Fridays for Future: Beim dritten Globalen Klimastreik erfahren die AktivistInnen weitere Solidarität in Dortmund

Mit solchen Hilferufen an Bäumen versuchen die „Parents4Future“, Menschen zur Teilnahme am dritten Globalen Klimastreik zu mobilisieren. In Dortmund wächst der Kreis der Unterstützer für FfF weiter. Foto: Alex Völkel

Die Klimastreiks gehen in die nächste Runde. „Fridays for Future“, „Parents 4 Future“ und „Scientists for Future“ rufen gemeinsam zum erneuten globalen Klimastreik am kommenden Freitag, den 20. September 2019 auf. Treffpunkt ist wie immer am Friedensplatz in der Dortmunder Innenstadt um 12 Uhr. Viele Organisationen, Vereine, Verbände und Initiativen unterstützen den Streikaufruf. Die Katholische Stadtkirche Dortmund unterstützt das Ökumenische Netzwerk für Klimagerechtigkeit und schließt sich dessen Aufruf „Churches for Future“ an. Die Grünen fordern von der DSW21, am Streiktag im Stadtbereich das Tagesticket zum Kurzstreckentarif anzubieten, um möglichst vielen Menschen die Teilnahme an der Demonstration zu ermöglichen, während die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in aktivem Klimaschutz einen allgemeinen Bildungsauftrag sieht.

Trotz Anfeindungen und Kritik: Der Klimawandel ist wichtiges gesellschaftliches Thema

Während in Berlin das Klimakabinett tagt und in New York einer der wichtigsten UN Gipfel des Jahres vorbereitet wird, wollen die AktivistInnen den 20. September zum größten globalen Klimastreik aller Zeiten machen. Im Aufruf zur Demo heißt es, „Fridays for Future“ werde angefeindet, verspottet, mit Strafen bedroht, nicht ernst genommen und sei lange Zeit einfach ignoriert worden.

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Das Engagement der jungen Menschen ist weiterhin ungebrochen. Foto: Wolf-Dieter Blank

Doch letztendlich habe man durchgehalten und das Thema „Klima” so stark wie noch nie in die Medien und auf die politische Bildfläche gebracht. Aber Debatten und Artikel würden nicht ausreichen. „Wir wollen direkte, sinnvolle und wissenschaftlich fundierte Veränderungen in der Gesetzeslage, die eine ökologisch und ökonomisch realisierbare, sichere Zukunft garantieren.“  Und so wolle man weiter streiken, bis sich etwas tue.

„Seit neun Monaten gibt es Fridays for Future in Deutschland. Seitdem hat die Bundesregierung keine nennenswerten Ergebnisse zum Klimaschutz erzielen können. Am 20. September haben wir wieder die Möglichkeit der Politik Druck zu machen“, sagt Julius Obhues, Dortmund.

Und hierfür sei man auf die Unterstützung der BürgerInnen angewiesen. Alle Generationen (alle KollegInnen und ArbeitgeberInnen, alle Eltern und NachbarInnen, alle KollegInnen und Angestellte, alle LehrerInnen und WissenschaftlerInnen, SportlerInnen und Arbeitssuchende, Kreative und Auszubildende) seien aufgerufen, zusammen einen gerechten und konsequenten Klimaschutz und die Einhaltung des Pariser Klima-Abkommens zu fordern.

Klimakampf kann nur gemeinsam mit vereinten Kräften gewonnen werden

Die Eltern stehen ihren Kindern im Klimakampf bei.

Es werde für die Zukunft gestreikt. „Nicht nur für unsere Zukunft, sondern auch für die Zukunft, der Generationen, die nach uns folgen, aber wir können diesen Kampf nur gemeinsam gewinnen.“

In Deutschland vertrockneten Wälder, Felder & Gärten, in Indien, Nepal und Bangladesh würden Menschen im Hochwasser sterben, in Sibirien und Brasilien würden tausend Jahre alte Wälder in der Größenordnung kleinerer Länder abbrennen und der Permafrostboden taue auf, was den Klimawandel unaufhaltsam machen könnte: „Wir können jede Woche die Auswirkungen der Klimakatastrophe in den Nachrichten mitverfolgen, und trotzdem unternimmt die Politik noch immer nicht annähernd genug.“

Die Klimakatastrophe kümmere sich nicht um Ländergrenzen und es gehe uns alle an, deshalb fordere „Fridays for Future“ alle Menschen auf, sich der großen Protestkundgebung in Dortmund auf dem Friedensplatz um 12 Uhr anzuschließen und ein starkes Zeichen zu setzen.

