Frauen und FLINTA-Personen stehen dieses Jahr im Mittelpunkt

Das Roma-Kulturfestival „Djelem Djelem“ findet bereits zum zehnten Mal in Dortmund statt

Ein besonders starkes Zeichen: Die Roma-Flagge "weht digital" auf dem U-Turm.
Ein besonders starkes Zeichen: Die Roma-Flagge „weht digital“ auf dem U-Turm. Archivbild: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Zum zehnten Mal in Folge findet das Roma-Kulturfestival „Djelem Djelem“ in Dortmund statt. Bis zum 26. September 2023 können Besucher:innen durch Filme, Theateraufführungen, Musik, Fortbildung und Begegnungen die Kultur der Sinte:zze und Rom:nja kennen lernen. Die meisten Veranstaltungen sind dabei kostenlos.

„Der Mann hat die Hosen an, aber die Frau hat die Hosenträger“

Zum zehnten Geburtstag stehen erstmals Frauen und FLINTA* (Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen) im Mittelpunkt. Sie seien es, die Veränderung bringen, betonen die Veranstalter:innen. 2017 war das Fest Preisträger des Bundeswettbewerbs „Aktiv für Toleranz und Demokratie“. Der Titel „Djelem Djelem“ bezieht sich auf die internationale Hymne der Roma.

Eine Vielzahl von Organisationen und Partner:innen arbeiten für das Festival Hand in Hand. Foto: Julius Obhues für Nordstadtblogger.de

„Der Mann hat die Hosen an, aber die Frau hat die Hosenträger“, so lautet ein Sprichwort auf Romanes, die Hauptsprache der Roma-Community aus Südosteuropa. Sie wollen nicht in die Opferrolle gedrängt werden, vielmehr geht es darum dieses Gewand abzulegen. Die Roma-Frauen sind treibende Kräfte, die mit Widerstand für ihre Emanzipation kämpfen.

Dortmunds Stadtdirektor Jörg Stüdemann betont: „Die Vorurteile gegenüber Sinti und Roma müssen abgebaut werden.“ Es brauche politische Gleichstellung und Antirassimusarbeit. Ein besonderer Dank gelte der EDG, die das Festival mit einer größeren Spende unterstützt haben, so der Stadtdirektor.

Diverse Filmvorführungen in der Dortmunder Schauburg

Johann Rukelie Trollmann. Foto: sintiundroma.de
Johann Rukelie Trollmann. Foto: sintiundroma.de

Teil des vielfältigen Programms sind auch Filmvorführungen in der Dortmunder Schauburg. Am 16. August lädt das Festival zu „Es ging Tag und Nacht, liebes Kind“ – ein Film von Carmen Spitta, die Überlebende und Kinder nach Ausschwitz begleitet hat. Später findet noch ein Gespräch mit der Bürgerrechtsikone statt.

Am 13. September wird der Film: „Gibsy: Das Leben eines Sinto-Boxers“ gezeigt. Die Geschichte von Johann Rukeli Trollmann, dem jungen Boxer, der 1933 Deutscher Meister im Halbschwergewicht wurde. Nur eine Woche nach seinem Erfolg wurde Trollmann sein Titel wieder aberkannt, weil er ein Sinto war. Elf Jahre später ist er im Konzentrationslager Wittenberge erschlagen worden.

Die Filmvorführungen gehen jeweils von 17 Uhr bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Filmvorführungen können auf der Website des Festivals eingesehen werden (Link am Ende des Textes).

„Balkan Beatz“ lockt mit vielen Künstler:innen auf den Friedensplatz

Nicht zuletzt wegen der Balkan-Brass-Band sorgte der Demozug für Aufmerksamkeit in der Nordstadt.
Das Djelem Djelem-Festival lockt die Besucher:innen mit Live-Musik. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Auch für gute Musik ist gesorgt. Das Balkan-Beatz-Festival präsentiert sich mit Künstler:innen wie Denorecords, Sero, Afrobatics, Skennybeatz, Natasha Koroktina und vielen weiteren zum Abschluss des ersten Festivalmonats.

Los geht es am 26. August um 18 Uhr auf dem Dortmunder Friedensplatz. Bereits 2018 war die Veranstaltung mit rund 6000 Besucher:innen ein voller Erfolg, an den in diesem Jahr angeknüpft werden soll.

