Die 23. Dortmunder Krimi-Folge „Du bleibst hier“ bei den Filmnächten

Jubiläums-Tatort feiert im Open-Air-Kino Premiere – Jörg Hartmann: „Noch brennt die Flamme“

Die Tatort-Darsteller:innen Stefanie Reinsperger und Jörg Hartmann bei der Premiere des Jubiläumsfolge im Open-Air-Kino.
Die Tatort-Darsteller:innen Stefanie Reinsperger und Jörg Hartmann bei der Premiere der Jubiläumsfolge im Open-Air-Kino. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Eine gelungene Feier zum zehnten Geburtstag gab es für den Dortmunder Tatort – und Dank des Lichterfests im Westfalenpark sogar mit kostenlosem Feuerwerk. Im Open-Air-Kino feierte „Du bleibst hier“ am 27. August Premiere. Es ist der Jubiläumsfilm aus Dortmund, der für Tatort-Begeisterte jedoch erst im Frühjahr 2023 im Fernsehen zu sehen ist.

Faber-Darsteller Jörg Hartmann hat am Drehbuch mitgeschrieben

Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Am 23. September 2012 startete mit „Alter Ego“ das Team Dortmund. Genau zehn Jahre später, am 23. September 2022, um 22.15 Uhr, wird der erste Fall von Faber, Bönisch, Dalay und Kossik noch einmal im Ersten zu sehen sein.

Wie es mit dem Team aus Dortmund nach dem Tod von Kommissarin Martina Bönisch weitergeht, zeigt das Erste in der Episode „Du bleibst hier“ im kommenden Jahr. 

Das Drehbuch stammt erstmals von Jörg Hartmann, der es gemeinsam mit dem langjährigen Autor Jürgen Werner geschrieben hat. Zur Vorab-Premiere in Dortmund kamen die Hauptdarsteller:innen Jörg Hartmann, Rick Okon und Stefanie Reinsperger sowie viele Teammitglieder.

Es war nicht die klassische Tatortzeit – statt Sonntag um 20.15 Uhr war die Jubiläumsausgabe am Samstag um 21.30 Uhr zu sehen. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Tickets für die Dortmunder Filmnächte waren schnell ausverkauft. Dass das neue Team – ohne Kommissarin Martina Bönisch – so beliebt sein könnte, war nicht unbedingt vorherzusehen. 

Vom Ursprungsquartett ist nur noch Kommissar Faber übrig

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Denn während die Stadt und der damalige OB Ullrich Sierau über Jahre vehement einen Tatort für Dortmund einforderte, lösten die ersten Folgen nicht unbedingt Begeisterungsstürme aus.

Zu düster, zu dreckig, zu psychopathisch – vor allem Teamchef Faber. Dass er in den zehn Jahren fast schon der normalste des Quartetts sein könnte, war nicht zu erwarten. 

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Mittlerweile ist Jörg Hartmann alias Kommissar Faber der letzte der Ursprungsbesetzung, nachdem Martina Bönisch in der letzten ausgestrahlten Folge den Serientod starb, weil Darstellerin Anna Schudt neue Herausforderungen sucht.

Jetzt stehen nur noch Jan Pawlak und Rosa Herzog an der Seite von Faber. „Papa ist alleinerziehend mit den beiden Kindern“, wurde nicht nur beim Talk auf der Bühne gelästert. Faber machte deutlich, dass sein Feuer für den Dortmunder Tatort auch nach zehn Jahren weiter brennt. Zudem lässt er sehr beeindruckend und unter dem Applaus der Premierengäste den Lokalpatrioten raushängen – er ist gebürtiger Herdecker. 

23. Dortmunder Tatort-Folge spielt nach dem Tod von Martina Bönisch

Faber-Darsteller Jörg Hartmann hat bei der neuen Folge am Drehbuch mitgearbeitet.
Faber-Darsteller Jörg Hartmann hat bei der neuen Folge am Drehbuch mitgearbeitet. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

In der Jubiläumsausgabe – die 23. Dortmunder Tatort-Folge – hat er nun auch am Drehbuch mitgearbeitet. „Innerlich zerrissen, äußerlich verschlissen“, so lässt sich der krank geschriebene Teamchef nach dem Tod seiner Langzeit-Partnerin beschreiben.

