Dortmund will schon ab Montag die Corona-Notbremse ziehen – aber ohne eine nächtliche Ausgangsbeschränkung

Die Sieben-Tage-Inzidenz könnte in Kürze auf über 200 steigen. Dortmund will die Notbremse ziehen, verzichtet aber auf eine nächtliche Ausgangsbeschränkung, die auf private Aktivitäten zielt. Foto: Alex Völkel

Die Stadt Dortmund zieht die Notbremse – und folgt damit dem Rat von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Dieser hatte Kommunen und Ländern geraten, nicht auf die „Bundesnotbremse“ zu warten. Weil diese nun doch nicht dieses Wochenende in Kraft treten kann und Dortmund droht, am Wochenende die 200er-Marke bei der Sieben-Tage-Inzidenz zu knacken, hat die Stadt eine eigene Allgemeinverfügung auf den Weg gebracht. Bis auf nächtliche Ausgangssperren bzw. Ausgangsbeschränkungen beinhaltet sie fast alle Vorschläge, die auch das neue Bundesinfektionsschutzgesetz umfassen soll.

Kein Einkaufen mit Termin mehr, keine Museen und kein Mannschaftssport im Freien

Die Stadt Dortmund will die Corona-Notbremse ziehen. Foto: Sascha Fijneman
Die Stadt Dortmund will die Corona-Notbremse ziehen. Foto: Sascha Fijneman

Die Stadt will auf die Durchführung von Präsenzunterricht verzichten. Das gilt allerdings nicht für Förderschulen und Abschlussklassen – und auch eine Notbetreuung soll gesichert sein. Die Stadt hält die Landesregelung, Präsenzunterricht mit zwei Tests in der Woche zu begleiten, angesichts der hoch dynamischen Infektionslage für nicht ausreichend.

Ferner sollen ab Montag in Dortmund wieder die Museen schließen und das Konzept von „Click & Meet“ (Termineinkauf) nicht weitergeführt werden.

Im Vorgriff auf die kommende Bundesverordnung möchte die Stadt Dortmund den Sport auf den Sportplätzen gänzlich untersagen. Sollte das Land diesem Antrag nicht folgen, werden die kommunalen Sportplätze – dort hat die Stadt Hausrecht – auf jeden Fall geschlossen.

Nicht auf den Weg gebracht hat die Stadt allerdings eine nächtliche Ausgangssperre bzw. Ausgangsbeschränkungen: „Wir haben sie nicht vorgesehen, weil dies auf Bundesebene intensiv diskutiert wird und wir auch verfolgen, wie andere lokale Ausgangssperren gerichtlich beklagt werden“, sagte OB Thomas Westphal. Daher will Dortmund auf eine mögliche Bundesregelung warten, um in diesem Punkt mehr Rechtssicherheit zu haben. Doch Westphal machte keinen Hehl daraus, dass er auch diese Maßnahme begrüßen würde. 

„Weitere Verzögerungen können wir uns angesichts der aktuellen Zahlen nicht mehr leisten“

In Dortmund wird deutlich mehr gegen Corona geimpft und auf Covid-19 getestet. Foto: Alex Völkel
In Dortmund wird deutlich mehr gegen Corona geimpft und auf Covid-19 getestet. Foto: Alex Völkel

Denn es müsse alles getan werden, um die dritte Welle zu brechen. Die baut sich in Dortmund mächtig auf: Allein in der vergangenen Woche ist sie um 100 Punkte gestiegen. Dortmund hat am heutigen Freitag (16. April 2021) eine Inzidenz von 172,9 (RKI). Es ist davon auszugehen, dass der im kommenden Bundesgesetz für viele kontaktbeschränkende Maßnahmen genannte Wert einer Inzidenz von 200 schon in den nächsten Tagen erreicht und überschritten wird. 

„Mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen sind die bundeseinheitlichen Maßnahmen überfällig“, so der Oberbürgermeister. „Wir reagieren somit im Vorgriff darauf. Weitere Verzögerungen können wir uns angesichts der aktuellen Zahlen nicht mehr leisten. Trotz steigender Infektionszahlen ist seit Ostern nichts passiert, ein weiterer Zeitverlust ist nicht hinnehmbar.

Er stimmt die Menschen schon darauf ein, „dass die dritte Welle deutlich höher und vielleicht auch länger sein wird“, fürchtet Thomas Westphal. Er kritisiert, dass „wir schon zwei Wochen verloren haben, um der dritten Welle entgegenzutreten. Die Allgemeinverfügung hatte die Stadt am Freitagmittag ans Land übermittelt, nachdem dieser Schritt am Donnerstag angekündigt worden war. 

Stadt rechnet mit einer Zustimmung des Landes für die Dortmunder Notbremse

OB Thomas Westphal. Foto: Anja Cord
OB Thomas Westphal. Foto: Anja Cord

Eine Absage durch das Land erwartet Westphal – anders als bei seinem Versuch vor Ostern, die Schulen im Alleingang zu schließen, nicht.

„Sie können es, glaube ich, nachvollziehen, dass es sich um ein Gesamtangebot handelt. Das muss in der Gesamtstruktur zusammenpassen. Wir haben das dem Land deutlich gemacht.“ 

Nach einem Monat sieht sich der Dortmunder Oberbürgermeister leider bestätigt. Er hatte nach der Absage der Schulschließungen durch das Land kritisiert, dass die Dortmunder Stadtspitze nicht verstehen könne, dass das Land so wenig auf die dynamische Lage reagiere. 

