2019 sieht Dortmund Rot: Der AWO-Bundesverband feiert seinen 100. Geburtstag in der City – 50.000 Gäste erwartet

Im kommenden Jahr feiert die AWO ihren 100. Geburtstag. Während in Berlin am 13. Dezember 2019 der offizielle Festakt stattfindet, steigt die Geburtstagsparty in Dortmund, der heimlichen „Hauptstadt“ der AWO. Drei Tage lang, vom 30. August bis zum 1. September 2019 (11 bis 23 Uhr), steht die Dortmunder City ganz im Zeichen des Wohlfahrtsverbandes. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

Konstantin Wecker singt auf dem Friedensplatz

Mit Konstantin Wecker wurde ein herausragend engagierter Künstler gewonnen, dessen Liedtexte mit der gesellschaftspolitischen Einstellung der AWO übereinstimmen. Sein Konzert auf dem Friedensplatz am Samstagabend wird der Höhepunkt des Jubiläumsfestes sein und Zeichen setzen.

Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau freut sich schon auf das rauschende Fest – die 90-Jahr-Feier ist ihm noch in guter Erinnerung – und erwartet eine tolle Veranstaltung mit zahlreichen Besucher*innen. Von rund 50.000 Gästen geht die AWO selbst aus – verteilt über drei Tage. Doch nicht nur weil Dortmund feiern und auch Feiern organisieren kann, sondern auch inhaltlich, sei Dortmund der richtige Standort. 

Denn der soziale Anspruch der AWO passe zur Stadt Dortmund, betont Sierau. Die AWO sei ein starker Partner in allen sozialen Belangen und wichtiger Akteur für Menschen jeden Alters. „Als Oberbürgermeister und als Stadtgesellschaft  sind wir sehr dankbar dafür, dass es diese Arbeit in solcher Intensität gibt.“ 

Statt barmherziger Mildtätigkeit ein solidarischer Grundgedanke der Arbeiterbewegung

In dieselbe Kerbe schlägt Künstler Martin Kaysh – bekannt als Steiger aus dem Geierabend. Auch er stand vor neun Jahren bei der AWO-Geburtstagsfeier auf einer der Bühnen. Ihm gefällt das Grundverständnis der Arbeiterwohlfahrt. „Nicht barmherzige Mildtätigkeit“ der Kirchen, sondern ein selbstbewusster solidarischer Anspruch einer sich selbst organisierenden Arbeiterklasse, die sich heute so nicht mehr nenne. „Die Arbeiterwohlfahrt wird oft unterschätzt, manchmal auch von sich selbst“, betont Kaysh und erntet dafür Zustimmung von AWO-VertreterInnen.

Diese Werte stehen im Mittelpunkt.
Diese Werte stehen im Mittelpunkt.

Nicht Mildtätigkeit, sondern solidarisches Wirken und Hilfe zur Selbsthilfe – so sei die AWO entstanden. Die Werte von damals – Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität – ergänzt um den Wert Toleranz – sind heute noch wichtig: „Wir wollen unsere Werte leben und sie auch immer wieder von der Stadt einfordern, wenn manches noch nicht so gut läuft und damit es besser wird“, unterstreicht die Dortmunder AWO-Vorsitzende Gerda Kieninger.

Vor allem bei den Themen Kinder- und Altersarmut seien die Akteure gefordert – nicht nur die Stadt, sondern alle politischen Ebenen. Daher würden politische Forderungen auch nicht zu kurz kommen beim Jubiläumsfest.

„Einen Blick zurück, zwei bis drei Blicke nach vorn“ wolle man werfen, kündigte Jörg Richard, stellvertretender Geschäftsführer des AWO-Bezirksverbandes, an. Die AWO werde sich als Verband präsentieren, der für ein starkes ehrenamtliches Engagement und eine starke Zivilgesellschaft stehe.

100 Projekte präsentieren sich in der Dortmunder Innenstadt

Im kommenden Jahr werden sich – passend zu den 100 Jahren – 100 Projekte in Dortmund präsentieren. Die Feier ist ein wesentlicher Bestandteil der bundesweiten Aktivitäten der AWO im Jubiläumsjahr. „Wir werden uns als kompetenter und innovativer Wohlfahrtsverband präsentieren: politisch denkend und handelnd – für und gemeinsam mit den Menschen. Ein Verband für alle Generationen“, ergänzt Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer des AWO Bezirk Westliches Westfalen. Der Bezirk ist Deutschlands größte AWO-Gliederung und hat seinen Hauptsitz in Dortmund. 

AWO-Gründerin Marie Juchacz steht im Mittelpunkt des Stücks. Im nächsten Jahr feiert die Awo 100. Geburtstag.
AWO-Gründerin Marie Juchacz – sie gründete den Verband vor 99 Jahren. 2019 wird das groß gefeiert.