Der 23. Tatort greift alte Handlungsstränge auf und webt neue Fäden ein. Dazu gehören auch das Auftreten von Fabers altem Herren sowie zahlreicher schrulliger Nachbarn.

„Du bleibst hier“ – der Titel der Folge – ist das Versprechen, das die sterbende Bönisch ihrem Filmpartner Faber abgenommen hat.

Die Hauptdarsteller:innen Stefanie Reinsperger (spielt Rosa Herzog) und Rick Okon (er spielt Jan Pawlak) freuen sich auf die neuen Schwerpunkte ihrer Rollen.
Die Hauptdarsteller:innen Stefanie Reinsperger (spielt Rosa Herzog) und Rick Okon (er spielt Jan Pawlak) freuen sich auf die neuen Schwerpunkte ihrer Rollen. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Schauspieler und Aushilfs-Drehbuchschreiber Hartmann griff es auf und arbeitete es in eine Geschichte ein, die er „schon seit Jahren im Kopf hatte“. Es ist eine langsame Erzählung mit verschiedenen Handlungssträngen und Anknüpfungspunkten. 

„Die Karten sind neu gemischt worden“, sagt Hartmann beim Bühnen-Talk im Schatten des Hochofens auf Phoenix-West mit Blick auf die neuen Aufgaben und Freiräume für das reduzierte Ermittler:innen-Team.

Seine beiden Filmpartner:innen sind offenbar mit ihrem Blatt zufrieden. Beide haben nach dem Tod von Martina Bönisch mehr Freiräume, ihre Rollen weiter zu entwickeln und tiefer anzulegen. „Es ist eine Chance, dass etwas Neues und Anderes entsteht“, sagte Stefanie Reinsperger.

Viele Dortmund-Drehs: Kreuzviertel, Westpark und Tiefstollen als Drehorte

In der 23. Folge taucht erstmals Fabers Vater auf - gespielt von Wolfgang Rüter.
In der 23. Dortmunder Tatort-Folge taucht erstmals Fabers Vater auf – gespielt von Wolfgang Rüter (links). Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Das Premieren-Publikum konnte sich davon – unterbrochen vom Höhenfeuerwerk des Lichterfestes im Westfalenpark – bereits überzeugen. Das Fernseh-Publikum muss darauf noch bis zum Frühjahr 2023 warten.

Auffällig viele Drehs für „Du bleibst hier“ fanden in Dortmund statt. Die Folge spielt vor allem im Kreuzviertel. Insbesondere der Westpark und die große Tiefstollen-Anlage aus dem Zweiten Weltkrieg spielen eine Hauptrolle. Möglich machte das die Stadt: So hatte das Tiefbauamt dafür gesorgt, dass ein Gully als Zugang auf der Parkseite angelegt wurde, den es eigentlich dort nicht gab. 

Zudem soll es besonders OB Thomas Westphal, nach Aussage von Jörg Hartmann, zu verdanken sein, dass der Tatort in der unterirdischen Bunkeranlage gedreht werden konnte. Es ist der größte und sagenumwobenste „Lost Place“ in Dortmund. Für diese Unterstützung gab es ein dickes Dankeschön an die Stadt.

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Reaktionen

  1. „Filmnächte Dortmund“: Spielzeit 2022 war mit rund 25.000 Besucher*innen sehr erfolgreich – Tatort-Premiere als toller Abschluss (PM)

    Der finale Vorhang ist gefallen, die Spielzeit 2022 der „Filmnächte Dortmund“ ist vorbei. „Es war eine sehr erfolgreiche Saison mit knapp 25.000 Besucher*innen – dafür möchten wir uns bedanken“, so Projektleiter Felix Japes. Unter den vielen Höhepunkten des Open-Air-Kinos in diesem Sommer sticht besonders die große Tatort-Premiere zum Abschluss heraus.

