Vortrag zur Publikation „Die Schatten des Imperiums“

Professor Martin Aust spricht im Stadtarchiv Dortmund über Russland und den Ukraine-Krieg

„Russland und der Ukraine-Krieg“ lautet das nächste Thema in der Vortragsreihe des Historischen Vereins und des Stadtarchivs Dortmund: Martin Aust, Professor für osteuropäische Geschichte und Kultur an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, spricht am Donnerstag, 5. Mai, um 19 Uhr im Stadtarchiv Dortmund (Märkische Str. 14) über „Die Schatten des Imperiums“. Der Eintritt ist frei.

Nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 sah sich Russland mit einem doppelten imperialen Erbe konfrontiert: dem des Zarenreiches, das 1917 untergegangen war, und jenem der Sowjetunion.

In der Politik, den Medien und den Wissenschaften Russlands gab es unterschiedliche Stimmen, wie mit diesem Erbe umgegangen werden könnte. Einige empfanden es als eine Last, andere als Chance, und wieder andere träumten von der Wiederherstellung des Imperiums.

Lange Zeit blieb unklar, welche strategischen Interessen Russland mit den Regionalkonflikten in Transnistrien, Abchasien und Ossetien verfolgen würde. Nach Russlands Annexion der Krim und seinem unerklärten Krieg im Donbass 2014 gibt der Überfall Russlands auf die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 nun eine eindeutige Antwort auf die Frage nach dem Umgang mit dem imperialen Erbe: Putin strebt eine Wiederherstellung des Imperiums an.

Die Ukraine verteidigt ihre nationale Unabhängigkeit gegen das einstmalige imperiale Zentrum Moskau. Der Vortrag ordnet den russisch-ukrainischen Krieg und die zurückliegenden drei Jahrzehnte russischer Suche nach dem Umgang mit dem imperialen Erbe in den größeren historischen Kontext von Imperien, Postimperialität und Dekolonisation ein.

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Reaktionen

  1. Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Kunstausstellung und Vorträge in der VHS (PM)

    Am 24. Februar jährt sich der Beginn des Krieges in der Ukraine zum ersten Mal. Die VHS Dortmund bietet aus diesem Anlass einige Veranstaltungen:

    Die Dortmunder Künstlerin Olga Krakovyak stammt aus der Ukraine und verarbeitet ihre Eindrücke seit dem Kriegsausbruch vor bald einem Jahr in schwarz-weißen Tuschezeichnungen. Die VHS Dortmund präsentiert ihre Arbeiten vom 25. Februar bis zum 23. Mai in einer Ausstellung im Foyer der VHS in der Kampstr. 47. Die Vernissage findet am Samstag, 25. Februar, 11 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

    Um den Krieg in der Ukraine geht es auch in einem Vortrag der VHS am Donnerstag, 23. Februar, 19.30 Uhr in der Kampstr. 47: Jonas Abs, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V. , beleuchtet die geopolitischen Auswirkungen des Krieges. Der Eintritt ist frei, weitere Infos unter dortmund.de/vhs (Veranstaltungsnummer 23-51141).

    Am Donnerstag, 2. März, 18 Uhr gibt Dr. Ricarda Vulpius, Professorin für osteuropäische Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, einen Einblick in die russisch-ukrainischen Beziehungen seit dem Ende der Sowjetunion. Diese Veranstaltung findet online statt. Weitere Infos: http://www.dortmund.de/vhs (Veranstaltungsnr. 23-51129).

  2. Nachdenken über Russland: Historiker Gerd Koenen im Stadtarchiv (PM)

    Was hat Putin und die um ihn gescharte oligarchische Machtelite dazu getrieben, einen ebenso mörderischen wie selbstzerstörerischen Angriffskrieg zu beginnen? Welche langfristigen Ziele verfolgt Russland? Und warum hat sich zwischen ihm und seinen westlichen Nachbarn erneut ein tödliches Spannungsfeld aufgebaut, das ganz Europa in eine Gefahrenzone verwandelt? Darüber spricht der Historiker und Autor Gerd Koenen am Donnerstag, 20. April, 19 Uhr im Stadtarchiv Dortmund (Märkische Str. 14). Sein Buch „Im Widerschein des Krieges – Nachdenken über Russland“ ist in diesem Jahr erschienen.

    Kaum jemand hat in den vergangenen Jahrzehnten das deutsch-russische Geflecht aus historischen Erfahrungen, machtpolitischen Interessen und ideologischen Fieberträumen intensiver erforscht als Gerd Koenen. Im Widerschein des neuen Krieges, der viele alte Fragen wieder aufwirft, begibt er sich auf eine Spurensuche, die von der zynischen Partnerschaft in der Zeit des Hitler-Stalin-Paktes bis zur Freund-Feind-Propaganda unserer Tage und von den Gründern von „Memorial“ bis zu den Spin Doctors Putins führt.

    Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V..

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