Die Fraktion von Linken und Piraten hat sich setzt sich gemeinsam mit SPD und Bündnis 90/Die Grünen dafür eingesetzt, dass die über hundert jungen Avanti-Akteure eigene Räumlichkeiten erhalten. Dafür erwirkten die drei Fraktionen im Ausschuss für Finanzen, Beteiligungen und Liegenschaften jetzt einen Mehrheitsbeschluss.
Besetzungen machten Schlagzeilen – Polizei räumte die Kirchen
Die politisch links orientierten Jugendlichen hatten durch Besetzung von zwei Kirchen sowie eines leer stehenden Cafés in der Nordstadt mehrfach Schlagzeilen gemacht. Ihr Ziel: die Gründung eines Zentrums mit dem Namen „Avanti“.
Doch trotz der Unterstützung der Anwohner, die sich sogar um das leibliche Wohl der jungen Leute kümmerten, und trotz der Duldung durch den zuständigen Pfarrer wurden die Gebäude von der Polizei geräumt. Veranlasst hatte dies die Staatsanwaltschaft, weil sie die Kirche nach Steinwürfen zu einem Tatort erklärte.
Schon seit Jahren gibt es für die Jugendlichen aus der linken Szene keine Anlaufstelle. Auch ihre Treffen im Freien wurden oft durch Platzverweise unterbunden, etwa vor der linken Szenekneipe HirschQ oder im Stadtgarten.
Runder Tisch mit Avanti-Akteuren und Offiziellen aus der Nordstadt
Nach der Gründung eines Runden Tisches mit Avanti-Akteuren und Offiziellen aus der Nordstadt gab es nun einen weiteren Erfolg aus Sicht der jungen Dortmunder: Das Liegenschaftsamt wird sich jetzt für sie nach einem geeigneten leerstehenden städtischen Gebäude oder zumindest nach leeren Räumlichkeiten in der Nordstadt umsehen, teilt die Fraktion von Linken und Piraten im Rat mit.
Knackpunkt des Beschlusses: Die laufenden Betriebskosten muss das autonome soziale Avanti-Zentrum, das darin entstehen würde, selbst erwirtschaften.
Die Durchsetzung dieses Zentrums ist seit Jahren eine Forderung der Partei Die Linke. Deren Fraktionsvorsitzender Utz Kowalewski ist deshalb mit dem aktuellen Zwischenstand recht zufrieden: „Nun liegt der Ball vorerst im Feld der Verwaltung – und natürlich bei Avanti selbst. Ein belastbares Betriebskonzept muss her und eine Immobilie“, so Kowalewski.
Autonomes soziales Zentrum soll zu einer Erfolgsgeschichte für die Nordstadt werden
„Vielversprechende Ansätze dazu sind vorhanden und vielleicht wird ja tatsächlich die Never-Ending-Story um ein autonomes soziales Zentrum zu einer Erfolgsgeschichte für die Nordstadt. Denn einen Umsonstladen, eine Umsonstfahradwerkstadt für Menschen ohne Geld und ein Veranstaltungszentrum für Linke Subkultur wäre eine deutliche Bereicherung. Und nicht zuletzt auch ein Schutz der Nordstadt vor den Aktivitäten von Neonazis“, so der Fraktionschef der Linken und Piraten im Rat.
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