Ehrung für Engagement – Caritas Verband verleiht Pauline-von-Mallinckrodt-Preis an Dortmunder Wohlfahrtsprojekt

Hier alle Gewinner des Pauline-Malinckrodt-Preises. Der Wettbewerb stand unter dem Motto „Zuhause: finden – erhalten – gestalten“.

Der Pauline-von-Mallinckrodt-Preis der Caritas-Stiftung für das Erzbistum Paderborn geht in diesem Jahr an insgesamt drei Projekte, die sich ehrenamtlich für Benachteiligte einsetzen und ihnen helfen, ein Zuhause zu finden, zu erhalten oder zu gestalten. Die Preise wurden jetzt in der Libori-Festwoche verliehen.

Caritas verleiht Preise an ehrenamtliche Projekte unter dem Motto „Zuhause: finden – erhalten – gestalten“

Der erste Platz für den Pauline-von-Mallinckrodt-Preis 2018 geht an Ehrnamtliche aus Dortmund. Mit dem Preis, dotiert mit 2.500 Euro, wurde das  „Jordan-Treff“ des Bruder-Jordan-Werks in Dortmund ausgezeichnet, wo Bedürftige und Obdachlose an jedem Werktag ein Frühstück erhalten.

Erzbischof Hans-Josef Becker überreichte die Preise im Rahmen des Caritas-Tages in der Libori-Festwoche in der Paderborner Kaiserpfalz. Eine unabhängige Jury hatte die Träger des Preises, der unter dem Motto „Zuhause: finden – erhalten – gestalten“ stand, aus zwölf vorgeschlagenen Projekten ausgewählt.

Dr. Thomas Witt, Kuratoriumsvorsitzender der CaritasStiftung, würdigte den Einsatz der Menschen, die sich in Kirche und Caritas unentgeltlich in ihrer Freizeit für andere Menschen engagieren. „Mit ihrem Dienst machen sie in vorbildlicher Weise christliche Nächstenliebe erfahrbar, “ so der Domkapitular.

Bedürftige nicht nur mit Lebensmitteln versorgen Dortmunder „Jordan-Treff“ belegt den ersten Platz

1. Preis: Der Dortmunder „Jordan-Treff“ überzeugte die Jury besonders mit der hohen Zahl engagierter MitarbeiterInnen. Fotos: Caritas

Beim Preisträger des ersten Platzes, des „Jordan-Treff“ gehen Idee und Name gehen zurück auf Bruder Jordan Mai, der Anfang des 20. Jahrhunderts im Dortmunder Franziskaner-Kloster als Pförtner tätig war und zahllosen in Not geratenen Menschen half.

Aus dieser Tradition entwickelte sich das Obdachlosenfrühstück. 2012 entstand die Bezeichnung „Jordan-Treff“. Dieser ist werktags im Gewölbekeller des Dortmunder Franziskanerklosters geöffnet.

Täglich werden so 60 bis 70 benachteiligte Menschen mit einem Frühstück versorgt, insgesamt 1.200 im Monat. „Die Jury war nicht nur von der großen Einsatzbereitschaft der Ehrenamtlichen des Jordan-Treffs beeindruckt, sondern auch von der großen Anzahl von 40 Ehrenamtlichen“, sagte Witt.

„Die Ehrenamtlichen versorgen die Menschen aber nicht nur mit Lebensmitteln. Sie stehen auch für Gespräche bereit, spenden Trost und vermitteln weitergehende Hilfen. Im Jordan-Treff erfahren bedürftige Menschen Achtung und Wertschätzung,“ erklärt der Kuratoriumsvorsitzende der CaritasStiftung.

„Das ist ein Arbeitsfeld, das in vielen Städten fehlt“ – Ehrung soll auch in Zukunft noch weitere Projekte animieren

Obdachlose werden im Winter vor besondere Herausforderungen gestellt. Foto: Sebastian Sellhorst
In vielen Städten fehlen Organisationen, die Obdachlosen auch über Unterkunft und eine Mahlzeit hinaus unterstützen. Foto: Sebastian Sellhorst

Der Preisverleihung ging ein buntes Fest auf dem Kardinal-Degenhardt-Platz vor der Stadtbibliothek in Paderborn voraus. Rund 800 Haupt- und Ehrenamtliche aus Pfarrgemeinden, caritativen Diensten und Einrichtungen im Erzbistum Paderborn genossen Musik, Reden und Impulse.

Einer der Festredner, Uwe Browatzki, Streetworker beim Caritasverband Iserlohn, berichtete, wie notwendig eine Anlaufstation für Menschen vom Rand der Gesellschaft sei, bei der sie sich buchstäblich „ausheulen“ können. „Ich weiß, wie es ist, wenn man jemanden braucht, der einem beim Schweigen zuhört.“

Browatzki, der nach eigener Aussage sein halbes Leben „in Grund und Boden gesoffen“ hat und selbst zwei Jahre wohnungslos war, bemüht sich heute um das Vertrauen der Menschen am Rand, um ihnen einen Ausweg aufzeigen zu können. „Was wir machen müssen, ist da zu sein und Menschen an die Hand zu nehmen. Das ist ein Arbeitsfeld, das in vielen Städten fehlt.“

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