Kirchen zeigen sich solidarisch mit den KlimaaktivistInnen

Auch den Kirchen ist die Bewahrung der Schöpfung ein Anliegen. Foto: Klaus Hartmann

Die Katholische Stadtkirche Dortmund erklärt: „Wir als Kirchen und kirchliche Organisationen zollen den Protestierenden großen Respekt und unterstützen die Anliegen der jungen Generation. Wir bitten daher die Mitglieder unserer Kirchen und kirchlichen Organisationen ihr Engagement für Klimagerechtigkeit sowohl im persönlichen als auch im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben deutlich zu verstärken.“ 

Bisher würden unter anderem das Bischöfliche Hilfswerk Misereror e.V., der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sowie 16 Landeskirchen und weitere kirchliche Einrichtungen und Organisationen den Aufruf „Churches for Future“ unterstützen.

Damit vernetzt ist auch die Initiative „Christians for Future“. Während bei „Churches for Future“ sich kirchliche Einrichtungen und Organisationen mit dem Anliegen der Jugendlichen solidarisieren, erklären bei „Christians for Future“ Einzelpersonen, darunter auch Propst Andreas Coersmeier, als engagierte Christinnen und Christen ihre Solidarität.

Evangelischer Kirchenkreis lädt zur ökumenischen Andacht vor der Demo

Nach Veranstalterangaben kamen rund 6000 TeilnehmerInnen zum Klimastreik. Foto: Wolf-Dieter Blank
FfF-AktivistInnen vor der Reinoldikirche. Foto: Wolf-Dieter Blank

Vor Demobeginn am Freitag lädt der Evangelische Kirchenkreis Dortmund um 11.30 Uhr zu einer ökumenischen Andacht in die Reinoldikirche. Für die Katholische Stadtkirche wird der Stadtdechant Ansgar Schocke daran teilnehmen. Im Anschluss an den Gottesdienst geht es zur Veranstaltung auf dem Friedensplatz. 

Der Evangelische Kirchenkreis Dortmund ruft alle Mitglieder der Evangelischen Kirche, seine Kirchengemeinden, die kirchlichen Dienste und Einrichtungen auf, daran teilzunehmen und auch über den Tag hinaus in Sachen Klimaschutz aktiv zu bleiben.

Mit dabei in Dortmund ist die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen, Präses Dr. Annette Kurschus. „Seit vielen Jahren setzt sich unsere westfälische Kirche in besonderer Weise für mehr Klimaschutz und Klimagerechtigkeit ein. Aber wir erkennen, dass wir noch viel zu wenig tun in der Umsetzung unserer eigenen Forderungen“, bekräftigte Präses Kurschus die Haltung der Evangelischen Kirche. Erst kürzlich hatte sie gemeinsam mit anderen Vertreter/innen der Klimaallianz Deutschland, der die westfälische Kirche angehört, in einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr Anliegen für einen nachhaltigen Klimaschutz verdeutlicht.

Annette Kurschus: „Wer den Klimawandel leugnet, der verkennt die Zeichen der Zeit.“

„Als Kirche stellen wir uns auf die Seite der Jugendlichen und unterstützen ihre Anliegen. Ihre und unser aller Zukunft darf nicht zerstört werden! Der Klimawandel ist mit seinen verheerenden Folgen ein wissenschaftlich erwiesener Tatbestand. Wer dies leugnet, verkennt die Zeichen der Zeit“, stellte Kurschus klar.

Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus. Foto: Alex Völkel

Auch für die Dortmunder Superintendentin Heike Proske steht die Aufforderung zur Teilnahme am Klimastreik nicht in Frage. „Für Christinnen und Christen ist die Bewahrung der Schöpfung eine zentrale Aufgabe“, so Proske im Aufruf des Kirchenkreises an die Gemeinden. „Wir freuen uns, dass in der jungen Generation Verantwortung für die Schöpfung und die Zukunft übernommen wird. Sie rüttelt uns in Politik und Gesellschaft auf“, so Proske weiter. Ihr eindringlicher Ruf sei angesichts des fortschreitenden Klimawandels und des vielfach zögerlichen Handelns in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sehr berechtigt.

Mehr als 400 Demonstrationen sind bundesweit für den 20. September geplant. Daran beteiligt sich ein breites Bündnis von Umwelt-, Wohlfahrts-, Kultur- und Entwicklungs-verbänden, Kirchen, Klimaschutzinitiativen, wie auch Unternehmen und Gewerkschaften.

Die Kundgebungen und Demonstrationen flankieren eine entscheidende Sitzung der Bundesregierung, die am selben Tag ihre politischen Weichenstellungen vorstellen wird, auf welche Weise die Bundesrepublik die Ziele des UN-Klimaabkommens von Paris erreichen will.

Grüne wünschen sich Tagesticket zum Kurzstreckentarif am Demotag

Leider konnte der Vorschlag der Grünen nicht umgesetzt werden. Foto: Klaus Hartmann

Die Dortmunder Ratsfraktion der Grünen hatte sich mit einem offenen Brief an die Dortmunder Stadtwerke gewendet. Darin hieß es, dass der ÖPNV im Verkehrssektor das entscheidende Instrument zur Erreichung der Klimaziele sei. Um ihn weiter auszubauen und zu attraktiveren müssten Bund und Länder massiv Finanzmittel zur Verfügung stellen.

Vor diesem Hintergrund sei es ein sehr starkes Signal, wenn die DSW21 am 20. September zum Klimastreik ihr ÖPNV-Angebot in der Stadt für einen Tag zu einem symbolischen Betrag von einem Euro für ein Tagesticket (oder aus Gründen der Realisierbarkeit stadtweit zum Kurzstreckentarif) anbieten würde. 

Das würde nicht nur den TeilnehmerInnen des Klimastreiks eine klimafreundliche Anreise ermöglichen, sondern auch die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs als entscheidendes Mittel für die Erreichung der Klimaschutzziele und zur Bekämpfung der Klimakrise hervorheben. Wie vermeldet wurde, konnte der konkrete Vorschlag laut DSW21 jedoch leider nicht in die Tat umgesetzt werden. Dies hätte einen Beschluss des Verkehrsbundes Rhein Ruhr (VRR) voraussgesetzt. Dies sei jedoch zeitlich nicht mehr realisierbar gewesen.

„Parents 4 Future“ und „Scientists for Future“ stellen sich epochaler Herausforderung

Ebenfalls mit einem offenen Brief haben die „Parents 4 Future“ an die Dortmunder Schulleitungen appelliert, das Thema Klimawandel anlässlich des dritten globalen Streiks über den normalen Unterricht hinaus beispielsweise in Projekttagen zu thematisieren. Denn die Schule sei ein besonders wichtiger Ort von Information und Diskussion. So seien beispielsweise Klassenausflüge zur Demonstration als Teil der politischen Bildung denkbar.

„PfF“ fordern das Engagement der jungen Menschen nicht allein aus schulischer Perspektive zu betrachten, sondern nach gesellschaftlichen Maßstäben zu bewerten. Foto: Jennifer Pahlke

Darüberhinaus fordert „Parents4Future“ Dortmund alle Schulen auf, am 20. September keine Prüfungen anzusetzen und bei einer Teilnahme von SchülerInnen an den Protesten von einer Bestrafung abzusehen. „Die Klimakrise ist eine epochale Herausforderung für unsere demokratische Gesellschaft.“, so Simone Kah von „Parents4Future“. „Deshalb ist es richtig, das Engagement der jungen Menschen nicht allein aus schulischer Perspektive zu betrachten, sondern nach gesellschaftlichen Maßstäben zu bewerten.“ 

„Wir sind begeistert, wie vielfältig sich Schulen beim Thema Klimaschutz engagieren“, ergänzt Marc Niehus, Vater von drei Kindern. „Unsere Schulen vermitteln wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Proteste von „Fridays for Future“ zu unterstützen, ist dabei eine nur logische Konsequenz.“ Unterstützt wird der Aufruf auch von den in Dortmund organisierten Wissenschaftlern von Scientists for Future.