„Wir können jetzt sehen, was nach Ostern passiert. Ich habe das gesagt bei einer Inzidenz von 72. Jetzt haben wir 100 Punkte mehr“, ärgert sich Westphal. „Wir wollen besonnen, aber vorausschauend reagieren und nicht zu spät schließen und zu früh öffnen“, betont er mit Blick auf die neue Allgemeinverfügung. 

Kaum freie Betten auf Intensivstationen – jüngste beatmete Covid-Patientin ist 29 Jahre

Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner. Foto: Anja Cord
Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner. Foto: Anja Cord

Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner machte deutlich, dass an zusätzlichen Maßnahmen kein Weg vorbei führe. Seit März hat sich das Infektionsgeschehen strukturell nicht verändert. Die hoch ansteckende britische Virusmutation ist bestimmend, unter den Betroffenen befinden sich zunehmend Kinder und Jugendliche. 

Zudem seien die Belegungszahlen auf den Intensivstationen der Kliniken in den letzten Wochen kontinuierlich gestiegen. „Die Tatsache, dass sich immer mehr junge Menschen infizieren, zeigt sich auch in unseren Krankenhäusern. Die jüngste Person, die mit Covid beatmet wird, ist 29 Jahre alt. Das ist eine Situation, wie wir sie noch nie gehabt haben und das erfüllt uns mit großer Sorge“, so Zoerner.

Denn die Infizierten, die mit schweren Verläufen in die Kliniken kommen, seien deutlich jünger als in der zweiten Welle. „Wir gucken nicht nur auf Inzidenz, sondern auch auf die Dynamik dahinter. Und wir sehen eine erhebliche Dynamik und ein diffuses Infektionsgeschehen, bei dem die Jüngeren bei der Übertragung aber auch bei Erkrankungen eine größere Rolle spielen“, berichtet die Gesundheitsdezernentin.

Problem: Covid-Infizierte brauchen deutlich mehr Personal als andere Intensivpatient*innen

Die Betreuung von Covid-Patient*innen ist deutlich personalintensiver als bei normalen Intensivpatient*innen. Foto: Wiki
Die Betreuung von Covid-Patient*innen ist deutlich personalintensiver als bei „normalen“ Patient*innen auf einer Itensivstation. Foto: Wiki

Die Arbeitsgemeinschaft der Dortmunder Krankenhäuser und das Gesundheitsamt machen sich Sorgen, dass bald der Punkt erreicht werden könnte, ab dem das Gesundheitssystem nicht mehr mitkomme. Daher hat nun auch Dortmund die Warnampel auf „rot“ gestellt. So wird dem Land signalisiert, dass die Kapazitäten in den Kliniken immer knapper werden.

Bei den freien Intensivbetten gibt es „unter zehn Prozent freie Kapazitäten“. Doch das alleine sei nicht ausschlaggebend. Denn ein Covid19-Patient brauche einen viel höheren Betreuungsschlüssel als ein „normaler“ Intensivpatient. „Das ist ein komplett anderer Aufwand. Daher sind freie Betten trügerisch, weil ja auch das Personal dafür dasein muss, um das zu betreuen.“

Daher hat man weiter auch die Regelungen für die Einrichtung von Behelfskrankenhäusern im Blick. Das Land hatte die Entscheidung getroffen, Rehakliniken zu benennen, die als Behelfskrankenhaus fungieren könnten. Für Dortmund steht die Johanniterklinik am Rombergpark auf der Liste. „Die weiß das auch und steht Gewähr bei Fuß. Aber es ist anders als bei der ersten Welle, weil ja Rehakliniken in Betrieb sind. Sie stehen ja nicht leer und warten darauf, dass etwas passiert“, so Zoerner. 

Die Johanniter hätten signalisiert, dass im Fall der Fälle die Hälfte der Betten zur Verfügung gestellt werden könne. Doch das Land hat die Frage, wer die Aktivierung und Belegung koordinieren soll, noch immer nicht beantwortet. Dies ist insofern richtig, da es nicht in allen Städten und Kreisen solche Behelfskrankenhäuser gibt. So hat der Kreis Recklinghausen nicht ein einziges.

Maskenpflicht in Park und am Phoenixsee gilt weiter – Spielplätze bleiben offen

In den Fußgänger-Zonen gilt schön länger Maskenpflicht. Foto: Karsten Wickern
In Fußgänger-Zonen, aber auch in Parks und am Phoenixsee, gilt die Maskenpflicht. Foto: Karsten Wickern

Umso wichtiger sei es, jetzt auf kommunaler Ebene zu handeln, bis auf Bundesebene das neue Infektionsschutzgesetz mit der „Bundesnotbremse“ in Kraft getreten ist, machte Ordnungsdezernent Norbert Dahmen deutlich.

Doch weil dieses frühestens Ende der nächsten Woche in Kraft treten kann, seien die Länder gefordert, ihre Coronaschutzverordnungen jetzt schon anzupassen – also landesrechtlich Vorreiter zu sein.

