„Campus for Future“-Klimawoche an der TU Dortmund und vierter Gobaler Klimastreik von „Fridays for Future“

Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht wir, wer sonst? „Fridays for Future“ ruft zum vierten Globalen Klimastreik auf. Die Demonstrationen sind ein starkes Zeichen an die UN-Klimakonferenz Anfang Dezember. Foto: Klaus Hartmann

Vom 25. bis 29. November 2019 initiiert die Gruppe „Campus for Future Dortmund“ eine öffentliche Klimawoche auf dem Dortmunder Campus. Eine Woche bevor PolitikerInnen bei der UN- Klimakonferenz (COP 25) in Madrid über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verhandeln, wollen die OrganisatorInnen über das Thema Klimawandel informieren und diskutieren. Das abwechslungsreiche Programm steht Studierenden, SchülerInnen und BürgerInnen gleichermaßen offen. Am Freitag werden sich die TeilnehmerInnen dann dem vierten Globalen Klimastreik anschließen, zu dem „Fridays For Future“ (FFF) weltweit aufruft. Treffpunkt in Dortmund ist am 29. November um 12 Uhr am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs, auf dem Platz vor dem Cinestar-Kino.

Campuswoche bietet Workshops, Vorträge und Diskussionen zu den Themen Klima und Umwelt

Das Programm der Klimawoche an der TU Dortmund.

Von Montag bis Donnerstag finden zahlreiche Vorträge, Workshops und Diskussionen auf dem Gelände der TU Dortmund statt. Auch für das Abendprogramm haben sich die OrganisatorInnen etwas einfallen lassen. So wird es zum Beispiel am Montag Abend einen Poetry Slam zum Thema Klima geben. 

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Deutschlandweit veranstalten zahlreiche „Students for Future“-Gruppen eine solche Klimawoche. Unter dem Slogan „Public Climate School” wollen sie die Universitäten für alle Teile der Gesellschaft öffnen und Lösungsansätze zur Klimakrise diskutieren.

„Campus for Future“ Dortmund ist eine Studentische AG im AStA der TU Dortmund. Die Gruppe solidarisiert sich mit den Forderungen von „Fridays for Future“ und tritt auf dem Campus für mehr Klima- und Umweltschutz ein. Die Gruppe will sowohl Studierende, als auch Mitarbeitende der Dortmunder Hochschulen miteinander vernetzen.

Ö-Töne von Teilen der Organisation der Campuswoche zu ihrer Motivation

Die globale „FFF“-Bewegung verlangt, den Themen Umwelt- und Klimaschutz Priorität einzuräumen. Foto: Wolf-Dieter Blank

„Ich organisiere die Klimawoche mit, da ich es wichtig finde, Angebote zur Bildung und Aufklärung über klima- und umweltrelevante Themen anzubieten. Es ist toll, dass wir auch als Studierende die Möglichkeit haben, selbst die Bildungsangebote an der Universität mitzugestalten und an unsere Interessen anzupassen.“ – Lara Brunner 

„Ich organisiere die Klimawoche mit, weil es meiner Meinung nach unzählige Möglichkeiten gibt, sich für unser Klima zu engagieren – im großen und im kleinen. Die Verbreitung von Wissen und das Motivieren und Inspirieren anderer Menschen sind mir dabei wichtig.“ – Marlene Schlüter 

„Was brauche ich mehr als die Motivation einer lebenswerten Zukunft für alle und dass ich gerade in der Lage bin viele Menschen zu erreichen, als Mitglied der Gemeinschaft Studierende? Ganz nach dem Motto: Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn nicht wir, wer sonst? – Mirjam Bourgett

Demonstration als starkes Zeichen an die UN-Klimakonferenz Anfang Dezember

Klimastreik in Dortmund. Foto: Marian Thöne
Beim dritten Globalen Klimastreik kamen allein in Dortmund rund 12.000 Menschen zusammen. Foto: Marian Thöne

Am Freitag den 29. November ruft „Campus for Future“ zu einer gemeinsamen Anreise, zum vierten Globalen Klimastreik von „Fridays for Future“ auf. Die Gruppe trifft sich dazu um 11.15 Uhr vor der Dortmunder Hauptmensa. 

An diesem Tag protestieren in Dortmund, sowie in über 370 Städten in ganz Deutschland und weltweit im Zuge des vierten internationalen Klimaaktionstages Millionen Menschen mit „Fridays For Future“ und fordern den #NeustartKlima. 

Nach dem unzureichenden Klimapaket sei ein Neustart der Klimaschutzbemühungen in Deutschland notwendig, um auf der UN-Klimakonferenz in Madrid Verantwortung für globale Klimagerechtigkeit zu übernehmen. Am 29. November gehen erneut Hunderttausende auf die Straße, um gegen die ignorante und unverantwortliche Klima- und Umweltpolitik der regierenden Parteien zu protestieren.

