderswo grundsätzlich geht: etwaige Infektionsketten zu unterbrechen, das Infektionsgeschehen zu verlangsamen, wie Zoerner sagt. Obwohl sich in Zukunft vermutlich sowieso viele Menschen in der Stadt anstecken werden. Die Absicht ist klar: eine quasi dosierte Nachfrage im Gesundheitssystem. So dass alle, die an schweren Symptomen leiden, mit den vorhandenen Kapazitäten versorgt werden können.

Land ordnet die Schließung von Schulen, Kitas und Kinderpflegestellen an

Unbeschadet der Bedenken hat die Landesregierung nun ohne Absprache – jedenfalls nicht mit Dortmund – beschlossen, dass alle Schulen in Nordrhein-Westfalen durch das Vorziehen des Beginns der Osterferien ab sofort ab Montag bis zum 19. April 2020 geschlossen werden.

Leere Klassen- und Fachräume – bis nach Ostern werden alle Schulen und Kitas schließen.  Foto: Leopold Achilles

„Die Schulen werden aber am Montag und Dienstag für eine Betreuung von nicht betreuten Schülerinnen und Schülern sorgen. In den weiterführenden Schulen wird für die aktuellen Abschlussjahrgänge sichergestellt, dass geplante nötige Prüfungen abgelegt werden können“, heißt es in einer Stellungnahme des Landes.

Außerdem hat das Land – wieder ohne Rücksprache – beschlossen, auch  alle Einrichtungen zur Kinderbetreuung zu schließen: „Ab Montag dürfen Kinder im Alter bis zur Einschulung keine Kindertageseinrichtung, Kindertagespflegestelle, Heilpädagogische Kindertageseinrichtungen oder ,Kinderbetreuung in besonderen Fällen‘ betreten. Die Eltern sind verpflichtet, ihre Aufgabe zur Erziehung der Kinder wahrzunehmen. Sie haben dafür Sorge zu tragen, dass ihre Kinder die Kindertagesbetreuungsangebote nicht nutzen“, teilte das Land mit.

Allerdings müssten weiter Betreuungsmöglichkeiten für Kinder vorgesehen werden: für Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und weiteres Personal, das notwendig ist, um intensivpflichtige Menschen zu behandeln; für Eltern, die in Bereichen der öffentlichen Ordnung oder anderer wichtiger Infrastruktur arbeiten. „Die Landesregierung stimmt sich bei der Schließung der Kindestagesbetreuungseinrichtungen eng mit den Trägern und kommunalen Spitzenverbänden ab“, hieß es dazu lapidar.

Derby fällt aus – DFL beschließt Verlegung des 26. Spieltags der Bundesliga und 2. Bundesliga

Angesichts der Dynamik des heutigen Tages mit neuen Corona-Infektionen und entsprechenden Verdachtsfällen in direktem Zusammenhang mit der Bundesliga und 2. Bundesliga hat das Präsidium der DFL (Deutsche Fußball Liga) kurzfristig entschieden, den ursprünglich heute beginnenden 26. Spieltag in beiden Ligen zu verlegen. Darüber hinaus empfiehlt das Gremium der am kommenden Montag tagenden Mitgliederversammlung der Proficlubs, die Aussetzung des Spielbetriebs bis zum 2. April fortzusetzen.

Wegen der Gefahren durch den Coronavirus soll das Derby im Signal-Iduna-Park als Geisterspiel ohne Zuschauer*innen stattfinden. Foto: Alex Völkel
Statt eines Geisterspiels wird es nun gar kein Derby geben – der komplette Spieltag wird verschoben. Foto: Alex Völkel

Hintergrund ist unter anderem, dass sich im Laufe des Tages der Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus im Umfeld mehrerer Clubs und von deren Mannschaften ergeben hat und weitere Infektionen nicht auszuschließen sind. Zuvor wurde in der 2. Bundesliga nach der Profimannschaft von Hannover 96 auch für die gesamte Mannschaft des 1. FC Nürnberg durch die örtliche Gesundheitsbehörde häusliche Quarantäne verordnet.

