„Fridays For Future“-Sommerkongress Anfang August im Revierpark Wischlingen: 1.500 TeilnehmerInnen erwartet

Zum ersten „Fridays for Future“-Sommerkongress werden rund 1.500 TeilnehmerInnen erwartet. Das Organisationsteam arbeitet bereits seit Anfang Juni in Dortmund an den Vorbereitungen. Nordstadtblogger sprach mit den AbiturientInnen Ragna Diederichs aus Göttingen (Vorne, 2. v. l.) und Abiturient Jakob Blasel aus Kiel (Vorne, 3. v. l.).

Text und Fotos von Anna Lena Samborski

Vom 31. Juli bis zum 4. August wird der „Fridays For Future“-Sommerkongress im Dortmunder Revierpark Wischlingen mit bis zu 1.500 Teilnehmenden erwartet. Das ca. 30- bis 40-köpfige Orga-Team ist seit Anfang Juni in Dortmund tätig und gab nun PressevertreterInnen erste Einblicke in die Planung und die Inhalte des Kongresses.

Kurzfristige Planung wird durch hohe Motivation des Orga-Teams ausgeglichen

Die Vorbereitungen für den Sommerkongress laufen.

Vor drei Monaten trafen sich ca. 30 bis 40 Aktive der „Fridays For Future“ Bewegung aus ganz Deutschland. Sie beschlossen trotz des knappen Zeithorizontes: Es soll einen „Fridays For Future“ Sommerkongress mit bis zu 3.000 Teilnehmenden geben. Der 18-Jährige Abiturient Jakob Blasel aus Kiel dazu etwas ironisch: „Eigentlich sind wir sechs Monate hinter dem Zeitplan gestartet. Aber wir haben gut aufgeholt.“

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Es wurden Arbeitsgruppen gegründet – zum Beispiel zu den Themen Programm und Logistik. Außerdem ging es auf die Suche nach einem Veranstaltungsort. Dabei war schnell klar, dass es nach NRW gehen soll: „Wir wollten in eine Region, wo Strukturwandel stattfindet. Denn wir wollen ja bei diesem dabei sein“, so die 18-Jährige Ragna Diederichs aus Göttingen, die ebenfalls dieses Jahr ihr Abitur gemacht hat.

Die Stadt Dortmund bot ihre Unterstützung an und schlug den Revierpark Wischlingen als Veranstaltungsort vor, der es dann auch geworden ist. Zur Vorbereitung stellte die Stadt den OrganisatorInnen außerdem seit Anfang Juni eigene Räumlichkeiten, die auf eine Sanierung warten, zur Verfügung.

200 Workshops, sechs Panels und eine Aktion in der Innenstadt

Die jungen AktivistInnen haben sich viel vorgenommen.

In dieser „Kongress-WG“ lebt und nun seit ca. 1,5 Monaten das ca.  30 bis 40-köpfige Orga-Team und arbeitet fieberhaft am Gelingen des Kongresses. Ein Monat mehr Zeit wäre schön, findet Diederichs – aber das Programm für die 5 Tage Anfang August (31. Juli bis 4. August) steht.

Es wird 200 Workshops zu verschiedenen Themen geben. Neben Inhalten zur Klimakrise liegt ein besonderer Fokus auf dem Erwerb von methodischen Kompetenzen: von der Veranstaltungsorganisation bis hin zu Argumentationstrainings.

Außerdem wird es sechs größere Panels – zum Beispiel zum Thema „CO2-Steuer? Ist Klimapolitik noch sozial?“- mit zum Teil prominenten Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie langjährigen AktivistInnen geben.

Besonders relevant für Dortmunder BürgerInnen: Am Freitag, den 2. August, ist eine weitere Aktion im Innenstadtbereich geplant. Das Format steht noch nicht ganz fest, aber es wird über eine reine Demonstration hinausgehen – und Eins ist für Diederichs dabei sicher: „Es wird etwas Kreatives geben, auf das man sich freuen kann.“

1.500 Teilnehmende zwischen 15 und 21 Jahren erwartet

Aus organisatorischen und Sicherheitsgründen hat das Orga-Team die Teilnehmerzahl mittlerweile auf 1.500 beschränkt. Der Kongress ist fast ausgebucht – ca. 300 Restplätze sind jedoch noch zu vergeben. Die Hälfte der aktuell Angemeldeten sind zwischen 14 und 17 Jahren und die andere Hälfte über 18 bis ca. 21 Jahren.

