Demonstrant:innen wollten ein Zeichen gegen rechte Hetze setzen

Information statt Hass: Die Kundgebung pro Asyl-Unterkunft in Oespel war größer als erwartet

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Etwa 200 Menschen haben am Samstagvormittag (27. Januar 2024) in Dortmund-Oespel demonstriert. Statt Angst und Hetze gegen die neue Asyl-Unterkunft wollten sie mit Aufklärung und gelebter Willkommenskultur ein positives Zeichen setzen.

Demonstrant:innen wollen Angst und Hetze etwas entgegen setzen

Der Platz vor dem Edeka in Oespel reicht am Samstag nicht aus für die vielen Demonstrant:innen. Auf beiden Straßenseiten stehen Menschen, die für die neue Unterkunft im Indupark demonstrieren. Aufgerufen zum Protest hatte der SPD-Ortsverein Borussia, sowie Vereine und Kirchengemeinden in Oespel. Auch die Grünen riefen kurzfristig dazu auf sich zu beteiligen.

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Am 18. Januar 2024 hat die Asyl-Unterkunft des Landes im ehemaligen IBIS-Hotel ihren Betrieb aufgenommen. Schon davor hatten Rechte Stimmung gegen die Unterkunft gemacht. Damit vergiften sie das gesellschaftliche Klima im Stadtteil, meinen die Organisator:innen der heutigen Demo.

Sie wollten die Kundgebung besonders auch nutzen um im Stadtteil sachlich zu informieren. Auf Infozetteln hat die SPD sachliche Informationen zur Unterkunft zusammengestellt. Für SPD-Landtagsabgeordnete Anja Butschkau ist es wichtig, der rechten Stimmungsmache etwas entgegen zu setzen.

Informieren stand im Mittelpunkt des Protest

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„Ich danke allen Beteiligten, die die heutige Demo in Oespel organisiert haben. Der SPD-Ortsverein Borussia, zahlreiche Vereine und die Kirchengemeinden in Oespel, aber auch Schulen und zahlreiche Privatpersonen haben sich heute an der Demonstration beteiligt und gezeigt, dass sie ein Herz für Geflüchtete haben“, freut sich Butschkau über die große Teilnahme.

„Eins wurde dabei absolut deutlich: Wir werden es nicht zulassen, dass der rechte Mob Vorurteile verbreitet und Ängste schürt. Unsere Solidarität gehört den Menschen, die ihre Heimatländer aufgrund von Krieg und Vertreibung verlassen mussten. Wir werden ihnen zur Seite stehen und sie unterstützen. Und uns dabei all denen in den Weg stellen, die glauben ihr menschenfeindliches Gedankengut verbreiten zu können. Nie wieder ist jetzt“, betonte die heimische SPD-Landtagsabgeordnete.

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Insbesondere das Informationsangebot wurde genutzt: Zahlreiche Anwohner:innen blieben auf dem Weg zum Supermarkt kurz stehen und informierten sich. Auch Diskussionen wurden geführt. Die Gespräche blieben dabei mit Ausnahme sachlich. Bekannte rechte Akteure tauchten nicht auf.

Nach etwa ein anderthalb Stunden beendeten die Organisator:innen die Kundgebung. Aber auch danach wurden weiter Gespräche vor dem Supermarkt geführt. Dort hatte die Kundgebung stattgefunden, um die Geflüchteten nicht mit einer Versammlung vor der Unterkunft zu verängstigen.


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