Ministerin Ina Brandes spricht in der IHK-Vollversammlung 

Bildungspolitische Gesprächsrunde mit der Wirtschaft und regionalen Hochschulen

Einig waren sich an diesem Abend Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, dass der gemeinsame konstruktive Austausch zukünftig noch stärker ausgebaut werden sollte.
Einig waren sich an diesem Abend Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, dass der gemeinsame konstruktive Austausch zukünftig noch stärker ausgebaut werden sollte. Foto: Stephan Schuetze für die IHK Dortmund

In der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund werden regelmäßig wichtige aktuelle Themen mit hochrangigen externen Gästen erörtert. Am  4. Dezember war NRW-Kultur- und Wissenschaftsministerin Ina Brandes auf persönliche Einladung von IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann und IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber zu Gast im Parlament der Wirtschaft.

Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärken und intensivieren

Zusammen mit Prof. Tamara Appel (Rektorin der Fachhochschule Dortmund), Prof. Manfred Bayer (Rektor TU Dortmund) und Prof. Kira Kastell (Präsidentin der Hochschule Hamm-Lippstadt) sprach Brandes über bildungspolitische Vorhaben und Herausforderungen.

Dabei machte sie deutlich, dass „es gerade an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft noch Bedarf nach mehr Austausch“ gebe, um „das gegenseitige Verständnis zu verbessern und sich zu stärker zu unterstützen“ und erntete dafür viel Zustimmung aus dem Plenum.

Ina Brandes ist Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Foto: Stephan Schuetze für die IHK Dortmund

Das Ruhrgebiet, so betonte Brandes ausdrücklich, habe keine Veranlassung, „sein Licht unter den Scheffel zu stellen“. Im Gegenteil: Mit fünf Universitäten, einer Kunsthochschule und 15 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, vier Max-Planck- und fünf Fraunhofer-Instituten habe das Ruhrgebiet die europaweit höchste Dichte an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen.

Das wichtigste Bildungsprojekt der Ruhr-Konferenz sei die Universitätsallianz Ruhr zwischen der TU Dortmund, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen, „um mit gemeinsamen Forschungsschwerpunkten, die zum Ruhrgebiet passen, die technologische Transformation zu stemmen und wissenschaftlich zu begleiten“, so Brandes.

Veränderte Rollenbilder und stärkere Akzeptanz von Frauen in MINT-Berufen

In diesem Kontext sollen 50 neue Professuren entstehen, das Land NRW unterstützt die Vorhaben bis 2025 mit 75 Millionen Euro. „Wir wollen das Ruhrgebiet zur führenden Wissenschaftsregion Deutschlands machen“, betonte die Ministerin, die an die Adresse der Unternehmerinnen und Unternehmer in der VV appellierte: „Kommen Sie mit den Themen, die für Sie wichtig sind, bitte direkt auf uns zu.“

(v. l.): IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber, Rektorin der Fachhochschule Dortmund Prof. Dr. Tamara Appel, Rektor der TU Dortmund Prof. Dr. Manfred Bayer, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW Ina Brandes, IHK-Vizepräsident Ulrich Leitermann, Präsidentin der Hochschule Hamm-Lippstadt Prof. Dr.-Ing. Kira Kastell und IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann.
IHK-Vollversammlung: (v. l.): Stefan Schreiber, Prof. Dr. Tamara Appel, Prof. Dr. Manfred Bayer, Ministerin Ina Brandes, Ulrich Leitermann, Prof. Dr.-Ing. Kira Kastell und Heinz-Herbert Dustmann. Foto: Stephan Schuetze für die IHK Dortmund

Dass die regionale Wirtschaft zukünftig nicht nur ihren Bedarf an akademisch ausgebildeten Fachkräften decken muss, sondern sehr viel stärker noch an beruflich ausgebildetem Personal interessiert ist, machten mehrere Wortbeiträge aus den Reihen der VV-Mitglieder deutlich.

TU-Rektor Prof. Bayer stimmte zu und betonte ebenfalls, dass „eine künstliche Überhöhung“ des akademischen Bildungsweges nicht sinnvoll sei. „Bei einem Wasserrohrbruch hilft Ihnen ein Physiker wenig, dann muss ein Handwerker helfen“, brachte er es humorvoll auf den Punkt. Auch Ina Brandes hatte es klar benannt: „Akademische und berufliche Ausbildung sind gleich wichtig.“

Prof. Tamara Appel unterstrich in ihren Worten an die VV, wie wichtig es sei, die Absolvent:innen in der Region zu halten und nicht etwa zu großen Unternehmen in den Süden abwandern zu lassen. Prof. Kira Kastell ihrerseits warb für gesellschaftlichen Wandel, veränderte Rollenbilder und stärkere Akzeptanz von Frauen in MINT-Berufen. „Unternehmen können in diesem Punkt bestärken, indem sie Vorbilder schaffen und der jüngeren Generation im Studiengang-Dschungel helfen“, so Kastell.

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