Familienfest am Nordmarkt als Herzstück des Festivals

Das Familienfest lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher:innen auf das Festival.

Das große Familienfest ist das Herzstück des Roma-Kulturfestivals „Djelem Djelem“. Eingeladen sind alle Sinte:zze und Rom:nja – aber natürlich auch alle anderen.

Am 19. August von 14 Uhr bis 18:30 Uhr können Interessierte schwerpunktmäßig die Themen Beauty und Kulinarik kennen lernen. Auch für Tanz und Freude ist gesorgt: Die zehnköpfige „Ork Explosiv Roma Band“ unterhält die Gäste mit Musik.

Die ausbeuterische Arbeitswelt bedroht Sinte:zze und Rom:nja

Frauen-Empowerment-Workshop im DKH Archivbild: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Die Fachtagung „Schöne neue Arbeitswelt – Ausbeutung und Diskriminierung auf dem deutschen Arbeitsmarkt“ findet am 26. September von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr im Dietrich-Keuning-Haus statt.

Die Gefahr in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse zu geraten, ist für Frauen und insbesondere Romnja besonders hoch. Oft fehlen arbeitsrechtliche Kenntnisse und die daraus resultierenden Möglichkeiten den ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen zu entfliehen.

Die Abhängigkeit und Unwissenheit der Arbeitnehmer:innen wird oft ausgenutzt, um Gesetze und Richtlinien zu umgehen. Bei der Fachtagung sollen Betroffene Hintergrundinformationen und eine Perspektive aufzeigt bekommen. Es wird um vorherige Anmeldung unter j.wenzel@awo-dortmund.de gebeten.

Internationales Symposium soll ein Bewusstsein für Gewalterfahrung schaffen

Das Wandbild von Anna Hauke erinnert seit 2021 zusätzlich zum Gedenkstein an die Deportation der Sinti:zze und Rom:nja
Das Wandbild von Anna Hauke erinnert seit 2021 zusätzlich zum Gedenkstein an die Deportation der Sinti:zze und Rom:nja. Paulina Bermúdez | Nordstadtblogger

Neben Filmen, Seminaren und Festen findet auch das internationale Symposium „Auferstanden aus der Asche – Das Erbe von Romnja* und Sintezze* als treibende Kraft für Romani Zukunftsperspektiven“ einen Platz auf dem Festival. Am 13. September von 9 Uhr bis 18 Uhr möchte das Symposium mittels ihrer Musik die Sichtbarkeit von Gewalterfahrungen erhöhen.

Die Erlebnisse, die weibliche und queere Menschen erfahren mussten, sowohl in der Zeit des Nationalsozialismus als auch nach 1945, seien bis heute geschichtlich nicht aufgearbeitet worden. Umso wichtiger sei es ein Bewusstsein für die besonderen Bedürfnisse marginalisierter Sinte:zze und Rom:nja zu schaffen. Um eine Anmeldung unter rowitt@stadtdo.de wird gebeten. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Gedenken an die Opfer der Sinte:zze und Rom:nja während der NS-Zeit

Gedenkveranstaltung für die ermordeten Sinti und Roma am Gedenkstein an der Weißenburgerstraße. Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Gestartet ist das Festival bereits am 2. August mit einem Gedenken an die rund 500.000 Sinte:zze und Rom:nja, die während des Nationalsozialismus ermordet wurden. Zum ersten Mal hat die Stadt Dortmund eine eigene Gedenkveranstaltung ausgerichtet, auf der auch Oberbürgermeister Thomas Westphal eine Rede hielt.

Bislang hielten „nur“ das Bündnis gegen Rechts und der Landesverband der Sinti und Roma ein Gedenken ab. Der 2. August wurde 2015 vom Europäischen Parlament als Gedenktag für die im Dritten Reich ermordeten Sinte:zze und Rom:nja eingeführt. Mehr Informationen über das vielfältige Angebot des Festivals finden sie hier.

