„Masterplan Plätze“: Die Stadt Dortmund will vor den Großveranstaltungen die Freiflächen in der City aufmöbeln

Friedensplatz, Stadtgarten und Rathaus von oben - dabei kommt das Grün gut zur Geltung. Archivbild: Alex Völkel
Die Stadt Dortmund will die Freiflächen und Plätze in der City aufwerten. Fotos: Alex Völkel

Die Stadt Dortmund möchte Plätze und Freiflächen in der City nicht nur sprichwörtlich aufmöbeln: die Plätze sollen ausgebessert, sauberer und attraktiver werden – und auch das Mobiliar ergänzt. Das sieht der „Masterplan Plätze“ vor. Noch vor dem Deutschen Evangelischen Kirchentag sollen wesentliche Arbeiten erledigt sein.

Bauliche und gestalterische Herrichtung der Plätze und ergänzende Möblierung

Die City, die Nordstadt mit den beiden großen Zielgruppenzentren für Kinder und Jugendliche und die Westfalenhallen sind die zentralen Anlaufstellen für den Deutschen Kirchentag.
Die City, die Nordstadt und die Westfalenhallen sind die zentralen Anlaufstellen für den Deutschen Kirchentag.

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Vor dem Hintergrund der vom Rat der Stadt Dortmund beschlossenen Handlungsfelder und Leitlinien des „City Konzept 2030“ bereitete die Planungsverwaltung eine solche Dokumentation vor, auf deren Grundlage über Nutzungen und  Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung der Attraktivität der City nachgedacht werden kann.

Auf Basis dieser detaillierten Analyse aller Plätze und Räume wurden bereits konkrete Maßnahmen, die sich in kurz- und langfristige gliedern, abgeleitet.

„Es geht um mehr als nur den Zustand der Plätze und Freiflächen. Wir werden dem Rat Anfang des Jahres eine funktionale Analyse vorlegen – eine Bestandsaufnahme über den funktionalen und baulichen Zustand“, erklärt Planungsdezernent Ludger Wilde.  Es gehe um eine Überprüfung der bekannten Nutzungsformen, aber auch die Instandsetzung und den Frühjahrsputz. „Das heißt nicht Um- und Ausbau“, dämpft Wilde übertriebene Erwartungen. 

Es gehe eher um bauliche und gestalterische Herrichtung und die ergänzende Möblierung. „Wir wollen auch die Grünanlagen ertüchtigen, dass es ein freundliches Bild gibt. Das fängt am Hauptbahnhof an und zieht sich über den Wall bis auf die Plätze“, so Wilde. Am Hauptbahnhof sollen beide Seiten – also auch die Nordseite – entsprechend aufgehübscht werden.

Dortmund wird im kommenden Jahr Ort zahlreicher Großveranstaltungen sein

Auch der Bahnhofsvorplatz - auf der Nord- und auf der Südseite - sollen aufgewertet werden. Foto: Alex Völkel
Auch der Bahnhofsvorplatz – auf der Nord- und auf der Südseite – sollen sauberer und attraktiver werden.

„Das kostet Geld. Eine halbe Million Euro soll bereitgestellt werden. Zu Beginn des Jahre wollen wir schon Hand anlegen und rechtzeitig fertig werden“, so Wilde.

Im Zuge der Vorbereitung auf die im nächsten Jahr in Dortmund anstehenden Großveranstaltungen – wie die Hauptversammlung des Deutschen Städtetages, der Deutsche Evangelische Kirchentag und die Feiern zum einhundertjährigen Bestehen der AWO – werden erste Maßnahmen umgesetzt.

Die vorgeschlagenen kurzfristigen Maßnahmen gliedern sich nach Kategorien in solche, die zur ordnungsgemäßen Pflege und Instandhaltung gehören, jedoch im Vorfeld des Kirchentages 2019 intensiviert und ausgeweitet werden müssen, und in solche, die als Ergänzung hierzu vorgeschlagen werden, aber nicht zwingend sind.

