Veranstalter:innen sprechen von 1300 Teilnehmer:innen

Solidaritätskreis-Mouhamed-Demonstration trotz schlechten Wetters ein voller Erfolg

Ein Jahr nach dem Tod von Mouhamed Dramé gedenken zahlreiche Demonstrant:innen des verstorbenen 16-Jährigen. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Ein Jahr nach den tödlichen Schüssen auf den 16-jährigen Mouhamed Dramé haben zwei Gruppen am heutigen Samstag (12. August) Gedenkdemonstrationen angemeldet. Der Solidaritätskreis Mouhamed hatte zuvor bundesweit mobilisiert.

„Wir wollen, dass die Leute zuhören und verstehen, dass es so nicht weiter geht“

Auf der Bühne kamen zahlreiche Menschen zu Wort. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Trotz des schlechten Wetters sind viele Menschen auf dem Platz der Deutschen Einheit zusammengekommen. Die Veranstalter:innen sprechen von 1500 Teilnehmer:innen, die Polizei von über 1000. Das Gedenken an Mouhamed ist den Menschen ein wichtiges Anliegen. Die Stimmung war emotional, aber dennoch friedlich.

Die Organisator:innen haben, wie im letzten Jahr, explizit darum gebeten, den ersten Block der Demonstration nur mit Menschen zu füllen, die von Rassismus betroffen sind. Die Enttäuschung der Polizei gegenüber ist die gesamte Veranstaltung über zu spüren. Viele Menschen skandieren Parolen wie: „Wache Nord, das war Mord.“

„Wir wollen, dass die Leute zuhören und verstehen, dass es so nicht weiter geht“ erklärt Maureen. „Es kann nicht sein, dass man Angst hat zuzugeben, dass etwas schief läuft und das Problem zu kaschieren, anstatt zu der Verantwortung zu stehen und zu sagen: Das war scheiße, das geht so nicht, kein Mensch darf so sterben!“

Forderungen nach grundlegender Veränderung

„Es gibt 1000 Mouhameds. Sie verdienen Gerechtigkeit“: Unter diesem Motto versammelten sich die über 1000 Teilnehmer:innen. Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

Das sich in der Polizei grundlegend etwas ändern muss, ist hier jeder und jedem klar. Was genau passieren soll, dazu sind die Protestierenden geteilter Meinung.

Waldemar Lokowski fordert eine bessere Ausbildung und verstärkt Schulungen innerhalb der Polizeibehörden. Außerdem brauche es eine unabhängige Beschwerdestelle, denn: „im Moment ist es so, dass sie das selber machen und das funktioniert natürlich überhaupt nicht.“

Andere gehen einen Schritt weiter. Lukas B. fordert etwa: „Die Polizei darf sich nicht wie ein bockiges Kind vor Kritik verschließen. Wir müssen mehr abolish (Anm. d. Redaktion: Abschaffungs-)Ansätze verfolgen. Das heißt ein dezentraleres Angehen von Problemen: arbeiten mit den Communitys, ein besseres, spezialisierteres Vorgehen, was die Polizei so nicht stemmen kann.“

Aufeinandertreffen Nordwache

Beamte bewachen das Nordrevier, während die Demonstration vorbei zieht. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Gegen 16:30 kam die Demonstration vor der Wache Nord zum Stehen, obwohl die polizeilichen Auflagen das eigentlich verboten hatten. Die Zwischenkundgebung am Freiherr-von-Stein-Platz war aufgrund der hohen Personenanzahl zu überlaufen, sodass einige Menschen vor dem Revier auf der Münsterstraße standen. Die Polizei war besonders im Bereich rund um die Wache mit einer erhöhten Präsenz vor Ort. Vereinzelt wurde Feuerwerk gezündet.

William Dountio erzählt: „Wir sind stolz auf die Familie Dramé, die heute per Livestream dabei war. Wir sind stolz auf alle Freunde, die deutschlandweit und europaweit, trotz des Wetters, angereist sind. Das sind Menschen, die uns seit einem Jahr mit so viel Kraft unterstützen“ so der Mitorganisator der Demonstration.

Spekulationen über ein Aufeinandertreffen zwischen dem Solidaritätskreis Mouhamed und dem Freundeskreis Mouhamed haben sich nicht bewahrheitet. Die MLPD-nahe Gruppe war ca. 20 Minuten zuvor mit ihrer Demonstration an der Wache Nord vorbeigezogen.

Freundeskreis Mouhamed mit eigener Demonstration

Der Freundeskreis steht für die Nachinszenierung des tödlichen Polizeieinsatzes in der Kritik. Foto: Julius Obhues

Der Freundeskreis Mouhamed war mit 70 Teilnehmer:innen die deutlich kleinere Gedenkveranstaltung. Am Kurt-Piehl-Platz versammelte sich die Gruppe, die in der vergangenen Woche durch ihre Inszenierung des tödlichen Polizeieinsatzes vor einem Jahr in der Kritik stand.

