So kann man die „Generation Z“ für Handwerksberufe gewinnen:

Ruhr Forum diskutiert: „Wie können wir junge Menschen fürs Handwerk begeistern?“

Moderatorin Kathrin Post-Isenberg, Handwerks-Influencerin und Metallbauerin Karolin Röhring, Hauptgeschäftsführer WHKT Dr. Florian Hartmann, Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin RVR, Matthias Heidmeier, Staatssekretär im NRW-Arbeitsministerium, und Felix Behm, Gen Z-Experte
Moderatorin Kathrin Post-Isenberg, Handwerks-Influencerin und Metallbauerin Karolin Röhring, Hauptgeschäftsführer WHKT Dr. Florian Hartmann, Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin RVR, Matthias Heidmeier, Staatssekretär im NRW-Arbeitsministerium, und Felix Behm, Gen Z-Experte. Foto: Sarah Rauch

Was muss passieren, um die „Generation Z“ für Handwerksberufe zu gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigte sich das fünfte Ruhr Forum im Bildungszentrum Hansemann der Handwerkskammer (HWK) Dortmund unter dem Titel „ZUKUNFT MACHEN in der Metropole Ruhr. Generation Z fürs Handwerk begeistern.“.

Es braucht Perspektiven zur Weiterentwicklung und eine Sinnhaftigkeit der Arbeit

Hierzu gab es einen Impuls von Felix Behm. Der Gen Z-Experte beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit dem Thema. Als ehemaliger Personaler in Führungsfunktion weiß er, wovon er spricht. Durch seine Erfahrungen gibt er Entscheidern Impulse an die Hand, auf was es bei der Ansprache der sogenannten Z-ler wirklich ankommt.

Felix Behm ist Gen Z-Experteund  beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit dem Thema.
Felix Behm ist Gen Z-Experte und beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit dem Thema. Foto: Sarah Rauch

Dazu gehört für Behm u. a., dass Unternehmen den jungen Menschen Perspektiven zur Weiterentwicklung und Sinnhaftigkeit der Arbeit aufzeigen müssen. Auch regelmäßige Feedback-Gespräche sind für die Gen Z wichtig.

Die Sicherung von Nachwuchs- und Fachkräften gehört zu den Kernaufgaben der Handwerkskammern – und damit die gezielte Ansprache von Schülerinnen und Schülern, Quereinsteigern und Studienzweiflern.

„Dafür müssen wir die Generation Z verstehen. Denn sie tickt anders als viele Unternehmerinnen und Unternehmer. Das diesjährige Ruhr Forum hat uns geholfen, die Motive und Bedürfnisse der Generation besser kennenzulernen“, sind sich die drei Präsidenten der Ruhrgebiets-Kammern, Zimmerermeister Berthold Schröder (Dortmund), Schornsteinfegermeister Andreas Ehlert (Düsseldorf) und Elektroinstallateur- und Kälteanlagenbauermeister Hans Hund (Münster) einig.

Ein erhebliches Potenzial liegt in der Stärkung der mittelständischen Strukturen

Im Anschluss an den Vortrag diskutierten Matthias Heidmeier, Staatssekretär im NRW-Arbeitsministerium, Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbands Ruhr (RVR), Handwerks-Influencerin „Metallbauerin Karo“ und der Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages Dr. Florian Hartmann, darüber, wie man Betriebe und Jugendliche erfolgreich zusammenbringen kann.

„Wir befinden uns in einer spannenden Zeit, in der wir es schaffen müssen angesichts des Fach- und Arbeitskräftemangels Wege zu finden, die den Forderungen nach flexibleren Arbeitszeitmodellen bei gleichzeitigem Halten des wirtschaftlichen Wohlstands nachkommen. Für die Metropole Ruhr liegt ein erhebliches Potenzial in der Stärkung der mittelständischen Strukturen vor allem im Handwerk, als einer der wichtigsten Arbeitgeber im Revier“, so Matthias Heidmeier.

„Ich freue mich, dass das ‚Handwerk Region Ruhr‘ sich dem Puls der Zeit stellt, denn wir brauchen jeden und jede. Gerade das Handwerk ist stark darin, allen jungen Menschen Perspektiven zu bieten“ so der Staatssekretär.

