Start der achten Grundschule im Altbau an der Gneisenaustraße

Hoher Handlungsdruck: Die Nordstadt soll eine weitere Grundschule bekommen

Die Lessingschule - bisher in der Gneisenaustraße - wird am Sunderweg neu gebaut.
Trotz des Neubaus für die Lessingschule soll der alte Standort in der Gneisenaustraße Startpunkt einer neuen Schule werden. Archivfoto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Plätze an Kitas und Grundschulen sind in der Nordstadt besonders knapp – die Stadt Dortmund kommt beim Bauen kaum hinterher. Daher werden schon seit Jahren Containermodule genutzt, Erweiterungen errichtet und eigentlich schon aufgegebene Schulgebäude weiter betrieben. Dennoch müssen im kommenden Schuljahr nicht wenige Kinder in einem anderen Stadtteil beschult werden. Um dem entgegen zu steuern, soll die Nordstadt eine achte Grundschule bekommen.

Die „Schule am Blücherpark“ soll später an die Burgholzstraße umziehen

Die Stadt Dortmund steuert damit auf fast 90 Grundschulen zu: Die 89. soll zum Schuljahr 2025/26 in der Nordstadt starten. Sie steht beispielhaft für den groß angelegten Umbau der Schullandschaft in der Innenstadt-Nord. Zum 1. August 2025 soll am Standort Gneisenaustraße 60 – dem früheren und sanierungsbedürftigen Altbau der Lessing-Grundschule – eine neue Grundschule starten. Als vorläufigen Name schlägt die Verwaltung „Schule am Blücherpark“ vor. 

Der Abriss des ehemaligen Brüderkrankenhauses (Altbau der Anne-Frank-Gesamtschule) ist abgeschlossen. Foto: Alex Völkel
Platz für Neubauten: Der Abriss des ehemaligen Brüderkrankenhauses  – zuletzt Altbau der Anne-Frank-Gesamtschule – wurde 2021 beendet. Archivfoto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Aktuell befindet sich unter dieser Adresse noch ein zweiter Standort der Libellen-Grundschule – weil Plätze fehlten, wurden dort vorübergehend zusätzliche Klassen geschaffen. Bis zum Schuljahr 2027/28 soll die „Schule am Blücherpark“ in der Gneisenaustraße zu Hause sein.

Anschließend geht es an den finalen Standort, an die fast drei Kilometer entfernte Burgholzstraße 150. Dort wurde bereits Platz geschaffen und der Altbau der Anne-Frank-Gesamtschule – das ehemalige Brüderkrankenhaus – abgerissen.

Über die „Schule am Blücherpark“ wird der Rat der Stadt Dortmund in seiner Sitzung Mitte Mai entscheiden. Die Grundschule steht beispielhaft für die Erweiterung der Schullandschaft in der Nordstadt, denn: Dortmund ist eine wachsende Stadt und insbesondere in der Innenstadt-Nord wird es langfristig einen hohen Bedarf an Grundschulplätzen geben.

In der neuen Grundschule soll es zunächst Unterricht für Klassen 1 bis 3 geben

Da die Lage hier akut ist, hatte die Politik die Verwaltung beauftragt, im Stadtbezirk eine eigenständige achte Grundschule zu errichten. Gestartet wird 2025/26 zunächst mit Schüler:innen der Klassen eins bis drei, jeweils zweizügig. Der Neubau an der Burgholzstraße wird voraussichtlich zum Schuljahr 2027/28 fertig sein, dann folgt der Umzug dorthin. Platz ist dort für insgesamt vier Schulzüge.

Es ist ein echtes Vorzeigegebäude, welches die Stadt ämterübergreifend in Eigenregie nach der eigenen Schulbaurichtlinie geplant hat: Die Grundschüler:innen lernen nun in modernen und technisch gut ausgestatteten Klassenräumen. 
Die neue Lessing-Grundschule ist ein echtes Vorzeigegebäude, welches die Stadt ämterübergreifend in Eigenregie nach der eigenen Schulbaurichtlinie geplant hat:. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Dass die Kinder zunächst in einem eigentlich schon ausrangierten Gebäude unterrichtet werden, ist eine Notlösung: „Die Kinder brauchen jetzt schon Grundschulplätze, daher können wir nicht auf einen Neubau warten“, macht Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt auf Nachfrage von Nordstadtblogger die Dringlichkeit deutlich.

Daher wird das alte Schulgebäude an der Gneisenaustraße erneut genutzt, nachdem die Schüler:innen der Lessing-Grundschule im vergangenen Sommer in ihr neues und modernes Gebäude am Sunderweg umgezogen sind. 

Die Libellenschule soll später wieder auf einen Standort und vier Züge „schrumpfen“

Anschließend wurde das Gebäude als Außenstelle der Libellen-Grundschule genutzt – diese ist damit siebenzügig. Am Standort Gneisenaustraße besuchen aktuell 68 Schüler:innen die erste Klasse. 20 weitere sind in einer Sprachförderklasse.

Die Libellen-Grundschule in der Nordstadt.
Die Libellen-Grundschule in der Nordstadt ist derzeit auf zwei Standorte verteilt. Archivfoto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

2024/25 werden voraussichtlich weitere zwei Eingangsklassen gebildet. 2025/26 wird die neue Grundschule dann in Betrieb gehen – formal gesehen gibt die Libellen-Grundschule dann diese Klassen ab.

Zumindest in Sachen Digitalisierung wird der Altbau bis dahin noch ertüchtigt, damit die iPads auch genutzt werden können. In der ersten Klasse teilen sich noch zwei Kinder aus pädagogischen Gründen ein Gerät. Ab der 2. Klasse hat jedes Kind ein von der Stadt gestelltes digitales Endgerät. Doch damit diese genutzt werden können, braucht es in allen Räumen W-Lan.


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Reaktionen

  1. Städtische Immobilienwirtschaft investiert Rekordsummen in Schul- und Kitabau – 185 Mio. Euro Mittelabfluss im Jahr 2023 (PM)

    Dortmund benötigt mehr Schul- und Kitaplätze. Dafür braucht es unter anderem die passenden Gebäude. Die Städtische Immobilienwirtschaft zieht das Tempo beim Ausbau seit Jahren an.
    Die Stadt Dortmund hat 2022 eine Investitionsoffensive in die soziale Infrastruktur gestartet. In den kommenden 15 Jahren werden rund 2,9 Mrd. Euro investiert – so viel wie nie zuvor. Die Ziele lauten:

    – dem bestehenden Investitionsstau an städtischen Immobilien konsequent entgegenzutreten,
    – absehbare Bedarfe rechtzeitig zu decken und
    – die städtische Infrastruktur, den Klimazielen entsprechend, nachhaltig aufzustellen.

    In den vergangenen fünf Jahren konnte die Städtische Immobilienwirtschaft das jährlich umgesetzte Investitionsvolumen von seinerzeit durchschnittlich 60 Mio. auf über 80 Mio. Euro im Jahr 2021 steigern.

    Rekordinvestitionen im Jahr 2023

    Im Jahr 2022 wurde ein Rekordmittelabfluss von über 140 Mio. Euro erzielt, der im darauffolgenden Jahr nochmals mit einem Mittelabfluss von knapp 185 Mio. Euro übertroffen wurde.

    Die Städtische Immobilienwirtschaft geht davon aus, dass sich das Niveau der Mittelabflüsse in den kommenden Jahren bei rund 160 Mio. Euro einpendeln wird, allerdings wird es Schwankungen geben. Zum Beispiel hat die Bauweise – Modulbau oder konventionelle Bauweise – Einfluss auf die Höhe der Investitionen. Modulbau ist schneller, aber teurer.

    Derzeit werden 177 Projekte bearbeitet, von denen sich 35 bereits in der Ausführung und 142 in unterschiedlichen Planungsphasen befinden. Diese Projekte umfassen ein Investitionsvolumen in Höhe von 1,34 Mrd. Euro. Den größten Anteil mit 93 Projekten und einem Volumen von rund 830 Mio. Euro nehmen dabei Schulen inklusive Sport- und Turnhallen ein. Enthalten sind auch 17 Kita-Bauten für den städtischen Träger FABIDO mit 100 Mio. Euro. Die Städtische Immobilienwirtschaft setzt darüber hinaus Projekte für Feuerwehr, Kultur- und Freizeiteinrichtungen und Flüchtlingsunterkünfte um.

    Höhere Investitionen, mehr Ergebnisse

    Ein größerer Mittelabfluss bedeutet mehr Bautätigkeit, von der die gesamte Stadt profitiert. Mehr Gebäude stehen der Öffentlichkeit schneller zur Verfügung, dringend benötigte Schul- und Kitaplätze entstehen. Möglich wurde der Aufwärtstrend bei den Investitionen durch organisatorische Verbesserungen. Auch die vermehrte Vergabe von Aufträgen an Generalunternehmer, vor allem im Schulbauprogramm, hat dazu beigetragen.

    Der Jahresbericht der Städtischen Immobilienwirtschaft geht nun zur Kenntnis in die politischen Gremien.

  2. Dortmund macht Tempo beim Ausbau von Schul- und Kitaplätzen (PM SPD-Fraktion)

    Die Stadt Dortmund hat in den letzten Jahren eine Investitionsoffensive gestartet, um den Bedarf an Schul- und Kitaplätzen sowie anderen städtischen Einrichtungen zu decken. Mit Rekordinvestitionen von insgesamt 2,9 Mrd. Euro über 15 Jahre soll der Investitionsstau abgebaut und die städtische Infrastruktur nachhaltig ausgebaut werden.

    Die Städtische Immobilienwirtschaft hat das jährliche Investitionsvolumen erhöht und rechnet damit, dass es sich in den kommenden Jahren auf etwa 160 Mio. Euro pro Jahr einpendeln wird. Derzeit werden 177 Projekte bearbeitet, von denen sich 35 bereits in der Ausführung und 142 in unterschiedlichen Planungsphasen befinden. Darunter Schulen, Kitas, Feuerwehr- und Kultureinrichtungen, sowie Flüchtlingsunterkünfte. Die erhöhten Investitionen und organisatorischen Verbesserungen führen zu mehr Bauprojekten und einem schnelleren Bau von öffentlichen Gebäuden, was der gesamten Stadt zugutekommt.

    Der finanzpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion Fabian Erstfeld sagt dazu: „Die jetzt von der städtischen Immobilienwirtschaft vorgestellten Zahlen belegen: Dortmund hat den Mut zu Investitionen gerade in herausfordernden Zeiten. Dabei haben wir stets die ganze Stadt im Blick und kümmern uns sowohl um die Verkehrsinfrastruktur als auch um die Kultur und vor allem um die soziale Infrastruktur. Denn letztlich gilt, jeder Euro, den wir in die Bildung unserer Kinder stecken, ist eine Investition in die Zukunft unserer Stadtgesellschaft.“

  3. Ingo St.

    Der Ehrlichkeit halber sind es Projekte, die von 2024 bis in die 2030er Jahre erst umgesetzt werden. Da relativieren sich alle Zahlen.
    Wenn man bis alle Haushaltsumsätze von 20 Milliarden Euro für 7 Jahre gegenrechnet kann jeder seine Schlüsse ziehen.

    Man sagt deshalb gerne, bis dat fettich ist, hat mein Kind Abitur

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