Von Joachim vom Brocke
„Es ist schwierig, Kontakt zu den Hauseigentümern in der Nordstadt herzustellen“, gab Julian Mönig von Haus & Grund unumwunden zu. Gleichwohl wollen alle von IdEE-Nordstadt, dem Beratungsnetzwerk für private Immobilieneigentümer, nichts unversucht lassen und starten mit Optimismus in eine neue Runde einsteigen.
Netzwerktreffen zur Eigentümeransprache und Projektidee-Entwicklung
Auf dem 11. Netzwerktreffen des Beratungsnetzwerks Dortmunder Nordstadt wurden zum Beispiel Arbeitsgruppen gebildet, die sich zum Beispiel um Eigentümerkontakte bemühen oder mit der Ausarbeitung von Projektideen befassen. Schließlich sollte noch ein Fahrplan für 2015 aufgestellt werden.
Ziel ist die Realisierung eines Referenzobjekts für soziale Zwecke in der Nordstadt
Heike Lindenblatt, Projektleiterin im Team Stadterneuerung Nordstadt, ist zumindest stolz auf das bisher geschaffene Netzwerk mit seinen vielfältigen Beratungsangeboten. Doch alles braucht seine Zeit, von heute auf morgen lässt es sich nicht realisieren.
Gesucht wird nach einem ersten Verbündeten für ein beispielgebendes Referenzobjekt. Von einem „Leuchtturmprojekt“ möchte der Dortmunder Architekt Gunnar Ramsfjell dabei nicht so gerne sprechen. Der Begriff „besonderes Projekt“ ist ihm weitaus sympathischer.
In der anstehenden zweiten Runde möchte sich das Netzwerk nämlich noch stärker mit anderen Initiativen verknüpfen. „Wir möchten eben mit dem Referenzobjekt, das das Engagement vieler Mitwirkenden erfordern wird, deutlich machen, dass Veränderungen in der Nordstadt möglich sind. Diese Veränderungen sollen als Impuls, der wie ein ins Wasser geworfener Stein seine Kreise zieht, wirken“, sagt Gunnar Ramsfjell, der seit Beginn dem Netzwerk angehört.
Vorzeigeobjekt gemeinsam mit Partnern für soziale Zwecke herrichten
Der Architekt möchte gemeinsam mit anderen Netzwerkpartnern eine Immobilie in der Nordstadt sanieren und einer sozialen und der Nordstadt dienlichen Nutzung zuführen. „Es gibt sehr unterschiedliche Eigentümer in der Nordstadt. Viele wissen genau, was sie machen müssen, um eine Vermietung ihres Hauses sicherzustellen.
Das Erscheinungsbild der Nordstadt prägen jedoch auch die zum Teil nicht betreuten Immobilien, deren Vermieter überfordert sind oder die erforderlichen Investitionen nicht stemmen können. Wir wollen gerne zeigen, dass man auch solche Objekte wieder attraktiv machen kann“, ist sich Gunnar Ramsfjell sicher.
Haus & Grund ist künftig der erste Ansprechpartner im Beratungsnetzwerk
Bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie möchte Haus & Grund als erster Ansprechpartner im Beratungsnetzwerk helfen. Auch die Stadt Dortmund, die als Partner dabei ist, wird bei der Suche eingebunden.
„Wir haben im Rahmen unserer Beratungen bereits viele Kontakte zu Eigentümern geknüpft und kennen aus den Vor-Ort-Terminen auch viele Immobilien persönlich“, sagt Julian Mönig, der als IdEE-Ansprechpartner bei Haus & Grund arbeitet. So finde einmal monatlich ein Stammtisch statt, auch mit Fachvorträgen und dem Ziel, dass sich die Eigentümer selbst vernetzen. Eine Mitgliedschaft bei Haus & Grund, so Mönig, sei nicht erforderlich.
Netzwerk möchte lokale Unternehmen für kreative Lösungen gewinnen
Darüber hinaus werden für das Projekt weitere Unterstützer benötigt. Das Netzwerk möchte lokale Unternehmen gewinnen, um durch den kreativen Einsatz beispielsweise von Restposten, die Kosten geringer zu halten.
Gunnar Ramsfjell verweist auf gute Erfahrungen bei anderen vorhaben: „Hier braucht man etwas Kreativität, aber damit lassen sich sehr gute und vor allem oft interessante Ergebnisse erzielen. Die Idee muss Befürworter und Unterstützer finden, dann können wir diesen neuen Weg miteinander gehen“.
IdEE-Nordstadt ist im Frühjahr 2012 aus Befragung entstanden
In der ersten Runde des Beratungsnetzwerks IdEE-Nordstadt standen der Aufbau der Netzstrukturen und des Grundgerüstes von Beratungsangeboten im Mittelpunkt. Im Frühjahr 2012 hatte die Stadt Dortmund eine Befragung sämtlich privater Hauseigentümer in der Nordstadt durchgeführt. Dabei wurden die Eigentümer auch nach ihrem Unterstützungsbedarf gefragt.
Aufbauend auf den Befragungsergebnissen hatte sich ein Netzwerk von Experten aus unterschiedlichen Bereichen rund um die Immobilie gegründet (u.a. Architekten, Banken, Energieberater). Mit ihrer Unterstützung sollen das Wohnangebot und die Wohnqualität in der Nordstadt verbessert werden. Bislang wurden Beratungsformate wie regelmäßige Stammtische, ImmoChecks in der Immobilie oder telefonische Beratungen umgesetzt.
Mehr zum Projekt:
- Das Projekt IdEE-Nordstadt wird bis zum 31. Dezember 2014 durch die EU, den Bund, das Land NRW und die Stadt Dortmund gefördert.
- Nachdem das Netzwerk in dieser Phase durch das Forschungsinstitut „empirica“ unterstützt wurde, haben die Netzwerkpartner auch nach Auslaufen dieses Auftrags beschlossen, ihre Arbeit fortzusetzen.
- Erster Ansprechpartner für Eigentümer ist weiterhin Haus & Grund.
- Alle Ansprechpartner des Netzwerks sowie weiterführende Informationen gibt es im Internet unter www.nordstadt.dortmund.de