Unterstütze uns auf Steady

Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:

Gedenktag der ermordeten Sinti:zze und Rom:nja: Völkermord soll nicht in Vergessenheit geraten

 

Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Invitation to the International Symposium „Risen from the ashes – The heritage of Romnja* and Sintezze* as a driving force for Romani future perspectives“ (PM)

    This year marks the 10th anniversary of Germany’s largest cultural festival of Sinte*zze and Rom*nja.
    With the first municipal commemorative event in honor of the Roma and Sinti murdered under National Socialism on 02.08.2023, we have already kicked off the two-month series of events.

    From 16.08.2023 to 26.09.2023 we dedicate our anniversary under the title „Rising from the ashes – The heritage of Rom*nja and Sinte*zze as a driving force for Romani future perspectives“ especially women, FLINTA* and queer members of the communities.

    The festival is traditionally organized by the city of Dortmund together with the self-organization Romano Than e.V. and in partnership with other regional and national self-organizations, such as save space e.V., ERIAC, Romano Svato, the Rom*nja in Power theater collective and Carmen e.V..

    In the coming weeks we will celebrate the diverse cultural, artistic, literary and scientific contributions of members of the communities and invite you to do so together with us. The Djelem Djelem Festival offers spaces for dialogue, networking, exchange and education for all ages and interests: For interested lay people, for students and teachers, as well as for professional audiences from the various scientific disciplines.

    Participation in the majority of the events is free of charge.
    All info about the festival schedule, locations and events can be found in the attached flyer. Please note and you that we will share and post regular updates on event dates and locations on the festival website and social media platforms.

    In this regard, a special centerpiece of the festival is the international symposium with the leaning title „Rising from the Ashes – The Legacy of Romnja* and Sintezze* as a Driving Force for Romani Future Perspectives“ on Sept. 13, 2023, at which the specific persecution of women and FLINTA* from Romani communities will be addressed for the first time from a professional perspective in this form.

    The thematic concept and the schedule of the event with the names of all expert speakers and participating organizations can be found in German and English in the attached documents.

    If you are interested in participating in the Symposium, we ask you to register as soon as possible at rowitt@stadtdo.de.

  2. Einladung zum Internationalen Fachsymposium „Auferstanden aus der Asche – Das Erbe von Romnja* und Sintezze* als treibende Kraft für Romani Zukunftsperspektiven“ (PM)

    In diesem Jahr findet das 10-jährige Jubiläum des deutschlandweit größten Kulturfestivals der Sinte*zze und Rom*nja statt. Mit der ersten städtischen Gedenkveranstaltung zu Ehren der im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti am 02.08.2023 haben wir bereits den Auftakt der zweimonatigen Veranstaltungsreihe begonnen.

    Vom 16.08.2023 bis zum 26.09.2023 widmen wir unser Jubiläum unter dem Titel „Auferstanden aus der Asche – Das Erbe von Rom*nja und Sinte*zze als treibende Kraft für Romani Zukunftsperspektiven“ insbesondere Frauen, FLINTA* und queeren Angehörigen der Communities.

    Ausgerichtet wird das Festival traditionell wieder von der Stadt Dortmund gemeinsam mit der Selbstorganisation Romano Than e.V. und in Partnerschaft mit weiteren regionalen und überregionalen Selbstorganisationen, wie bspw. save space e.V., ERIAC, Romano Svato, dem Rom*nja in Power Theaterkollektiv und Carmen e.V..

    In den kommenden Wochen werden wir so die vielfältigen kulturellen, künstlerischen, literarischen und wissenschaftlichen Beiträge von Angehörigen der Gemeinschaften zelebrieren und laden Sie und Euch dazu ein dies mit uns gemeinsam zu tun. Das Djelem Djelem Festival bietet Räume des Dialogs, der Vernetzung, des Austauschs und der Weiterbildung für alle Altersgruppen und Interessengruppen: Für interessierte Laien, für Schüler*innen und Lehrer*innen, genauso wie für Fachpublikum aus den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen.

    Die Teilnahme am überwiegenden Großteil der Veranstaltungen ist kostenfrei.
    Alle Infos zum Ablauf des Festivals, zu Orten und zu den Veranstaltungen finden sich in dem angehängten Flyer. Bitte beachten Sie und Ihr, dass wir regelmäßig Updates zu den Veranstaltungsterminen und Orten auf der Webseite und den Social-Media-Plattformen des Festivals teilen und veröffentlichen.