    10 Jahre Dortmunder Tatort, Hochofen-Kulisse, Kommissar Faber und seine Kollegen vor Ort, zwischendurch das Feuerwerk vom Lichterfest im benachbarten Westfalenpark – es war ein krönender Abschluss der diesjährigen Filmnächte-Saison. 400 Liegestühle extra mussten am Samstag, 27. August, aufgebaut werden, als die neue Folge „Du bleibst hier“ als Premiere Monate vor dem TV-Sendetermin auf der 200 Quadratmeter großen Leinwand gezeigt wurde.

    Doch auch andere Events und Filme begeisterten das Publikum auf dem Gelände auf Phoenix West – darunter zum Beispiel der Eröffnungsfilm „James Bond 007 – Keine Zeit zu Sterben“, der Blockbuster „Top Gun Maverick“, der Klassiker „Bang Boom Bang“, „Die unfassbar große Bingo-Show“ mit Sugar & Grabowski, das große SommerFHestival der Fachhochschule Dortmund sowie „Contra“ mit Regisseur Sönke Wortmann vor Ort.

    Ein paar Zahlen: Insgesamt knapp 25.000 Besucher*innen durften die Veranstalter von Mitte Juni bis Ende August auf ihrem Gelände am Hochofen begrüßen – in der ersten Spielzeit 2021 waren es rund 10.000 gewesen. Rund 700 Liegestühle standen pro Vorstellung bereit, insgesamt 3000 Tüten Popcorn und rund 4000 Liter Bier wurden ausgegeben.

    Das diesjährige Familienkino, wegen Lieferschwierigkeiten später gestartet, zog insgesamt über 1000 Besucher*innen an – laut Projektleitung ein toller Erfolg. Auch der neu gestaltete Biergarten „Baufeld 13“ wurde sehr gut angenommen und trug in Kombination mit dem perfekten Wetter in diesem Sommer zur gemütlichen Stimmung der Filmnächte bei.

    Nach dem Abbau gehen direkt die Planungen für die kommende Spielzeit los. „Wir freuen uns aufs nächste Jahr!“, so Projektleiter Felix Japes von der Agentur Neovaude, die die „Filmnächte” 2021 nach Dortmund geholt und das Gelände am Hochofen zum fünften ständigen Standort gemacht hatte – nach Dresden, Leipzig, Cottbus und Schwarzkollm.

    Weitere Infos gibt es auf der offiziellen Internetseite: https://dortmund.filmnaechte.de/

  2. Dortmund-Tatort: erstmals nach Corona wieder Rudelgucken in der Pauluskirche (PM)

    Erstmals nach Corona findet wieder ein Rudelgucken des Dortmund-Tatorts in der Pauluskirche statt.

    Bereits 15 Dortmund-Tatorte wurden in der Pauluskirche zum Rudelgucken angeboten. Eine Kultveranstaltung war geboren. Nirgendwo in NRW gibt es Vergleichbares. jetzt -nach Corona- geht es wieder los. Der neue Tatort aus Dortmund „Du bleibst hier“ wird am 15.1. ausgestrahlt und kann live auf Großleinwand in der besonderen „Krimi-Atmosphäre“ einer Kirche mit vielen Menschen gemeinsam verfolgt werden. Eintritt ist frei.

    Eine einmalige Atmosphäre: der „Tatort“ in der Pauluskirche. Bei leckeren Getränken in der Kirchenbank sitzen und bei atmosphärisch beleuchteter Kirche den Krimi mit vielen anderen sehen, das hat was! Der neue Tatort verspricht dazu inhaltlich Spannendes. Es ist der erste Tatort nach Martina Böhnischs gewaltsamem Tod. Kommissar Faber, der seit seiner Krankschreibung mehr oder weniger in seinem alten Manta lebt, ist plötzlich persönlich verstrickt im Verdachtsumfeld eines Mordes, bei dem allerdings zunächst die Leiche fehlt. Hat sein Vater etwas mit dem Fall zu tun? Interessant: das Drehbuch zum Film wurde erstmals u.a. von Jörg Hartmann, Darsteller von Faber, selbst geschrieben.