Unverändert soll in der Länderspiel-Pause zwischen allen Clubs unter Berücksichtigung der dann vorliegenden Erkenntnisse, zum Beispiel auch hinsichtlich des internationalen Spielkalenders, über das weitere Vorgehen beraten werden. Ziel ist es weiterhin, die Saison bis zum Sommer zu Ende zu spielen – aus sportlichen Gesichtspunkten, aber insbesondere auch, weil eine vorzeitige Beendigung der Saison für einige Clubs existenzbedrohende Konsequenzen haben könnte.

Schon am Montag hatte das DFL-Präsidium erklärt, dass, falls es zur Verschiebung von Spielen kommen sollte, dies nur in Bezug auf ganze Spieltage en bloc erfolgen solle. Damit fällt das Derby zwischen dem BVB und Schalke 04 an diesem Samstag aus – es wäre ohnehin ein Geisterspiel gewesen.

Stadt erarbeitet Ordnungsverfügung samt Checkliste zur Evaluation von Veranstaltungen

Im domicil club wird ab sofort der Dortmunder Musikstammtisch stattfinden.
Gähnende Leere in den Clubs – das könnte ab kommende Woche vorerst zur Regel werden. Falls sie überhaupt noch öffnen. Foto: domicil

Auch die Stadt feilt weiter an den Folgen der Landeserlasse. Dazu gehört auch, sich der wirtschaftlichen Folgen zu versichern. Es sei der Stadtspitze klar, „dass das auch ökonomische Auswirkungen hat“, macht Sierau klar.

Das gelte sowohl für Unternehmen, die bei einem Ausfall von Veranstaltungen rückversichert seien, wie für solche, wo dies nicht der Fall ist. Gespräche mit der Eventwirtschaft seien bereits geführt worden.

Anfang kommender Woche soll eine differenzierte Ordnungsverfügung der Stadt vorgestellt werden, die sich dem Problem von Menschenansammlungen unter 1.000 Personen annimmt. Sie dient als Checkliste über das Gefährdungspotential bei kleineren Veranstaltungen in geschlossenen Räumen und beinhaltet ein gestuftes Evaluationssystem in Abhängigkeit von der Anzahl der erwarteten Teilnehmer*innen und anderer Risikofaktoren wie deren Alter oder chronischer Krankheit.

Muss vor diesem Hintergrund eine Veranstaltung abgesagt werden, dürfte hier eine Argumentationshilfe gegenüber Versicherungen vorliegen.

Kein Einstieg über den vorderen Teil in die Busse der Dortmunder Stadtwerke

Die Stadtwerke lassen die vorderen Türen in den Bussen geschlossen und sperren auch die vorderste Sitzreihe.
Die Stadtwerke lassen die vorderen Türen in den Bussen geschlossen und sperren auch die vorderste Sitzreihe. Foto: DSW21

Konkret dreht die Stadt noch an einer anderen Stellschraube, nämlich von der Versorgungsseite her: Ärzt*innen werden von Routineaufgaben entbunden, um sie im Kampf gegen das Virus einsetzen zu können.

Dies betrifft beispielsweise die anstehenden Schuleingangsuntersuchungen in diesem Jahr – immerhin an die 4.000, wie Frank Renken bemerkt. Hinzu kämen 1.000 Kinder aus Migrationsfamilien.

Auch die Dortmunder Stadtwerke haben jetzt wegen Corona Konsequenzen gezogen: Ab dem morgigen Samstag wird in allen Bussen der DSW21 die vordere Tür bis auf Weiteres geschlossen bleiben.

Der Ticketverkauf beim Fahrpersonal wird eingestellt sowie die erste Sitzreihe hinter dem Fahrerbereich abgesperrt. Durch diese Maßnahmen soll die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des Coronavirus für Fahrer*innen und Fahrgäste minimiert werden.

Wegen der heute von der NRW-Landesregierung beschlossenen Schulschließungen bis zu den Osterferien entfallen ab Montag bei DSW21 ebenso die sogenannten E-Wagen (Einsatzwagen) im Busbereich. Das sonstige Angebot im Bus- und Stadtbahnbereich bleibt – zunächst – unverändert.

