Gemeinsame Grußbotschaft zum Beginn des muslimischen Fastenmonats

Die Kirchen grüßen Muslime zum Ramadan

In der Zentralmoschee kamen während des Ramadan jeden Abend hunderte Gläubige zum Beten und Fastenbrechen.
In den Dortmunder Moscheen treffen sich im Ramadan jeden Abend Gläubige zum Beten und Fastenbrechen. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Die Evangelische und die Katholische Kirche senden den Musliminnen und Muslimen in Dortmund ihre Grüße zum Fastenmonat Ramadan, der in diesem Jahr am heutigen Donnerstag (23. März) beginnt.

Die christliche Fastenzeit und der muslimische Ramadan finden teilweise parallel statt

Mit einem von der evangelischen Superintendentin Heike Proske, dem katholischen Stadtdechanten, Propst Andreas Coersmeier sowie den Islambeauftragten der beiden Konfessionen in Dortmund unterzeichneten Gruß wurde auch die gemeinsame Grußbotschaft der fünf katholischen (Erz-) Bistümer und der drei evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen an die muslimischen Gemeinden in Dortmund gesendet.

Die christliche Fastenzeit und der muslimische Ramadan finden in diesem Jahr teilweise parallel statt, und so fühlen sich gläubige Menschen beider Religionen in diesem Jahr in besonderer Weise miteinander verbunden.

Die Fastenzeit als Zeit der inneren Einkehr und geistlichen Stärkung sei gerade in diesem Jahr mit seinen Katastrophen außerordentlichen Ausmaßes tröstlich, heißt es in der Grußbotschaft: „Die menschengemachte Katastrophe des Kriegs in der Ukraine führt uns vor Augen, wie brüchig der Frieden selbst hier in Europa ist.“ Weder bei der konkreten Hilfe für die Menschen in der Ukraine, noch in Gebeten um Frieden dürfe man jetzt nachlassen.

Im Rahmen von DortBUNT wird es ein Interreligiöses Friedensgebet geben

Vereint in der Trauer um die Opfer der Naturkatastrophe waren die Muslim*innen und Christ*innen der Stadt auch nach den verheerenden Erdbeben in der Süd-Türkei und in Nord-Syrien. Das Interreligiöse Gebet für die Opfer und Betroffenen im Februar auf dem Friedensplatz habe Verbundenheit und Mitgefühl ausgedrückt.

In diesem Sinne solle es auch im Rahmen von DortBUNT ein Interreligiöses Friedensgebet geben, mit dem der zweite Tag des Stadtfestes am 7. Mai um 12 Uhr in Anwesenheit des Oberbürgermeisters eröffnet werde. „Das Miteinander der Religionen ist in Dortmund eine gute Tradition, die wir pflegen und bewahren wollen.“

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Reaktionen

  1. Chronische Nierenerkrankung und Fasten im Monat Ramadan- spricht was dagegen? (PM Klinikum DO)

    In Deutschland gibt es ca. 10 Millionen Menschen, die an einer chronischen Nierenerkrankung leiden. „Fast 50 % der chronischen Nierenerkrankungen sind durch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder durch Bluthochdruck bedingt. Andere Ursachen für chronische Nierenerkrankungen können unter anderem Nierensteine oder angeborene/genetische Störungen, wie z.B. polyzystische Nierenerkrankung sein,“ erkärt Dr. Fahri Kiziler, leitender Oberarzt der Nephrologie (Nierenheilkunde) am Klinikum Dortmund. In den Nieren können sich dann Zysten mit Flüssigkeit bilden. „Bei der polyzystischen Nierenerkrankung beispielsweise werden die Nieren größer, aber das intakte Gewebe ist geringer“ so Dr. Kiziler weiter.

    In den nächsten Tagen beginnt für die Muslim:innen der Fastenmonat Ramadan. Ein Großteil der Muslime fastet in diesem Monat vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. In dieser Zeitspanne nehmen die Fastenden keine Nahrung oder Flüssigkeiten zu sich. Da der islamische Kalender sich nach dem Mond richtet, verschiebt sich der Monat Ramadan um knapp 2 Wochen pro Jahr im Vergleich zum gregorianischen Kalender, sodass der Fastenmonat zu unterschiedlichen Jahreszeiten beginnt. Während in den Wintermonaten Fastenperioden in unseren Breiten zwischen 10-12 Stunden betragen können, können die Fastenzeiten im Sommer 16-19 Stunden betragen.

