Die Gremien entscheiden über die Nutzungsordnung für 2023

Städtische Museen bleiben 2023 eintrittsfrei – Musikschule, VHS und Bibliotheken werden teurer

Die Hoeschmuseum ist - wie alle Dauerausstellungen der städtischen Museen - seit 2018 kostenlos zu besuchen.
Die Hoeschmuseum ist – wie alle Dauerausstellungen der städtischen Museen – seit 2018 kostenlos zu besuchen. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Der Eintritt in die Dauerausstellungen der städtischen Museen bleibt auch im Jahr 2023 frei – vorausgesetzt, der Rat der Stadt stimmt der Nutzungs- und Entgeltordnung der Kulturbetriebe für das Jahr 2023 zu. Sie sieht Preissteigerungen von durchschnittlich zehn Prozent vor. Einzelne Angebote steigen aber um bis zu 25 Prozent.

Rat hatte 2010 regelmäßige Preisanpassungen beschlossen

Die Dauerausstellung im Brauereimuseum ist kostenlos zu sehen – wie alle städtischen Museen. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Eine entsprechende Vorlage hat der Verwaltungsvorstand jetzt in die politischen Gremien gegeben. Der Rat wird entscheiden.

Der freie Eintritt gilt – vorbehaltlich der Ratsentscheidung – weiterhin für die Dauerausstellungen von Naturmuseum, MKK und Museum Ostwall im Dortmunder U sowie für das Westfälische Schulmuseum, das Kindermuseum Adlerturm, das Hoesch-Museum, das Brauerei-Museum und den schauraum: comic + cartoon. Diese Regelung gilt seit 2018.

„Nach einem Ratsbeschluss aus dem Jahr 2010 sind die Kulturbetriebe Dortmund wie alle Fachbereiche der Verwaltung verpflichtet, regelmäßige Erhöhungen vorzunehmen. In den vergangenen Jahren wurde auf Preisanpassungen in vielen Bereichen verzichtet“, erinnert Kulturdezernent und Kämmerer Jörg Stüdemann.

Angebote werden teurer – in der Spitze um 25 Prozent

Durchschnittlich zehn Prozent teurer werden die Angebote in Musikschule, VHS und Bibliothek. Foto: Karsten Wickern

Im nächsten Jahr betreffen die geplanten Erhöhungen vor allem Musikschule, Volkshochschule sowie Stadt- und Landesbibliothek, deren Angebote und Leistungen um durchschnittlich zehn Prozent teurer werden.

So erhöht sich beispielsweise der Jahresausweis der Stadt- und Landesbibliothek für einen Erwachsenen von 22 auf 24 Euro. In der Musikschule steigen die Kosten für einen Jahreskurs „Musikalische Früherziehung“ von 312 auf 320 Euro. 

Für Kurse, Seminare oder Lehrgänge der VHS wird künftig ein Entgelt von mindestens 2,50 Euro je Unterrichtsstunde erhoben – zuvor waren es zwei Euro. Zu den Kulturbetrieben Dortmund gehören das Kulturbüro, Stadt- und Landesbibliothek, die Dortmunder Museen, Musikschule, Keuninghaus, Volkshochschule, Stadtarchiv, Institut für Vokalmusik und Dortmunder U. Die Stadtverwaltung rechnet mit 200.000 bis 300.000 Euro Mehreinnahmen.

Unterstütze uns auf Steady
Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Musiknoten frei Haus: Stadt- und Landesbibliothek erweitert ihr elektronisches Angebot (PM)

    Noten weltweit führender Verlage frei Haus – das bietet ab sofort die Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, die ihr elektronisches Angebot um den Noten-Dienst Nkoda erweitert.

    Die Nkoda App ermöglicht jederzeit und von überall Zugriff auf eine Bibliothek mit über 110.000 Noten aus allen Genres. Enthalten sind Noten führender Verlage wie Bärenreiter, Breitkopf & Härtel, Ricordi, Boosey & Hawke – für fast alle Instrumente, von klassisch bis zeitgenössisch. Die Noten können online und offline genutzt werden. Zudem können sie kommentiert, mit anderen Nutzer*innen geteilt und in eigenen Titellisten zusammengestellt werden.

    Bibliothekskund*innen können sich die nkoda App kostenlos auf dem eigenen Tablet oder Smartphone installieren kann und sich danach als Bibliothekskund*innen anmelden. Weitere Infos und eine Anleitung zur Installation im Blog der Stadt- und Landesbibliothek: https://stlb-blog.dortmund.de

  2. VHS Dortmund lädt zum Semesterauftakt: „Probier dich aus“ in der Kampstraße (PM)

    Mit dem neuen Jahr startet die VHS Dortmund in ein neues Semester. Zum Auftakt heißt es am Samstag, 14. Januar in der Kampstraße 42: „ „VHS – Probier dich aus!“ Alle Interessierten sind eingeladen, die VHS als Ort Bildung und Begegnung kennenzulernen – mit Führungen, Schnupperkursen aus fast allen Programmbereichen und tollem Rahmenprogramm.

    Ob 3D-Drucken im neuen Digitallabor, Kleidertauschen, Kreativsein oder eine Bewegungseinheit einlegen – VHS-Kund*innen und solche, die es werden wollen, können so einiges ausprobieren. Auch Entspannung steht auf dem Programm, von Atemübungen bis Yoga. In der VHS-Lehrküche entstehen derweil traditionelle spanische Tapas.

    Tamilisch, thailändisch oder türkisch? Kurse in 21 verschiedenen Sprachen stehen zur Auswahl, in die man 45 Minuten lang kostenlos eintauchen kann. Das Mitarbeiter*innen-Team informiert zudem über nachträgliche Schulabschlüsse, Deutschkurse, Alphabetisierung und Grundbildung sowie über Angebote zur Arbeitsmarktintegration und für Unternehmen.