    Ein besonderes Herzstück des Festivals ist dabei das internationale Symposium mit dem angelehnten Titel „Auferstanden aus der Asche – Das Erbe von Romnja* und Sintezze* als treibende Kraft für Romani Zukunftsperspektiven“ am 13.09.2023, auf welchem erstmalig aus fachlicher Perspektive die spezifische Verfolgung von Frauen und FLINTA* aus Romani Gemeinschaften in dieser Form bearbeitet wird.

    Das thematische Konzept und den Ablauf der Veranstaltung mit den Namen aller Fachreferent*innen und beteiligten Organisationen können Sie und Ihr den angehängten Dokumenten in Deutsch und Englisch entnehmen.

    Wir bitten Sie und Euch darum bei Interesse sich zeitnah für die Teilnahme an dieser Fachveranstaltung unter rowitt@stadtdo.de anzumelden.

  3. Zehn Jahre Djelem Djelem: Jubiläumsausgabe des Festivals bringt die Kultur der Roma in die ganze Stadt (PM)

    „Djelem Djelem“ wird 10 Jahre alt: Das deutschlandweit größte Kulturfestival der Sinte*zze und Rom*nja feiert sein Jubiläum von heute an (16. August) bis zum 26. September mit vielen Veranstaltungen in der ganzen Stadt. Das Festival lädt mit Musik, Theater, Filmen, Fortbildungen und Begegnungen dazu ein, diese Kultur kennenzulernen und zu feiern – u.a. in der Schauburg, auf dem Friedensplatz, im Konzerthaus, in der Auslandsgesellschaft.de, im Taranta Babu und im Keuninghaus. Zu den Höhepunkten gehört das Familienfest auf dem Nordmarkt. Das Gros der Veranstaltungen ist kostenlos.

    Der Auftakt zum Festival liegt bereits zurück: Am 2. August fand die erste städtische Gedenkveranstaltung zu Ehren der im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti statt.

    Auferstanden aus der Asche

    Zu Beginn widmet sich das Jubiläum unter dem Titel „Auferstanden aus der Asche – Das Erbe von Rom*nja und Sinte*zze als treibende Kraft für Romani Zukunftsperspektiven“ insbesondere Frauen, FLINTA* und queeren Angehörigen der Communities. In den kommenden Wochen werden die vielfältigen kulturellen, künstlerischen, literarischen und wissenschaftlichen Beiträge von Angehörigen der Gemeinschaften zelebriert. „Djelem Djelem“ bietet dabei Räume des Dialogs, der Vernetzung, des Austauschs und der Weiterbildung für alle Interessierten.

    Ein Herzstück des Festivals ist das internationale Symposium „Auferstanden aus der Asche – Das Erbe von Romnja* und Sintezze* als treibende Kraft für Romani Zukunftsperspektiven“ am 13. September, bei dem erstmals aus fachlicher Perspektive die Verfolgung von Frauen und FLINTA* aus Romani-Gemeinschaften bearbeitet wird. Um zeitnahe Anmeldung unter rowitt@stadtdo.de wird gebeten.

    Musik drinnen und draußen

    Mit Rafael Cortés & Band sowie Stochelo Rosenberg & Band treffen am 14. September, 20 Uhr zwei Ausnahmemusiker und Gitarrengötter im Konzerthaus Dortmund aufeinander.

    Das traditionelle und beliebte Familienfest auf dem Nordmarkt steigt am Samstag, 19. August, 14 bis 18.30 Uhr – u.a. mit Musik von der „Ork Explosiv Roma Band“ und vielen Angeboten für Kinder.

    Eine Woche darauf lockt das Balkan-Beatz-Festival (26. August, ab 18 Uhr) auf den Friedensplatz: Umsonst und draußen feiern ab 18 Uhr Künstler*innen wie Sero, Afrobatics, DENORECORDS, Skennybeatz, Natasha Koroktina und viele weitere den Abschluss des ersten Festivalmonats.

    Zum Programm gehören außerdem ein Tanzworkshop für Mädchen, eine szenische Lesung des Rom*nja in Power Theaterkollektivs, ein Kreativworkshop für Roma-Mediator*innen und ein Frauen-Empowerment-Workshop nur für Romnja* sowie ein vielfältiges Filmprogramm in der Schauburg.