„Wir haben die junge Generation zu lange alleine gelassen. Die Politik hatte die letzten dreißig Jahre Zeit, etwas fürs Klima zu tun und es ist nichts passiert. Deshalb gehen wir jetzt mit den Jugendlichen auf die Straße“, so Niehus weiter. „Die Menschenkette ist das Symbol für diesen gemeinsamen Einsatz für eine lebenswerte Zukunft.

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft: Aktiver Klimaschutz ist Bildungsauftrag

Die Bildungsgewerkschaft GEW Dortmund begrüßt, dass junge Menschen sich Gedanken um
ihre Zukunft machen und mit fantasievollen Aktionen für Klimaschutz engagieren. Der GEW Vorsitzende Maibaum sagte: „Es ist beeindruckend, mit welcher Zielstrebigkeit diese jungen Menschen für ihre Überzeugung einstehen. Wir sollten Respekt haben für ihr politisches Engagement, das ist aktives Erlernen und praktische Einübung in demokratischer Teilhabe.“

Logo der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Quelle: Screenshot

Androhungen von Sanktionen bei Verletzung der Schulpflicht, wie der Eintrag von unentschuldigten Fehlstunden ins Zeugnis, hält die GEW nicht für den richtigen Weg. Sie würde es begrüßen, wenn Schulleitungen und Lehrkräfte verantwortungsvoll mit den Protestbedürfnissen der SchülerInnen umgingen und mit Projektunterricht, außerschulischem Lernen und Demokratiebildung die aktuellen Themen behandeln würden, das sei gelebte Schulkultur.  Zur Demokratiebildung gehöre auch, Mittel, Wege und Grenzen des demokratischen Protestes zu diskutieren.

GEW Dortmund begrüßt es, wenn sich viele Menschen an den Aktionen am 20. September beteiligen. „Wir begrüßen es, wenn in den Bildungsbereichen für die Beschäftigten alle Möglichkeiten einer Unterstützung und Beteiligung genutzt werden, dazu zählen Verlegung des Unterrichts, Unterrichtsgänge und Schulausflüge zu planen oder Sonderurlaub und Freistellungen zu gewähren“, erklärt Volker Maibaum.

Die GEW Dortmund sieht noch viele konkrete Möglichkeiten über diese Aktionen hinaus, im schulischen Bereich politisch und pädagogisch wirksam zu handeln. Leider würden die Schulen in NRW derzeit dafür weder personell noch materiell ausreichend unterstützt, „um dieses Bildungsziel, das für ein zentrales gesellschaftliches Zukunftsthema steht, auch ganzheitlich umzusetzen“. Das müsse sich ändern, bekräftigt der GEW-Vorsitzende: „Auch dafür brauchen wir mehr ausgebildete Lehrkräfte!“

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Weitere Informationen:

Die Forderungen der „For Future“- Bewegung:

  • Nettonull 2035 erreichen
  • Kohleausstieg bis 2030
  • 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035
  • Das Ende der Subventionen für fossile Energieträger bis Ende 2019
  • 1/4 der Kohlekraftwerke abschalten bis Ende 2019
  • Eine Steuer auf alle Treibhausgasemissionen

Das „For Future“-Netzwerk:

  • Artists for Future
  • Christians for Future
  • Developer for Future
  • Entrepreneurs for Future
  • Europeans for Future
  • Families for Future
  • Farmers for Future
  • Health for Future
  • Kita for Future
  • Parents for Future
  • People for Future
  • Psychologists for Future 
  • Rescue for Future
  • Together for Future
  • vegan4future
  • Writers for Future
  • Grandparents for Future

Alleine deutschlandweit sind am 20. September Demonstrationen in mehr als 100 Städten geplant. An diesem Tag werden auch die Ergebnisse des Klimakabinetts vorgestellt. Zudem findet am 23. September der UN Climate Action Summit in New York statt.

Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:

Fridays for Future Sommerkongress: 1.500 AktivistInnen kamen zum Austausch und Vernetzen nach Dortmund

FOTOSTRECKE – Zweiter globaler Klimastreik: Rund 6.000 Teilnehmende bei der „Fridays for Future“-Demo in Dortmund

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Reaktionen

  1. Pressemitteilung: Dortmunder EntrepreneursForFuture

    Dortmunder EntrepreneursForFuture mobilisieren für den globalen Klimastreik

    Bereits am 11. September trafen sich Unternehmerïnnen aus dem Revier im Projektspeicher am Dortmunder Hafen, um die FridaysForFuture Bewegung zu unterstützen. Ihr Ziel ist es gemeinsam nicht nur im Betrieb ein Zeichen für Klimaschutz zu setzen, sondern am 20. September beim Klimastreik auch zusammen mit FridaysForFuture auf die Straße zu gehen.

    „Es geht um unser aller Zukunft — ganz egal wie und wo wir unseren Lebensunterhalt verdienen“, gibt Roland Brose, Geschäftsführer der Mausbrand GmbH, einer Dortmunder Digitalagentur, zu bedenken. Seine Mitarbeiterïnnen sind freigestellt für eine Teilnahme am Klimastreik.

    Cathy Reinbothe, Geschäftsführerin der Projektspeicher GmbH, freut sich bereits auf Freitag: „Der Schutz des Klimas ist wichtig und geht uns alle an. Im Projektspeicher versuchen wir mit unseren Mitteln dazu beizutragen — grüner Strom, Müll vermeiden, und eigenes Gemüse anbauen — mehr Nachhaltigkeit in den Hafen zu bringen. Deswegen werden wir am kommenden Freitag die Tore zulassen und streiken gehen. Wir freuen uns auf jeden, den wir bei der Klimademo um 12 Uhr am Friedensplatz sehen.“

    Im Laufe der Woche werden Plakate und Schilder vorbereitet. Allen ist bewusst, dass individuelles Handeln allein längst nicht mehr genug ist: „Die Politik muss endlich beherzt handeln. Wir Unternehmer und Unternehmerinnen benötigen vor allem klare und verlässliche Rahmenbedingungen, die zukunftstauglich sind! Nur so entstehen Investitionssicherheit und die Arbeitsplätze von Morgen.“, so Julia Lenders, Geschäftsführerin der ThingX.digital GmbH.
    Die Teilnehmerïnnen sind sich einig auch als Unternehmen politisch und gesellschaftlich Verantwortung übernehmen zu wollen. Am Freitag trifft man sich um 11:00 Uhr am Projektspeicher um von dort aus in die Innenstadt zu starten.

    Insgesamt haben schon 3.000 Unternehmen für mehr Klimaschutz unterschrieben, die Initiative steht heute für mehr als 180.000 Arbeitsplätze und mehr als 30 Mrd. EUR Umsatz. Die bundesweite Initiative hat sich im März mit dem Ziel der Unterstützung von Fridays For Future gegründet. An dem Klimastreik werden sich bundesweit mehr als 1.000 Unternehmen mit einem aktiven Beitrag beteiligen. #AlleFürsKlima #EntrepreneursForFuture

  2. FFF (Pressemitteilung)

    Die Demoroute

    Nachdem bei der Ankündigung des Klimastreiks die genaue Route noch nicht stand, sind wir sehr froh, nun die in Absprache mit der Polizei einstande Route mitzuteilen.

    Es wird ab 12 eine Auftaktkundgebung auf dem Friedensplatz mit drei Reden geben. Danach wird die Menge sich in zwei Gruppen aufteilen, eine wird über den Ostwall Richtung Ostenhellweg laufen, die zweite Demonstration wird in die andere Richtung über den Wall zum Westentor laufen. Wenn die beiden Demonstrationen sich gegenüber sind, werden sie in zwei Richtungen auschwärmen und einmal um den südlichen Teil des Walls sowie über den Westenhellweg eine Menschenkette bilden.

