Der Kran macht es weithin sichtbar: Die Bauarbeiten für den Canisius Campus am Hoeschpark haben begonnen

So soll der Canisius Campus am Hoeschpark künftig aussehen. Visualisierung: Köhler Architekten
So soll der Canisius Campus am Hoeschpark künftig aussehen. Visualisierung: Köhler Architekten

Von Susanne Schulte

Carsten Drude ist zufrieden, dass bislang alles nach Plan läuft. Der Geschäftsführer der Canisius Campus Dortmund gGmbH freut sich, Handwerksfirmen gefunden zu haben, die wie man es vorstellte, im Mai mit den Bauarbeiten für die neue Schule für Pflegeberufe an der Kirchderner Straße anfingen. Das sei nicht so einfach gewesen in Zeiten, wo alle Betriebe so gut zu tun hätten, sagt Drude im Gespräch mit den Nordstadtbloggern.

Wo einst die kaufmännischen Hoesch-Lehrlinge zu Schule gingen, studieren nun künftige Pflegekräfte

Dort wo einst die kaufmännischen Lehrlinge von Hoesch die unternehmenseigene Berufsschule besuchten, lernen heute Frauen und Männer alles, was sie für den Pflegeberuf brauchen. Erst war es die katholische Pflegeschule Dortmund-Süd und Schwerte, die in dem Gebäude am Hoeschpark Quartier bezog. Die tat sich dann mit der katholischen Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe mit Sitz an der Möllerbrücke zusammen.

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2018 kam dann noch die WAGL Lünen dazu, das Westfälische Ausbildungsinstitut Gesundheitsberufe Lünen. Canisius Campus Dortmund nennt sich die Gesellschaft heute und bildet noch an drei Standorten aus. Im Frühjahr 2020 zieht die Katholische Akademie für Gesundheitsberufe, so der erweiterte Name, dann geschlossen an die Kirchderner Straße.

An der Akademie werden 600 Menschen ausgebildet – „Der Bedarf an Ausbildungsplätzen ist riesig“

Das Grundstück sowie den gegenüberliegende Parkplatz kaufte man von der Altersvorsorgekasse Hoesch. Das habe Anfangs noch für Bedenken bei der Stadtverwaltung Dortmund gesorgt, so Drude, da man sich dort fragte, wo die Hoeschpark- und Freibadgäste parken sollten. Denn der Canisius Campus unterrichtet 600 Schüler*innen, von denen aber höchsten 400 zur selben Zeit am Hoeschpark studierten.

Doch die gute Anbindung an die U-Bahn, die nächsten Haltestellen sind höchsten fünf Minuten Fußweg entfernt, machen Drude optimistisch, dass viele der künftigen Pfleger*innen ohne Auto zur Schule kommen. Zudem sei am späten Nachmittag sowie an den Wochenende kein Betrieb auf dem Campus, so dass Hoeschpark-Besucher*innen selbstverständlich auf dem gesellschaftseigenen Parkplatz ihre Autos abstellen dürften. Das gilt auch für das benachbarte Born-Gesundheitszentrum. Diese Firma habe Parkplätze von Canisius gemietet.

Im Altbau studieren nach Umbau und Einzug in den Neubau die Frauen und Männer in sechs großen Klassenräumen, im Neubau in doppelt so vielen. Das neue Gebäude wird einen Stock höher als das alte gebaut. „Wir wären noch höher gegangen, mussten uns aber der vorhandenen  Bebauung anpassen“, so Drude.

Nach Ende der Bauarbeiten schützt ein Zaun rund ums Gelände die neue Pflegeschule

Die Bauarbeiten am Rande des Hoeschparks laufen auf Hochtouren. Fotos (3): Susanne Schulte
Die Bauarbeiten am Rande des Hoeschparks laufen auf Hochtouren. Fotos (3): Susanne Schulte

„Der Bedarf an Ausbildungsplätzen ist riesig.“ Bewerbungen kämen in so großer Zahl. „Wir müssen nach wie vor ablehnen.“ Die Akademie hätte ein Angebot für jede*n: die dreijährige Pflegeausbildung und die einjährige Pflegeausbildung zum und zur Pflegeassistent*in.

Zudem kooperiere man mit zwei Hochschulen, in denen Canisius-Schüler*innen ein Studium in Pflegewissenschaft parallel zur Ausbildung machen könnten. Zudem denke man auch ernsthaft daran, eine Teilzeitausbildung anzubieten.

Grundstückskauf und Bau zusammen würden nach heutiger Rechnung neun Millionen Euro kosten. Mit diesem Eigentum soll dann auch pfleglich umgegangen werden.

Ist dann alles fertig, kommt ums gesamte Gelände ein Zaun, der nach Feierabend durch die abgeschlossenen Tore verhindern soll, dass dort, wie es in den letzten Jahren die ganzen Sommer über der Fall war, Feten gefeiert werden.

Nicht nur, dass man morgens ständig Müll zu ganzen Bergen zusammengefegt hätte, auch sei das Gebäude häufig beschmiert und demoliert worden, so Drude.

Der Canisius Campus stellt sich am 7. Juli während des Hoeschpark-Festes der Nachbarschaft vor

Nicht erst zur Eröffnung will man sich dann der Nachbarschaft vorstellen, bereits am 7. Juli, während des Hoeschpark-Festes, präsentiert sich der Canisius Campus mit einem Stand auf der großen Wiese. Dann können die Festgäste im Detail erfahren, warum der riesige Kran schon seit Wochen auf dem Gelände steht, ohne in Aktion zu sein. Carsten Drude weiß heute dazu schon mehr: Man habe den Kran schon gesichert, damit alles bereit sei, wenn die extra gegossenen großen Betonfertigteile für den Rohbau angeliefert würden.

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Reaktionen

  1. Franzi Heine

    Danke für den Beitrag zu den Bauarbeiten mit dem Kran. Mein Onkel hat beruflich mit Hallenkränen zu tun. Er sagt auch, dass viele Leute sich für eine Ausbildung bewerben.

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