Ganztägiger Warnstreik legt am Freitag den Nahverkehr von DSW21 still

Tarifverhandlungen für 30.000 Beschäftigte bisher erfolglos – ver.di ruft zum Streik im ÖPNV auf

Die Gewerkschaft ver.di ruft für kommenden Freitag (2. Februar 2024) zum Warnstreik im ÖPNV auf. Archivfoto: Sascha Fijneman für nordstadblogger.de

Im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst wurde DSW21 darüber informiert, dass die Gewerkschaft ver.di für kommenden Freitag (2. Februar 2024) einen ganztägigen Warnstreik plant. Wir berichten was dahinter steckt und wer davon betroffen ist.

„Die Arbeitgeber fahren auf Verschleiß, das ist kein sinnvolles Vorgehen“

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Nordrhein-Westfalen hat die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen ÖPNV.

Die Tarifverhandlungen für rund 30.000 Beschäftigte im kommunalen ÖPNV scheinen bisher erfolglos zu sein. Foto: Leopold Achilles für Nordstadtblogger.de

Der dramatische Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV führe überall zu Fahrausfällen und einem riesigen Berg an Überstunden für die Beschäftigten. „So geht es nicht weiter. Die Arbeitgeber fahren auf Verschleiß, das ist kein sinnvolles Vorgehen.

Wir werden den Fahrbetrieb nur mit gesunden Beschäftigten auf Dauer aufrechterhalten können“, erklärt Andrea Becker, ver.di Landesfachbereichsleiterin öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr.

„Die Arbeitsbedingungen im ÖPNV sind weit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein. Die Verkehrswende benötigt auch eine echte Arbeitswende im Verkehr“, so Becker.

Verdi-Demo an dem Katharinen-Tor in Dortmund zwischen dem Hauptbahnhof und der Kampstraße.
„So geht es nicht weiter. Die Arbeitgeber fahren auf Verschleiß, das ist kein sinnvolles Vorgehen,“ sagt Andrea Becker, ver.di Landesfachbereichsleiterin. Carmen Körner | Nordstadtblogger

Um eine Entlastung zu erreichen, haben die Beschäftigten bereits im letzten Jahr Forderungen für die Tarifrunde aufgestellt, mit denen die Arbeitsbedingungen verbessert werden sollen.

Die Forderungen wurden dem Arbeitgeberverband in NRW (KAV NW) Ende November 2023 übergeben. Auch in NRW hat in der vergangenen Woche die erste Verhandlungsrunde ohne Ergebnis stattgefunden.

In der Tarifrunde im kommunalen Nahverkehr geht es vor allem um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Der Schwerpunkt liegt laut ver.di dabei auf Entlastung, Wertschätzung und attraktivere Arbeitsbedingungen.

Sämtliche Stadtbahn- und Buslinien werden nicht fahren

Für die Fahrgäste des ÖPNV in Dortmund bedeutet das, dass sämtliche Stadtbahn- und Buslinien von DSW21 an diesem Tag nicht fahren werden. Dies gilt vom Betriebsbeginn rund 3.30 Uhr bis Betriebsende etwa 1.30 Uhr am Folgetag. Betroffen sind auch die NachtExpress-Linien von DSW21, die gegenwärtig um 0.15 Uhr oder 0.45 Uhr vom zentralen Ausgangspunkt „Reinoldikirche“ sternförmig in alle Stadtteile starten.

Durch die leichten Angebotsreduzierungen ab dem 24. Oktober will DSW21 ungeplante Fahrtausfälle vermeiden und den Fahrgästen somit eine zuverlässige Planung ihrer Fahrten ermöglichen.
Sämtliche Stadtbahn- und Buslinien werden am Freitag, den 2. Februar 2024 nicht fahren. Foto: Jörg Schimmel für DSW21

In gleicher Weise werden die von DSW21 in den Nachbarstädten Castrop-Rauxel (480, 481, 482 und NE 11) und Schwerte (430, 435 und NE 25) betriebenen Buslinien betroffen sein. Auch die gemeinsam mit der Vestischen betriebene ExpressBuslinie X13 (Dortmund – Waltrop – Datteln) fällt komplett aus.

Fahrgäste sollten sich am Tag des Streiks in der Elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) auf www.bus-und-bahn.de oder in der DSW21-App informieren. Die KundenCenter „Petrikirche“, „Hörde Bahnhof“ und „Castrop Betriebshof“ bleiben ganztägig geschlossen.

Vom Streik hingegen nicht betroffen sind die H-Bahn und die miteinander verknüpften Flughafen-Sonderlinien AirportExpress, AirportShuttle und 490. Diese drei Linien werden grundsätzlich über den Dortmunder Airport koordiniert und fahren eigenständig und autark zum übrigen DSW21-Linienbetrieb.


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Reaktionen

  1. Die Linke unterstützt den Streik im ÖPNV (PM)

    Am Freitag ruft ver.di zum Streik im ÖPNV auf, unter anderem auch in Dortmund. Die Linke unterstützt diesen Streik. Dabei geht es ver.di vor allem um verbesserte Arbeitsbedingungen und Entlastungen für die Beschäftigten.

    „Auch wenn es für viele ärgerlich ist, die auf Bus und Bahn angewiesen sind: Es ist gut, dass sich die Beschäftigten im ÖPNV für ihre Rechte einsetzen“, so Kevin Götz, Kreissprecher Die Linke Dortmund. „Streik ist dafür das richtige Mittel und die Beschäftigten haben unsere volle Unterstützung.“

    Durch den dramatischen Mangel an Bus- und Bahnfahrer*innen kommt es überall zu Fahrtausfällen und die Beschäftigten häufen Überstunden an. „Das ist nicht nur eine Zumutung für die Arbeitenden, sondern bremst auch die Verkehrswende“, so Götz weiter.

    Die Verkehrswende braucht gute Arbeit. Daher hat sich im letzten Jahr das Bündnis „Wir fahren zusammen“ gegründet. Es fordert mehr Investitionen in den ÖPNV und unterstützt die Forderungen der ÖPNV-Beschäftigten. Dafür wurden in ganz Deutschland Unterschriften gesammelt. 67.000 waren es Ende Januar. „Die Linke steht hinter diesem Bündnis“, so Götz weiter. „Auch wir haben Unterschriften für das Bündnis gesammelt.“

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