Ruhr Forum ( v.l.): Hans Hund, Kammerpräsident HWK Münster, Berthold Schröder, Kammerpräsident HWK Dortmund, Dr. Florian Hartmann, Hauptgeschäftsführer WHKT, Moderatorin Kathrin Post-Isenberg, Handwerks-Influencerin und Metallbauerin Karolin Röhring, Matthias Heidmeier, Staatssekretär im NRW-Arbeitsministerium, Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin RVR, Felix Behm, Gen Z-Experte, Andreas Ehlert, Kammerpräsident HWK Düsseldorf, Dr. Frank Bruxmeier, Geschäftsführer Bildung bei der Kreishandwerkerschaft Duisburg. Foto: Sarah Rauch

Die Landesregierung unterstützt das Handwerk auf verschiedenen Ebenen

„Die Landesregierung unterstützt dies mit der Fachkräfteoffensive NRW, den drei Programmen ‚Ausbildungswege NRW‘, den ‚Übergangslotsen‘ und der Berufseinstiegbegleitung sowie der Meisterprämie und selbstverständlich durch einen engen Austausch zu den Akteuren der Handwerkskammern und der Kreishandwerkerschaft zielgerichtet. Das Ruhr Forum bietet hierfür eine wichtige Plattform, um den Austausch und die Diskussionen sowie Vorschläge und Lösungen für die Region zu entwickeln“, betonte Matthias Heidmeier.

„Um die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Metropole Ruhr zu sichern, brauchen wir dringend mehr Fachkräfte insbesondere im Handwerk“, so Geiß-Netthöfel. „Zur Fachkräftesicherung müssen wir passende Strategien entwickeln, um vor allem Abiturienten, Frauen und Fachkompetenz aus dem Ausland zu gewinnen. Der Regionalverband Ruhr unterstützt die Kammern bei einer stärkeren Werbung für das Handwerk“.

Veranstaltet wurde das Ruhr Forum von „Handwerk Region Ruhr“, eine Arbeitsgemeinschaft der drei Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster sowie der neun Kreishandwerkerschaften in der Metropole Ruhr, in Kooperation mit dem Regionalverband Ruhr.

HINTERGRUND: Das Handwerk in der Region Ruhr

  • Die Handwerksorganisationen in der Region Ruhr – die drei Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster sowie neun Kreishandwerkerschaften – haben sich 2018 in der Arbeitsgemeinschaft „Handwerk Region Ruhr“ zusammengefunden, um ihre Positionen gemeinsam und auf regionaler Ebene zu vertreten.
  • Einmal im Jahr laden sie zum Ruhr Forum ein – jeweils zu einem Thema, das dem Handwerk unter den Nägeln brennt. Die politischen Forderungen für die zukünftige Entwicklung der Region Ruhr sind im gemeinsamen Positionspapier Mittelstandsmetropole Ruhr!“ dargestellt.
  • Der Regionalverband Ruhr (RVR) unterstützt die Arbeitsgemeinschaft dabei, das Handwerk im Ruhrgebiet weiter zu fördern und seine Bedeutung sichtbarer zu machen.
  • Dabei nimmt die gemeinsame Broschüre „Ausbildung im Handwerk in der Metropole Ruhr“ die Wichtigkeit der beruflichen Ausbildung in den Blick, während im Projekt „Klimafit Ruhr“ der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und die Gebäudesanierung im Fokus stehen.
  • handwerk.nrw/handwerk-region-ruhr
  • Impressionen von der Veranstaltung: hwk-do.de/ruhrforum
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Reaktionen

  1. Kammerpräsident empfing zum Obermeistertag: „Wir brauchen auf lange Sicht bezahlbare Energie für alle“ (PM HWK)

    Kammerbezirk. Die aktuellen Herausforderungen für das Handwerk standen gestern im Mittelpunkt des Obermeistertags der Handwerkskammer (HWK) Dortmund. Kammerpräsident Berthold Schröder lud dazu die Spitzenvertreter von Innungen und drei Kreishandwerkerschaften aus dem Dortmunder Kammerbezirk sowie zahlreiche Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein.