    Nachdem dies erfolgreich passiert ist, wird die Menschenkette vom Friedensplatz aus in beide Richtungen „aufgerollt“, die beiden Demonstrationszüge vereinen sich auf dem Friedhof vor der Reinloldikirche um von dort aus gemeinsam über die Kleppingstr zurück zum Hbf zu ziehen. Am Friedensplatz wird es eine Abschlusskundgebung mit Redebeiträgen und Band geben.

  3. Nordstadtblogger-Redaktion

    Klimaschutz im Verbraucheralltag Wie Mitmachen einfach möglich ist

    Die Demonstrierenden von „Fridays for Future“ fordern mit ihrem weltweiten Aktionstag am 20. September effektiven Klimaschutz. „Wir unterstützen dieses Anliegen und wissen, dass klimafreundliches Handeln im heutigen Konsumalltag oft noch eine Herausforderung für den Einzelnen ist“, erklärt Helene Schulte-Bories, Leiterin der Beratungsstelle Dortmund der Verbraucherzentrale NRW. „Deshalb geben wir einige Anregungen, wie im Alltag auch jetzt schon ein relativ einfacher, persönlicher Beitrag möglich ist.“

    • Start in den Tag: Einen klimafreundlichen Vitaminschub zum Frühstück liefert saisonales Obst aus der Region. Das Müsli wird besser mit heimischen Nüssen und Samen aufgepeppt als mit exotischen, weit gereisten „Superfoods“. Brot und Brötchen vom Vortrag schmecken aufgebacken wieder kross und lecker. Und die morgendliche Dusche verbraucht weniger Energie, wenn ein Sparduschkopf im Einsatz ist.

    • Tür zu, Licht aus: Sind alle aus dem Haus, kann die Heizung einen Gang runterschalten – auf etwa 16 Grad. Das geht mit zentraler Steuerung, programmierbaren Thermostaten oder einfach Stufe 2 am Heizkörper. Dank Steckerleisten und Zeitschaltuhren verschwenden auch Standby-Modus und Ladegeräte keinen Strom, wenn niemand da ist. Mehr Tipps zum Stromverbrauch unter http://www.verbraucherzentrale.nrw/stromsparen.

    • Klimafreundlich unterwegs: Wer kurze Strecken mit dem Rad zurücklegt, schont das Klima. Studien zeigen: In der Stadt ist man mit dem Rad schneller als mit dem Auto – und ein Parkplatz findet sich auch leichter. Größere Transporte sind mit Lastenrädern möglich, die vielerorts auch verliehen werden. Für weitere Strecken sind Bus und Bahn die klimafreundlichsten Verkehrsmittel.

    • Nachhaltige Pause: Selbst vorbereitete Snacks und Mahlzeiten, die in Lunchboxen und Frischhaltedosen mitreisen, sind eine kostengünstige und klimafreundliche Alternative zu aufwendig verpacktem To-go-Food. „Meal Prep“ ist ein aktueller Trend – im Internet gibt’s viele Rezepte. Trinkflaschen und Mehrwegbecher ersetzen Wegwerf-Behältnisse für heiße und kalte Getränke. Übrigens: Das ideale Getränk für unterwegs ist Leitungswasser. Es belastet das Klima im Durchschnitt 600-mal weniger als Mineralwasser.

    • Beim Einkauf kommt es auf den Inhalt an: Im Supermarkt zählen die inneren Werte – Plastiktüten und -folien sowie Papiertüten sind oft unnötig. Ihre Herstellung braucht viel Energie und belastet so das Klima. Besser: wiederverwendbare Beutel dabei haben, auf Verpackungen möglichst verzichten.

    • Aktiv in der Freizeit: Im Gemeinschaftsgarten Gemüse pflanzen, kaputte Dinge reparieren, Lebensmittel vor dem Müll retten, Bücher und Kleidung tauschen: Gemeinsam für Klimaschutz und Nachhaltigkeit aktiv zu werden, kann richtig Spaß machen. In vielen NRW-Städten gibt es engagierte Gruppen, die allen Interessierten offen stehen. Einen Überblick und Adressen bietet die Online-Karte unter http://www.mehrwert.nrw/mitmachkarte.