    Zur Kleidertauschbörse von 11 bis 15 Uhr können die Besucher*innen eigene Kleidung (keine Unterwäsche und Schuhe) mitbringen und vor Ort eintauschen. Ein Poetry Slam zur Semestereröffnung mit Christofer Rott startet um 16 Uhr.
    Das komplette Programm der Schnupperwoche und des Schnuppertages unter:
    vhs.dortmund.de/probier-dich-aus-seite

  3. Preise im Kulturbereich sollen nun doch erhöht werden – LINKE+ ist fassungslos über Wortbruch der anderen Fraktionen (PM)

    „Hier wird der Bürger doch nach Strich und Faden angelogen.“ Kevin Götz, Mitglied für die Fraktion DIE LINKE+ im Kulturausschuss, ist stinksauer. Der Grund: Alle Fraktionen im Kulturausschuss – ausgenommen DIE LINKE+ – haben gerade empfohlen, die Preise in bestimmten Bereichen der Musikschule, des Dietrich-Keuning-Hauses, der Volkshochschule und des Stadtarchivs ab August 2023 zu erhöhen (Drucksache Nr.: 30645-23). „Zugegeben, es sind nur leichte Erhöhungen“, sagt Kevin Götz. „Aber es gibt einen gültigen Ratsbeschluss, dass die Preise im Kulturbereich in diesem Jahr überhaupt nicht erhöht werden.“

    Die Dortmunder Kulturfreunde sollten wegen der Inflation und wegen der gestiegenen Energiepreise zumindest im Kulturbereich etwas entlastet werden. Das beschloss im Dezember, also vor nur vier Monaten, eine breite Ratsmehrheit auf Initiative der Fraktion DIE LINKE+. Der Inhalt dieses Beschlusses: Im Jahr 2023 wird es keine Erhöhungen im Kulturbereich geben, also auch nicht bei der Musikschule.

    Und nicht nur das: In der Dezember-Ratssitzung wurde auch festgelegt, dass die Kulturbetriebe diesen einmaligen Ausfall ihrer Einnahmen durch eine Erhöhung des Betriebskostenzuschusses aus dem städtischen Haushalt gedeckt bekommen. Kevin Götz: „Wie darf ich das denn nun verstehen? Kassieren die Kulturbetriebe durch den aktuellen Vorstoß des Kulturausschusses nun doppelt? Einmal durch einen erhöhten Betriebskostenzuschuss aus dem städtischen Haushalt? Und ein zweites Mal durch die Eintrittspreise, die nun doch erhöht werden sollen?“

    Kevin Götz: „Die Vorlage verstößt aus meiner Sicht gegen den aktuell gültigen Ratsbeschluss, die Preiserhöhung im Kulturbereich für 2023 auszusetzen. Außerdem zeigt das Verhalten im Kulturausschuss die inkonsequente Haltung von SPD und Grünen, die einem einjährigen Verzicht auf eine Preiserhöhung noch im Dezember zugestimmt haben. Kevin Götz: „Das kommentarlose Durchwinken dieser Vorlage von den anderen Fraktionen im Kulturausschuss macht mich fassungslos. Unsere Fraktion wird dieses Verhalten in der Mai-Sitzung des Rates auf jeden Fall noch einmal thematisieren.“ Denn: Noch ist der Vorstoß des Kulturausschusses nicht endgültig beschlossen. Der Rat muss in seiner Sitzung am 11. Mai noch abschließend zustimmen – und damit seinen eigenen Beschluss vom Dezember über den Haufen werden.

    Das war der ursprüngliche Antrag der Fraktion DIE LINKE+, der am 4. November 2022 in den Ausschuss für Finanzen eingebracht wurde:

    TOP: Nutzungs- und Entgeltordnung und Schulordnung der Kulturbetriebe Dortmund 2023

    Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

    die Fraktion DIE LINKE+ bittet um Beratung und Beschlussfassung des nachstehenden Antrags:

    Beschlussvorschlag

    Der Rat der Stadt Dortmund setzt die geplante und bereits vorgestellte
    a) neue Nutzungs- und Entgeltordnung für die Kulturbetriebe Dortmund und
    b) neue Schulordnung für die Musikschule
    für ein Jahr aus. Im Jahr 2023 gelten weiterhin die Preise des Jahres 2022.

    Begründung

    Bislang war es üblich, die Preise u.a. für kulturelle Angebote in der Stadt Dortmund behutsam, aber regelmäßig an die Inflationsrate anzupassen. Wegen der derzeit gesamtwirtschaftlichen Krisensituation soll dieser „automatische Inflationsausgleich“ im Kulturbereich für ein Jahr ausgesetzt werden. Normalerweise strebt Deutschland eine Inflationsrate von 2% an. Derzeit liegt die Inflationsrate aber über 10%.

    Die Menschen in Dortmund leiden bereits jetzt unter der extremen Inflation und sollen we-nigstens in die Lage versetzt werden, sich einige kleine und schöne Dinge des Lebens – eben Kultur – noch leisten zu können. Das Erleben von Kultur darf nicht vom Einkommen abhängig sein. Die Teilhabe muss für alle Menschen gewährleistet werden.

    Genauso ist es für die Kulturschaffenden wichtig, auch in der Krise Publikum bzw. Kundschaft zu haben. Ohnehin könnte eine Preiserhöhung auch finanzielle Nachteile für die beteiligten Betriebe nach sich ziehen – etwa wenn die Angebote aus Kostengründen weniger genutzt werden und somit die Kulturbetriebe im Endeffekt weniger Geld einnehmen.

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert