Deutsch-Palästinensischer Länderkreis in der Auslandsgesellschaft Nordrhein-Westfalen gegründet

In der Auslandsgesellschaft NRW hat sich der deutsch-palästinensische Länderkreis gegründet.
In der Auslandsgesellschaft NRW hat sich der deutsch-palästinensische Länderkreis gegründet.

Die Auslandsgesellschaft verfügt über eine neue bilaterale Ländergesellschaft: Der Deutsch-Palästinensische Länderkreis ist die Nummer 28 unter dem Dach des Dortmunder Vereins. Dr. Hisham Hammad, Dr. Omar Al-Ghawi und Barbara Heinz wurden von den zahlreich anwesenden Mitgliedern als Leitungsteam gewählt.

Wegener wünscht sich die Kooperation mit dem Länderkreis Israel

„Wenn die Politik im Großen versagt, kann Veränderung immer nur im Kleinen beginnen. Hier sehe ich große Chancen für einen konstruktiven Dialog gerade zwischen dem Deutsch – Israelischen und dem Deutsch – Palästinensischen Länderkreis“, betonte AGNRW-Präsident Klaus Wegener bei der Gründung.

Er hofft auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Länderkreis Israel, der die Gründung der neuen Gesellschaft ausdrücklich begrüßt und unterstützt hat. „Stellen Sie sich doch einmal vor, es würde gelingen beide Gesellschaften dazu zu bringen, eine gemeinsame Dialogveranstaltung durchzuführen. Besser kann Völkerverständigung doch gar nicht sein.“

Länderkreis hat andere Zielrichtungen als die Arbeit der Palästinensische Gemeinde

AGNRW-Geschäftsführer Martin Loberg, Dr. Hisham Hammad, AGNRW-Präsident Klaus Wegener, Barbara Heinz und Dr. Omar Al-Ghawi.
AGNRW-Geschäftsführer Martin Loberg, Dr. Hisham Hammad, AGNRW-Präsident Klaus Wegener, Barbara Heinz und Dr. Omar Al-Ghawi (v.l.n.r.).

„Für mich und jeden Palästinenser ist es eine große Freude, diesen Länderkreis zu gründen“, sagt der palästinensische Mediziner, der seit 1980 in Dortmund lebt und praktiziert. „Wir kommen nicht als Fremde und nicht als Gäste in die Auslandsgesellschaft.

Wir arbeiten seit sechs Jahren eng, erfolgreich und vertrauensvoll mit der Auslandsgesellschaft zusammen“, betonte der neue Länderkreis-Leiter, der zugleich Vorsitzender der Palästinensischen Gemeinde zu Dortmund ist.

Die Arbeit in der Auslandsgesellschaft werde sich aber unterscheiden: „Wir haben hier eine andere Zielgruppe. Wir richten uns vor allem an Deutsche, um ihnen Informationen aus erster Hand zu geben“, verdeutlichte Dr. Hammad. „Dafür ist die Auslandsgesellschaft eine gute Bühne“, betonte Wegener.

„Völkerverständigung im Geiste von Humanität und Toleranz“ als Ziel

Eine Propaganda-Veranstaltung fürchtet der Präsident der Auslandsgesellschaft dabei nicht: „Die Länderkreise sind die Brücke zwischen den Kulturen.“ Der Satzungszweck „Völkerverständigung im Geiste von Humanität und Toleranz“ werde hier im besten Sinne gelebt.

„Ob die Arbeit eines Länderkreises ausgewogen ist oder nicht, liegt sicher im Auge des Betrachters. Wir achten hier sehr darauf, dass die Arbeit der Länderkreise sich im Rahmen unserer Satzung bewegt“, so Wegener. „Das betrifft vor allem politische Aktivitäten. Länderkreise dürfen nicht für jedwede Propaganda missbraucht werden.“

Für Hammad eine Selbstverständlichkeit: Es gehe um Frieden in Nahost, Gerechtigkeit, gegenseitigen Respekt und Anerkennung sowie einen Dialog auf Augenhöhe zwischen Deutschland, Palästina und Israel. „Da sind wir noch weit vom Ziel entfernt“, räumt der palästinensische Arzt ein. Aber als Kind habe er folgende Weisheit gelernt: „Wer nicht träumt, der ist kein Realist.“ Nach dieser Maxime wolle er die Arbeit ausrichten, so Hammad.

Wenn das kein gutes Zeichen ist: Denn „Wer nicht an Wunder glaubt, der ist kein Realist“ war die Maxime von David Ben Gurion – dem Gründungspräsidenten des Staates Israel…

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Reaktionen

  1. Über Israel reden – ­Vortrag mit Diskussion mit Meron Mendel (PM)

    ­Dienstag, 12. September 2023, 19 Uhr, Eitritt: frei
    Ort: Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, Hansastr. 3, DO

    Über kaum ein anderes Land wird in Deutschland so viel geredet und gestritten: Zu Israel hat jeder eine Meinung. Warum ist das so? Wieso hat der Nahostkonflikt eine solche Bedeutung? Und warum ist die Debatte so emotional – und oft so vergiftet?

    Als Meron Mendel vor zwanzig Jahren nach Deutschland kam, stellte er überrascht fest, welche Bedeutung sein Heimatland Israel hier im öffentlichen Diskurs hatte. Schon damals konnten nahezu alle, mit denen er sprach, klare Positionen zu Israel und seiner Politik formulieren. Einerseits wird eine Art „Freundschaftspflicht“ aufgrund der NS-Vergangenheit und dem andauernden Antisemitismus in Deutschland proklamiert. Andererseits stellt sich die Frage, wie Deutschland auf den sich verschärfenden Rechtskurs der Regierung in Jerusalem reagieren soll.

    Meron Mendel schildert, wie das Verhältnis zu Israel und zum Nahostkonflikt in Deutschland verhandelt wird, in der Politik und in den Medien, unter Linken, unter Migranten und unter Juden.

    Veranstalter:
    Der Deutsch-Palästinensische Länderkreis in der Auslandsgesellschaft.de
    Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V.
    In Kooperation mit: Historischer Verein

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