UPDATE:

Wir veröffentlichen die Stellungnahme der Stadt Dortmund hier m Wortlaut

 Stadt Dortmund prüft Landesentscheidungen zu Schulen und Kitas

„Bezüglich der heute Mittag in einer Pressekonferenz von Ministerpräsident Armin Laschet sowie auf der Website des Landes geäußerten Vorgaben der Landesregierung zur Schließung der Grundschulen und weiterführenden Schulen ab Montag sowie zum Betretungsverbot für Kinder bis zur Einschulung für Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen etc. erreichen die Stadt Dortmund zahlreiche Anfragen.

Diese Entscheidungen der Landesregierung kamen für die Stadt Dortmund völlig überraschend; sie wurden zuvor weder besprochen noch angekündigt. Die Stadt Dortmund prüft die auf diesen Wegen der Öffentlichkeit mitgeteilten Entscheidungen der Landesregierung und wird dazu Stellung beziehen.

Mit Blick auf die sehr berechtigte Unsicherheit der Eltern bezüglich der kurzfristig nicht mehr gesicherten Betreuung ihrer Kinder in der kommenden Woche sowie die weiteren sich daraus ergebenden Probleme zum Beispiel für Arbeitnehmer und Arbeitgeber wird die Stadt Dortmund nach Übergangslösungen suchen. Sobald darüber Klarheit herrscht, wird die Stadt Dortmund die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren.“

Update zu Neuansteckungen und zur zentralen Abstrichstelle beim Gesundheitsamt:

Coronavirus: 19 bestätigte Corona-Fälle in Dortmund. In Sachen Coronavirus  lässt sich für Dortmund folgendes Update geben:

– Am heutigen Freitag sind fünf weitere positive Testergebnisse nach den Ergebnissen laufender Laboruntersuchungen dazu gekommen. Die Zahl der Corona-Fälle hat sich somit von 14 auf aktuell 19 erhöht. Die Kontaktpersonen der fünf neuen Fälle werden ermittelt, die Gespräche laufen. Zwei der neuen Fälle waren im Österreich-Urlaub.

– Gestern Donnerstag, 12.03.2020, fanden insgesamt 68 Testungen statt. Davon sind 29 negativ getestet worden. Die restlichen 39 Abstrich-Ergebnisse stehen noch aus.

– Heute Freitag, 13.03.2020. fanden im Gesundheitsamt insgesamt 53 Testungen statt. Die Stadt Dortmund wird über die Ergebnisse wie bisher fortlaufend informieren.

Das Gesundheitsamt bittet dringend um Verständnis bei der Bevölkerung, dass nur ein Test auf das Corona-Virus durchgeführt werden kann, wenn eine vorherige telefonische Anmeldung erfolgt ist. So sind lange Wartezeiten zu vermeiden. Diese entstehen aber, wenn zusätzlich unangemeldete Personen kommen.

Außerdem kann das Gesundheitsamt zu seinen Sprechzeiten nur eine bestimmte Menge an Tests durchführen und wird in Zukunft alle Personen, die unangemeldet kommen und das Kontingent überschreiten, wegschicken müssen.

Zusätzlich wird darum gebeten, nur absolut dringende und unaufschiebbare Anfragen (telefonisch oder per Mail) an das Gesundheitsamt zu richten. Grundsätzliche Informationen finden Bürgerinnen und Bürger auch auf den Internetseiten der Kassenärztlichen Vereinigung, des Robert-Koch-Instituts oder auch auf www.dortmund.de

 

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Reaktionen

  1. Stadt Dortmund (Pressemitteilung)

    Stadt Dortmund prüft Landesentscheidungen zu Schulen und Kitas

    Bezüglich der heute Mittag in einer Pressekonferenz von Ministerpräsident Armin Laschet sowie auf der Website des Landes geäußerten Vorgaben der Landesregierung zur Schließung der Grundschulen und weiterführenden Schulen ab Montag sowie zum Betretungsverbot für Kinder bis zur Einschulung für Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflegestellen etc. erreichen die Stadt Dortmund zahlreiche Anfragen.