FFF bezeichnet Klimapaket der Bundesregierung als unzureichende Bankrotterklärung

Klare Ansage an die Politik. Foto: Jennifer Pahlke

„Am vierten Globalen Klimastreik wollen wir unter anderem auf die Gerechtigkeit zwischen allen Menschen aufmerksam machen, da der globale Süden deutlich stärker als der Norden durch die Klimakatatstrophe betroffen ist und sein wird“, so Luca Viert von FFF-Dortmund. 

In Deutschland streiken seit fast einem Jahr jeden Freitag viele tausend junge Menschen. Zuletzt waren am 20. September 1,4 Millionen Protestierende auf den Straßen Deutschlands. Dies war die größte Aktion, die es in Deutschland je im Namen des Klimaschutzes gab. Die am selben Tag veröffentlichten Maßnahmen im Klimapaket seien laut FFF-Mitteilung eine politische Bankrotterklärung. „Fridays for Future“ fordert die Bundesregierung auf, das unzureichende Klimapaket grundlegend zu überarbeiten, an welchem sie weiterhin festhält.

In ihrem im Frühjahr veröffentlichten Forderungspapier beruft sich die Bewegung auf das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen und fordert unter anderem den Kohleausstieg bis 2030 sowie Nettonull bis 2035.

Es geht den AktivistInnen auch um die Gerechtigkeit zwischen den Generationen

Die „Parents for Future“ und zahlreiche andere Initiativen werden dem Streikaufruf folgen. Foto: Anna-Lena Samborski

„Außerdem geht es auch um Gerechtigkeit zwischen den Generationen. Zwischen der Generation unserer Eltern, die uns in diese Zustände geführt haben und jetzt mit uns zusammen dagegen auf die Straße gehen, damit zukünftige Generationen nicht mit den Folgen leben müssen. Es geht also nicht nur um Klima- sondern auch um soziale Gerechtigkeit“, fügt Marysol Schelkmann hinzu.

Neben den „Parents for Future“ unterstützen zahlreiche Dortmunder Initiativen den Klimastreik, unter ihnen „Scientists for Future“, Greenpeace, der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), die Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF) und die Auslandsgesellschaft. Die Initiativen sind sich einig: Mit dem jetzt geplanten und zum Teil schon verabschiedeten „Klimaschutzgesetz“ werden die deutschen Klimaschutzziele nicht erreicht werden. 

Fatal sei die geplante nochmals verschärfte Mindestabstandsregel für Windkraftanlagen, die nach Einschätzung von ExpertInnen einen weiteren Ausbau an Land praktisch unmöglich mache, heißt es in einer Stellungnahme der „Parents for Future“ Dortmund.

„Wo bleibt der Aufschrei von der Politik und der Öffentlichkeit?“, fragen die „Parents for Future“

Generationsübergreifend verschaffen sich die KlimaaktivistInnen Gehör. Foto: Wolf-Dieter Blank

Der größte deutsche Windanlagenhersteller Enercon habe aktuell bekanntgegeben, 3.000 Stellen abzubauen. Insgesamt seien in der Branche schon mehrere 10.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. „Wo bleibt hier der Aufschrei der Politik und der Öffentlichkeit?“, fragen die AktivistInnen.

Selbst Wirtschaftsverbände wie der Bundesverband der Deutschen Industrie protestierten gegen diese Politik. Das Ziel von 65 Prozent erneuerbarer Energie im Jahr 2030 könne so nicht erreicht werden, und auch seine CO2-Reduktionsziele werde Deutschland so verfehlen. Die Folgen dieser Politik habe die junge Generation auszubaden, indem ihr eine von Extremwetterereignissen, Wasserknappheit und Hitzewellen geprägte Umwelt hinterlassen würde. 

Umso wichtiger sei es, jetzt die jungen Leute zu unterstützen und der Politik klarzumachen: wir brauchen mutige Entscheidungen, die unsere Lebensgrundlagen auch für zukünftige Generationen erhalten. Wir möchten echte Klimaschutzpolitik und eine Umsetzung der Empfehlungen der Wissenschaft. Wir haben das Wissen und die Möglichkeiten, unsere Gesellschaft so umzubauen, dass es für alle ein Gewinn ist. Jetzt ist es Zeit zu handeln.

 

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Reaktionen

  1. #ParentsforFuture Dortmund (Pressemitteilung)

    Klimagerechtigkeit jetzt

    Parents for Future rufen zum globalen Klimaaktionstag am 29. November 2019 auf. In Dortmund wird es an diesem Tag um 12 Uhr eine Kundgebung vor dem Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofes/Cinestar geben, organisiert von Fridays for Future Dortmund, unterstützt von Parents, Scientists und Campus for Future und vielen weiteren Gruppen.

    Der globale Aktionstag soll im Vorfeld der UN-Weltklimakonferenz Anfang Dezember Klimagerechtigkeit von der internationalen Staatengemeinschaft einfordern. Unser heutiger Wohlstand beruht zu einem guten Teil auf der Ausbeutung von Menschen im globalen Süden – ob es die Näherin in Bangladesch oder der Kaffebauer in Afrika sind. Menschen, die wenig bis gar nichts zur Klimakrise beigetragen haben. Diese Menschen leiden schon heute und werden in Zukunft in noch viel stärkerem Maße unter der Klimakrise leiden. Auch bei uns werden die Folgen der Klimakrise spürbar, zudem tragen wir die Hauptverantwortung für den globalen Temperaturanstieg und sollten entsprechend auch den größten Beitrag zur Reduktion von klimaschädlichen Gasen leisten.

