Fridays for Future: SchülerInnen streiken in Dortmund weiterhin für das Klima und für den Klimanotstand

Auch am Freitag fordern die jungen AktivistInnen von der Politik wieder, endlich zu handeln. Fotos: Wolf-Dieter Blank

Auch am 28. Juni 2019 wird in Dortmund wieder die Schule bestreikt, um für ein besseres Klima zu kämpfen. Die SchülerInnen fordern eine konsequente Klimapolitik im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen und dem 1,5°C-Ziel. Der Streik in Dortmund beginnt um 12 Uhr auf dem Friedensplatz.

„Wir streiken, bis ihr handelt“ – Klimastreik und Klimanotstand in Dortmund 

Wenn nicht jetzt, wann dann?

„Wir streiken seit über einem halben Jahr und bisher hat sich kaum etwas getan. Weder auf Bundesebene noch auf Kommunalebene. Daher fordern wir Dienstag im dazugehörigen Ausschuss den Klimanotstand auf Kommunalebene. Dies scheint uns ein adäquates Mittel, um der Bundes- und Kommunalpolitik zu versichern: Wir meinen es ernst. Wir werden keinen Millimeter weichen, bis unsere Forderungen erfüllt werden und eine Kurskorrektur der Klimapolitik stattgefunden hat“, so Franka Wenz, 15 Jahre, Schülerin aus Dortmund. 

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Hierfür sollen von nun an nach Ansicht der DemonstrantInnen alle Absichten und Anträge des Stadtrats im Hinblick auf das Klima bewertet und für klimaschädliche Maßnahmen alternative Lösungen gefunden werden. Denn nur wir alle zusammen könnten die Klimakrise jetzt noch vereint abwenden. 

Die AktivistInnen fordern alle Fraktionen im Stadtrat dazu auf sich den Anträgen der Fraktionen Die Linke/Piraten und Bündnis 90/Die Grünen anzuschließen. Diese Beiden fordern unabhängig voneinander am Donnerstag, den 04. Juli 2019, einen Klimanotstand. 

Im Juni kamen über 40.000 Menschen zum ersten internationalen Klimastreik zusammen

Nach Veranstalterangaben kamen rund 6000 TeilnehmerInnen zum Klimastreik. Foto: Wolf-Dieter Blank
Nach Veranstalterangaben kamen rund 6000 TeilnehmerInnen zum Klimastreik in Dortmund. Foto: Wolf-Dieter Blank

In einer Stellungnahme von „Fridays for Future“ heißt es, dass hier die Inhalte vorne stehen müssten und die Kämpfe zwischen den Parteien aufgegeben werden sollten. Es könne und dürfe nicht sein, diese Möglichkeit nicht zu nutzen, um die Klimapolitik zu verbessern und einen ersten Schritt zur Bekämpfung der Klimakrise gemeinsam, unabhängig von Parteimitgliedschaft und Fraktionszugehörigkeit, zu gehen. 

Seit etlichen Monaten bestreikt die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg jeden Freitag die Schule, um vor dem Parlament eine konsequente Klimapolitik einzufordern. Viele SchülerInnen, Studierende, aber auch Erwachsene folgen ihrem Beispiel und streiken seit Monaten in über 400 Städten deutschlandweit unter dem Motto „Fridays For Future“. 

Vergangenen Freitag streikten über 40.000 Menschen beim ersten internationalen Klimastreik in Aachen, der die Wichtigkeit internationaler Zusammenarbeit im Kampf gegen die Klimakrise verdeutlichte. 

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Reaktionen

  1. RVR-Piraten (Pressemitteilung)

    Klimanotstand im Ruhrgebiet –
    Angst vor Klimakrise ist gerechtfertigt –
    Heftige Debatte über Antrag im Ruhrparlament

    Viele Stadträte und Kreistage im Ruhrparlament beraten derzeit die Ausrufung
    eines Klimanotstands. Die Städte Bochum, Marl und Gladbeck haben haben im
    Ruhrgebiet bereits entsprechende Beschlüsse gefasst, in Essen, Gelsenkirchen,
    Hagen, Witten und weiteren steht die Debatte darüber unmittelbar bevor. Die
    Ausrufung des Klimanotstands ist international eine zentrale Forderung von
    Fridays for Future. Mit Frankreich ist ihr in dieser Woche ein großes
    Europäisches Land nachgekommen.

    Nun also das Ruhrparlament. Was sofort auffällt: Der Antrag von CDU, SPD und
    Grünen meidet das Wort „Klimanotstand“ und trägt stattdessen den Titel
    „Klimaoffensive.RUHR“. In der Debatte um den Antrag, war es Dirk Pullem,
    Fraktionsvorsitzender der Piraten im RVR, der dazu deutliche Worte fand:
    „Mir geht der Antrag nicht weit genug. Wir haben längst einen Klimanotstand
    und drastische Änderungen sind notwendig! Wir sollten den Menschen durch das
    Wort Klimanotstand Angst machen. Denn die Angst ist in diesem Fall
    faktenbasiert und gerechtfertigt. Sie ist eine starke Triebfeder, damit die
    Menschen tatsächlich bereit sind, ihr Leben klimafreundlicher zu gestalten!“

    Widerspruch kam vom Vorsitzenden des Ruhrparlaments, CDU-Mann Josef
    Hovenjürgen: „Es ist nicht unsere Aufgabe als Politik den Menschen Angst zu
    machen! Angst führt zu irrationalen Handlungen. Und wohin das führt, haben wir
    in den letzten Tagen gesehen!“

    Dies konnte wiederum Dirk Pullem nicht so stehen lassen:
    „Angst vor Terrorismus, Angst vor Flüchtlingen, Angst vor dem Darknet, Angst
    vor einem Blackout ohne Braunkohle und Atomstrom, … die CDU ist sonst ganz
    groß darin, ihre politischen Ziele durch das Schüren irrationaler Ängste in
    der Bevölkerung zu verfolgen. Beim Klimaschutz wird dagegen
    beschwichtigt. Es soll bloß niemand beunruhigt werden, obwohl es in diesem
    Fall die Wissenschaft ist, die eindringlich warnt!“

    Selbstverständlich haben auch die Piraten für den eingebrachten Antrag
    gestimmt, auch wenn sie sich einen größeren Schritt in Richtung mehr
    Klimaschutz gewünscht hätten.

    „Die Piraten werden nun genau kontrollieren, was sich im Ruhrgebiet in Sachen
    Klimaschutz tatsächlich bessert. Wir werden nicht zulassen, dass die guten
    Vorsätze für mehr Klimaschutz im Hinterzimmer noch weiter aufgeweicht werden.
    Papier ist geduldig – wir müssen dringend ins Handeln kommen!“, so Dirk Pullem
    abschließend.

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