„Winternothilfe am Dortmunder U“ bietet Obdachlosen ab Montag einen Platz zum Aufwärmen und Essen

Bis zu 70 Plätze bietet die Winternothilfe am Dortmunder U für Wohnungslose an. Fotos: Nika Layeghi.

Von Nika Layeghi

Im Winter lieber im warmen Haus bleiben und eine heiße Schokolade trinken – Für Wohnungslose bleibt das nur ein Traum. Normalerweise gibt es zwar die Möglichkeit, Notunterkünfte zu besuchen, das bleibt dieses Jahr jedoch durch die Corona-Pandemie aus. Um den Wohnungslosen weiterhin eine Möglichkeit zum Aufwärmen und Essen bieten zu können, steht ab nächster Woche die Winternothilfe am Dortmunder U zur Verfügung.

Winternothilfe als gemeinsames Projekt zwischen ehrenamtlichen Vereinen und der Stadt Dortmund

Diese ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt und einiger ehrenamtlicher Vereine in Dortmund. In dem beheizbaren Großraumzelt soll Platz für bis zu 70 Personen geboten werden. Des Weiteren verfügt die Winternothilfe über eine mobile Toilettenanlage. ___STEADY_PAYWALL___

Die Infrastruktur, zum Beispiel das Zelt und die Toiletten, stellt die Stadt Dortmund zur Verfügung. Für das Essen sorgen die jeweiligen ehrenamtlichen Vereine, erklärt Sozialdezernentin Birgit Zoerner.

Das 600 qm große, barrierefreie Zelt befindet sich am Dortmunder U gegenüber dem Gast-Haus an der Rheinischen Straße. Vom 16. November 2020 bis zum 31. März 2021 erhalten die Wohnungslosen dort zweimal täglich Lunchpakete und Suppen. Diese werden morgens von acht bis elf Uhr verteilt und nachmittags von 16:30 bis 19:30 Uhr.

Leiter des Sozialamtes, Jörg Süshart: „Ich traue den Menschen“ 

Noch eingepackte Desinfektionsspender am Eingang des Zeltes.

Nach dem Beschluss vom Rat „ist das Projekt in kürzester Zeit umgesetzt worden“, erklärt der erste Vorsitzende des Gast-Hauses, Heinrich Bettenhausen. Die technischen Kosten belaufen sich auf 100.000 Euro, die für den Betrieb ebenfalls.

Die Ausgaben beziehen sich unter anderem auf die Finanzierung eines Reinigungsdienstes für den Sanitärbereich und eines Sicherungsdienstes für die Nachtstunden. Diese sollen laut dem Leiter des Sozialamtes, Jörg Süshardt, das Zelt von außen bestreifen, wenn kein Betrieb mehr herrscht.

Angesichts der Corona-Pandemie wurde für Hygienemaßnahmen gesorgt. Bereits vor dem Zutritt, soll die Temperatur der Wohnungslosen gemessen werden. Außerdem herrscht Maskenpflicht, es wird Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt und die Nutzer*innen müssen beim Eintritt den Pfeilen folgen. Die Stühle und Tische stehen mit Abstand zueinander und der Gang zwischen ihnen ist breit. Der Aufenthalt für eine Person soll in der Regel bei ca. 30 Minuten liegen.

Dass nur 70 Personen in das Zelt dürfen, aber allein am Morgen schon 250 Wohnungslose erwartet werden, wird in jedem Fall für eine lange Menschenschlange sorgen. Ein zusätzliches Abstandsmanagement wird es, laut Süshardt, jedoch nicht geben, da es in letzter Zeit mit dem Abstand zwischen den Wohnungslosen gut liefe. „Ich traue den Menschen“, sagt er außerdem.

Toilettenanlage mit Brandschutzkonzept und Kontaktvermeidung

Links neben den Toiletten befindet sich der Lagerungscontainer.

Die Toilettenanlage teilt sich nach Männern und Frauen auf. Für die Männer stehen vier Urinale und eine Toilette zur Verfügung und für die Frauen drei Toiletten und zwei Waschbecken.

Es ist vorgesehen, Toilettenbesuche entweder vor oder nach dem Essen zu vollziehen, damit alle Besucher*innen an ihren Plätzen sitzen bleiben und so Durchlauf verhindert wird.

In unmittelbarer Nähe der angemieteten mobilen Toilettenanlage befindet sich ein stadteigener Lagerungscontainer, in welchem sich unter anderem Desinfektionsmittel befindet. Die separate Lagerung soll verhindern, dass es durch einen potenziellen Kurzschluss in Verbindung mit dem Desinfektionsmittel, zu einem Brand kommt. Den Container besitzt die Stadt Dortmund schon seit der Flüchtlingskrise 2016.

Die an der Winternothilfe beteiligten ehrenamtlichen Vereine sind:

  • Gast-Haus Ökumenische Wohnungslosen-Initiative e.V.,
  • Team Wärmebus (Kath. Stadtkirche, Kath. St. Johannes-Gesellschaft, Malteser),
  • Kana Suppenküche e.V.
  • Bodo e.V

Bilder von der noch geschlossenen Winternothilfe:

Mehr Informationen:

  • Was: Winternothilfe Dortmund
  • Wo: Großraumzelt am Dortmunder U gegenüber vom Gast-Haus an der Rheinischen Straße
  • Wann: 16. November 2020 bis 31. März 2021

 

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Reaktionen

  1. Britta Wegner

    Liebes Team,
    Ich möchte gern meine FFP2 Masken spenden und 3 Pakete Kaffee sowie ein paar Hygieneartikel.
    Wann kann ich diese an welcher Stelle abgeben?
    Leider bin ich berufstätig und kann am besten am Samstag die Spenden übergeben.

    Danke und liebe Grüße an alle Helfer und Betroffenen

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