    Ausgerichtet wird das Festival von der Stadt Dortmund gemeinsam mit der Selbstorganisation Romano Than e.V. und in Partnerschaft mit weiteren regionalen und überregionalen Selbstorganisationen wie save space e.V., ERIAC, Romano Svato, dem Rom*nja in Power Theaterkollektiv und Carmen e.V. Unterstützt und gefördert werden sie durch einen breiten Veranstalter- und Kooperationspartnerkreis aus der Dortmunder Zivilgesellschaft. Partner des Festivals sind AWO UB Dortmund und grünbau gGmbH sowie erstmals auch das Frauen Film Fest und das Fritz-Hüser-Institut.

    Alle Infos zum Ablauf des Festivals, zu Orten und zu den Veranstaltungen:
    savespaceofficial.com/djelem-djelem-festival-2023

  4. Gemeinschaft erleben: Roma-Kulturfestival „Djelem-Djelem“ lädt zum Familienfest am Nordmarkt ein (PM)

    Das Romani Kulturfestival „Djelem-Djelem“ begeht noch bis zum 26. September 2023 sein zehntes Jubiläum und belebt Dortmund mit zahlreichen Workshops, Filmvorführungen und Konzerten. Am Samstag, 19. August, steht ein beliebtes Highlight auf dem Programm. Ein buntes Fest legt den Fokus auf die Familie, die einen besonders hohen Stellenwert für Romnja und Sinte*zze hat.

    Familienfest mit Musik und Tanz auf dem Nordmarkt

    Das Familienfest findet am 19. August von 14:00 bis 18:30 Uhr auf dem Nordmarkt statt und bietet ein vielfältiges Angebot für Kinder, während die Erwachsenen die Gelegenheit haben, sich auszutauschen und Beratungsangebote kennenzulernen. Interessierte erhalten die Möglichkeit, Einblicke in Familien und Gemeinschaften zu gewinnen. Auf der Bühne wird unter anderem die „Ork Explosiv Roma Band“ auftreten. Der Eintritt ist frei

  5. Balkan-Beatz-Festival lädt ein: Ein Abend mit kraftvoller Livemusik auf dem Friedensplatz Dortmund (PM)

    Das Balkan-Beatz-Festival kehrt am Samstag, 26. August auf den Friedensplatz in Dortmund zurück. Mit Künstler*innen wie Sero, Afrobatics, Denorecords, Skennybeatz, Natasha Koroktina und vielen weiteren erwartet die Besucher*innen von 18 bis 22 Uhr eine Open-Air-Balkan-Party, die den Friedensplatz zur riesigen Tanzfläche werden lässt. Das Festival, das regelmäßig Tausende Menschen anzieht, bietet eine kostenfreie Gelegenheit, die treibenden Rhythmen der Balkan-Musik zu erleben.

  6. Kinoerlebnisse mit bewegenden Geschichten von Rom*nja und Sinte*zze in der Schauburg (PM)

    Seit einigen Tagen läuft das 10. Dortmunder Roma-Kulturfest „Djelem Djelem“ – das deutschlandweit größte Kulturfestival der Sinte*zze und Rom*nja. Zum Festivalprogramm gehören auch Filmvorführungen von und über Rom*nja und Sinte*zze – darunter Werke, die bewegende Lebensgeschichten erzählen, passend zum Übertitel „Empowerment & Repräsentation – Film als Widerstand“.

    Alle Filme werden um 17 Uhr in der Schauburg Dortmund gezeigt. Der Eintritt für alle Filmvorführungen ist frei.

    Programmübersicht:

    Mittwoch, 23. August: „Das falsche Wort“
    Der Film „Das falsche Wort“ zeigt erstmals die Verfolgung der deutschen Sinti in der NS-Zeit aus Sicht von Sinte*zze. Melanie Spitta, Kind von Überlebenden, beleuchtet mit unveröffentlichten Dokumenten und Fotos die Kontinuität der Verfolgung bis heute. Die Arbeit ist ein Meilenstein der Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinte*zze und Rom*nja und löste einen Paradigmenwechsel in der Aufarbeitung des Unrechts aus.

