In Dortmund feierten 44.000 Gäste ausgelassen zu verschiedensten Sounds

Das „Juicy Beats“ – Festival im Westfalenpark war 2023 trotz mehrerer Regenschauer ein Erfolg

Trotz der zahlreichen Regenschauer war die Stimmung bei Juicy Beats gut.
Trotz der zahlreichen Regenschauer war die Stimmung bei Juicy Beats im Westfalenpark ausgelassen. Stella Roga | Nordstadtblogger

Ob „Blaubeere“, „Zitrone“ oder „Wassermelone“ – die sieben fruchtigen Bühnen von Juicy Beats 2023 in Dortmund brachten ihre 44.000 Besucher:innen zum Tanzen, Trällern und zum Torkeln. Während auf der Main Stage „Apfel“ Künstler:innen wie Kraftklub, Badmomzjay oder SDP ihren Fans eine Show lieferten, gab es auf den sechs anderen Bühnen und zwanzig Floors auch genug zu sehen. Von Techno bis hin zu Hip Hop – an Vielfalt der Musikgenres hat es am letzten Juliwochenende des Jahres nicht gefehlt.

Ski Aggu wurde in letzter Minute noch auf die Main Stage verlegt

Trotz der zahlreichen Regenschauer war die Stimmung bei Juicy Beats gut.
Trotz der zahlreichen Regenschauer war die Stimmung bei Juicy Beats gut. Stella Roga | Nordstadtblogger

Anders als geplant, durfte der Berliner Musiker Ski Aggu, dem im Jahr 2020 mit seinem Song „Party Sahne“ sein Durchbruch gelang, auf der Hauptbühne performen. Grund dafür war der große Ansturm an Fans, den Veranstalter Karsten Helmich für Freitag erwartete.

Die Verlegung von der zweiten Hauptbühne “Himbeere”, auf die “Apfel”-Bühne hat sich nach Helmichs Aussagen auch gelohnt „wenn man beachtet, wie voll die Wiese schon um 14.15 Uhr war.“

Fans von „Ski Aggu“ kamen in den Genuss eines bisher unveröffentlichten Songs. Stella Roga | Nordstadtblogger

Der große Auftritt der Band Kraftklub am Freitag machte den Veranstalter sogar ein bisschen emotional: „Unterm Sonnensegel damals – 2011 müsste das gewesen sein – hatten sie ihren ersten Auftritt bei uns. Damals waren sie noch ein sehr kleiner Act. Jetzt füllen sie den kompletten Platz der Hauptbühne“, so Helmich.

Der Veranstalter berichtet über schwierige Zeiten für die Festival- und Konzertbranche. Steigende Preise und vor allem auch große Konkurrenz durch die vielen Veranstaltungen die diesen Sommer Deutschland erobern, machten es dem Juicy Beats dieses Jahr nicht einfach. Umso zufriedener sei das Team mit dem Ablauf des diesjährigen Juicy Beats. „Das war unser stärkster Freitag eh und je.“

Evakuierung des Geländes am ersten Festivalabend

Mehrfach wurde vor dem großen Wochenende über das Wetter diskutiert. Der fliegende Wechsel zwischen Sonnenschein und Wolkenbruch konnte die Besucher:innen tagsüber aber nicht wirklich von der Party abhalten – denn Regenponchos waren Teil des durchdachten Programms.

Immer wieder gab es Regenschauer - doch die meiste Zeit konnte die Party weitergehen.
Immer wieder gab es Regenschauer – doch die meiste Zeit konnte die Party weitergehen. Stella Roga | Nordstadtblogger

In der Nacht von Freitag auf Samstag kam dann die größere Herausforderung: Ein Unwetter, welches von Bochum aus seinen Weg nach Dortmund einschlug, führte letztendlich zu der Entscheidung, den Westfalenpark gegen Mitternacht zu evakuieren. Der Campingplatz blieb hierbei unberührt und unbeschädigt.

”Und so schnell hieß es dann auch wieder: Weg isse die Wolke!” – denn eine Stunde später gab es wieder grünes Licht von den Wetterleuten. Weiter ging die Partynacht auf dem Juicy Beats Gelände dann aber doch nicht mehr. “Die Partner der nächtlichen Floors haben da nicht mitgespielt.” Dafür berichteten die Besucher:innen aber von einer ausgelassenen Aftershow im Tresor.west.