Dort wird das Engagement von rund 20.000 Beschäftigen und 35.000 Mitgliedern koordiniert. Allein in Dortmund hat die AWO über 6.500 Mitglieder, die sich in 50 Ortsvereinen organisieren. Mit seinen  1.500 MitarbeiterInnen spannt der Unterbezirk in der ganzen Stadt ein starkes Netz sozialer Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien, Senioren und Menschen mit Behinderungen. Das AWO-Herz gestaltet und prägt das Sozialleben der Stadt maßgeblich.

Mit dem Fest möchte man einer breiten Öffentlichkeit transparent aufzeigen, wie sich die AWO für Gemeinschaft und soziales Allgemeinwohl engagiert. Informationen wird es über die Gründungsmotivation, die Werte, die vielfältigen Bereiche und Einrichtungen, die gesellschaftspolitische Bedeutung und die Unternehmenswerte geben. Vor allem auch darüber, wie die AWO die vor uns liegenden gesellschaftspolitischen Aufgaben angehen will.

Mehr Informationen: Das Programm im Überblick

Tagesbühne (30. und  31.8.: Rund um die Reinoldikirche / 11 bis 19 Uhr): Auf der Tagesbühne werden sich die verschiedensten Musikstile wie Folk, Samba, Country und Kleinkunst in loser Reihenfolge abwechseln. Kurzweilige Gesprächsrunden werden über die Einrichtungen und Dienste der AWO informieren. Der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund wird die Gäste begrüßen. 

Kinderbühne (30. und 31.8.: Kinderfest Reinoldikirche/Kampstraße / 11 bis 18 Uhr):
Konstantin Wecker wird ein Open-Air-Konzert geben. Foto: Thomas Karsten/ Veranstalter
Konstantin Wecker wird ein Open-Air-Konzert geben. Foto: Thomas Karsten/ Veranstalter

Ein Kinderfest lädt kleine und große Kinder zum Spielen, Spaß haben und Entdecken ein. Musik und Mitmachaktionen stehen im Zentrum des Programms auf der Kinderbühne.

Die AWO kennenlernen (30. und 31.8.: Kleppingstraße, Platz von Netanya, Katharinenplatz etc. / 11 bis 19 Uhr): Mehr als 100 Aussteller werden sich auf dem Fest präsentieren. Neben den Einrichtungen der AWO sind Geschäftspartner, befreundete Organisationen dabei. Alle Präsentationen stehen unter dem lebendigen Motto: „Nicht nur anschauen, sondern mitmachen“. 

AWO unplugged“ (30. und 31.8.: Teilbereich Alter Markt / Am Trissel / ca. 13 bis 19 Uhr): Eine kleine Pagodenstadt  dient als Info-und Aktionsbühne. Dort wird das Dortmunder Original, die Dixie-Band „Pilspickers“, an beiden Tagen aufspielen. 

Abendbühne (30. und 31.8.: Friedensplatz / jeweils von 19 bis ca. 23 Uhr): An beiden Abenden wird auf dem Friedensplatz ein Musik- und Kulturprogramm geboten. Der Freitag steht ganz im Zeichen des „Geierabends“.  Die „Komm Mit Mann!s“ regen stimmungsvoll zum Feiern, Mitsingen oder Tanzen an. 

Der Samstagabend wird mit einem zweistündigem Konzert von Liedermacher Konstantin Wecker und Band unter dem Motto „Poesie & Widerstand“ politische Zeichen setzen. 

Friedensplatz: Familienkonzerte (1. September) 

Die Bands „Radau“ (Foto) und „Randale“ werden Rockkonzerte für Kinder geben. Foto: Veranstalter
Die Bands „Radau“ (Foto) und „Randale“ werden Rockkonzerte für Kinder geben. Foto: Veranstalter

Ein großes Familien-Konzert mit den Bands „RADAU!“ und „RANDALE – Rockmusik für Kinder“ startet am Sonntag auf dem Friedensplatz. Mit über 300 Konzerten in ganz Deutschland zählt „RADAU!“ zu den bekanntesten Bands für Kinder und Familien im deutschsprachigen Raum. „RANDALE“ lockt mit geradlinig gespielten Songs mit pfiffigen Texten. Ergänzt wird der Familientag durch interessante Acts, Infostände und andere spannende Spiel- und Aktionsangebote.

Kulinarik: „AWO à la Carte“

Unter dem Motto „AWO à la Carte“ steht der kulinarische Teil des Festes. Neben zahlreichen Getränkeständen werden die Köchinnen und Köche der AWO Einrichtungen ihr Können präsentieren. Fisch und Meeresfrüchte, mediterrane Köstlichkeiten, Gerichte aus aller Welt, aber auch Deftiges aus der Region werden geboten. 

Die AWO-Köche von MDS (integrativer Catering- und Partyservice aus Münster) präsentieren sich an allen Festplätzen. Foodtrucks werden im Bereich der Kinderbühne und auf dem Friedensplatz stationiert. 

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