„Gesundheitsminister Spahn hatte ausdrücklich darauf hingewiesen, dass jeder Tag eine verpasste Chance sei. Länder sollten ausdrücklich vorsorglich handeln und nicht auf den Bund warten. Er sagt, dass wir schneller sein sollen als der Bund“, so Dahmen. Sie sollten Vorreiter werden.

Norbert Dahmen. Foto: Anja Cord
Norbert Dahmen. Foto: Anja Cord

Doch die bisherige Regelung für NRW sehe nur eine Fortführung der bisherigen Regelungen vor. Doch das sei bei der dynamischen Infektions-Lage in Dortmund nicht genug.

„Dies bedeutet: Wenn wir die Notbremse nicht ziehen, kommen wir nicht dahin, wo wir hinwollen. Daher haben wir eine neue Allgemeinverfügung erlassen, die aber nur im Einvernehmen mit dem Ministerium in Kraft treten kann“, so Dahmen. 

Die Maskenpflicht in Parks und am Phoenixsee wird weiter gelten. Das ist die einzige Regelung, die die Stadt im Alleingang treffen kann. Allerdings wird man Spiel- und Bolzplätze nicht schließen.

Kein Präsenz- und Wechselunterricht – Ausnahme für Abschlussklassen und Förderschulen

Daniela Schneckenburger. Foto: Anja Cord
Daniela Schneckenburger. Foto: Anja Cord

Ein wichtiger Baustein für das Brechen der dritten Welle ist nach Ansicht der Stadtspitze, dass die Dortmunder Schulen ab kommenden Montag keinen Präsenz- oder Wechselunterricht mehr machen sollen – mit Ausnahme der Abschlussklassen und der Förderschulen. Auch eine Notbetreuung werde es geben.

„Wir sind uns unmittelbar einig, dass alle am Schulleben Beteiligten in den mehr als 12 Monaten einen unheimlichen Stresstest ausgesetzt waren. Für mich in meiner Rolle ist auch klar, dass das hohe Augenmerk auf den Bedarfen von Kindern und Eltern liegen muss“, sagte Schuldezernentin Daniela Schneckenburger. 

„Aber aktuelle Lage löst hohe Besorgnis aus – wir brauchen eine Abwägung in beide Richtungen. Wir wissen um die Belastungen für Kinder, Eltern und Lehrkräfte, aber sehen auch den Infektionsschutz. Daher wollen wir den Präsenzunterricht aussetzen.“ Doch damit sei über kurz oder lang ohnehin zu rechnen.

„Ich höre Signale aus dem Land, eine automatische Notbremse ab einer Inzidenz ab 200 zu erlassen. Das soll beim Bund ja auch Gesetzeslage werden“, so Schneckenburger. Mit der neuen Allgemeinverfügung, sollte sie denn in Kraft treten, könnten sich Schulen und Familien jetzt schon darauf einstellen. Denn das Überschreiten der 200er-Grenze sei ja schon in den nächsten Tagen zu erwarten. 

Die Sieben-Tage-Inzidenz nach Altersgruppen in Städten und Kreisen. Quelle: https://semohr.github.io/risikogebiete_deutschland/
Die Sieben-Tage-Inzidenz nach Altersgruppen in Städten und Kreisen. Quelle: https://semohr.github.io/risikogebiete_deutschland/
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Reaktionen

  1. Coronavirus: 204 weitere positive Testergebnisse am Freitag in Dortmund – der künftige Inzidenzwert liegt voraussichtlich bei 188,7 – ein weiterer Todesfall (PM)

    Coronavirus: 204 weitere positive Testergebnisse am Freitag in Dortmund –
    der künftige Inzidenzwert liegt voraussichtlich bei 188,7 – ein weiterer Todesfall

    In Sachen Coronavirus lässt sich für Dortmund folgendes Update geben: Heute sind 204 positive Testergebnisse hinzugekommen. Von den Neuinfizierten lassen sich 33 Personen 14 Familien zuordnen. Zurzeit befinden sich 3.193 Menschen in Quarantäne. Seit dem ersten Auftreten der Erkrankung in Dortmund liegen insgesamt 22.876 positive Tests vor. 20.838 Menschen gelten als genesen. Aktuell sind 1.705 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert.

    Nach der Berechnung der Stadt Dortmund anhand der RKI-Methodik wird der Inzidenz-Wert mit den heutigen Zahlen 188,7 betragen. Der tatsächliche Wert des RKI wird erst ab 0 Uhr abrufbar sein und ist von da an verbindlich – leichte Abweichungen sind bis dahin möglich.

    Zurzeit werden in Dortmund 122 Corona-Patient*innen stationär behandelt, darunter 31 intensivmedizinisch, davon wiederum 22 mit Beatmung.

    Dem Gesundheitsamt wurde ein weiterer Todesfall gemeldet. Ein 78-jähriger Mann ist ursächlich an COVID-19 verstorben. In Dortmund verstarben bislang 223 Menschen ursächlich an Covid-19, weitere 110 mit Covid-19 infizierte Patient*innen starben aufgrund anderer Ursachen.

    Bis jetzt sind insgesamt in Dortmund 2.417 Infektionsfälle mit Virusvarianten nachgewiesen, davon 2.406 mit britischer Variante (B.1.1.7), acht Fälle mit südafrikanischer Variante (B.1.351) und drei Fälle mit brasilianischer Variante (B.1.1.28.1 – P.1). Dies ist keine Teilmenge der tagesaktuellen Neuinfektionen, sondern eine Teilmenge der gesamten Infektionsfälle. (Grund: Die Sequenzierung dauert mehrere Tage.)

