„Ziemlich beste Freunde“: Ehemaliger AfD-Funktionär Bernd Schreyner tritt der Neonazi-Partei „Die Rechte“ bei

Regen Austausch pflegt AfD-Mann Schreyner mit den Führungsspitzen der Partei „Die Rechte“ - hier im Gespräch mit dem Co-Bundesvorsitzenden Sascha Krolzig.
Ex-AfD-Funktionär Bernd Schreyner (rechts) mit dem Co-Bundesvorsitzenden Sascha Krolzig (noch weiter rechts).

Es zeichnete sich ab, jetzt ist es offiziell: Bernd Schreyner, ehemaliger Sprecher des AfD-Kreisverbandes Dortmund – er wurde im Januar 2018 abgewählt – tritt mit sofortiger Wirkung der Neonazi-Splitterpartei „Die Rechte“ bei und aus der AfD aus. Er kommt damit einem Parteiausschlussverfahren zuvor.

Nach dem Demoauftritt folgte der Eintritt in die Partei „Die Rechte“

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Nachdem er sich nach eigener Aussage „massiven Anfeindungen und Verleumdungen seiner eigenen Partei“ ausgesetzt sah, die in einem Parteiausschlussverfahren gipfeln sollten, hat Schreyner zum Jahresende selbst die Konsequenzen gezogen.

Vorher, noch als AfD-Mitglied, trat er am 21.12.2018 bei einer Demonstration der Partei „Die Rechte“ als Redner auf und rechnete mit seiner alten Partei ab (wir berichteten). Bernd Schreyner gehörte dem extrem-rechten Rand der AfD um Björn Höcke an – nach eigener Lesart dem „national-konservativen Flügel“. 

„Gegen Herrn Bernd Schreyner läuft bereits ein Parteiausschlussverfahren, welches durch den AfD Kreisvorstand beantragt wurde. Sein neuerliches Fehlverhalten wird diesem Parteiausschlussverfahren zugeführt. Herr Schreyner kam von der CDU zur AfD, wo seine mutmaßlich herbeigesehnte Parteikarriere ein schnelles Ende fand“, hatte Matthias Helferich, Mitglied des Landesvorstandes der AfD NRW, noch am Abend der Demo via Facebook mitgeteilt. 

Schreyner will bei der Kommunalwahl am rechten Rand mitmischen

Beifall spendete der Noch-AfD-Mann den Worten von Ratsmitglied Michael Brück, der ebenfalls Breitseiten gegen die AfD feuerte.
Beifall spendete der Noch-AfD-Mann den Worten von Ratsmitglied Michael Brück, der ebenfalls Breitseiten gegen die AfD feuerte.

Die Mitglieder der Dortmunder AfD hätten die Eröffnung eines Parteiausschlusses gegen Herrn Schreyner bereits vor wenigen Monaten mit großer Mehrheit begrüßt, teilt er weiter mit.

„Die AfD lehnt eine Kooperation mit der Partei ,Die Rechte’ ab. Als freiheitlich-patriotische Bürgerpartei benötigt sie weder eine Kooperation mit randständigen Altparteien wie ,Die Rechte’, noch eine weitere Mitgliedschaft des Herrn Schreyner“, so der AfD-Funktionär. 

„Die Rechte“ steht nach Aussage des AfD-Landesverbandes auf der Unvereinbarkeitsliste der Alternative für Deutschland. Schreyner rechnet sich nun Chancen aus, bei der Kommunalwahl 2020 für seine neue Partei am äußeren rechten Rand mitmischen zu können. 

Nach eigenen Angaben soll die Partei in Dortmund mittlerweile auf etwa 150 Mitglieder angewachsen sein. Die Neonazi-Splitterpartei erhofft sich nach eigener Aussage durch Schreyner „eine wichtige Bindefunktion zwischen dem eher gemäßigten Flügel, sowie dem national und sozialistisch geprägten Teil der Partei“. 

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