Etwa 200 Menschen haben am Samstagvormittag (27. Januar 2024) in Dortmund-Oespel demonstriert. Statt Angst und Hetze gegen die neue Asyl-Unterkunft wollten sie mit Aufklärung und gelebter Willkommenskultur ein positives Zeichen setzen.
Demonstrant:innen wollen Angst und Hetze etwas entgegen setzen
Der Platz vor dem Edeka in Oespel reicht am Samstag nicht aus für die vielen Demonstrant:innen. Auf beiden Straßenseiten stehen Menschen, die für die neue Unterkunft im Indupark demonstrieren. Aufgerufen zum Protest hatte der SPD-Ortsverein Borussia, sowie Vereine und Kirchengemeinden in Oespel. Auch die Grünen riefen kurzfristig dazu auf sich zu beteiligen.
Am 18. Januar 2024 hat die Asyl-Unterkunft des Landes im ehemaligen IBIS-Hotel ihren Betrieb aufgenommen. Schon davor hatten Rechte Stimmung gegen die Unterkunft gemacht. Damit vergiften sie das gesellschaftliche Klima im Stadtteil, meinen die Organisator:innen der heutigen Demo.
Sie wollten die Kundgebung besonders auch nutzen um im Stadtteil sachlich zu informieren. Auf Infozetteln hat die SPD sachliche Informationen zur Unterkunft zusammengestellt. Für SPD-Landtagsabgeordnete Anja Butschkau ist es wichtig, der rechten Stimmungsmache etwas entgegen zu setzen.
Informieren stand im Mittelpunkt des Protest
„Ich danke allen Beteiligten, die die heutige Demo in Oespel organisiert haben. Der SPD-Ortsverein Borussia, zahlreiche Vereine und die Kirchengemeinden in Oespel, aber auch Schulen und zahlreiche Privatpersonen haben sich heute an der Demonstration beteiligt und gezeigt, dass sie ein Herz für Geflüchtete haben“, freut sich Butschkau über die große Teilnahme.
„Eins wurde dabei absolut deutlich: Wir werden es nicht zulassen, dass der rechte Mob Vorurteile verbreitet und Ängste schürt. Unsere Solidarität gehört den Menschen, die ihre Heimatländer aufgrund von Krieg und Vertreibung verlassen mussten. Wir werden ihnen zur Seite stehen und sie unterstützen. Und uns dabei all denen in den Weg stellen, die glauben ihr menschenfeindliches Gedankengut verbreiten zu können. Nie wieder ist jetzt“, betonte die heimische SPD-Landtagsabgeordnete.
Insbesondere das Informationsangebot wurde genutzt: Zahlreiche Anwohner:innen blieben auf dem Weg zum Supermarkt kurz stehen und informierten sich. Auch Diskussionen wurden geführt. Die Gespräche blieben dabei mit Ausnahme sachlich. Bekannte rechte Akteure tauchten nicht auf.
Nach etwa ein anderthalb Stunden beendeten die Organisator:innen die Kundgebung. Aber auch danach wurden weiter Gespräche vor dem Supermarkt geführt. Dort hatte die Kundgebung stattgefunden, um die Geflüchteten nicht mit einer Versammlung vor der Unterkunft zu verängstigen.
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Reaktionen
Gutes Beispiel für eine humane und störungsfreie Unterbringung von Flüchtlingen – Die SPD-Landtagsabgeordnete Anja Butschkau besuchte Flüchtlingsunterkunft in Oespel (PM)
Seit Anfang des Jahres ist die Zentrale Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete des Landes Nordrhein-Westfalen (ZUE) im Dortmunder Indupark im Betrieb. Nun besuch-te die Landtagsabgeordnete Anja Butschkau (SPD) die Einrichtung, um sich ein Bild vom Einrichtungsbetrieb zu machen und sich mit den haupt- und ehrenamtlichen Mit-arbeitern und Helfern auszutauschen.
Rede und Antwort standen Verantwortliche und Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg, Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, das die Einrichtung im Auftrag des Landes betreibt und mehrere Ehrenamtler des Dialogforums Lütgendortmund, die vor Ort Freizeitangebote und Sprachkurse anbieten.
Die Landtagsabgeordnete schloss ihren Besuch mit einem positiven Fazit ab. „Ich habe gesehen, dass die ZUE Oespel ein gutes Beispiel ist, wie die Unterbringung von Geflüchteten human und störungsfrei funktioniert.
Das Erfolgsrezept: eine offene Kommunikation mit den Menschen im Stadtteil, die Einbindung und Vernetzung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer und der Umstand, dass sich die Einrichtung in einem ehemaligen Tagungshotel befindet. Kein Luxushotel, wie es vor allem von der AfD kolportiert wurde, sondern ein Ort, an dem es aus-reichend Platz für Gemeinschaftsräume gibt und die Privatsphäre der Bewohner*innen größer ist als in einer Behelfsunterkunft, in der die Zimmer lediglich durch Raumtrenner abgeteilt werden. Und das ist mit ein Grund, wieso es hier bis heute keine Zwi-schenfälle gab.“
Bereits zu Beginn des Jahres setzte sich Butschkau dafür ein, dass die Flüchtlingsunterkunft ohne Vorurteile in Oespel an den Start gehen kann. Sie organisierte mit ihrer Partei und den örtlichen Vereinen eine Mahnwache, auf der für ein Herz für und Solidarität mit Geflüchteten gefordert wurde. Im gesamten Stadtteil verteilte sie mit ihrem Team Flugblätter, die sachlich über die Unterbringung von Geflüchteten informierten und die Vorurteile, die von rechten Kräften verbreitet wurden, widerlegten.
„Ich finde, dass man auch mal über die Dinge berichten muss, die in diesen aufgeheizten Zeiten gut funktionieren,“ sagt Anja Butschkau. „Das ist in der ZUE Oespel der Fall und deshalb war es mir auch wichtig, diese Einrichtung zu besuchen, um den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement zu danken.“