Neue Hilfe der AWO für Menschen ohne Obdach - Kooperation mit bodo:

Die beiden Tiny-Häuser in Brünninghausen und Brackel sind noch vor Weihnachten bezugsfertig

Zwei Tiny-Houses konnte die AWO über Spenden finanzieren. die 15 Quadratmeter kleinen Häuschen sind transportabel.
Zwei Tiny-Houses konnte die AWO über Spenden finanzieren. die 15 Quadratmeter kleinen Häuschen sind transportabel. Foto: Susanne Schulte

Noch vor Weihnachten sind sie bezugsfertig: Die zwei Tiny-Häuser, die auf Initiative des AWO-Unterbezirks Dortmund auf dem Grund und Boden des AWO-Bezirks Westliches Westfalen in Brünninghausen und Brackel stehen und Menschen ohne Obdach auf den Einzug in eine Wohnung auf dem freien Markt vorbereiten sollen. Oder auch auf die Aufnahme in einem Seniorenheim.

„Das ist ein bescheidener kleiner Beitrag gegen Obdachlosigkeit“

Die Idee, Geld für diese beiden Häuser zu sammeln, hatten Simone Knipping und Hans van Dormalen. Beide gehören dem Vorstand des Unterbezirks an, beide sind kundig in der Altenpflege. Und beide kennen Menschen, bei denen dieser Übergang geklappt hat. „Als die AWO noch Mietwohnungen hatte, sind dort mit Hilfe von Bodo einige Personen untergekommen, die anschließend ins Seniorenzentrum umziehen konnten“, erzählen sie.

Jetzt hat die AWO diese Wohnungen nicht mehr, aber dafür demnächst die Tiny-Häuser zur Belegung. „Das ist ein bescheidener kleiner Beitrag gegen Obdachlosigkeit“, so van Dormalen zu diesem Engagement. Der Dortmunder Verein Bodo berät und versorgt seit Jahren Menschen ohne Obdach, gibt ihnen Tagesstruktur, hilft bei Wohnungs- und Jobsuche.

In den beiden Tiny-Häusern (tiny heißt auf Deutsch: klein) sollen die künftigen Bewohner*innen mit Unterstützung von Bodo zur Ruhe kommen, ihre bürokratischen Angelegenheiten regeln können und sich wieder daran gewöhnen, wie es ist, ein sicheres Dach überm Kopf zu haben. Die Nähe der Haus-Standorte zu zwei AWO-Seniorenheimen soll Sicherheit bieten und bei Bedarf auch Ansprechpartner*innen.

Vorbereitung mit bodo und Fachbereich Soziale Arbeit

Simone Knipping und Hans van Dormalen in einem der AWO-Tiny-Houses.
Simone Knipping und Hans van Dormalen in einem der AWO-Tiny-Houses – sie sind u.a. mit einer kleinen Küchenzeile ausgestattet. Foto: Susanne Schulte

Als Simone Knipping und Hans van Dormalen vor drei Jahren ihren Vorstandskolleg*innen diese Überlegungen vorstellten, bekamen sie Zustimmungen. Auch vom Geschäftsführer des Bezirks, Uwe Hildebrandt, gab es die prompte Zusage für die Nutzung der Grundstücke.

Fachliche Vorgespräche führten sie mit den Bodo-Mitarbeitenden und denen des Fachbereichs Soziale Arbeit an der Fachhochschule Dortmund. Dann fehlte noch das Geld: mehrere 10.000 Euro. Über den Verkauf von Postkarten mit von Günter Rückert gezeichneten Porträts von – nicht nur in Dortmund – bekannten Frauen und Männern wie Marie Juchacz und Heinrich Böll, Erna David und  Erich Grisar kamen einige tausend Euro zusammen.

Die großen Summen spendeten die Sparkasse Dortmund, die Stiftung Wohlfahrtspflege und die R+V-Versicherung in ihrem Jubiläumsjahr 2022. Um das Geld zu erhalten, mussten Knipping und van Dormalen ihr Projekt vorstellen und hoffen, dass die Idee überzeugte. Das tat sie.

Leben auf 15 Quadratmetern – das Häuschen ist transportabel

Dann ging die Tischlerei Bock aus Bad Wildungen ans Werk und baute die Häuschen, die mit ihren 15 Quadratmetern so groß sind, dass sie auf einen Hänger passen und über die Straßen gezogen werden können.

Ausgestattet mit einem kleinen Badezimmer und einer Küchenzeile fehlen jetzt noch jeweils das Bett und einige Möbel. Um die laufenden Kosten wie Strom und Wasser zu bezahlen, wünscht sich die AWO auch weiterhin Spenden für die Tiny-Häuser.

