Handwerkskammer steht den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite

2023 haben wieder mehr junge Menschen eine Ausbildung im Handwerk begonnen

Bei einem Projektworkshop im letzten Jahr erhielten Schüler:innen Einblick in das Berufsfeld der Feinmechanik. Mit solchen Veranstaltungen rückt die HWK Dortmund gezielt die Möglichkeiten der dualen Ausbildung in das Bewusstsein der Jugendlichen. Archivfoto: HWK Dortmund

Die Handwerkskammer (HWK) Dortmund konnte bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen für das Jahr 2023 ein leichtes Plus von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022 verzeichnen. Die Ausbildungsbereitschaft der Handwerksbetriebe ist nach wie vor über alle Gewerke hinweg ungebrochen. Sie erkennen zunehmend die Veränderungen auf dem Ausbildungsmarkt und setzen verstärkt Anstrengungen in die Anwerbung potenzieller Auszubildender, besonders im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Pandemie.

2023 war das dynamischste Ausbildungsjahr seit Beginn der Corona-Pandemie

Dies zeigt sich unverkennbar an ihrer vermehrten Teilnahme an Veranstaltungen im Rahmen der Berufsorientierung. Auch bei den Eintragungen in der Praktikums- und Lehrstellenbörse zum Jahresübergang wird dies deutlich.

Mehr als 400 unbesetzte Ausbildungsplätze für das Jahr 2023 sowie rückblickend auf mehr als 1.500 konkrete Ausbildungsangebote für den Ausbildungsbeginn im Jahr 2023.

„Mit dem Auslaufen der letzten Corona-Schutzmaßnahmen im Berichtsjahr 2023 zeichnete sich das Ausbildungsjahr als das dynamischste seit Beginn der Corona-Pandemie im Kammerbezirk der Handwerkskammer Dortmund aus, insbesondere im Rahmen der Aktivitäten zur Nachwuchsgewinnung“, kommentiert Björn Woywod, Leiter der Ausbildungsberatung der Handwerkskammer Dortmund die Entwicklung.

Die Vielzahl der Angebote erfordert intensivere Beratung und Unterstützung

Björn Woywod ist Leiter der Ausbildungsberatung der Handwerkskammer Dortmund. Foto: HWK Dortmund

Die Lehrstellenvermittlung sowie die Ausbildungsberatung der Handwerkskammer Dortmund nahmen an etwa 130 schulischen und messebezogenen Veranstaltungen im Kammerbezirk teil, mit dem Ziel, die duale Berufsausbildung im Handwerk verstärkt in das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu rücken.

„In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt grundlegend gewandelt, von einem Stellen- zum Bewerbermarkt“, so Woywod weiter.

„Dies hat dazu geführt, dass Jugendliche heute eine Vielzahl von Auswahlmöglichkeiten für ihre Berufsausbildung haben und stärkere Unterstützung benötigen, eine passende Berufswahl zu treffen.“

Mehr neu abgeschlossene Ausbildungsverträge in den ländlichen Regionen

Im Jahr 2023 haben 3.647 junge Menschen eine Berufsausbildung im Handwerk aufgenommen. Dabei ist bei der Zahl der neuabgeschlossenen Ausbildungsverträge (inkl. öffentlich-geförderter Ausbildungsverhältnisse) ein Zuwachs von 2,4 Prozent (+84 Ausbildungsverhältnisse) zu verzeichnen.

Bei den außer-betrieblichen Ausbildungsverhältnissen gibt es einen Rückgang von 5,7 Prozent (-10 Ausbildungsverhältnisse) gegenüber dem Vorjahr.

Neu abgeschlossene Ausbildungsverhältnisse nach Regionen. Grafik: HWK Dortmund

Die regionale Entwicklung der Neuabschlüsse lässt erkennen, dass besonders die ländlichen Regionen im Jahr 2023 Zuwächse feststellen können. So verzeichnete der Kreis Unna ein Plus von 4,4 Prozent, der Kreis Soest einen Zuwachs von 12,4 Prozent sowie der Kreis Ennepe-Ruhr eine Zunahme von 4,0 Prozent.

Während Bochum ein Plus von 1,4 Prozent, Hagen sogar ein Zuwachs von 14,4 Prozent verzeichnen kann, müssen Dortmund (-0,7 Prozent), Hamm (-12,3 Prozent) und Herne (-11,4 Prozent) Rückgänge hinnehmen.

Neu abgeschlossene Ausbildungsverhältnisse im Handwerk nach Gewerbegruppen

Neu abgeschlossene Ausbildungsverhältnisse in handwerklichen Ausbildungsberufen nach Gewerbegruppen. Grafik: HWK Dortmund

Insgesamt befanden sich am 31. Dezember 2023 in Kammerbezirk Dortmund 1.460 Frauen (15 Prozent) und 8.246 Männer (85 Prozent) in einer Ausbildung. Der Anteil an weiblichen Auszubildenden im Kammerbezirk ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen (+0,3 Prozent).

Der Anteil bei der Ausbildung ausländischer Staatsangehöriger ist mit einem Zuwachs von 0,2 Prozent konstant geblieben. 1.435 Personen mit ausländischem Pass befinden sich derzeit in einer Ausbildung; das ist ein Anteil von 14,8 Prozent am Gesamtbestand.

Zukunftstag: Girls’ Day & Boys’ Day
 am 25. April 2024

Unter dem Motto „Jetzt kommst Du!” stehen am 25. April 2024 der diesjährige Girls’Day und der Boys’Day an. Die Aktionstage bieten jährlich die Chance, Berufe und Studienfelder kennenzulernen, die Schülerinnen und Schüler sonst eher selten für sich in Betracht ziehen.

Am Zukunftstag können sich junge Mädchen in „typischen Männerberufen“ ausprobieren. Archivfoto: HWK Dortmund

Das Projektziel ist: Die Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen und Jungen. Viele Schülerinnen und Schüler treffen ihre Berufswahl geschlechtsspezifisch, geprägt von gesellschaftlichen Vorbildern.

Durch die Aktionstage soll ein erster Einblick in die jeweils andere Arbeitswelt gegeben werden – frei von Geschlechterklischees. Junge Mädchen probieren sich in „typischen Männerberufen” und Jungs probieren „klassische Frauenberufe” im Handwerk aus.

Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahre, die sich an ein Schnupperpraktikum oder einen Workshop in einem Beruf heranwagen.

Junge Menschen, die sich weder als Junge oder Mädchen empfinden, können natürlich am Aktionstag teilnehmen und sich individuell für ein Angebot entscheiden.

Anmeldung unter hwk-do.de/zukunftstag

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