„Erinnern, gedenken und mahnen“ lautet Donnerstag das Motto:

Gedenken an die tausenden Kriegsgefangenen im STALAG an den Westfalenhallen Dortmund

Das Mahnmal für die Zwangsarbeiter*innen im Stalag steht vor dem Kongresszentrum Westfalenhallen. Fotos: Alex Völkel
Das Mahnmal für die Zwangsarbeiter:innen im Stalag steht vor dem Kongresszentrum Westfalenhallen. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

In Erinnerung an den Überfall der Deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 und die nach Deutschland verschleppten Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter:innen gibt es am Jahrestag um 18 Uhr ein Gedenken am Mahnmal für das größte Dortmunder Strafgefangenenlager an den Westfalenhallen.

Im STALAG VI/D waren tausende Kriegsgefangene interniert

Veranstalter ist der Förderverein Gedenkstätte Steinwache-Internationales Rombergpark-Komitee e.V. in Kooperation mit dem Historischen Verein Ar.kod.M e.V. (Allrussische Kriegsopferdaten-Memorial e.V.). Es findet am kommenden Donnerstag um 18 Uhr am Gedenkstein an der Westfalenhalle – unweit der Fußgängerbrücke über die Bundesstraße 1 – statt.

Das Mahnmal für die Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter:innen im Stalag steht vor dem Kongresszentrum Westfalenhallen.
Das STALAG-Mahnmal steht an der Fußgängerbrücke über die Bundesstraße 1. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

„Wir erinnern und gedenken der vielen tausend Kriegsgefangenen, vorwiegend aus der Sowjetunion, aus Polen, Belgien, Frankreich, Jugoslawien und Italien, die im STALAG VI/D-Kriegsgefangenenlager Westfalenhalle interniert waren“, betont Georg Deventer.

„Viele von ihnen starben infolge von Willkürakten, Krankheit, Unterernährung und bei Bombenangriffen, denen sie schutzlos ausgeliefert waren“, so der der Vorsitzende des Fördervereins.

Bei der Gedenkveranstaltung werden neben Georg Deventer auch der Leiter der Steinwache, Markus Günnewig, als Vertreter der Stadt Dortmund sowie Regina Mentner, Autorin des Buchs „Das Kriegsgefangenenlager Dortmund Westfalenhalle (Stalag VI D)“ anwesend sein.

Für die musikalische Begleitung sorgen Bernd Rosenberg und David Orievski. Die Moderation übernimmt Hannelore Tölke – sie ist stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins.

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Reaktionen

  1. Erinnerung an das Schicksal der Kriegsgefangenen im Ruhrgebiet (PM)

    Am Mittwoch, 15. November 2023, 10.30 Uhr, findet in der Auslandsgesellschaft ein Netzwerktreffen von Mitarbeiter*innen der Gedenkstätten statt, die an das Schicksal der Kriegsgefangenen des 2. Weltkrieges in Nordrhein-Westfalen und im Emsland erinnern.

    Im 2. Weltkrieg gab es im Deutschland und in den besetzten Gebieten mehr als 200 Mannschaftstammlager (Stalag) für Kriegsgefangene, die der Wehrmacht unterstanden. Die Wehrmacht war in Wehrkreisen organisiert. Im Wehrkreis VI, der das heutige Nordrhein-Westfalen, das Emsland und die Grafschaft Bentheim umfasste, gab es bis zu 8 dieser Lager.

    Eines der bedeutendsten Lager war das Stalag VI K in der ostwestfälischen Senne. Es wurde im Sommer 1941 für sowjetische Kriegsgefangene errichtet und diente zur Registrierung und Musterung der Gefangenen. Von dort wurden sie in das Stalag VI D nach Dortmund und in das Stalag VI A nach Hemer gebracht und dann, auf Anforderung von Betrieben und Zechen des Ruhrgebiets, in die Arbeitskommandos der Unternehmen. Die Arbeits- und Lebensbedingungen dort waren für die Gefangenen sehr hart und die Versorgung minimal, sodass sie schnell erschöpft waren und krank wurden. Arbeitsunfähig und krank geworden, brachte man sie in die Lager zurückgebracht. Viele kamen im weiteren Verlauf ins Emsland, in den Lagerkomplex Stalag VI C Bathorn, wo sie an Entkräftung und Krankheiten starben.

    Die Mannschaftsstammlager im Wehrkreis VI hatten untereinander immer enge Verbindungen. Diese Verbindungen, die vielfach auch den Weg der sowjetischen Kriegsgefangenen durch die Lager beschreiben, haben auch in der Erinnerungsarbeit heute große Bedeutung. Aus diesem Grund kommen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen der Gedenkstätten zu einem Netzwerktreffen zusammen, um über die gemeinsame Arbeit zu sprechen. Eine besondere Bedeutung hat dieses Treffen, da in jüngster Zeit die Durchführung langer geplanter Vorhaben, wie die Arbeit und Erweiterung der Gedenkstätte Stalag VI K in der Senne oder die Errichtung von Namenstelen für die auf dem Internationalen Friedhof am Rennweg begrabenen sowjetischen Kriegsopfer, intensiv auch in der Öffentlichkeit diskutiert werden.

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