Spenden-Konto:

  • AWO-Unterbezirk Dortmund
  • DE03 4405 0199 0001 0696 91
  • bei der Sparkasse Dortmund
  • Stichwort „Tiny-Houses“
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Reaktionen

  1. Tiny Houses: Die kleinen Häuser kommen groß raus bei der BauMesse NRW in Dortmund (PM)

    Eine Fachtagung zu Tiny Houses organisiert das Dortmunder Stadtplanungs- und Bauordnungsamt auf der BauMesse NRW. Interessierte sollten sich für die Veranstaltung in den Westfalenhallen am Freitag, 8. März von 10 bis 14 Uhr anmelden.

    Das Interesse an Tiny Houses in allen Variationen wächst. Das zeigen die vielen Anfragen, die das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt von Medien und von Menschen aus Dortmund und weit darüber hinaus erreichen. 2019 hatte das Amt die Kampagne „Kleine Häuser – Großes Leben“ gestartet. Inspiriert von der Tiny House-Bewegung sollen neue Wege der Wohnraumversorgung gefunden werden. Seither hat sich viel getan.

    Kleiner zu wohnen liegt im Trend

    Immer mehr Menschen möchten ihren den ökologischen Fußabdruck für das Wohnen verringern und einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten. Überall werden Antworten gesucht, wie kleines Wohnen, bei gleichbleibend hoher Wohnqualität, gelingen kann. Viele Menschen fragen sich, wie viel Platz sie eigentlich zum guten Wohnen brauchen. Angesichts der aktuell vielerorts angespannten Wohnungsmärkte kann eine Verringerung der Wohnfläche pro Person zu einer spürbaren Entlastung beitragen.

    Projekte in NRW auf dem Weg zur Realisierung

    Nach fünf Jahren gibt es nun auf der Fachtagung eine Bestandaufnahme zum Projekt „Kleines Wohnen – Tiny Houses und Tiny Siedlungen in NRW“. Der halbtägige Erfahrungsaustausch auf der Baumesse NRW bietet einen Überblick über realisierte und geplante Siedlungsprojekte mit kleinen Häusern in NRW und Dortmund.

    In Dortmund sind konkrete Projekte in der Planung, vom „Tiny Village“ in Sölde für ca. 40 kleine Häuser bis zum Tiny House auf einer Doppelgarage in Barop, das der TU als Gästehaus dienen soll. Weitere Siedlungsprojekte in Ahaus, Hückelhoven, Celle und Coesfeld zeigen die Aufbruchstimmung in diesem Marktsegment. In Südkirchen im Münsterland sind bereits elf kleine Häuser gebaut (Fotos dazu im Anhang).

    Fachtagung regt den Erfahrungsaustausch an

    Anhand der Projekte, die von den Initiatoren persönlich vorgestellt werden, sollen unterschiedlichen Herangehensweisen und Konzeptideen diskutiert werden. Auch die Probleme und Hemmnisse bei der Realisierung werden beleuchtet.

    Die Fachtagung ist ein Erfahrungsaustausch und richtet sich an Investoren, kommunale Mitarbeitende und Architekt*innen genauso wie an alle, die sich vorstellen können, selbst klein zu wohnen.

    Termin und Ort der Tagung und Anmeldung

    Die Fachtagung „Kleines Wohnen – Tiny Houses und Tiny Siedlungen in NRW“ findet am Freitag, 8. März 2024 von 10 – 14 Uhr statt. Sie ist Teil der BauMesse NRW in den Westfalenhallen. Der genaue Ort: Messe Dortmund, Rheinlanddamm 200, 44139 Dortmund, newsroom 1+2. Die Teilnahme ist kostenlos und inklusive Eintritt zur Baumesse.

    Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt bittet um vorherige Anmeldung per E-Mail an gkampert@stadtdo.de bis zum 1. März. Nach der Anmeldung bekommen die Teilnehmer*innen einen Link, über den sie kostenlos eine Eintrittskarte buchen können.

    Den Einladungsflyer können sich Interessierte auf der Dortmunder Webseite https://www.kleinehaeuserdortmund.de/ herunterladen.

    Kleines Haus zum Anfassen

    Als Kooperationspartner für die Fachtagung hat das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt die Firma XSCUBES gewinnen können, deren serielles, flexibles und nachhaltiges Modulhaus auf dem Messevorplatz besichtigt werden kann. Mehr Infos gibt es unter: https://xscubes.com/konzept/.

    Zur BauMesse NRW geht es hier entlang: https://www.baumessenrw.de/.

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