Zuwanderung aus Südosteuropa: Transnationale Kooperation Dortmund-Plovdiv geplant

Roma in der Dortmunder Nordstadt, Mallinckrodtstraße
Das Café Plovdiv – augenfälliges Zeichen der Zuwanderung aus Osteuropa in die Nordstadt.

Zum Abschluss ihres Besuches in Dortmund war eine Delegation aus der bulgarischen Stadt Plovdiv zu Gast bei Sozialdezernentin Birgit Zoerner. Mitglieder der Delegation waren neben der Sozialdezernentin Veselina Botova auch Vertreterinnen der Nationalen Allianz für die Arbeit mit Freiwilligen (NAVA), Reneta Veneva und Maria Shishkova sowie Dora Stütz und Mirko Schwanitz vom Verein zur Förderung bulgarischer Kinderheime e.V..

Austausch über einhergehende Herausforderungen durch die Zuwanderung

Roma in der Dortmunder Nordstadt, Mallinckrodtstraße
Rund 6600 Menschen sind aus Bulgarien und Rumänien nach Dortmund gekommen.

Insbesondere aus Plovdiv wandern immer wieder Menschen nach Dortmund zu. Nach einem Auftaktgespräch im Rathaus Anfang der Woche nutzten die Besucherinnen daher die Gelegenheit, Näheres über die mit der Zuwanderung aus Bulgarien einhergehenden Herausforderungen zu erfahren.

Hierzu hatten sie unterschiedliche Dortmunder Träger besucht und sich dort über deren Erfahrungen aus der sozialen Arbeit mit den bulgarischen Neubürgern informiert. Dabei wurden die drängenden Problemlagen, aber auch mögliche Lösungsansätze thematisiert.

Fachlicher Austausch über Ländergrenzen hinweg vereinbart

Ein Ergebnis des Besuches: es braucht mehr fachlichen Austausch über die nationalen Grenzen hinweg. Im Abschlussgespräch vereinbarten die Gesprächspartnerinnen daher, die Möglichkeiten für eine Kooperation zu klären.

Wesentlich Themen sind dabei unter anderem soziale Fragen und Fragen der Krankenversicherung, aber auch die Einrichtung von Sozialbetrieben und das Know-how bei der Beantragung und Abwicklung europäischer Fördermittel. Vereinbart wurde in diesem Zusammenhang auch eine Austauschmöglichkeit für Sozialarbeiter.

Gemeinsame Projekte von Dortmund und Plovdiv sind in Vorbereitung

Dezernat 5: Stadträtin Birgit Zoerner
Birgit Zoerner will bis September eine Projektplanung auf die Beine stellen.

Es wurde außerdem verabredet, die Möglichkeiten für ein gemeinsames Projekt zu prüfen. Dabei stehen Beratung und Begleitung in Plovdiv im Vordergrund.

Sie sollen nicht nur darauf zielen, Ausreisewillige über die tatsächlichen Lebensumstände und wichtige rechtliche Rahmenbedingungen in Dortmund aufzuklären, sondern alternativ dazu auch Perspektiven im eigenen Land aufzeigen. Außerdem soll Rückkehrern bei ihrem Neustart in Plovdiv geholfen werden.

„Ich habe aus den Gesprächen mitgenommen, dass wir sehr offen die Problemlagen erörtern konnten und unsere Gesprächspartnerinnen daran interessiert sind, den Zuwanderungsdruck von Dortmund zu nehmen“, so Zoerner.

Sie dämpft aber übertriebene Erwartungen. „Bis es zu konkreten Projekten kommen kann, müssen allerdings noch einige Hausaufgaben erledigt werden. Dafür haben wir verbindliche Vereinbarungen getroffen und wollen bis September eine transnationale Projektplanung auf die Beine stellen“, so Dortmunds Sozialdezernentin Birgit Zoerner.

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