Die Hauptversammlung des Deutschen Städtetages, der Evangelische Kirchentag und die Feiern zu 100 Jahr-Feier des AWO-Bundesverbandes werden in der City stattfinden.
Die Hauptversammlung des Deutschen Städtetages, der Evangelische Kirchentag und die Feiern zum Einhundertjährigen des AWO-Bundesverbandes werden in der City stattfinden.

Zur ersten Kategorie gehören:

  • Reinigungen (turnusmäßige und Sonderreinigungen) der Beläge, aber auch von Elementen des öffentlichen Raums wie u.a. Kunstobjekte
  • Wechsel / Aufarbeitung und temporäre Ergänzung von Abfallbehältern
  • Reparaturen von Mobiliar und Belägen
  • Anschlüsse für Wasserzapfstellen zur Verfügung zu stellen
  • Verschönerung von Betonbarrieren durch bedruckte Hussen
  • Dekoration des Bauzauns am Basecamp durch bedruckte Banner
  • Intensivierte Pflege (insbesondere im Falle von Trockenheit) bestehender Grünflächen
  • Bepflanzungen. Hier wird etwa daran gedacht, den noch umzubauenden Teil der Kampstraße temporär als Blumenachse zu gestalten und auch der Stadtgarten soll im kommenden Jahr wieder blühen

In der Kategorie der Vorschläge, die nicht zwingend erscheinen, aber eine Bereicherung des „Eventsommers“ darstellen können, wurden benannt:

  • Sitz-/Ruhesäcke an verschiedenen Stellen der City,
  • Willkommensgrüße in Form eines Großplakates am Stadthaus sowie Begrüßungstafeln am Platz der Deutschen Einheit
  • ein Blumenpfad als Verbindung der Stadtzugänge zu den Hauptveranstaltungsbereichen
  • Ruheinseln mit Sitzgelegenheiten und Schirmen sowie weitere zusätzliche Sitzgelegenheiten in der City
  • und möglicherweise die Gestaltung eines Teils des Stadtraumes über den Köpfen der Menschen mit künstlerischen Mitteln.

 

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Reaktionen

  1. Stadt Dortmund (Pressemitteilung)

    Plätze in der Innenstadt: Stadt entwirft Masterplan – Umsetzung noch vor dem Ev. Kirchentag

    Auf Plätzen und Straßen pulsiert das städtische Leben – in Dortmund in diesem Sommer ganz besonders angesichts des Evangelischen Kirchentags, der Hauptversammlung des Deutschen Städtetages und der Feiern zu „100 Jahre AWO“. Diese Großveranstaltungen werden den öffentlichen Raum als Bühne und Ort der Begegnung nutzen.

    Die Dortmunder Verwaltung hat daher, wie bereits in einer Sitzung Mitte Dezember diskutiert, die Plätze in der Innenstadt einer räumlichen und funktionalen Analyse unterzogen und Maßnahmen zur attraktiveren Gestaltung während des „Eventsommers“ vorgeschlagen.

    Unter dem Titel „Masterplan Plätze“ beschäftigte sich der Verwaltungsvorstand in seiner Sitzung heute mit der Analyse; der Rat der Stadt soll im März darüber beraten. Basis für den Prozess sind die vom Rat der Stadt beschlossenen Handlungsfelder und Leitlinien des „City Konzepts 2030“.

    Vor den Großveranstaltungen 2019 sollen bereits erste Maßnahmen realisiert sein. Zum einen soll die Pflege und Instandhaltung im Vorfeld des Kirchentages 2019 intensiviert und ausgeweitet werden. Weitere Maßnahmen dienen dazu, dem Anspruch der Stadt und der Veranstaltungen gerecht zu werden.

    Reinigung und Instandhaltung

    Mit folgenden Maßnahmen sollen die Dortmunder Plätze ein einladendes Bild abgeben:

    – Beläge, Kunstobjekte und andere Elemente werden häufiger gereinigt,
    – Abfallbehälter werden aufgearbeitet bzw. ausgewechselt und ihre Anzahl für die Dauer der Großereignisse aufgestockt,
    – Beläge und das Mobiliar werden repariert,
    – Betonbarrieren werden durch bedruckte Hussen verhüllt,
    – Grünflächen werden intensiv gepflegt – insbesondere bei Trockenheit,
    – der Stadtgarten soll blühen,
    – Wasserzapfstellen werden eingerichtet,
    – der Bauzaun am Basecamp wird durch bedruckte Banner dekoriert.

    Weitere Ideen zur Verschönerung und Bereicherung

    – Sitzmöglichkeiten an verschiedenen Stellen in der City,
    – Großplakate als Willkommensgrüße am Stadthaus und Hauptbahnhof sowie Begrüßungstafeln am Platz der Deutschen Einheit,
    – ein Blumenpfad als Verbindung der Stadtzugänge zu den Hauptveranstaltungsbereichen,
    – blütenreiche Bepflanzungen, z.B. eine „Blumenachse Kampstraße“ in Verbindung mit der intensivierten Grünpflege,
    – zwei Ruheinseln mit Sitzgelegenheiten und Schirmen sowie weitere Sitzgelegenheiten in der City,
    – Kunst im Raum“, eine Video-Klang-Installation in der Museumsgasse und eine Inszenierung des Raums der Brückstraße.

    Der Entwurf des „Masterplans Plätze“ geht zunächst zur Beratung in die zuständigen politischen Gremien. In einem Werkstattverfahren können sich anschließend alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sowie Akteurinnen und Akteure beteiligen.

  2. Masterplan Plätze: Gestaltungshandbuch für die prägenden Stadträume der City soll entstehen (PM)

    Masterplan Plätze: Gestaltungshandbuch für die prägenden Stadträume der City soll entstehen

    Eine Großstadt wie Dortmund definiert sich durch die Vielfalt und die Lebendigkeit ihrer City. Innenstädte als Orte der Begegnung bieten den Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern die Möglichkeit, am gemeinschaftlichen Leben teilzunehmen. Insbesondere die öffentlichen Plätze prägen die Identität der Stadt und sind Ausdruck ihrer Urbanität. Als multifunktionale Räume weisen die Plätze unterschiedlichste Nutzungsarten auf. Die Herausforderung liegt dabei in einem verträglichen Miteinander der unterschiedlichen Nutzungen und ihren gestalterischen Ansprüchen.

    Der Deutsche Städtetag führt hierzu in seinem aktuellen Positionspapier „Zukunft der Innenstadt“ (Februar 2021) aus: „Von der Qualität öffentlicher Räume profitieren die Bürgerinnen und Bürger genauso wie die Besucherinnen und Besucher einer Stadt – für das Flanieren und Shopping ebenso wie für alltägliche Wege und Begegnungen. Die Gestaltung öffentlicher Räume ist eine wesentliche Aufgabe kommunaler Baukultur.“
    Die Innenstädte erfahren aktuell einen Wandel, der durch den Rückgang des stationären Einzelhandels und zunehmenden Online-Handel geprägt ist. Dieser Effekt wird durch die aktuelle Pandemie-Situation weiter verschärft. Leerstände und kleinere Ladenflächen sind die Folge. Der öffentliche Raum gewinnt daher immer mehr an Relevanz für die Zukunftsentwicklung.

    Im City Konzept 2030 vom September 2014 sind bereits die Handlungsfelder und Leitlinien für die weitere Entwicklung der öffentlichen Wege und Plätze aufgeführt. Auf dieser Grundlage hat das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt unter Beteiligung weiterer Ämter und Einrichtungen eine Dokumentation mit dem Titel „Masterplan Plätze in der Innenstadt“ (Ratsbeschluss 28. März 2019) erarbeitet. Dabei wurden aus grundsätzlichen Betrachtungen die Ziele der Weiterentwicklung aller Plätze und bedeutsamen Achsen der City abgeleitet und über die Analyse der Plätze und Räume konkrete Maßnahmen (kurzfristige und langfristige) vorgeschlagen.

    Bei den kurzfristigen Maßnahmen wurde der Fokus auf solche gelegt, die im Zuge der Vorbereitung auf die in dem Jahr 2019 durchgeführten überregionalen Großveranstaltungen, insbesondere den Evangelischen Kirchentag, für ein attraktives Erscheinungsbild der Dortmunder City sorgen sollten.

    Am 10. Juli 2019 wurde eine Dialogveranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Büro plan-lokal PartmbB, Dortmund, zur Betrachtung der langfristigen Ziele für die Plätze in der Innenstadt durchgeführt. Das Ergebnis der Beteiligung wurde in einer Dokumentation der Dialogveranstaltung (Stadt Dortmund, Januar 2020) zusammengestellt, die auf der Internetseite der Stadt Dortmund eingestellt ist (Aktuelle Projekte – Stadtplanungs- und Bauordnungsamt – Planen, Bauen, Wohnen – Leben in Dortmund – Stadtportal dortmund.de).

    In der City sind viele Bereiche als verkehrsfreie Zonen ausgewiesen. Dies korrespondiert mit dem Ziel des bis 04/2022 laufenden Förderprojektes „Emissionsfreie Innenstadt“, Menschen zu bewegen, möglichst viele Wege in die Dortmunder City zu Fuß, per Fahrrad, mit öffentlichen oder elektrisch angetrieben Verkehrsmitteln zurückzulegen und durch die Verringerung des Kfz-Verkehrs erhebliche positive Effekte für den Klimaschutz zu erreichen.

    Ziel ist es, dass der öffentliche Raum aber nicht nur als Ort des Durchquerens genutzt wird, sondern Orte des Lebens und des Verweilens angeboten, wahrgenommen und genutzt werden. Diese Zuordnung soll der Masterplan vornehmen. 

    Die Quantität und Qualität des verwendeten Stadtmobiliars im öffentlichen Raum ist zudem ein wesentlicher Indikator (Attraktivität, Geselligkeit, Urbanität etc.) für die Aufenthaltsqualität und damit sowohl für den Handel und die Einrichtungen in der City als auch für die gesamte Stadtgesellschaft. Insbesondere dem nutzbaren Stadtmobiliar und der städtebaulichen Gestaltung fällt eine besondere Rolle zu. Sie qualifizieren den urbanen Aufenthalt und generieren sozialräumliche Mehrwerte.

    Zur Konkretisierung der Inhalte des Masterplans Plätze soll die Bearbeitung extern vergeben werden. Als Endergebnis soll ein Gestalthandbuch entstehen, auf dessen Grundlage eine Gestaltungssatzung erarbeitet werden kann. Da die Betrachtung sich hierbei nicht nur auf die Plätze erstrecken soll, werden die prägenden Stadträume der Innenstadt mitbetrachtet.

    Das Gestaltungshandbuch soll einen praktikablen Leitfaden sowohl für die verwaltungsinternen Beteiligten und Anwendenden als auch für externe Akteure*innen wie private Eigentümer*innen, Mieter/Pächter*innen (Gastronomie, Einzelhandel) und Bürger*innen als Nutzer*innen darstellen.

    Neben den im ersten Schritt zu behandelnden Plätzen im Bereich der City sind auch die in den Stadtbezirken Dortmunds gelegenen Plätze von großer Bedeutung. Daher sollen auch diese nach der Bearbeitung des Masterplans in der City in den kommenden Jahren sukzessive betrachtet werden. Das Gestalthandbuch kann hierzu bereits eine wichtige grundsätzliche Vorarbeit leisten.

    Um die Öffentlichkeit im Prozess des Masterplanes einzubinden, sind Öffentlichkeitsbeteiligungen wie Workshop-Formate, Infoveranstaltungen, aber auch interaktive Formate vorgesehen. Für die sich aus dem Gestaltungshandbuch ergebenen konkreten Empfehlungen zur Durchführung von Wettbewerben und Umsetzung baulicher Maßnahmen, sind jeweils weitere politische Beschlüsse erforderlich.

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