Neuer OP für Klinikum Nord dringend notwendig – Jahresabschluss brachte 4,9 Millionen Euro Gewinn

Im Klinikum-Nord ist der Investitionsstau spürbar. Hier wird ein neuer OP-Trakt benötigt.
Im Klinikum-Nord ist der Investitionsstau spürbar. Hier wird ein neuer OP-Trakt benötigt. Foto: Alex Völkel

 Von Joachim vom Brocke

Glücklich über den „besten Jahresüberschuss seit langer Zeit“ ist die Geschäftsleitung des Klinikums Dortmund: Er beläuft sich auf rund 4,9 Millionen Euro. Rudolf Mintrop, Vorsitzender der Geschäftsführung, über das zufriedenstellende Ergebnis des vorläufigen Jahresabschlusses: „In der heutigen Krankenhauslandschaft ist das nicht selbstverständlich“. Der Jahresumsatz liegt bei 325 Millionen Euro.

Gesamtsituation des Dortmunder Klinikums bleibt angespannt

Über den Gewinn freut sich die Geschäftsleitung zwar, doch die Gesamtsituation selbst bleibe angespannt.  Auf knapp 100 Millionen Euro schätzt Rudolf Mintrop den Investitionsstau in beiden Häusern.

„Der OP im Klinikum Nord kann nicht mehr lange wie bisher betrieben werden“, sagte der Geschäftsführer. Außerdem sei hier Ende 2015 mit Planung und dem Neubau von zwei Stationen im Bereich der Unfallchirurgie  begonnen worden.

orläufiger Jahreabschluss des Klinikums Dortmund: Verwaltungsdirektor Rainer Feldhaus, Arbeitsdirektor Ortwin Schäfer, Geschäftsführer Rudolf Mintrop, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Michael Schwarz (v.l.) Foto: Joachim vom Brocke
Verwaltungsdirektor Rainer Feldhaus,
Arbeitsdirektor Ortwin Schäfer, Geschäftsführer Rudolf Mintrop, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Michael Schwarz (v.l.). Foto: J.v.Brocke

Im vergangenen Jahr wurden 10,7 Millionen Euro investiert, knapp 8 Millionen Euro für Gebäude- und Medizintechnik sowie 1,8 Millionen Euro für das Kinder-MRT, das aus Fundraising-Mitteln (Spenden) finanziert wurde.

Bettenabbau ist im Klinikum kein Thema

Mit Krediten in Höhe von über 120 Millionen Euro bleibe das Klinikum hoch verschuldet, erläuterte Rudolf Mintrop weiter: „Die Margen im Krankenhaus sind nur klein“. Als Minimum benötige das Klinikum auch in den nächsten Jahren Überschüsse mindestens in gleicher Höhe.

Insgesamt verfügt das Klinikum in den Fachabteilungen beider Häuser über 1424 Betten – ein Abbau sei „kein Thema“. Die Zahl der Beschäftigten ist um 90 Vollkräfte gestiegen und liegt aktuell bei 2820 Vollkräften und rund 4000 Mitarbeitern.

Die Zahl der Auszubildenden liegt mit 500 unverändert hoch. Der Personalaufwand ist um knapp 11 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gestiegen; 3,6 Millionen Euro entfallen auf Tariferhöhungen, der größte Teil jedoch für zusätzliches Personal.

Geriatrie und Schmerzmedizin:  Zwei neue Klinik-Abteilungen nahmen ihre Arbeit auf

Im Verbrennungszentrum werden künftig noch mehr Schwerstverletzte behandelt. Foto: Klinikum
Im Verbrennungszentrum wurden noch mehr Schwerstverletzte behandelt. Foto: Klinikum

Zwei neue Abteilungen nahmen im letzten Jahr den Betrieb auf: die Klinik für Geriatrie, anfangs mit 50, mittlerweile mit 70 Betten und die Klinik für Schmerzmedizin, anfangs mit acht, mittlerweile mit 15 Betten.

Das ganze Jahr über, verstärkt ab September 2015, hat sich das Klinikum in der ambulanten und stationären Versorgung der ankommenden Flüchtlinge engagiert. Hier waren vor allem die Zentralen Notfallambulanzen, die Frauen- und Kinderklinik sowie die Abteilung für Infektionskrankheiten am häufigsten frequentiert.

Über 65 000 Patienten stationär behandelt

Das Klinikum verzeichnet insgesamt einen spürbaren Leistungszuwachs, in der ambulanten und stationären Versorgung und in so gut wie allen Fachabteilungen, der sich vor allem im vierten Quartal 2015 noch einmal deutlich überdurchschnittlich gezeigt hat.

Allein der Erlös aus stationärer Patientenbehandlung ist um 3,9 Prozent gestiegen; der Erlös aus ambulanter Behandlung um 25 %. Die Zahl der stationär behandelten Patienten stieg auf über 65 000, die Zahl ambulanter Behandlungen auf über 180 000.

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