Inklusion und #SafeSpaces – das Juicy Beats will Liebe verbreiten

Am Samstag konnten die nächtlichen Aktivitäten des Juicy Beats dann wieder wie gewohnt starten. Mit der größten Silent Disco deutschlandweit werden hier sämtliche Probierlustige geködert. Für diese abwechslungsreiche Clubkultur werden beim Juicy Beats auch jährlich Nachttickets verkauft, um auch denen eine Chance zum Mitfeiern zu bieten, die das Tagesprogramm nicht miterleben können oder wollen.

Das Juicy Beats 2023 lockte 44.000 Gäste in den Westfalenpark in Dortmund. Stella Roga | Nordstadtblogger

Jede:r ist hier willkommen. Das ist nämlich auch die Message, die das bunte Festival verbreiten möchte. Inklusion hat hier höchste Priorität. Zusammen mit dem Lebenshilfe Dortmund e.V. und der AWO organisierte das Juicy Beats kostenfreien Eintritt für 200 Menschen mit Behinderungen und ihren Begleitpersonen. Auf dem Inklusions-Floor sorgte DJ Yallo, der selbst mit einer Mehrfachbehinderung lebt, für Stimmung.

Die Mehrzahl der Künstler:innen, die hier auf den Bühnen spielten, warnten Besucher:innen vor übermütigen Moshpits oder – wie die Jungs von 01099 sie nennen – “Schlagerstrudel”. “Achtet bitte auf eure Mitmenschen – das soll hier ein sicherer Ort bleiben“, forderte beispielsweise Ski Aggu.

Die Ausschilderungen des Frauen Notruf e.V. „Luisa ist hier!“ sind ebenfalls seit letztem Jahr Bestandteil des Juicy Beats in Dortmund. Das Hilfsangebot soll  dabei helfen Übergriffe zu verhindern. Alle Mitarbeiter:innen des Juicy Beats wissen Bescheid, dass sie bei der Frage „Ist Luisa hier?“, sofort der Person helfen sollen.

Die fruchtigen Beats in Dortmund begeistern jede Altersklasse

Von Glitzertattoos, über Zahnschmuck, bis hin zu Selfie-Telefonzellen: Das Gelände bietet Unterhaltungen für die ganze Familie – denn auch die Kleinen waren hier willkommen.

Promoter:innen von „Glo“ sorgten auf dem Juicy Beats 2023 für glitzernde Gesichter. Stella Roga | Nordstadtblogger

An den Ohrschutz dachte das Juicy Beats natürlich auch. In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt war das Veranstaltungsteam bedacht, jedem Alter einen fröhlichen und sicheren Aufenthalt zu ermöglichen. Neben Sport- und Spaßangeboten schienen die Kinder auch an der Sängerin Nina Chuba großen Gefallen zu finden: “Am ersten Festivaltag, wo Nina Chuba die Main Stage betrat, wurden an der Tageskasse mehr als 200 Kinderkarten verkauft.”

Ebenfalls in Kooperation mit dem Jugendamt sollte die Bring Your Own Beats Bühne, Plattform für junge Künstler:innen geben. Hier lag der Fokus darauf, lokalen Artists die Möglichkeit zu geben, Festivalerfahrungen zu sammeln. Das war auch das Ziel der Dortmund.Macht.Lauter Bühne.

 

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  1. „Deine Stimme, unsere Zukunft“: Jugendkonferenz im Dortmunder U (PM)

    Mitreden und Mitbestimmen – das steht im Fokus der Jugendkonferenz am Freitag, 10. November, von 17 bis 22 Uhr im Dortmunder U. Es geht um die Beteiligung junger Menschen – das Motto lautet „Ideen-Wandler*in – Deine Stimme, unsere Zukunft“. Workshops, Mitmachaktionen, Gaming- und Musikangebote gibt es im Kino, im Foyer, auf der uzwei sowie auf der Dachterrasse des U. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung zur Jugendkonferenz nicht erforderlich.

    Wer sich schon vorher für das Thema Beteiligung interessiert, kann sich in einem Wettbewerb mit der Frage „Was heißt Beteiligung?“ beschäftigen. Junge Menschen aus Dortmund zwischen 12 und 27 Jahren können sich als Gruppe (bis maximal 15 Personen) mit Videos, Fotos, Songs oder anderen kreativen Arbeiten unter respekt@dortmund.de melden. Wer seine Abgabe bis zum 1. November einsendet, kann Tickets für das Festival Juicy Beats 2024 gewinnen.

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