„Jeder einzelne Beitrag hilft“ – Gast-Haus dankt allen Ehrenamtlichen und Spender*innen für 25 Jahre Engagement

Stolz blickt das Gast-Haus an der Rheinischen Straße auf 25 Jahre zurück und bedankt sich bei allen Helfer*innen und Unterstützer*innen, ohne die die wichtige soziale Arbeit in Dortmund gar nicht möglich wäre. Foto: NSB-Archiv

Das Gast-Haus schaut auf 25 Jahre erfolgreiche und sehr erfüllende Arbeit zurück. Im Januar 1996 wurden die Türen im Gast-Haus zum ersten Mal geöffnet. „Die von Pfarrer Reinhart Ellbracht sehr sorgfältig angelegten Weichen und geschaffenen Strukturen konnten bis heute so weitergetragen und gelebt werden. Das ist etwas sehr Einzigartiges“, so Heinrich Bettenhausen, 1.Vorstandsvorsitzender des Gast-Hauses.

„Über 250 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen stemmen und tragen das Gast-Haus.“

Mit dem Gast-Haus sollte ein Ort geschaffen werden, an dem alle Menschen, so wie sie sind, ganz herzlich willkommen geheißen werden. Es sollte ein Ort sein, an dem Begegnungen stattfinden, an dem Würde und Respekt zu spüren sind und an dem sich die Gäste wohlfühlen können.

Heinrich Bettenhausen in der medizinischen Praxis des Gast-Hauses. Foto: Thomas Engel / Archiv

„Der langjährige Vorsitzende des Gast-Hauses, Werner Lauterborn, hat diese Idee des Vereinsgründers nicht nur weiterverfolgt, sondern den Verein auch mit viel Herz und Verstand so geprägt, wie er heute ist. Dafür danken wir ihm sehr“, so Heinrich Bettenhausen.

All die Angebote, die es von Beginn an gab, wie Essens- und Wäscheausgabe, Duschmöglichkeiten, Begegnungen zwischen Menschen auf Augenhöhe, Beratungsgespräche und ganz wichtig auch die Seelsorge, konnten ausgebaut und erweitert werden. Es wurden fest installierte Beratungs- und Versorgungsstrukturen geschaffen, wie die medizinische Praxis (der Mobile medizinische Dienst), Rechts-, Schuldner- und Sozialberatung sowie psychiatrische und psychologische Sprechstunden.

„Wir sind auf diese Hilfestellungen und Unterstützungsstrukturen, die alle von ehrenamtlichen Mitstreiter*innen angeboten werden, sehr stolz. Das ist etwas sehr Besonderes, dass so viele Menschen sich mit ihren Kräften und ihrem Wissen so regelmäßig und mit so viel Engagement einsetzen“ sagt Heinrich Bettenhausen. Über 250 ehrenamtliche Kräfte stemmen und tragen das Gast-Haus, ohne diesen tatkräftigen Einsatz könnte es all diese wichtigen und lebensnotwendigen Angebote für die Gäste nicht geben.

Trotz Pandemie konnte das Hilfsangebot im vergangenen Jahr noch erweitert werden

Auch die Winternothilfe am U wäre ohne die Unterstützung zahlreicher Ehrenamtlicher nicht denkbar. Foto: Alex Völkel / Archiv

Mit dem Jahr 2020 wurde auch das Gast-Haus durch die Corona-Pandemie auf allen Ebenen durcheinandergewirbelt. Die Angebote für die Gäste, die von den Auswirkungen der Pandemie in ihrer Lebensweise und ihrem täglichen Existenzkampf besonders hart getroffen wurden, mussten neu überdacht, umstrukturiert und erweitert werden und die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen mussten ausreichend geschützt und in ihrem Engagement unterstützt werden.

„Dank der Kooperation mit den nahstehenden Vereinen/Organisationen, wie Bodo e.V., Team- Wärmebus und Kana e.V., konnten wir in dieser schweren Zeit nicht nur unsere Hilfe aufrechterhalten, sondern auch noch ausbauen“, so Heinrich Bettenhausen. So kamen das Hygienezentrum in der Leuthardstraße sowie die Winternothilfe am Dortmunder U hinzu.

Diese Strahlkraft des Gast-Hauses ist beispiellos und wird in den kommenden Jahren umso notwendiger. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen leider schon jetzt ihre ersten Folgen, Menschen in schwierigen Lebenssituationen verlieren ihre Arbeit, ihre Wohnungen und ihre familiären Strukturen. Schulden und Gewalt in den Familien und Partnerschaften nehmen zu. 

Winternothilfe am Dortmunder U und Hotel am Wall als neue Angebote 

Tragfähige Strukturen brechen weg und vielen Menschen droht der soziale Abstieg und im schlimmsten Fall auch das Leben auf der Straße. Der Geist des Gast-Hauses wird nicht ruhen, sondern für all diese Menschen auch weiterhin da sein und versuchen, ihnen in diesen schwierigen Zeiten stets helfend zur Seite zu stehen.

Seit Mitte Januar ist die Unterbringung von in Not geratenen Menschen in einem Hotel in der Innenstadt möglich. Foto: Sebastian Sellhorst / Bodo e.V.

„All unser Engagement, unsere Fürsorge, Mitgefühl und Tatkraft sind hier gefordert. Wir freuen uns daher sehr, dass wir besonders in diesen letzten Wochen, um genau zu sein, am 14. Januar 2021 zum 25. Jubiläum des Gast-Hauses, den Grundstein für ein weiteres, wichtiges Angebot schaffen konnten, die Unterbringung von in notgeratenen Menschen in einem Hotel. Dies bedeutet uns sehr viel und setzt ein Zeichen für das Wirkungsvermögen des Gast-Hauses in Kooperation mit dem Team-Wärmebus und Bodo e.V.“, so Heinrich Bettenhausen.

Dies alles ist nur durch den treuen, verlässlichen und vertrauensvollen Einsatz all der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen möglich. Nur durch ihr Engagement wird das Gast-Haus getragen. Ein Dank geht auch an all die Spender*innen, Stiftungen, Unternehmer*innen, Gemeinden, Schulen, Serviceclubs und Vereinen für ihre Spenden und Unterstützung.

„Jeder einzelne Beitrag hilft uns, für unsere Gäste da sein zu können, um sie mit dem Nötigsten zu versorgen“, so Heinrich Bettenhausen. „Das 25. Jubiläum wird trotz dieser aktuellen Herausforderungen nicht untergehen, sondern ganz bestimmt feierlich nachgeholt werden.“

Wer das Gast-Haus mit einer Spende unterstützen möchte:

Spendenkonto:

Gast-Haus e. V.
IBAN: DE90440501990021029270
BIC: DORTDE33XXX

Zum Ausstellen einer Spendenbescheinigung wird Ihre Adresse (Name, Vorname, Straße, Hausnummer, PLZ und Ort) benötigt.

Weitere Informationen:

www.gast-haus.org

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