Damit wird die wichtige Wegeverbindung zum Stadion nicht barrierefrei

Der Neubau der Fußgängerbrücke von der Lindemannstraße über die B1 ist vom Tisch

Der Neubau der Fußgängerbrücke über die Bundesstraße 1 ist gestorben – die Stadt bekommt keine Fördermittel. Foto: Alexander Völkel für die nordstadtblogger.de

Sie gehört zu den bekanntesten und am stärksten frequentierten Brücken für Fußgänger:innen und Radfahrende – und sie ist auch die steilste. Daher sollte die Brücke von der Lindemannstraße über die Bundesstraße 1 abgerissen und barrierefrei neu errichtet worden. Doch nachdem der Beginn zwischenzeitlich auf nach die EURO 2024 verschoben wurde, ist der Neubau mittlerweile ganz vom Tisch. Stattdessen soll die Brücke lediglich saniert werden.

Die Bezirksregierung wollte den Brückenneubau nicht bewilligen

Auf Nachfrage von Nordstadtblogger stellte Baudezernent Arnulf Rybicki die Gründe vor. Eigentlich hätten die Ratsgremien im Frühjahr über eine Mehrbedarfsvorlage beraten und entscheiden sollen, weil die Brücke wegen der langen Zeitläufe zwischen Planung und Bau mittlerweile „Pi mal Daumen“ 15 statt 12 Millionen Euro hätte kosten sollen. ___STEADY_PAYWALL___

Die Brücke über die B1 in Dortmund ist viel zu steil – und deshalb nicht barrierefrei. Leopold Achilles | Nordstadtblogger

Doch dazu kam es gar nicht erst, denn die Bezirksregierung war der Stadt Dortmund in die Parade gefahren: „Vor Weihnachten hat uns die Nachricht erreicht, dass der Förderantrag nicht genehmigt wird. Daher haben wir die Vorlage zurückgezogen“, so Rybicki. Die Ablehnung sei aus „haushalterischen Gründen“ erfolgt.

Nun sollen die Ratsgremien im Mai über eine neue Vorlage entscheiden, die lediglich eine Sanierung der Brücke vorsieht. Sie soll für mindestens zehn weitere Jahre ertüchtigt werden, denn „statisch ist die Brücke völlig in Ordnung“, so Rybicki. Vorgesehen sind unter anderem ein neuer Bodenbelag sowie eine neue Beleuchtung. 

Die Brücke wird nur saniert – barrierefrei wird sie dann aber nicht

Allerdings wird die Brücke dann nicht barrierefrei – und das war die eigentliche Begründung für die Neubaupläne. Im Großen und Ganzen wird es also die alte Brücke bleiben und auch die damit verbundene Umgestaltung des Max-Ophüls-Platzes ist zunächst hinfällig. „Zur EURO werden wir aber alles schön sauber in Ordnung bringen. Aber die Neugestaltung selbst wird nicht vollzogen“, so der Baudezernent.

Der Max-Ophuels-Platz ist aktuell eine Baustelle. Er soll nach Abschluss der Tiefbauarbeiten hergerichtet werden - auch ohne neue Brücke.
Der Max-Ophuels-Platz wird nicht umgestaltet. Foto: Michael Westerhoff

„Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass wir auch später in den Platz eingreifen – aber nicht im bisher genannten Umfang“, betont Rybicki. Der Wettbewerbssieger für den Neubau der Brücke hätte eine völlig neue Streckenführung vorgesehen – Rad- und Fußverkehr wären an unterschiedlichen Stellen von der Brücke gekommen. 

Wann genau die Bauarbeiten beginnen sollen und was das kosten wird – falls der Rat der neuen Vorlage überhaupt zustimmt – ist offen. Auf jeden Fall erst nach der Fußballeuropameisterschaft. Aber das ist zeitlich ein dehnbarer Begriff, griff Rybicki eine Bemerkung von Journalisten auf: „Nach der EM ist vor der WM. Aber die Ausschreibung soll dieses Jahr noch umgesetzt werden, sofern der Rat das beschließt.“ 


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Reaktionen

  1. Norbert

    Gefällt sind die Bäume schon. Interessiert das jemanden?

    Wäre das eine reine Maßnahme für den Kfz-Verkehr, würde das Vorhaben sicherlich weiter verfolgt.

    Es reicht am End, neue Rampen auf die bestehende zu setzen, um die Situation deutlich zu verbessern. Ansatz wie bei den Stadtbahnbahnsteigen vor ein paar Jahren.

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