Ex- Fußballprofi für sein soziales und Umwelt-Engagement gewürdigt

Der Presseverein Ruhr verleiht Neven Subotic den Ehrenpreis „Eiserner Reinoldus“ in Dortmund

Vor rund 100 geladenen Gästen fand im Dietrich-Keuning-Haus die Ehrung durch den Presseverein Ruhr statt. Foto: Ralf Rottmann

Es war ein denkwürdiger Abend: mit lebendiger Welt-Musik in einem stimmungsvollen Ambiente, mit einem spitzzüngigen Laudator und einem gerührt wirkenden Preisträger. Vor rund 100 geladenen Gästen im Dietrich-Keuning-Haus erhielt Neven Subotic den Ehrenpreis „Eiserner Reinoldus“ des Pressevereins Ruhr.

(Un-)Gerechtigkeit sei der zentrale Begriff im Leben von Neven Subotic

Der 34jährige ehemalige Fußballprofi wurde für sein soziales und Umwelt-Engagement gewürdigt. 2012 – also schon während seiner aktiven Laufbahn im BVB-Dress – gründete er in Dortmund eine Stiftung, die durch Brunnenbau-Projekte Menschen in trockenen Regionen Ost-Afrikas den geregelten Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen will.

Neven Subotic freut sich über den „Eisernen Reinoldus“.
Neven Subotic freut sich über den „Eisernen Reinoldus“. Foto: Ralf Rottmann

In den vergangenen elf Jahren ist das 550-mal gelungen, wodurch 220.000 Menschen in Äthiopien, Kenia und Tansania jetzt eine Wasserversorgung haben.

(Un-)Gerechtigkeit sei der zentrale Begriff im Leben von Neven Subotic, befand Laudator Fritz Eckenga. Als Kriegsflüchtling und wiederholt Vertriebener habe der im heutigen Bosnien-Herzegowina geborene Subotic dieses Gefühl früh selbst erlebt.

Mit einem leichten Anflug von Bitterkeit erinnerte Subotic selbst in seiner Dankesrede an die Situation, als seine Familie nach fast zehn Jahren „ohne Aufenthaltsstatus als Geduldete“ aus dem Schwarzwald wieder abgeschoben werden sollten. Um dem zuvor zu kommen, emigrierten sie in die USA.

Ein Großverdiener zeigt große Bescheidenheit und Demut

Der Pressevereins-Vorsitzende Kay Bandermann lobte die Bescheidenheit und Demut, mit der Subotic als privilegierter Großverdiener sein Lebensziel so einschneidend verändert hat. Wie der so Gewürdigte in seiner anschließenden Rede seine persönliche Leistung zu relativieren versuchte, bestätigte diese Einschätzung für das Publikum eindrucksvoll.

Der Presseverein Ruhr verlieh den Ehrenpreis an Neven Subotic.
Der Presseverein Ruhr verlieh den Ehrenpreis in der Nordstadt an Neven Subotic. Foto: Ralf Rottmann

Subotic legt großen Wert auf die Feststellung, dass er nur Teil eines Teams und das Erreichte nur ein kleiner Schritt sei. „Noch immer leben 800 Millionen Menschen auf der Welt ohne Wasserversorgung.“

Aus dem Ein-Mann-Projekt ist eine Stiftung mit 13 hauptamtlichen Kräften und Dutzenden von freiwilligen Helfern geworden. Inzwischen hat die „well:fair-Stiftung“ rund 20 Millionen Euro an Spendengeldern eingenommen. Gründer Subotic gibt ein ‚100-Prozent-Versprechen“; d.h., sämtliche Spenden kommen der Projektarbeit zugute. Die Verwaltungskosten (inkl. der Gehälter) zahlt er aus der eigenen Tasche.

Laudator Fritz Eckenga zitierte sehr treffend Neven Subotics sportlichen Ziehvater Jürgen Klopp: „Früher wäre so jemand wie Neven heiliggesprochen worden.“

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