    Pauluskirche – Schützenstr. 35 – 44147 Dortmund
    Sonntag, 15. Januar 2023
    Einlass: 19:00 Uhr
    Beginn: 20:15 Uhr
    Eintritt ist frei – es wird um eine Spende zur Deckung der Kosten gebeten.
    Infos: https://pauluskirche.net

  3. Für einen guten Zweck: „
TATORT DORTMUND SPEZIAL – 
die Krimitour“ mit Jörg Hartmann und Ullrich Sierau

    Am So 17.09.2023, von 14:00-17:30 Uhr zeigt Jörg Hartmann seine Lieblingsdrehorte in Dortmund und plaudert gemeinsam mit Ullrich Sierau aus dem Nähkästchen: „Alter Ego“ so hieß die erste Folge des Dortmunder Tatort, mit der die beliebte Krimiserie am 23.09.2012 ins Ruhrgebiet zurückkehrte.

    Nach Heinz Haferkamp, gespielt von Hans Jörg Felmy, der von 1974 bis 1980 in Essen ermittelte und Götz George, der als Horst Schimanski 1981 bis 1991 in Duisburg auf Verbrecherjagd ging, leitet 21 Jahre später Jörg Hartmann als Hauptkommissar Peter Faber das Ermittlerteam in Dortmund.

    Der 2016 für seine grandiose Leistung in „Weißensee“ mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Hartmann beschreibt seine Dortmunder Rolle selbst so: „Er ist keiner, den die Zuschauer direkt liebhaben. Kein Sausack, aber ein sperriger Typ“. Sperrig war seine Figur und das gezeigte Dortmund auch für die Zuschauer in den ersten Folgen.

    Sogar der damalige Dortmunder Oberbürgerbürgermeister Ullrich Sierau meldete sich kritisch zu Wort. Bei einem Gespräch in Berlin und letztlich bei einem gemeinsamen Bierchen am Hochofen, einem der besonderen (Dreh)Orte in Dortmund, konnten die Meinungsverschiedenheiten aus dem Weg geräumt werden. Als ein Ergebnis verabredeten die beiden eine gemeinsame Tatort-Tour, die jetzt Wirklichkeit wird.

    Am So 17.09.2023, von 14:00-17:30 Uhr zeigt Jörg Hartmann seine Lieblingsdrehorte und plaudert gemeinsam mit Ullrich Sierau aus dem Nähkästchen. Die Tour startet auf Phoenix West und endet auch hier mit …einem gemeinsamen Bierchen.

    Organisiert wird die Tour von Dortmunds größtem Stadtführungsanbieter, meineHeimat.ruhr. Die Einnahmen durch den Ticketverkauf gehen zu 100 % an Kinderlachen. Mit Sitz in Dortmund unterstützt der gemeinnützige Verein mit vielen ehrenamtlichen Helfern bedürftige Kinder in ganz Deutschland mit dem, was sie am dringendsten benötigen.

    Alle wichtigen Infos auf einen Blick:

    Für einen guten Zweck 
Tatort Dortmund Spezial
die Krimitour mit Jörg Hartmann und Ullrich Sierau
Datum: So 17.09.2023, 14:00-17:30 Uhr
Start und Ziel: Phoenix des Lumières (Vorplatz), am „Hüttenmann“, Phoenixplatz 4, 44263 Dortmund
Preis pro Person: 59,90 € Bei Kauf über westticket ist die An- und Abreise im VRR-Gebiet inklusive. 
Die Einnahmen gehen zu 100 % an Kinderlachen.
Veranstalter: meineHeimat.ruhr

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