    Zu Beginn hieß der Kammerpräsident die neugewählten Obermeister willkommen und dankte ihnen für die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Selbstverwaltung der Handwerksorganisation stehe und falle mit dem Ehrenamt, daher sei man allen, die ein Ehrenamt bekleiden, zu großem Dank verpflichtet.

    „In Zeiten wie diesen, in denen eine Krise auf die andere folgt, wird noch einmal ganz deutlich, wie wichtig der Zusammenhalt innerhalb des Handwerks ist“, sagte Schröder zu Beginn seiner Rede. So machten beispielswiese die hohe Energiekosten dem Handwerk immer noch zu schaffen. Er verdeutlichte, dass die Unterstützungsmaßnahmen der Regierung nicht ausreichten und der Industriestrompreis nicht die Lösung sei: „Wir brauchen auf lange Sicht bezahlbare Energie für alle, nicht nur für industrielle Großunternehmen.“

    Die jüngste HWK-Konjunkturumfrage im Herbst habe gezeigt, dass die Stimmung im lokalen Handwerk weiterhin angespannt sei und sich der Optimismus gegenüber dem Frühjahr abgeschwächt habe. Auch würden die Betriebe stark unter überbordender Bürokratie leiden. Laut einer Sonderumfrage der HWK verbringe jeder zweite Betrieb im Kammerbezirk Dortmund mehr als fünf Stunden zusätzlich pro Woche mit bürokratischen Aufgaben, so Schröder.

    „Der Mehraufwand durch bürokratische Aufgaben bedeutet für die Mehrheit der Befragten weniger Zeit für die Bearbeitung von Aufträgen und auch längere Wartezeiten für Kunden.“ Der Kammerpräsident plädierte daher für weniger und praxistauglichere Gesetze, damit Entlastungen spürbarer werden.

    Große Sorgen bereite Berthold Schröder derzeit der Bausektor. Die hohen Preise sorgten dafür, dass die Nachfrage nach Bauleistungen immer mehr einbreche, obwohl neue Projekte eigentlich dringend benötigt würden, so der Zimmerermeister: „Sei es beim Wohnungsbau oder der energetischen Sanierung. Stattdessen leeren sich die gut gefüllten Auftragsbücher. Wenn wir nicht gegensteuern, schlittern wir hier in eine echte Krise.“

  2. Ausbildungssiegel: Engagierte Unternehmen gesucht! Handwerkskammer (HWK) Dortmund zeichnet Top-Ausbildungsbetriebe aus (PM)

    Kammerbezirk. Für die vorbildliche Ausbildung junger Menschen sowie besonders erfolgreiche Nachwuchsgewinnung und Fachkräftebindung vergibt die Handwerkammer Dortmund an Unternehmen aus dem Kammerbezirk Dortmund das Siegel für Ausbildungsqualität. Ab sofort haben Unternehmen die Chance, sich für das Ausbildungssiegel 2024-2027 zu bewerben.

    „Mit dem Ausbildungssiegel zeichnet die HWK Dortmund exzellente Ausbildungsbetriebe aus, die sich besonders für die Nachwuchsgewinnung einsetzen“, erklärt Björn Woywod, Abteilungsleiter der HWK-Ausbildungsberatung. „Betriebe, die im eigenen Unternehmen Handwerkernachwuchs ausbilden, leisten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und sichern die Zukunftsfähigkeit des eigenen Betriebs. Sie investieren nicht nur Zeit, sondern auch viel Herzblut in die Ausbildung junger Menschen. Die Weitergabe des fachlichen Könnens und die Qualität ihres Handwerks stehen dabei immer Mittelpunkt.“

    Handwerksbetriebe können sich bis zum 1. März 2024 für das Ausbildungssiegel 2024-2027 bewerben.

    Woywod betont: „Die ausgezeichneten Betriebe können mit dem Ausbildungssiegel interessierten Jugendlichen und Eltern zeigen, dass sie als Arbeitgeber attraktiv sind und haben so einen Vorteil beim Werben um Auszubildende.“

    Das Siegel wird jeweils befristet für einen Zeitraum von drei Jahren verliehen. Nach Ablauf der Frist muss es neu beantragt werden. Ausgezeichnete Handwerksbetriebe erhalten von der HWK Dortmund neben dem Zertifikat auch ein umfangreiches Werbepaket.

    hwk-do.de/ausbildungssiegel

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