World Press Photo-Ausstellung: Diskussionsforen nehmen Lokaljournalismus und EU-Urheberrechtsreform in den Fokus

Die World Press Photo-Ausstellung wird von vor allem für Journalist*innen interessanten Veranstaltungen begleitet. Bereits am Samstag findet das dju-Frühstück statt und am Sonntag wird zur Filmmatinée geladen. Foto: Alex Völkel

Im Rahmen der World Press Photo-Ausstellung im Depot in der Nordstadt finden vor allem für JournalistInnen interessante Begleitveranstaltungen statt. Bereits am Samstag, den 1. Juni, lädt die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union freie und selbstständige Journalistinnen zum Frühstück, am Sonntag steht um 12 Uhr eine Filmmatinée mit anschließender Talkrunde auf dem Programm und am 13. Juni gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema Zukunft des Lokaljournalismus.

Podiumsdiskussion zum Thema: Wie kann die Zukunft des Lokaljournalismus aussehen?

Frank Überall, DJV-Bundesvorsitzender
Frank Überall, DJV-Bundesvorsitzender. Foto: Leopold Achilles

So lautet das Thema der Podiumsdiskussion, zu der der Presseverein Ruhr im DJV (Deutscher Journalistenverband) am Donnerstag, den 13. Juni, um 19 Uhr ins Depot einlädt. „Pressedämmerung“ lautete der Titel des Spiegel-Leitartikels in der ersten Märzausgabe. 

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Demokratiepathos, so hieß es dort weiter, werde dem Journalismus nicht aus der Krise helfen. Wie aber können Lösungsansätze aussehen, damit gerade auch der Lokaljournalismus eine Chance auf Zukunft hat? 

Auf dem Podium diskutieren der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes Frank Überall, Medienforscher Horst Röper, Ulrike Kaiser von der Initiative Qualität im Journalismus, der Journalist und Verleger Georg Watzlawek sowie der Verleger der Ibbenbürener Volkszeitung, Klaus Rieping. Sie werden erörtern, welche Modelle und Formate Perspektiven versprechen. Oder hat gar nur noch ein öffentlich geförderter Journalismus eine Überlebenschance?

Einladung zur Film-Matinée am 2. Juni mit dem Regisseur und Medienschaffenden

Plakatmotiv des Films. Foto: Filmwelt Verleihagentur

Im Webzeitalter ist ein erbitterter Kampf um das Urheberrecht ausgebrochen. Während KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, Medienschaffende und Verwertungsgesellschaften es in seiner bisherigen Form schützen wollen, gilt es Internet-DienstleisterInnen und UserInnen als überholt. 

„Der illegale Film“ zeichnet den Streit nicht nur nach, sondern macht sich selbst und seine MacherInnen zum Gegenstand des Streits. Ein Film darüber, wer Filme, Fotos, Abbildungen in Zukunft kontrolliert und wer tatsächlich von dem Urheberrecht profitiert.

Das sweetSixteen-Kino zeigt im Rahmen der WorldPress-Photo-Ausstellung im Kulturort Depot den Dokumentar-Film „Der illegale Film“, der sich unter anderem mit den Themen Fotografie und Urheberrecht auseinandersetzt. 

Weitere Gäste werden die Talkrunde erweitern

Kurzfristig konnten das Kino, die Deutsche JournalistInnen-Union in ver,di und nordstadtblogger.de einen der Macher des Films, Regisseur Martin Baer, zu einem Gespräch gewinnen. Die Runde mit dem Filmemacher wird durch diverse Gäste erweitert. 

Mit von der Partie sind: Roland Geisheimer (Freelens), Angelika Osthues (Mediafon-Beraterin) und Willibert Michels (dju). Die Moderation übernimmt Alexander Völkel (nordstadtblogger.de). Die Film-Matinée ist am Sonntag, 2. Juni 2019, um 12 Uhr. 

Im Anschluss an den Film (86 Minuten) gibt es die Talkrunde – Beginn ist um 13.30 Uhr. Die Teilnahme daran ist kostenlos. BesucherInnen, die um 12 Uhr den Film sehen wollen, müssen allerdings den regulären Kino-Eintritt (Eintritt: 7 Euro / 6 Euro ermäßigt) entrichten. 

Was ist ein Bild wert? Honorar-Verträge, Zweitverwertung und Urheberechte sind dju-Themen

Fotografien erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie sind wesentlicher Bestandteil eines jungen Mediums und entscheiden maßgeblich darüber, ob ein Magazin gekauft, ein Online-Beitrag gelesen oder Veranstaltungen wie die World-Press-Ausstellung besucht werden. Doch die Bedeutung von (journalistischen) Fotografien spiegelt sich zumeist nicht in der Vergütung wieder. Das gilt für Texte, Radiobeiträge und Videos gleichermaßen. 

Warum geht es freien Journalisten heute so schlecht? Seit Beginn des Internetzeitalters hat sich die wirtschaftliche Lage im freien Journalismus drastisch verschlechtert. Wie es dazu kam, wie die dju in ver.di versucht hat, gegenzusteuern und was Freie tun können, um ihre Situation zu verbessern, ist Thema beim dju-Frühstück. 

Das nächste dju-Frühstück für Freie und Selbstständige findet am Samstag, 1. Juni 2019, um 11 Uhr im Fotografen-Studio im Kulturort Depot, Immermannstraße 29, 44147 Dortmund, statt. Beleuchtet werden Honorar-Verträge, Zweitverwertung und VG Bild-Kunst.

Für die Teilnahme am Frühstück sind Anmeldungen zwingend erforderlich

Bereits im Juni gab es eine kostenlose Führung für dju-Mitglieder durch die World-Press-Photo-Ausstellung.
dju-Veranstaltung aus den Vorjahren. Foto: Alex Völkel

Die ReferentInnen: Rüdiger Lühr ist freier Fachjournalist für Urheber- und Medienrecht in Hamburg und seit Jahrzehnten Mitglied der dju-Verhandlungskommissionen für RedakteurInnen und freie JournalistInnen an Tageszeitungen sowie Vergütungsregeln. Angelika Osthues, freie Fotografin in Münster, Mediafonberaterin für Fotografen und für die dju in der VG Bild-Kunst. 

Zum dju-Frühstück sind alle interessierten freien und selbstständigen Medienschaffenden eingeladen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für ver.di-Mitglieder kostenlos (bitte Mitgliedsausweis mitbringen). Diejenigen, die (noch) nicht ver.di-Mitglied sind, zahlen einen Unkostenbeitrag von 25 Euro. Eine verbindliche Anmeldung ist zwingend erforderlich unter dieser E-Mail-Adresse: verdi-seminar@web.de 

DJV-Informationsabend zum Thema EU Urheberrechtsreform mit Justiziar Christian Weihe

Mit der Frage: „Die Urheberrechtsreform – Chance für Urheber oder Gefahr für das Internet?“ befasst sich der Justiziar des Deutschen Journalistenverbandes, Christian Weihe, der am 5. Juni um 18 Uhr im Depot zu Gast ist.

Um die EU-Urheberrechtsreform ist ein wahrer Glaubenskrieg entbrannt. Worum geht es eigentlich? Welche Folgen ergeben sich für JournalistInnen? Ist das Internet in Gefahr? Darüber möchte der Rechtsexperte mit den TeilnehmerInnen diskutieren. 

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Weitere Informationen:

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