    Mittwoch, 30. August: „Schimpft uns nicht Z*geuner!“
    Die jungen Sinte*zze Linda und Gallier teilen ehrliche Einblicke in ihre Kultur, Traditionen, Familienleben, Schule und Arbeitswelt. Der Film widmet sich den Herausforderungen, mit Gewalt und Hass umzugehen, und bricht mit Vorurteilen.

    Mittwoch, 6. September: „Gipsy Queen“
    Die Romni Ali (Alina Serban) kämpft für ein besseres Leben, nachdem sie aus Rumänien geflohen ist. Als Putzkraft in Hamburg entdeckt sie ihre Boxerinnennatur, während Erinnerungen sie einholen. Das Drama von Hüseyin Tabak zeigt eindrucksvoll die Kämpfe zugewanderter Roma-Frauen.

    Mittwoch, 13. September: „Gibsy“
    Regisseur Eike Besuden beleuchtet das Leben des Sinto-Boxers Johann Rukeli Trollmann. Als Deutscher Meister 1933 im Halbschwergewicht erlebt er Diskriminierung und Unrecht. Das Dokudrama enthüllt sein Leben in den 1920er und 30er-Jahren, mit Spielszenen und Zeitzeugen-Gesprächen. Trollmann kämpfte an der Ostfront, wurde verwundet, landete im KZ und wurde schließlich 1944 ermordet.

  7. Fachtagung „Schöne neue Arbeitswelt – Ausbeutung und Diskriminierung auf dem deutschen Arbeitsmarkt“ (PM)

    Liebe Interessierte, liebe Kolleg*innen,

    die Integrationsagentur und die Migrationsdienste der AWO Unterbezirk Dortmund möchten Sie gemeinsam mit save space e.V. und dem Dietrich-Keuning-Haus ganz herzlich zu unserer Fachtagung „Schöne neue Arbeitswelt – Ausbeutung und Diskriminierung auf dem deutschen Arbeitsmarkt“ einladen, die im Rahmen des Rom*nja Kulturfestivals Djelem Djelem 2023 stattfinden wird.

    Die Visaliberalisierung in der EU brachte viele Vorteile aber auch Herausforderungen mit sich. So ist die Gefahr, in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse zu geraten für Zugewanderte aus Südosteuropa besonders groß. Arbeitgeber*innen nutzen die Abhängigkeit und die Unwissenheit der zugewanderten Arbeitnehmer*innen häufig aus, umgehen geschickt Gesetze und Richtlinien und unterlaufen selbst die Mindeststandards der Arbeitsbedingungen in Deutschland. Dabei sind Frauen* und insbesondere Romnja* oft überproportional im Niedriglohnsektor beschäftigt und von prekären Arbeitsverhältnissen sowie Ausbeutung betroffen. Die Fachtagung soll Hintergrundinformationen zu der Situation von Betroffenen liefern und Wege aufzeigen, ihre Situation zu verbessern.

    Wann? Dienstag, 26. September 2023, 9.30 – 16.00 Uhr
    Wo? Dietrich-Keuning-Haus, Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund

    Anmeldungen bitte unter Angabe der Institution bis zum 20. September per E-Mail:
    j.wenzel@awo-dortmund.de

  8. Szenische Lesung über das kulturelle Erbe von Romn*ja und Sinti*zze (PM)

    Die Frage „Was bleibt uns von der Vergangenheit?“ bildet den Kern einer szenischen Lesung des Romn*nja Power Theaterkollektivs in der Auslandsgesellschaft.de Dortmund (Steinstraße 48). Am Sonntag, 3. September, 17 Uhr, untersucht das Kollektiv die Rolle von Romn*ja und Sinti*zze im europäischen Kultur- und Kunsterbe und nimmt dabei rund 600 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte in den Fokus.

    Unter dem Titel „Opferung des Opferseins – Niemand sieht mich“ präsentiert das Kollektiv literarische Werke von Sinti*zze- und Romn*ja in einer chronologischen und thematischen Abfolge. Zuschauer*innen können so die Entwicklung der Sprache im Laufe der Zeit sowie relevante Themen des Kulturkreises nachvollziehen. Begleitet wird die Lesung von einer Klanginstallation. Der Eintritt ist kostenfrei.