    Diese Entscheidungen der Landesregierung kamen für die Stadt Dortmund völlig überraschend; sie wurden zuvor weder besprochen noch angekündigt.

    Die Stadt Dortmund prüft die auf diesen Wegen der Öffentlichkeit mitgeteilten Entscheidungen der Landesregierung und wird dazu Stellung beziehen.

    Mit Blick auf die sehr berechtigte Unsicherheit der Eltern bezüglich der kurzfristig nicht mehr gesicherten Betreuung ihrer Kinder in der kommenden Woche sowie die weiteren sich daraus ergebenden Probleme zum Beispiel für Arbeitnehmer und Arbeitgeber wird die Stadt Dortmund nach Übergangslösungen suchen.

    Sobald darüber Klarheit herrscht, wird die Stadt Dortmund die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren.

  2. GEW Dortmund (Pressemitteilung)

    GEW Dortmund sieht keine Chance für einen Schulbeginn nach den Osterferien – Das Zeitfenster ist nicht zu realisieren!

    Wenn an diesem Mittwoch die Ministerin verkündet, wie es nach dem Ende der Osterferien in den Schulen weitergehen soll, kann dies nicht bedeuten, dass ab Montag die Schulen geöffnet sind und regulärer Unterricht stattfindet. Das Zeitfenster ist aus Sicht der GEW Dortmund viel zu gering. „Egal, wann und wie Frau Gebauer den Einstieg vorgibt“, erklärt Volker Maibaum für die GEW Dortmund, “brauchen die Schulen mindestens 1 Woche, um alle Vorbereitungen zu treffen und mit dem Schulträger alle Voraussetzungen zu klären.“ Damit ist aus Sicht der GEW Dortmund der 20.4. nicht zu realisieren.

    Allein die Frage, wie die Schülerinnen und Schüler in die Schule kommen, muss durch den Schulträger geklärt sein. Die Abstandregelungen seien in den Schulbussen nicht zu halten, auch wenn nicht alle zur gleichen Zeit kommen. „Sind die Dortmunder Stadtwerke in der Lage nur bestimmte Schülergruppen zu bestimmten Schulstandorten zu bringen und dabei die Kapazitäten in den Bussen und Bahnen den Abstandsregelungen entsprechend anzupassen?“ fragt sich die GEW Dortmund. In den Schulen müssen die hygienischen Voraussetzungen geprüft und eventuell angepasst werden. „Ist eine tägliche Nassreinigung der Räume und eventuell eine mehrfache tägliche Reinigung der Toiletten und sanitären Anlagen zu realisieren?“ stellt sich aus Sicht der GEW Dortmund als Frage und für den Schulträger als Herausforderung.

    Unklar ist aus der Sicht der GEW, welches Personal für welche Aufgaben zu Verfügung steht. „Teilweise haben Schulen 20% Beschäftigte, die selber zur Risikogruppe gehören,“ erklärt Volker Maibaum, “diese fehlen auf jeden Fall. Für die anderen ist nicht geklärt, wie diese unter den Bedingungen des Infektionsschutzes eingesetzt werden können.“ All dies spräche gegen einen Schulbeginn direkt nach den Osterferien.

    In Verantwortung gegen über den Schülerinnen und Schülern sollte jetzt endlich klar gesagt werden, dass weder die Abiturprüfungen noch die zentrale Abschlussprüfung Klasse 10 durchgeführt werden können. „Statt dem Fetisch Zentralabitur anzuhängen, sollte die Ministerin klar sagen, dass alle ihre Abschlussnoten und ihr Zeugnis bekommen sowie dass dies bundesweit anerkannt wird“, fordert Volker Maibaum. Es sei darin erinnert, dass die Mehrheit der akademisch ausgebildeten Menschen in diesem Lande, bis vor 10 Jahren kein Zentralabitur gemacht habe. „Wenn Schulen wieder einstiegen, haben die Lehrkräfte und die sozialpädagogischen Fachkräfte besseres zu tun, als zentrale Prüfungen vorzubereiten,“ meint Volker Maibaum.

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