    Obwohl es klare religiöse Anweisungen zur Befreiung vom Fasten für diejenigen gibt, die krank sind oder denen das Fasten schaden könnte, entscheidet sich eine beträchtliche Anzahl von Patient:innen dennoch zu fasten, weil viele ein spirituelles Bedürfnis dazu haben.

    Sollten Muslim:innen mit chronischer Nierenerkrankung im Ramadan fasten?

    Einer der Faktoren, die bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen für die Entscheidung ausschlaggebend sind, ob gefastet werden kann oder nicht, ist die Anzahl der Fastenstunden. Während in den Wintermonaten medizinisch einem Fasten eher zugestimmt werden kann, muss während der Sommermonate von einem Fasten eher abgeraten werden.

    „Patientinnen und Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung sollten vor dem Ramadan von einem Facharzt für Nierenheilkunde untersucht werden, um eine Empfehlung über die Möglichkeit zum Fasten einzuholen,“ sagt Dr. Kiziler. In diese Empfehlung geht neben den bereits angesprochenen Aspekten auch das Krankheitsstadium ein. Die chronische Nierenerkrankung wird in 5 Stadien eingeteilt. Während man im Stadium 1 bis 3a aus ärztlicher Sicht keine Einwände gegen das Fasten sieht, raten wir bei Patientinnen in den fortgeschrittenen Stadien 3b bis 5 in aller Regel von Fasten ab. Ebenso sollten Hämodialysepatienten und Peritonealdialysepatienten nicht fasten.

    Bei Menschen mit einer erfolgten Nierentransplantation, ist bis auf einige wenige Ausnahmen, das Fasten ebenfalls nicht zu empfehlen, allein schon wegen der Notwendigkeit der Einnahme von Medikamenten zu bestimmten Zeiten zur Verhinderung einer Abstoßung.

  2. Austausch, Musik und gemeinsames Fastenbrechen – Gleichstellungsbüro lädt zum interreligiösen Frauenmahl im Ramadan ein (PM)

    Das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund in Kooperation mit Sophia e.V., der Evangelischen Noah-Kirchengemeinde Dortmund, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V. und der Jüdischen Kultusgemeinde K.d.ö.R veranstaltet am Mittwoch, 29. März, ein interreligiöses Frauenmahl.

    Interessierte Frauen aus verschiedenen Religionen sind von 18 bis 21 Uhr zu einem thematischen Austausch im Ramadan eingeladen. In diesem Jahr geht es um das Thema „Friedensstifterinnen in den Religionen“, bei der in Tischreden Frauen aus dem Judentum, dem Christentum und dem Islam vorgestellt werden. Nach Sonnenuntergang findet ein gemeinsames Fastenbrechen mit koscherem und vegetarischem Essen statt. Dimitri Men wird den Abend musikalisch mit dem Saxophon begleiten.

    Der Eintritt ist frei. Los geht es um 18 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus St. Remigius, Wiedenhof 2, 44359 Dortmund. Zur besseren Planung wird um Anmeldung unter gleichstellungsbuero@stadtdo.de gebeten.

  3. „Iftar2Go“ in der Anadolu Moschee e.V. (PM)

    Auch in diesem Jahr organisieren wir, die IGMG Dortmund Anadolu Moschee e.V., nun zum sechsten Jahr in Folge täglich im Monat Ramadan mehr als 300 Essenspakete zum abendlichen Fastenbrechen für unsere Mitglieder und für Bedürftige kostenlos.

    Das Projekt mit dem Namen „Iftar2Go“ startet mit dem Beginn des Monats Ramadan am 23.03.2023 und 30 Tage lang, bis zum 20.04.2023, werden dabei Iftar-Pakete mit jeweils einem kompletten Menü geliefert und abgeholt. Die Pakete werden in der Anadolu-Moschee an der Scheffelstr. 19 in Dortmund vorbereitet und von Ehrenamtlern an vorher identifizierte Bedürftige geliefert.

    Gleichzeitig haben Studierende sowie Reisende die Möglichkeit, sich Iftar-Pakete in der Moschee abzuholen. Das Projekt findet in diesem Jahr in Kooperation mit der Hilfsorganisation Hasene International e. V. statt. Insgesamt ist die Vorbereitung von mehr als 10.000 Mahlzeiten über den Zeitraum von 30 Tagen geplant.

    IGMG – Anadolu Moschee e.V.
    Scheffelstr. 19
    44147 Dortmund

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