  9. Eine Göttin des Widerstands: Schauspielhaus zeigt „Bibi Sara Kali“ beim Kulturfestival „Djelem Djelem“ (PM)

    Das Roma-Kulturfestival „Djelem Djelem“ hat im September ein Highlight für Theaterfreunde im Programm: Am Mittwoch, 20. September, 19:30 Uhr zeigt das Schauspiel Dortmund (Hiltropwall 15) in Kooperation mit dem Roma-Theaterverein Romano Svato das Stück „Bibi Sara Kali“ von Ibrahim Amir & Simonida Selimović. Der Eintritt ist frei.

    Bibi Sara Kali ist die mächtige Patronin der Roma, die weltweit in regionalen Varianten verehrt wird. Auf dem Balkan gibt es den ihr gewidmeten Bibijako Djive, den „Tag der Tante“. Das Schauspiel Dortmund zeigt eine mystisch-realistische Tragikomödie, die Bibi Sara Kali als Göttin des Widerstands zeigt und sich mit dem kulturellen Erbe der Rom*nja-Gemeinschaft auseinandersetzt.

    Die Handlung: Jelena, eine Migrantin aus Wien, kehrt in ihre Heimatstadt Boljevac zurück, um den „Tag der Tante“ zu feiern – und stirbt dort überraschend. Sie hinterlässt ihre Töchter Snežana, Melisa und Tanja mit vielen unbeantworteten Fragen. Die drei machen sich auf den Weg nach Boljevac, um ihre Mutter zu beerdigen und finden dort nach Jahren der Trennung wieder zueinander.

    Ein Hinweis: Im Flyer zum Festival „Djelem Djelem“ ist das Datum dieser Veranstaltung falsch abgedruckt. Die Aufführung findet am 20. September statt, nicht am 21. September, wie im Flyer angegeben.

  10. Meister der Flamenco- und Gipsygitarre im Konzerthaus: Rafael Cortés & Band treffen auf Stochelo Rosenberg & Band (PM)

    Ein Gitarrenspektakel der Extraklasse erwartet Musikliebhaber*innen am Donnerstag, 14. September, 20 Uhr, im Konzerthaus Dortmund. Zwei herausragende Musiker, Rafael Cortés & Band sowie Stochelo Rosenberg & Band, werden an diesem Abend mit ihren virtuosen Darbietungen die Bühne füllen. Der Eintritt beträgt 28 Euro, 14 Euro ermäßigt. Das Konzert ist Teil des Romani Kulturfestivals „Djelem-Djelem“.

    Über die Musiker:

    Stochelo Rosenberg wurde 1968 in einem niederländischen Gipsylager geboren. Bereits im Alter von 10 Jahren begann er Gitarre zu spielen. Heute zählt er zu den herausragenden Gitarristen, ist auf den bedeutendsten Jazz-Festivals weltweit präsent und hat sich als angesehener Komponist etabliert.

    Mozes Rosenberg, der jüngere Bruder von Stochelo, begann mit sechs Jahren Gitarre zu spielen. Als jüngstes Gitarrengenie der Rosenberg-Familie zeigt Mozes regelmäßig sein Können auf internationalen Festivals.

  11. Performance „Core“ feiert auf dem Kulturfestival „Djelem Djelem“ die Vielfalt (PM)

    Bis zum 26. September läuft noch das Kulturfestival „Djelem Djelem“ in Dortmund und setzt in zahlreichen Veranstaltungen einen besonderen Fokus auf Frauen, FLINTA* und queeren Sint*ezze und Romn*ja. Am Freitag, 15. September, 19 Uhr, rückt eine Performance im Keuninghaus (Leopoldstraße 50-58) diese Gemeinschaften in den Blickpunkt. Der Eintritt ist frei.

    Das Performance-Kunst-Kollektiv „Querdoos“ präsentiert eine siebenteilige Performance namens „Core“. Es geht um Körpervielfalt, (sexuelle) Identität und Ermächtigung: Die Aufführung, aus der Perspektive eines queeren Romni gestaltet, erkundet Themen wie (Trans-)Formation, Neuerfindung, Resilienz und Liebe. Persönliche Erzählungen und Perspektiven ermöglichen tiefgehende Einblicke.

    „Core“ feiert die Vielfalt der Körper und erinnert eindrucksvoll daran, dass Liebe in jeder Form die transformative Kraft besitzt, um zu heilen und Hindernisse zu überwinden.

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert