Mit einer politischen Utopie zum Widerstand gegen rechte Gewalt

„Die Gerächten“ von Murat Dikenci eröffnet die Spielzeit im Schauspielhaus Dortmund

„Die Gerächten“ mit Akasha Daley, Viet Anh Alexander Tran und Tamer Arslan Foto: Birgit Hupfeld

Das neue Stück von Murat Dikenci „Die Gerächten“, thematisiert die fehlende Rechtsprechung in Fällen von rassistischen Angriffen auf Migranten:innen. Auf der Bühne erwachen Charaktere zum Leben, die sich zu einer postmigrantischen Terrorgruppe zusammenschließen um die Morde an den Marginalisierten zu erinnern.

Dikencis persönlichen Hintergründe für das kritische Stück

Murat Dikenci (selber Schauspieler) – Autor und Regisseur des Stückes „Die Gerächten“ Foto: muratdikenci.de

Der Regisseur und Autor hinter dem Theaterstück wuchs in den Neunzigern in einem Problemviertel Hannovers auf. Früh erlebte er selbst die körperlichen Folgen von Rechtsextremismus und geht das politische Thema seiner Kunst demnach mit Leidenschaft an.

Der studierte Kulturwissenschaftler, Schauspieler, Regisseur und Kurator war in den vergangenen zwei Jahren künstlerische Leitung der Universen am Schauspiel Hannover. Neuerdings ist Dikenci Leiter des STUDIO ß am Maxim Gorki Theater in Berlin. Nun eröffnet sein Stück auch die Spielzeit am Schauspielhaus in Dortmund. 

Für eine perspektivreiche Abbildung der Thematik in „Die Gerächten“, lässt Dikenci sich von Existenzialist:innen wie Albert Camus inspirieren. Der Nobelpreisträger und Religionskritiker veröffentlichte Thesen zur permanenten Revolte als Widerstandspraxis – ein Leitfaden der in Dikencis Stück erkennbar eingebracht wurde. 

Widerstand und Gerechtigkeit: die marginalisierten Rächer des Untergrundes

Das Stück macht auf das politische Ungleichgewicht für marginalisierte Gruppen aufmerksam. Foto: Birgit Hupfeld

„Rache oder nicht?“ – konkreter: „Sind Gewalt und Mord zu rechtfertigen, wenn sie im Sinne der Gerechtigkeit passieren?“ sind Fragen die Dikenci in seinem Stück behandeln möchte. Die Hauptakteure in „Die Gerächten“ repräsentieren „Die Rücksichtslosen, die Abgeschriebenen, die Müden“, die die politische Ungerechtigkeit für ermordete Migranten wiederherstellen wollen.

Die Charaktere der Schauspieler:innen Akasha Daley, Viet Anh Alexander Tran, Tamer Arslan erinnern unter Regie von Dikenci an rechtsextreme Morde der NSU oder auch an die Angriffe in Halle und Hanau erinnert. 

Die Premiere von „Die Gerächten“ eröffnet die Spielzeit 2023/24 im Schauspielhaus Dortmund – allerdings ist diese bereits ausverkauft. Karten für die Folgetermine sind an der Vorverkaufskasse im Kundencenter, per Telefon oder online erhältlich.

Mehr Informationen:

  • Karten für den 17. und den 28. September sind online erhältlich
  • Alternativ unter der Rufnummer 0231/50-27222
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