    Aufgrund der sich weiter ausbreitenden Virusvarianten lautet der Appell an die Dortmunder*innen: Halten Sie die Hygieneregeln weiter ein! Lassen Sie sich auf jeden Fall bei Auftreten von Symptomen testen und meiden Sie nicht notwendige Kontakte. Wir alle müssen Verantwortung für uns und unsere Mitmenschen übernehmen.

    Weitere Corona-Informationen online:

    – Antworten rund um Corona und die Situation in Dortmund: corona.dortmund.de oder corona-inzidenz.dortmund.de

    – Informationen zum aktuellen Stand der Impfungen im Impfbericht der KVWL: corona-kvwl.de/impfbericht

    – Impffahrplan mit den aktuell anspruchsberechtigten Personengruppen: dortmund.de/corona-impfung

    – Überblick zu den Schnellteststellen in Dortmund inklusive mehrsprachiger Hinweise zu Regelungen im Falle eines positiven Schnelltests: http://www.dortmund.de/corona-schnelltest

  2. Allgemeinverfügung der Stadt Dortmund: Land erklärt sein Einvernehmen – Kein Präsenzunterricht ab Montag (PM)

    Allgemeinverfügung der Stadt Dortmund: Land erklärt sein Einvernehmen – Kein Präsenzunterricht ab Montag

    Um einer Ausweitung der Pandemie im Stadtgebiet Einhalt zu gebieten, hatte die Stadt Dortmund heute dem Land Nordrhein-Westfalen den Entwurf einer Allgemeinverfügung zur Anordnung weiterer kontaktreduzierender Maßnahmen vorgelegt. Diese Maßnahmen orientieren sich im Wesentlichen an den Inhalten des wahrscheinlich zum Ende der kommenden Woche geltenden geänderten Infektionsschutzgesetzes des Bundes.
    Im Laufe des Freitagabends hat das Land sein Einvernehmen mit der Allgemeinverfügung der Stadt erklärt.

    Oberbürgermeister Thomas Westphal: „„Das ist ein sehr wichtiger Schritt für den Kampf gegen die dritte Viruswelle in unserer Stadt. Die dritte Welle verlangt uns leider noch einmal alles ab. Ich möchte mich bei allen Dortmundern und Dortmunderinnen für ihre Unterstützung, für ihre Umsicht und Besonnenheit bedanken.“

    Das Einvernehmen wurde unter dem Vorbehalt einer Änderung bei der Notbetreuung in den Schulen erklärt. Diese Notbetreuung soll angepasst werden auf die derzeit geltenden Regelungen.

    Die Allgemeinverfügung sieht ab kommenden Montag (19. April) vor, dass in Dortmund kein Präsenzunterricht an den Schulen stattfindet. Ausgenommen sind die jeweiligen Abschlussklassen der allgemeinbildenden Schulen, der Berufskollegs und der Förderschulen sowie die entsprechenden Semester im Bildungsgang Realschule des Weiterbildungskollegs. Eine Notbetreuung findet weiter statt.

    Ferner schließen ab Montag in Dortmund die Museen. Das Konzept von „Click & Meet“ (Termineinkauf) wird ab Montag nicht weitergeführt.

    Die Möglichkeit, nach der Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren in Gruppen auf den Sportplätzen Sport treiben konnten, entfällt.

  3. Die AWO schlägt Alarm: Viele Kinder und Jugendliche werden abgehängt! Dauer-Lockdown und Distanzunterricht haben gravierende soziale Folgen (PM AWO WW)

    Die AWO schlägt Alarm: Viele Kinder und Jugendliche werden abgehängt!
    Dauer-Lockdown und Distanzunterricht haben gravierende soziale Folgen

    Viele Kinder und Jugendliche lernen seit Mitte Dezember – bis auf die wenigen Tage vor Ostern – im Distanzunterricht. Die AWO warnt vor den Folgen: Eine große Gruppe einer ganzen Generation werde gerade abgehängt.

    Während in privilegierten Sozialstrukturen – meistens – die Mütter als Lehrerinnen einspringen, ist bei vielen Heranwachsenden niemand da, der erklärt, motiviert und kontrolliert. Und vor allem: Es ist oftmals niemand da, der eine Tages-Struktur aufrechterhält. „Wer dieses Schuljahr ohne die Unterstützung aus dem Elternhaus schaffen muss, ist verloren“, sagt Anna Rizou, die in Marl die Fachstelle Jugendsozialarbeit leitet. Das Prinzip des Distanzunterrichts richte bei vielen ungeheure Schäden an. Das betreffe nicht nur die immensen Lerndefizite, sondern auch die Entwicklungsverzögerungen in allen Altersgruppen, die durch die Dauer-Isolation entstehen.

    Was viele Fachleute zunehmend alarmiert, sind die psychosozialen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, die bereits jetzt deutlich werden: Depressionen, Ängste, das Gefühl von massiver Überforderung, Apathie und Rückschritte in sozialen Fertigkeiten. Die letzte COPSY-Studie, die die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Psyche von Kindern und Jugendlichen untersucht, bestätigt dies: Fast jedes dritte Kind leidet ein knappes Jahr nach Beginn der Pandemie unter psychischen Auffälligkeiten. Sorgen und Ängste haben noch einmal zugenommen, auch Symptome einer Depression und psychosomatische Beschwerden sind verstärkt zu beobachten. Erneut sind vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund betroffen.

    „Wo die Schule bisher noch als Frühwarnsystem funktioniert hat, das die Kinder im Blick hat, sind mittlerweile viele durchs Raster gefallen“, sagt Anna Rizou, die mit Sorge auf die Entwicklung blickt. Viele Kinder und Jugendliche seien mit der Bewältigung der Pandemie-Folgen auf sich allein gestellt. Sei es, weil die Eltern ihnen bei den Aufgaben nicht helfen können, weil der Kontakt zu Lehrkräften und Altersgenossen komplett abgebrochen ist oder weil ihnen die technischen Fertigkeiten fehlen. „Im schlimmsten Fall kommt der Bruch erst dann, wenn alle wieder gemeinsam in den Klassen lernen und die Defizite sowohl im schulischen als auch im sozialen Bereich deutlich werden.“

    Die Pandemie stelle auch für Kinder und Jugendliche eine absolute Ausnahmesituation dar, was bisher viel zu wenig beachtet worden sei, so Muna Hischma, Abteilungsleiterin Soziales, im AWO Bezirk Westliches Westfalen. „Wir sprechen hierbei nicht von so mancher Party, die einigen jungen Menschen entgeht. Wir sprechen von einem großen Kraftakt und Herausforderungen, die eine ganze Generation junger Menschen zu bewältigen hat. Das alles wird bislang scheinbar als Selbstverständlichkeit aufgefasst“, ergänzt Hischma.

    „Es verschärften sich nicht nur die Ungleichheiten im Bildungserfolg, auch soziale Benachteiligungen gelte es jetzt mit einem besonderen Augenmerk und aller Kraft entgegen zu wirken“, so Hischma. Der Jugendsozialarbeit und Offenen Kinder- und Jugendarbeit komme hierbei eine ganz zentrale Rolle zu.

    „Wichtig ist, dass wir alle Einrichtungen schnellstmöglich auch so ausstatten können, dass sie pädagogische Angebote auf Distanz einwandfrei und ohne Hürden durchführen können. Die Fachkräfte in der Jugendsozialarbeit sind sehr kreativ und engagiert, Präsenzangebote digital umzustellen. Sie sind jedoch längst nicht alle technisch auch so ausgestattet, dass sie auf einer guten Basis aufbauen können“, so Muna Hischma.
    Sie fordert von den Entscheidungsträgern, die Warnsignale ernst zu nehmen und jetzt schon auf die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche zu reagieren: „Hierbei sehen wir auch die Schulsozialarbeit in zentraler Rolle, um die massiven Folgen aufzufangen. Diesen Bereich zu stärken und konzeptionell weiterzuentwickeln sollte nun selbstverständlich sein.“

    AWO auf einen Blick:

    Der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e.V. mit Sitz in Dortmund ist Träger von über 1.000 Einrichtungen. Schwerpunkte sind die Bereiche Senioren, Kindertagesstätten, Ausbildung von Pflegekräften, Beratung und Betreuung sowie Hilfen für Menschen mit Behinderungen. Der Bezirksverband beschäftigt 21.000 Mitarbeiter*innen aus 80 Nationen. 30.000 Mitglieder bekennen sich zu den Werten der Arbeiterwohlfahrt: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Diese werden in 300 Ortsvereinen von Ehrenamtlichen in die Tat umgesetzt.

  4. Coronavirus: 228 weitere positive Testergebnisse am Samstag in Dortmund – Inzidenzwert bei 199,6 – ein weiterer Todesfall (PM)

    Coronavirus: 228 weitere positive Testergebnisse am Samstag in Dortmund – Inzidenzwert bei 199,6 – ein weiterer Todesfall

    In Sachen Coronavirus lässt sich für Dortmund folgendes Update geben: Heute sind 228 positive Testergebnisse hinzugekommen. Von den Neuinfizierten lassen sich 119 Personen 46 Familien zuordnen. Zurzeit befinden sich 3.442 Menschen in Quarantäne. Seit dem ersten Auftreten der Erkrankung in Dortmund liegen insgesamt 23.104 positive Tests vor. 20.879 Menschen gelten als genesen. Aktuell sind 1.891 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert.

    Nach der Berechnung der Stadt Dortmund anhand der RKI-Methodik wird der Inzidenz-Wert mit den heutigen Zahlen 199,6 betragen. Der tatsächliche Wert des RKI wird erst ab 0 Uhr abrufbar sein und ist von da an verbindlich – leichte Abweichungen sind bis dahin möglich.

    Zurzeit werden in Dortmund 125 Corona-Patient*innen stationär behandelt, darunter 32 intensivmedizinisch, davon wiederum 24 mit Beatmung.

    Dem Gesundheitsamt wurde ein weiterer Todesfall gemeldet. Eine Person ist ursächlich an COVID-19 verstorben. In Dortmund verstarben bislang 224 Menschen ursächlich an Covid-19, weitere 110 mit Covid-19 infizierte Patient*innen starben aufgrund anderer Ursachen.

    Bis jetzt sind insgesamt in Dortmund 2.513 Infektionsfälle mit Virusvarianten nachgewiesen, davon 2.502 mit britischer Variante (B.1.1.7), acht Fälle mit südafrikanischer Variante (B.1.351) und drei Fälle mit brasilianischer Variante (B.1.1.28.1 – P.1). Dies ist keine Teilmenge der tagesaktuellen Neuinfektionen, sondern eine Teilmenge der gesamten Infektionsfälle. (Grund: Die Sequenzierung dauert mehrere Tage.)

    Aufgrund der sich weiter ausbreitenden Virusvarianten lautet der Appell an die Dortmunder*innen: Halten Sie die Hygieneregeln weiter ein! Lassen Sie sich auf jeden Fall bei Auftreten von Symptomen testen und meiden Sie nicht notwendige Kontakte. Wir alle müssen Verantwortung für uns und unsere Mitmenschen übernehmen.

    Weitere Corona-Informationen online:

    – Antworten rund um Corona und die Situation in Dortmund: corona.dortmund.de oder corona-inzidenz.dortmund.de

    – Eine Übersicht, welche betrieblichen Angebote zulässig sind und welche Betriebe öffnen dürfen, finden Sie unter dortmund.de/corona-gewerbe

    – Informationen zum aktuellen Stand der Impfungen im Impfbericht der KVWL: corona-kvwl.de/impfbericht

    – Impffahrplan mit den aktuell anspruchsberechtigten Personengruppen: dortmund.de/corona-impfung

    – Überblick zu den Schnellteststellen in Dortmund inklusive mehrsprachiger Hinweise zu Regelungen im Falle eines positiven Schnelltests: http://www.dortmund.de/corona-schnelltest

  5. Coronavirus: 65 weitere positive Testergebnisse am Sonntag in Dortmund – der neue Inzidenzwert liegt voraussichtlich bei 198,9 – zwei weitere Todesfälle (PM)

    Coronavirus: 65 weitere positive Testergebnisse am Sonntag in Dortmund –
    der neue Inzidenzwert liegt voraussichtlich bei 198,9 – zwei weitere Todesfälle

    In Sachen Coronavirus lässt sich für Dortmund folgendes Update geben: Heute sind 65 positive Testergebnisse hinzugekommen. Von den Neuinfizierten lassen sich 44 Personen 19 Familien zuordnen. Zurzeit befinden sich 3.582 Menschen in Quarantäne. Seit dem ersten Auftreten der Erkrankung in Dortmund liegen insgesamt 23.169 positive Tests vor. 20.947 Menschen gelten als genesen. Aktuell sind 1.886 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert.

    Nach der Berechnung der Stadt Dortmund anhand der RKI-Methodik wird der Inzidenz-Wert mit den heutigen Zahlen 198,9 betragen. Der tatsächliche Wert des RKI wird erst ab 0 Uhr abrufbar sein und ist von da an verbindlich – leichte Abweichungen sind bis dahin möglich.

    Zurzeit werden in Dortmund 133 Corona-Patient*innen stationär behandelt, darunter 31 intensivmedizinisch, davon wiederum 25 mit Beatmung.

    Dem Gesundheitsamt wurden heute zwei weitere Todesfälle gemeldet. Beide Personen sind ursächlich an COVID-19 verstorben, ein 51-jähriger Mann und eine 63-jährige Frau. Nachtrag: Bei der gestern ursächlich an Corona verstorbenen Person handelte es sich um einen 44-jährigen Mann (das Alter lag gestern nicht vor). In Dortmund verstarben bislang 226 Menschen ursächlich an Covid-19, weitere 110 mit Covid-19 infizierte Patient*innen starben aufgrund anderer Ursachen.

    Bis jetzt sind insgesamt in Dortmund 2.558 Infektionsfälle mit Virusvarianten nachgewiesen, davon 2.547 mit britischer Variante (B.1.1.7), acht Fälle mit südafrikanischer Variante (B.1.351) und drei Fälle mit brasilianischer Variante (B.1.1.28.1 – P.1). Dies ist keine Teilmenge der tagesaktuellen Neuinfektionen, sondern eine Teilmenge der gesamten Infektionsfälle. (Grund: Die Sequenzierung dauert mehrere Tage.)

    Aufgrund der sich weiter ausbreitenden Virusvarianten lautet der Appell an die Dortmunder*innen: Halten Sie die Hygieneregeln weiter ein! Lassen Sie sich auf jeden Fall bei Auftreten von Symptomen testen und meiden Sie nicht notwendige Kontakte. Wir alle müssen Verantwortung für uns und unsere Mitmenschen übernehmen.