    Das Klimapaket der Bundesregierung ist für das Erreichen der selbstgestecketn Klimaziele allerdings vollkommen unzureichend, das zeigt die Forschung. Nachsteuern ist nötig und möglich, das sagen auch Wissenschaftler des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung: höherer CO2 Preis , besserer Sozialausgleich. Daher bleibt der Protest auf der Straße wichtig. Parents for Future Dortmund ruft Menschen jeden Alters auf, sich dem Protest anzuschließen und für eine lebenswerte Zukunft unserer Kinder und der Kinder überall auf der Welt zu streiken.

  2. BUND Dortmund (Pressemitteilung)

    Weltweiter Klimastreik am Freitag, 29.11.2019 –
    Demo um 12:00 vor dem Cinestar (Nordausgang Hauptbahnhof)

    Liebe Mitglieder und Interessierte des BUND Dortmund,

    historische 1,4 Mio. Menschen waren am 20. September auf den Straßen und haben es gemeinsam geschafft, das Klima zum Top-Thema zu machen. Durch das unwirksame Klima-Päckchen der Bundesregierung ist jedoch klar: Nur wenn wir jetzt weitermachen, erreichen wir einen Neustart und damit echten und gerechten Klimaschutz! Dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit unteilbar zusammen gehören, zeigen wir nur wenige Tage, bevor sich die Regierungen dieser Welt in Madrid zur Weltklimakonferenz treffen. Eine sozial-ökologische Wende ist eine riesige Chance für eine gerechtere Gesellschaft – hier und weltweit!

    Als breites zivilgesellschaftliches Bündnis rufen wir deswegen auf, mit #FridaysForFuture auf die Straße zu gehen. Wenn wir alle zusammenstehen, treiben wir die Regierung zum notwendigen Handeln!

    Macht mit: Kommt am 29. November um 12:00 Uhr zur Demonstration vor dem Cinestar am Nordausgang des Hauptbahnhofs! Gemeinsam fordern wir einen Neustart für das Klima!

    Alle Infos: http://www.klima-streik.org

  3. Evangelischer Kirchenkreis (Pressemitteilung)

    Schöpfung bewahren – Klima schützen – Kirchenkreis unterstützt Klimastreik am Freitag

    Der Evangelische Kirchenkreis unterstützt den Klimastreik am kommenden Freitag (29. November). „Schöpfung bewahren – Klima schützen“ heißt die Andacht, zu der er vor den Aktionen der „Fridays for Future“ einlädt. Heike Proske, Superintendentin des Kirchenkreises, hält die Andacht gemeinsam mit Ansgar Schocke, stellvertretender Stadtdechant der Katholischen Kirche. Beginn ist um 11.30 Uhr in der Josephskirche an der Münsterstraße.

    Pfarrer Friedrich Stiller, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises, weist auf die Erklärung der westfälischen Landessynode vom 20. November hin: „Wissenschaftlich ist es erwiesen, dass es auf das Handeln und Entscheiden heute ankommt.“ Nötig sei eine mutige Energie- und Klimapolitik, die Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit verbinde.

  4. Polizei Dortmund (Pressemitteilung)

    Verkehrsstörungen durch Demonstrationszug zu erwarten

    Die Dortmunder Polizei rechnet für den kommenden Freitag (29. November) mit
    Verkehrsstörungen im Innenstadtbereich aufgrund eines Demonstrationszuges.

    Dem Polizeipräsidium Dortmund liegt für Freitag eine Anmeldung für eine
    Versammlung „Klimaschutz“ (Fridays for Future) mit mehreren tausend Teilnehmern
    vor.

    Der Start- und Endpunkt der Versammlungsteilnehmer befindet sich am Zentralen
    Omnibusbahnhof (Nordausgang Hauptbahnhof). Der Demonstrationszug wird sich nach
    einer Auftaktkundgebung von der Quadbeckstraße über die Steinstraße, Grüne
    Straße, Treibstraße, Unionstraße, Rheinische Straße, Möllerstraße,
    Lindemannstraße, Kreuzstraße, Hohe Straße, den Südwall, Ostwall, Schwanenwall,
    Burgwall, das Burgtor bis hin zur Steinstraße und Quadbeckstraße bewegen.

    Die Dortmunder Polizei wird so flexibel wie möglich und lageangepasst Sperrungen
    erlassen und schnellstmöglich wieder aufheben.

    Einen genauen Zeitplan können wir derzeit noch nicht vorhersehen. Lageaktuell
    werden wir aber über Pressemeldungen und Social Media unter #FridaysForFuture
    #Klimastreik und #Dortmund berichten.

    Bitte planen Sie vorausschauend und stellen Sie sich auf Wartezeiten ein.

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