Musikstammtisch Dortmund startet hoffnungsvoll: Teilnehmerzahl überrascht die Organisatoren

Schwedische Band Baskery im Subrosa
Die Nordstadt ist reich an Musik-Clubs: Schwedische Band Baskery im Subrosa. Foto: Klaus Hartmann

„Das ist großartig“, freuen sich Didi Stahlschmidt und Michael Batt vom Kulturbüro über die Resonanz auf die Einladung zum 1. Musik-Stammtisch im Café des Fritz-Henßler-Hauses. Gut vierzig Personen hatten auf der Facebook-Seite des Stammtischs ihr Kommen angekündigt, fast doppelt so viele füllten den Raum im Haus der Jugend. Die beiden Organisatoren benötigten ein Mikrofon um in den hinteren Reihen gehört zu werden.

Der „Musik-Stammtisch Dortmund“ möchte Kommunikationsplattform für die lokale Musikszene sein

1. Treffen des Musikstammtisch Dortmund im Fritz-Henßler-Haus. Organisatoren Michael Batt und Didi Stahlschmidt vom Kulturbüro
Organisatoren Michael Batt und Didi Stahlschmidt vom Kulturbüro. Foto: Klaus Hartmann

Der „Musik-Stammtisch Dortmund“ möchte alle (interkulturellen) Strukturen der Dortmunder Musik-Kultur mit ihren jeweiligen Szenen, Ansprechpartnern, Protagonisten, Netzwerken, Einrichtungen und Vereinen ansprechen und Kommunikationsplattform für die lokale Musikszene sein.

Gekommen ist ein Querschnitt der Musikschaffenden der Stadt: Club-Betreiber, Veranstalter und Musikerinnen und Musiker aller Sparten. „Seit gut zwanzig Jahren bin ich in der Szene unterwegs und dass ich die Hälfte der Anwesenden nicht kenne, zeigt wie groß das Umfeld in Dortmund ist“, so Stahlschmidt.

Eine Kommunikation unter den Musikschaffenden hat in der Stadt bislang nicht stattgefunden. Der Stammtisch soll nun einmal im Monat den Austausch, begleitet durch eine Infrastruktur im Internet, ermöglichen.

Die Besucher der Veranstaltung nutzten die Möglichkeit um auf Missstände aufmerksam zu machen und Wünsche zu formulieren

Der Bunker an der Gneisenaustraße
Problematische Situation: Der Bunker an der Gneisenaustraße. Foto: Klaus Hartmann

Das so ein Austausch notwendig ist zeigt die anschließende Diskussion in der Probleme, Wünsche und Vorstellungen und Gesuche um Hilfe der Kreativen erörtert werden.

Ein Problem ist der geringe Bestand an Proberäumen. Ein Musiker aus der Nordstadt beklagt die Situation im Bunker an der Gneisenaustraße.

Der im privaten Besitz befindliche Bau stellt auf vier Etagen 20 bis 30 Räume zur Verfügung. In Ermangelung an Alternativen müssen dort Mieten in Höhe von 220 bis 240 Euro für ein zwölf Quadratmeter großen feuchten Raum gezahlt werden.

Unter diesen prekären Verhältnissen leiden viele Musikerinnen und Musiker in der Stadt. Die Bunker sind Problemimmobilien. Die Veranstalter versprechen eine Beschwerdestelle Proberäume zu initiieren.

An Themen wird es dem Stammtisch in Zukunft nicht fehlen

Yunas Ape. Festival Halleluyeah IV in der Pauluskirche.
Spielstättenverzeichnis ist wünscheswert: Festival Halleluyeah, Pauluskirche. Foto: Dietmar Wäsche

Eddy, Sänger der Reggae-Band Venceremos nutzt das Forum um Helfer in der Organisation für das „Bühne Frei-Festival“ in der Kirche in Deusen zu finden. „Wir haben Bedarf an Wissen“, beschreibt er dezidiert seinen Wunsch. Auch benötigt er noch Musiker und Musikerinnen aus der Sparte Liedermacher für das nächste Festival.

Andreas wünscht sich einen Musik-Newsletter und ein Spielstättenverzeichnis, mit Angaben zur technischen Ausstatung, Größe des Veranstaltungsraumes, musikalischer Preferänzen und weiterer Merkmale.

Felix, Hip-Hopper aus dem Unionviertel fragt nach Möglichkeiten den öffentlichen Raum musikalisch zu erschließen.

Veye Tatah von Africa Positiv e. V. wünscht sich mehr Vernetzung. Der Verein organisiert das Afro-Ruhr-Festival, zuletzt im Dietrich-Keuning-Haus in der Nordstadt.

Andere verteilen Flyer und machen auf kommende Konzerte aufmerksam, wie Jens Pollheide von Pro Jazz, der für ein Konzert am 11. Februar im Domicil gegen Fremdenfeindlichkeit und gegen Organisationen mit bescheuerten Abkürzungen als Namen wirbt. An Themen wird es diesem Stammtisch in Zukunft nicht fehlen.

Stammtische finden einmal im Monat im Fritz-Henßler-Haus stattfinden

MUK.E 14 Aspects of electronic music. T.Raumschmiere
Dortmund kann mit vielen Festivals glänzen. MUK.E, Aspects of electronic music im FZW. Foto: Klaus Hartmann

„Gema, Künstlersozialkasse, VG Wort, Produktionen, CD-Pressungen, Auftrittsmöglichkeiten in Dortmund, Booking leicht gemacht und vieles mehr sind die Inhalte der nächsten Runden.

Fachreferenten oder Gäste aus anderen Musikstädten sind eingeladen. Vor allem aber kann und soll sich jeder mit Themen, Ideen oder Aktionen auch selber einbringen.

Der nächste Musik-Stammtisch findet am Dienstag, den 10. Februar, 18 bis 20 Uhr im Fritz-Henßler-Haus statt.

Mehr Infos zum Stammtisch gibt es hier:

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