    • Feierabend ist Zeit für Pläne: Wer Geld anlegen möchte, kann das Klima mitprofitieren lassen, ohne auf Rendite zu verzichten. Viele Kreditinstitute bieten Geldanlagen wie Fonds oder Sparpläne auch als nachhaltige Alternativen an, die zum Beispiel klimafreundliche Projekte fördern oder Investitionen in Kohlekraftwerke ausschließen. Der Begriff Nachhaltigkeit ist allerdings gesetzlich nicht geregelt. Deshalb ist vor jeder Entscheidung zu prüfen, was genau der Anbieter verspricht. Auch Investitionen ins eigene Haus, etwa in Form einer neuen Heizung oder einer Solarstromanlage, senken den CO2-Ausstoß.

    • Gute Nacht: Vor dem Einschlafen liest und entspannt es sich klimafreundlich mit LED-Beleuchtung. Die verbraucht viel weniger Strom als Halogenlampen und ist mittlerweile genauso variantenreich in Helligkeit und Lichtfarbe.

    Zu klimafreundlichen Geldanlagen, zu allen Energiefragen, zum nachhaltigen Engagement und zu vielen weiteren Punkten rund um den Klimaschutz im Verbraucheralltag bietet die Verbraucherzentrale NRW Beratungen an. Vor Ort in der Beratungsstelle Dortmund, Reinoldistr. 7- 9.

  4. DGB Dortmund (Pressemitteilung)

    DGB Dortmund: Klima- und Umweltschutz konsequent, schnell, sozial und fair vorantreiben

    Alle seriösen Forschungen zeigen, dass der Klimawandel massiv voranschreitet. Sie belegen, dass die bisherigen alle Bemühungen nicht ausreichen, um schnelle Fortschritte im Klimaschutz zu erzielen. Daher fordert der DGB in Dortmund, den Klimaschutz konsequenter und schneller umzusetzen: So benötigen wir Mobilitätskonzepte, die ÖPNV, Schienennahverkehr und Radverkehr stärken. Wir brauchen energetischen Wohnungsbau, der den Wohnungsbau nicht hemmt und Mieter nicht belastet. Außer auf E Mobilität müssen auch andere Antriebsformen erforscht werden. Der (wieder) Auf- und Ausbau von ressourcenfreundlichen Mehrwegsystemen muss angegangen werden. Die Ressourceneffizienz in Unternehmen ist zu steigern. Die Investitionen in den Klimaschutz und die damit verbundene Infrastruktur muss steigen u.v.m.

    Die Herausforderungen sind groß, der Handlungsdruck hoch! Es gibt aber keine einfachen Lösungen. Klimapolitische Maßnahmen müssen auch auf ihre Wirkungen auf andere Politikfelder bewertet werden. Für uns als DGB Dortmund ist entscheidet, dass die Maßnahmen gegen den Klimawandel nachhaltig, sozial und gerecht sein müssen. Sie dürfen niemanden zurücklassen. Es geht um den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit einem Paket aus einer ambitionierten Klimaschutzpolitik und einer aktiven Strukturpolitik besteht die große Chance für neue und nachhaltige Beschäftigung und Gute Arbeit. Arbeit und Umwelt sind kein Gegensatz!

    Die „Fridays for Future“-Bewegung hat der langjährigen Klima-Diskussion einen neuen Schub gegeben. Mit neuen Aktionsformen und zugespitzten Forderungen hat sie eine breite gesellschaftliche Diskussion entfacht und das Bewusstsein für dringend notwendige Veränderungen geschärft. Jetzt kommt es darauf an, diesen „Schub“ für weitere demokratische Aushandlungs- und Abwägungsprozesse zu nutzen.

    Dazu will der DGB in Dortmund beitragen und wird die Klimapolitik auf die Tagesordnung setzen.

    Ein Streik ist eine Arbeitskampfmaßnahme, zu der Gewerkschaften nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen aufrufen können – beim Thema Klimaschutz gibt es deshalb kein Streikrecht. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen am 20. September das geltende Arbeitsrecht beachten und sich für diese Zeit freinehmen.

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