Vorher startet der 20. Heinrich-Czerkus-Gedächtnislauf am Stadion

Karfreitags-Gedenken in der Bittermark erinnert an nationalsozialistische Massenmorde von 1945

In jedem Jahr wird in der Bittermark den Opfern des NS-Regimes gedacht. Foto: Paulina Bermúdez

In Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Massenmorde am Karfreitag 1945 lädt Oberbürgermeister Thomas Westphal alle Dortmunder:innen zur Gedenkveranstaltung in die Bittermark ein. Zuvor startet zum 20. Mal der Heinrich-Czerkus-Gedächtnislauf am Stadion Rote Erde.

Kurz vor Kriegsende kam es in Dortmund zu Massenmorden durch die Gestapo

Auf einer Lichtung in der Bittermark gelegen, erinnert das Mahnmal aus dem Jahr 1960 als Gedenkstätte an die Morde der Gestapo im Rombergpark und in der Bittermark in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. In den Ostertagen 1945 wurden vom 7. März bis 12. April in der Bittermark, im Rombergpark und auf dem Eisenbahngelände zwischen Hörde und Berghofen etwa 300 Zwangsarbeiter:innen und Widerstandskämpfer:innen ermordet.

Heinrich Czerkus war Widerstandskämpfer und BVB-Platzwart. Er wurde auch im April 1945 ermordet.
Heinrich Czerkus war Widerstandskämpfer und BVB-Platzwart. Er wurde auch im April 1945 ermordet. Nordstadtblogger-Redaktion | Nordstadtblogger

Einer dieser Widerstandskämpfer war der Platzwart des Borussia-Sportplatzes an der Wambeler Straße, Heinrich Czerkus. In der NS-Zeit war er Teil des Dortmunder Widerstands gegen das Nazi-Regime. Er vervielfältigte Flugblätter auf der Druckmaschine der BVB-Geschäftsstelle. Gegen Kriegsende flog die Gruppierung auf – ein Spitzel hatte sie verraten.

Daraufhin kam es Anfang Februar 1945 zu zahlreichen Verhaftungen durch die Dortmunder Gestapo. Berichten von Überlebenden zufolge misshandelte sie in der Gestapozentrale in Hörde zahlreiche Häftlinge, darunter auch Czerkus. 28 der 44 kurz zuvor Inhaftierten Widerstandskämpfer:innen wurden im Rombergpark hingerichtet. Heinrich Czerkus‘ Leichnam wurde am 19. April 1945 im Rombergpark geborgen.

Heinrich-Czerkus-Gedächtsnislauf führt zur Gedenkveranstaltung in der Bittermark

Um an ihn zu erinnern, findet jedes Jahr der Heinrich-Czerkus-Gedächtnislauf statt. Bereits zum 20. Mal können Wander:innen, Walker:innen, Jogger:innen und Radfahrer:innen gemeinsam sieben Kilometer durch den Romberkpark in den Dortmunder Süden laufen oder fahren. Gestartet wird am Stadion Rote Erde, der Endpunkt ist die Gedenkveranstaltung in der Bittermark.

Nordert Schilff (1. Bürgermeister der Stadt Dortmund) vor dem Mahnmal in der Bittermark. Foto: Paulina Bermúdez

Dort wird ab 15 Uhr den Ermordeten gedacht. Es sprechen Bürgermeister Norbert Schilff, Nicole Godard, Vizepräsidentin des Verbandes der französischen Zwangs- und Arbeitsdeportierten und  Georg Deventer, Vorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Steinwache/ Internationales Rombergpark-Komitee e.V.. Außerdem wird es Beiträge der Botschafter:innen der Erinnerung und von Auszubildenden der Friedhöfe der Stadt Dortmund geben.

Für Musik sorgen die Posaunenchöre aus Dortmund (Leitung: Helge Schneider) und die Kinderchöre der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund e.V. (Leitung: Tabea Creutz). Die Moderation übernimmt Manfred Kossack, ehemaliger Sonderbeauftragter des Oberbürgermeisters der Stadt Dortmund für Vielfalt, Toleranz und Demokratie.

Weitere Informationen:

  • Wandernde starten um 13 Uhr, Walkende um 13.30 Uhr und Joggende/Radfahrende starten um 14 Uhr am Stadion Rote Erde.
  • Wechselwäsche kann auf Wunsch zum Endpunkt transportiert werden, Getränke und Stärkung gibt es kostenlos am Ziel.

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Reaktionen

  1. Das ist an Karfreitag verboten – Wochenmärkte auf Gründonnerstag vorverlegt (PM)

    Karfreitag, 29. März, ist ein stiller Feiertag, an dem bestimmte Verbote gelten. Auch die Wochenmärkte werden auf Gründonnerstag, 28. März, vorgezogen. Ein Überblick.

    Von Karfreitag, 0 Uhr, bis Samstag, 6 Uhr, sind verboten:

    – Märkte, gewerbliche Ausstellungen und ähnliche Veranstaltungen (Großmärkte bis zum nächsten Tag bis 3 Uhr)

    – sportliche und ähnliche Veranstaltungen einschließlich Pferderennen- und leistungsschauen, Zirkusveranstaltungen, Volksfeste und der Betrieb von Freizeitanlagen, soweit es dort tänzerische oder artistische Darbietungen gibt

    – der Betrieb von Spielhallen und ähnlichen Unternehmen sowie die gewerbliche Annahme von Wetten, musikalische und sonstige unterhaltende Darbietungen jeder Art in Gaststätten und in Nebenräumen mit Schankbetrieb

    – alle anderen öffentlichen und nicht öffentlichen unterhaltenden Veranstaltungen (in und außerhalb von Wohnungen)

    – die Vorführung von Filmen, die nicht von der Landesregierung oder der von ihr bestimmten Stelle als zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt sind

    – Veranstaltungen, Theater- und musikalische Aufführungen, Filmvorführungen und Vorträge jeglicher Art, auch ernsten Charakters, während der Hauptzeit des Gottesdienstes zwischen 6 und 11 Uhr
    öffentlicher Tanz (bereits ab Gründonnerstag, 18 Uhr)

    In Zweifelsfällen beantwortet das Dortmunder Ordnungsamt Rückfragen unter Tel. 0231 50-25569.

    Die Wochenmärkte in Eving, Huckarde, Dorstfeld sowie der Hörder Stiftsmarkt, der Nordmarkt und der Hansa Markt werden auf Gründonnerstag vorverlegt und finden neben den regulären Wochenmärkten in Aplerbeck, Brackel und Scharnhorst statt.

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