Bei den 14 bis 17- Jährigen können die Eltern die Verantwortung durch eine Einverständnisverklärung ihren Kindern selbst übertragen. Eine offizielle Übernahme der Aufsichtspflicht durch die Veranstaltungsleitung gibt es zwar nicht, jedoch arbeitet diese eng mit dem Jugendamt Dortmund zusammen: Eine 24-Stunden Ansprechmöglichkeit gibt es somit für minderjährige Teilnehmende über 14. Unter 14-Jährige dürfen hingegen nur mit einer Aufsichtsperson an der Konferenz teilnehmen.

Die Unterbringung erfolgt überwiegend in Großzelten, die von der Stadt und der Feuerwehr zur Verfügung gestellt werden – hier finden ca. 850 Teilnehmende Platz. Außerdem können eigene Zelte mitgebracht werden. Weitere Schlafplätze gibt es in den Turnhallen der angrenzenden Wilhelm-Busch-Realschule und des Reinoldus-und-Schiller-Gymnasiums.

Umfassende Unterstützung von deutschlandweiten Initiativen sowie der Stadt Dortmund

Die Zusammenarbeit mit der Stadt und den verschiedenen Ämtern läuft gut. Alle seien „sehr zuvorkommend“, betont Diederichs. Außerdem gibt es viel Unterstützung von Vereinen und Initativen aus ganz Deutschland – sodass zum Beispiel eine Soundanlage umsonst zur Verfügung steht.

Die Jugendlichen sind engagiert bei der Sache.

Eine Vollverpflegung der Teilnehmenden wird außerdem durch den Verein VolxKüche München e. V. sicher gestellt. Im „KüfA“- Format („Küche für Alle“) werden mit gespendeten und geretteten Lebensmittel drei Mahlzeiten pro Tag zubereitet werden.

Alles in allem belaufen sich die verbleibenden Kosten auf ca. 200.000 Euro. Diese werden zu 80 Prozent durch Kleinspenden durch die Teilnahmebeiträge von durchschnittlich 40 Euro getragen – je nach individueller Lage können die Teilnehmenden auch mehr oder weniger beisteuern.

Die anderen 20 Prozent der Gesamtkosten werden durch Großspenden des Bundesministeriums für Umwelt und die Mercator Stiftung speziell für die Durchführung der Workshops gedeckt.

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Weitere Informationen:

  • Homepage zur Konferenz, hier:

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Reaktionen

  1. DEW21 (Pressemitteilung)

    Energie für den Klimaschutz: DEW21 unterstützt Fridays for Future-Sommerkongress

    Tausende von jungen Klimaaktivistinnen und -aktivisten werden in den kommenden Tagen in Dortmund im Revierpark Wischlingen zum Fridays for Future-Sommerkongress erwartet.

    „Dass sich junge Menschen für den Klimaschutz stark machen, finden wir eine wichtige Sache,“ betont Heike Heim, Vorsitzende der DEW21-Geschäftsführung. „Den Kongress unterstützen wir deshalb gerne, indem wir die Gesamtkosten für den Wasserverbrauch übernehmen und kostenlosen Ökostrom bereitstellen.“

    Als Energieunternehmen vor Ort engagiert sich DEW21 für die CO2-Minderung in der Stadt – von der Energieeffizienzberatung bis zum Ausbau der E-Mobilität. Ein Beispiel ist gerade in der Stadt präsent: Bis 2023 baut DEW21 in Dortmund ein innovatives Wärmeverbundnetz in dem vor allem Abwärme der Deutsche Gasrußwerke für die Wärmeversorgung zum Einsatz kommt. Damit können in Dortmund jährlich über 45.000 t CO2 eingespart werden – bildlich gesprochen ist das der jährliche CO2-Ausstoß von 30.000 Autos.

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