Wichtige Unterstützung für traumatisierte Flüchtlinge in Dortmund

Verein Train of Hope hat „Peer-Berater:innen“ mit Flucht- oder Migrationsgeschichte ausgebildet

Die fertig ausgebildeten Berater:innen haben ihre Zertifikate überreicht bekommen. Foto: Train of Hope e.V.

18 Peer-Berater:innen für traumatisierte Geflüchtete wurden von Train of Hope in Kooperation mit der LWL-Klinik ausgebildet. Entwickelt wurde das Konzept vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und dem Zentrum für traumatisierte Geflüchtete (Centra).

Berater:innen mit Fluchterfahrung oder Migrationsgeschichte

„Das Konzept der Peer-Beratung für traumatisierte Geflüchtete greift eine Lücke im System auf. 50 Prozent aller Geflüchteten leiden unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Therapieplätze sind bei weitem nicht genug vorhanden und besonders geflüchtete Menschen werden vom System oft nicht aufgefangen“, erklärt Fatma Karacakurtoglu, Vorsitzende von Train of Hope Dortmund e.V.

„Wenn doch ein Therapieplatz frei wird, ist die Behandlung aufgrund von Sprachbarrieren und fehlender interkultureller Verständigung trotzdem schwierig. Alle Peer-Berater:innen haben Fluchterfahrung oder eine Migrationsgeschichte, Kommunikation und die Nachvollziehbarkeit der Situation ist dementsprechend gegeben“, ergänzt Prof. Dr. med. Hans-Jörg Assion, Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Dortmund.

Die eigenen Erfahrungen können anderen helfen

Die 18 Berater:innen wurden in zwei Gruppen von August bis Dezember bzw. von Oktober bis Januar ausgebildet und können Betroffenen fortan in den Sprachen Arabisch, Türkisch, Rumänisch, Russisch, Ukrainisch, Kurdisch und Albanisch helfen.

Das Training umfasst 15 Module, darunter sind Einführung in Gesprächsführung und Ressourcen, Selbsterfahrung, Ankommen in Deutschland, Trauma, psychische Gesundheit, traumasensible Gesprächsführung, Umgang mit herausfordernden Situationen, Selbstfürsorge, interkulturelle Kompetenzen, Begleitung im Gesundheitssystem und im Alltag und Bewerbungsprozess und Start in die Arbeit.

Mit diesem Training werden Menschen mit eigener oder familiärer Flucht- bzw. Migrationserfahrung befähigt, auf Basis des eigenen Erfahrungswissens traumatisierte Geflüchtete zu begleiten. Gefördert wurde das Projekt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Die fertig ausgebildeten Berater:innen haben im Januar 2024 ihr Zertifikat überreicht bekommen. Die Evaluation fand mittels eines Fragebogens statt. Interessierte Einrichtungen können sich an die Vorsitzende von Train of Hope, Fatma Karacakurtoglu, wenden.

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