    Weitere Corona-Informationen online:

    – Antworten rund um Corona und die Situation in Dortmund: corona.dortmund.de oder corona-inzidenz.dortmund.de

    – Eine Übersicht, welche betrieblichen Angebote zulässig sind und welche Betriebe öffnen dürfen, finden Sie unter dortmund.de/corona-gewerbe

    – Informationen zum aktuellen Stand der Impfungen im Impfbericht der KVWL: corona-kvwl.de/impfbericht

    – Impffahrplan mit den aktuell anspruchsberechtigten Personengruppen: dortmund.de/corona-impfung

    – Überblick zu den Schnellteststellen in Dortmund inklusive mehrsprachiger Hinweise zu Regelungen im Falle eines positiven Schnelltests: http://www.dortmund.de/corona-schnelltest

  6. DSW21 könnte tausende Beschäftigte gegen Corona impfen -Interne Vorbereitungen für eine Impfstation stehen – Vorstandsvorsitzender Guntram Pehlke kritisiert die Impfkampagne (PM)

    DSW21 könnte tausende Beschäftigte gegen Corona impfen -Interne Vorbereitungen für eine Impfstation stehen – Vorstandsvorsitzender Guntram Pehlke kritisiert die Impfkampagne

    Die Dortmunder Stadtwerke AG – DSW21 steht in den Startlöchern, um die Beschäftigten der Unternehmensgruppe 21 sowie Mitarbeiter*innen von weiteren kommunalen Unternehmen unter betriebsärztlicher Leitung impfen zu lassen. „Die internen Vorbereitungen zum Aufbau einer Impfstation im Werksaal sind getroffen. Sobald wir grünes Licht erhalten, können wir mit relativ geringem zeitlichen Vorlauf loslegen“, sagt Guntram Pehlke. Der Vorstandsvorsitzende schließt sich zudem der deutlichen Kritik an der deutschen Impfkampagne an, die RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz am Wochenende geäußert hat.

    „Wir impfen in Deutschland seit Weihnachten, doch erst 20 Prozent der Bevölkerung haben ihre Erstimpfung erhalten und nur fünf Prozent genießen den vollen Schutz. Das ist viel zu wenig“, sagt Pehlke und verweist auch auf die Weltgesundheitsorganisation WHO. Deren Europa-Büro monierte jetzt, die Geschwindigkeit, mit der in Europa Corona-Vakzine verabreicht würden, sei „inakzeptabel langsam“. Auch Pehlke fragt: „Warum gibt es immer noch nicht ausreichend Impfstoff? Warum wurden die Hausärzte so spät einbezogen? Warum wird die Notfallzulassung für den Impfstoff von Curevac, die viele Experten fordern, nicht endlich eingeleitet?“

    Was dem Chef des Dortmunder Stadtwerke-Konzerns ganz besonders wichtig ist: „Wir wollen und werden uns in der Impfreihenfolge nicht vordrängeln. Unser Ziel ist vielmehr, das städtische Impfzentrum und die Hausärzte zu entlasten und so die Impfgeschwindigkeit zu erhöhen.“ Und zwar genau zu dem Zeitpunkt, an dem ausreichend Impfstoff vorhanden ist und die Stufe drei der Reihenfolge geöffnet wird. Dort sind die Mitarbeiter*innen von Unternehmen der kritischen Infrastruktur berücksichtigt.

    „Es geht um mehrere tausend Beschäftigte“, macht Pehlke deutlich. Denn DSW21 plant, die Mitarbeitenden von DEW21/DONETZ, DOKOM21, DOGEWO21, Dortmund Hafen21, Dortmund Airport21, H-Bahn21 sowie der Wasserwerke Westfalen, der EDG und der Gelsenwasser AG zu impfen. „Auf diese Weise könnten wir richtig Tempo in die Impfkampagne bekommen. Zumal viele andere große Unternehmen ebenfalls nur auf ein ‚Go‘ der Politik warten.“

    DSW21 ist auch beim Thema „Tests für Beschäftigte“ vorangegangen. Seit März setzt das Unternehmen einen Bus als Testmobil ein und fährt die Betriebsstandorte an, damit sich die Mitarbeiter*innen vor Ort von geschultem Personal der Prävent GmbH testen lassen können. Neben DSW21 sind auch DEW21/DONETZ, DOKOM21, Dortmund Hafen und Borussia Dortmund mit an Bord. Mehr als 1.700 Tests wurden bereits durchgeführt – nur zwei waren positiv. Darüber hinaus erhalten alle rund 2.000 Beschäftigten von DSW21 einmal in der Woche einen kostenlosen Selbsttest.

  7. OpenAir-Veranstaltungen zulassen – Das Infektionsschutzgesetz benötigt Differenzierung (PM Kulturrat NRW)

    OpenAir-Veranstaltungen zulassen – Das Infektionsschutzgesetz benötigt Differenzierung

    Zur Sondersitzung des Bundesrats am 22. April zum Bundesinfektionsschutzgesetz appelliert der Kulturrat NRW an die nordrhein-westfälische Landesregierung:

    Der Kulturlockdown zeigt so wesentliche negative Auswirkungen auf Kulturleben und Gesellschaft, dass der Kulturrat NRW als Dachverband der nordrhein-westfälischen Kulturverbände eine Differenzierung von § 28b (5) für dringend erforderlich hält. Der Paragraph enthält in der Gesetzesvorlage derzeit folgende Regelung:

    „§ 28b Bundesweit einheitliche Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) bei besonderem Infektionsgeschehen, Verordnungsermächtigung

    Überschreitet in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei aufeinander folgenden Tagen die nach § 28a Absatz 3 Satz 13 durch das Robert Koch-Institut veröffentlichte Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) den Schwellenwert von 100, so gelten dort ab dem übernächsten Tag die folgenden Maßnahmen:

    […] (5.) Die Öffnung von Einrichtungen wie Theatern, Opern, Konzerthäusern, Bühnen, Musikclubs, Kinos mit Ausnahme von Autokinos, Museen, Ausstellungen, Gedenkstätten sowie zoologische und botanische Gärten sowie entsprechende Veranstaltungen sind untersagt. […]“
    Der Kulturrat NRW fordert, den Satz um eine Differenzierung zu ergänzen:

    „Das Verbot betrifft nicht:
    Aufführungen ohne Publikum mit genehmigtem Abstands- und Hygienekonzept (Streaming)
    Aufführungen unter freiem Himmel mit genehmigtem Abstands- und Hygienekonzept
    Aufführungen als Modellprojekte zum Testen von Öffnungsstrategien.“

    Streaming und Open-Air-Veranstaltungen erfordern nur ein Minimum physischer Kontakte, halten aber Teile des Kulturlebens in einer Zeit aufrecht, in dem die fortgesetzte Isolation vieler Bürgerinnen und Bürger immer gravierendere Auswirkungen in der psychischen und sozialen Situation unserer Gesellschaft zeitigt.

    Auch droht der Gesellschaft eine Kulturferne durch das Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen ohne kulturelle Bildung. In dem neu entworfenen § 28b sollten bezüglich der Bildungseinrichtungen auch die außerschulischen Einrichtungen der kulturellen Kinder- und Jugendbildung mit Schulen und Hochschulen behandelt werden.

    Der Deutsche Kulturrat hat am 18.04. darauf hingewiesen, dass der neu entworfene § 28b in Bezugnahme auf das Grundgesetz, Art. 5 Abs. 3, zur Freiheit zur Kunst zu sehen ist. Spielräume für Modellprojekte im Kulturbereich zum Testen von Öffnungsstrategien sollten ausdrücklich eingeräumt werden. Die nordrhein-westfälische Landesregierung sollte im Bundesrat auf die Verbesserungen dringen.

  8. Coronavirus: 92 weitere positive Testergebnisse in Dortmund am Montag – Inzidenzwert bei 206 (PM Stadt Dortmund)

    In Sachen Coronavirus lässt sich für Dortmund folgendes Update geben:

    Heute sind 92 positive Testergebnisse hinzugekommen. Von den Neuinfizierten lassen sich 39 Personen 14 Familien zuordnen.

    Zurzeit befinden sich 3918 Menschen in Quarantäne. Seit dem ersten Auftreten der Erkrankung in Dortmund liegen insgesamt 23.261 positive Tests vor. 20.962 Menschen gelten als genesen. Aktuell sind 1963 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert.

    Nach der Berechnung der Stadt Dortmund anhand der RKI-Methodik wird der Inzidenz-Wert mit den heutigen Zahlen 206 betragen. Der tatsächliche Wert des RKI wird erst ab 0 Uhr abrufbar sein und ist von da an verbindlich – leichte Abweichungen sind bis dahin möglich.
    Zurzeit werden in Dortmund 137 Corona-Patient*innen stationär behandelt, darunter 30 intensivmedizinisch, davon wiederum 21 mit Beatmung.

    In Dortmund verstarben bislang 226 Menschen ursächlich an Covid-19, weitere 110 mit Covid-19 infizierte Patient*innen starben aufgrund anderer Ursachen.

    Bis jetzt sind insgesamt in Dortmund 2620 Infektionsfälle mit Virusvarianten nachgewiesen, davon 2609 mit britischer Variante (B.1.1.7), 8 Fälle mit südafrikanischer Variante (B.1.351) und 3 Fälle mit brasilianischer Variante (B.1.1.28.1 – P.1). Dies ist keine Teilmenge der tagesaktuellen Neuinfektionen, sondern eine Teilmenge der gesamten Infektionsfälle. (Grund: Die Sequenzierung dauert mehrere Tage.)

    Impftermine 60+
    Ab heute besteht die Möglichkeit, Impftermine für die Personengruppe 60+ (nur mit Astra Zeneca) über das Buchungsportal nrw-impft.de im Impfzentrum Phoenix West zu buchen. Auch eine telefonische Terminvergabe über 0800-5 88 96 26 ist möglich. Sobald die verfügbaren Termine verbucht sind, wird das Impfangebot für diese Personengruppe wieder eingestellt. Hierüber werden wir Sie rechtzeitig informieren.

    Aufgrund der sich weiter ausbreitenden Virusvarianten lautet der Appell an die Dortmunder*innen: Halten Sie die Hygieneregeln weiter ein! Lassen Sie sich auf jeden Fall bei Auftreten von Symptomen testen und meiden Sie nicht notwendige Kontakte. Wir alle müssen Verantwortung für uns und unsere Mitmenschen übernehmen.

    Weitere Corona-Informationen online:

    – Antworten rund um Corona und die Situation in Dortmund: corona.dortmund.de oder corona-inzidenz.dortmund.de

    – Eine Übersicht, welche betrieblichen Angebote zulässig sind und welche Betriebe öffnen dürfen, finden Sie unter dortmund.de/corona-gewerbe

    – Informationen zum aktuellen Stand der Impfungen im Impfbericht der KVWL: corona-kvwl.de/impfbericht

    – Impffahrplan mit den aktuell anspruchsberechtigten Personengruppen: dortmund.de/corona-impfung

    – Überblick zu den Schnellteststellen in Dortmund inklusive mehrsprachiger Hinweise zu Regelungen im Falle eines positiven Schnelltests: http://www.dortmund.de/corona-schnelltest

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