Im vergangenen Jahr hatte der Freundeskreis auf die Anmeldung einer eigenen Veranstaltung verzichtet und war stattdessen auf der Demonstration des Solidaritätskreises mitgelaufen. Dies hat zu Konflikten und kleineren Handgreiflichkeiten geführt.

Der Freundeskreis Mouhamed ist Teil des Freundeskreis für Flüchtlingssolidarität, welcher wiederum eng mit der MLPD zusammenarbeitet. Durch diese Verbindung polarisiert das Bündnis bereits seit seiner Gründung und sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, den Fall Mouhamed politisch zu instrumentalisieren.

Polizei sucht Dialog mit Menschen aus der Nordstadt

Polizeipressesprecher Torsten Sziesze hält den Dialog mit den Nordstadt-Bewohner:innen für wichtig. Foto: Lina Khyat

Polizeisprecher Torsten Sziesze zeigt Verständnis für die Demonstrant:innen: „Ich kann diese emotionale Lage natürlich verstehen. Seine Meinung kann jeder kundtun, solange man das friedlich macht.“

Ein Jahr nach dem Vorfall habe sich einiges geändert: „Fortbildungen wurden intensiviert, auch im Umgang mit psychisch erkrankten Menschen. Wir haben eine AG Dialog eingerichtet. In dieser Arbeitsgruppe sind Menschen aus den verschiedensten Bereichen, aus verschiedenen Communitys aus der Nordstadt, um miteinander zu sprechen und Kritik zu äußern“ so Sziesze.

Sonja Lemke, Dortmunder Ratsmitglied für die Linkspartei, hält die Dialogversuche der Polizei für gescheitert. Erst habe man versucht durch Formate wie „Talk with a Cop“ zugänglicher zu sein, das sei aber mittlerweile ins Gegenteil umgeschwungen: „Das hat sich nach einem Artikel der Bild-Zeitung schnell geändert. Es gab die Zone der strategischen Fahndung am Borsigplatz, wo wirklich jeder kontrolliert werden konnte. Jetzt gilt wieder Law-and-Order und möglichst draufhauen auf die Leute, die sowieso schon prekarisiert sind.“

Graffiti zu Ehren von durch die Polizei getötete Menschen

Erinnerung an Opfer von Polizeigewalt schmücken die Graffitiwand am U. Leopold Achilles | Nordstadtblogger

Am Freitagabend (11. August) haben Künstler:innen in Kooperation mit dem Solidaritätskreis Mouhamed an der legalen Graffitiwand in der Otto-Meinecke-Straße am Dortmunder U Portraits und Botschaften in Erinnerung an durch die Polizei getöteten Personen gemalt.

Nicht nur Mouhamed Dramé, sondern auch der aus Gießen stammende Sammy Baker und Bilel G. aus Herford finden sich dort wieder. Mit Angehörigen der Opfer steht der Solidaritätskreis in regelmäßigem Austausch.

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Reaktionen

  1. »The System is Rotten to the Core« – Ein Jahr nach den tödlichen Schüssen fordert Dortmund weiterhin Gerechtigkeit für Mouhamed Lamine Dramé (PM Solikreis))

    „Mouhamed – das war Mord“ skandierten etwa 1500 Menschen auf der Großdemo am 12. August 2023 lautstark trotz Starkregens. Zur Demonstration, die am Samstag in der Dortmunder Innenstadt gegenüber dem Hauptbahnhof startete, waren Menschen und Initiativen aus ganz Deutschland dem Aufruf des Solidaritätskreis Justice4Mouhamed gefolgt, um Mouhamed Lamine Dramé zu gedenken. Mouhamed, der sich im Alter von 14 Jahren auf die Flucht begab, um seine Familie im Senegal zu unterstützen, wurde am 8. August 2023, von der Dortmunder Polizei brutal erschossen.

    Der Solidaritätskreis ist sehr glücklich darüber, dass die Demonstration so divers aufgestellt war. Beispielsweise war der sehr kämpferische erste Block von BIPoC (Black Indigenous People of Colour) besetzt. Des weiteren gab es einen leisen Block der Anti-Ableistischen Aktion Ruhr sowie einen symbolischen leeren Block für diejenigen, die fehlen, und in Folge fortgesetzter Gewalt, Diskriminierung und Traumatisierung ihren politischen Ausdruck nicht auf die Straße bringen können.

    Den Ausrichtenden der Demonstration war es ein Anliegen, dass sich alle Menschen möglichst sicher fühlen. „Uns ist bewusst, dass viele teilnehmende Menschen in ihrem Alltag Unterdrückung erfahren. Sei es bei Kontrollen durch die Polizei, Schikanen durch Ämter und Behörden; auf der Arbeit; in der Schule oder in Form der Diskriminierung durch andere Bürger*innen. Nicht selten entstehen Ängste und Traumata – Daher achtet bitte aufeinander!“ , so ist es im Demokonsens des Solidaritätskreises nachzulesen, der bereits im Vorlauf veröffentlicht wurde.

    Umso bestürzter war der Solidaritätskreis über die Versuche der Repression seitens der Stadt Dortmund, welche eine Flyeraktion auf dem Nordmarkt an Mouhameds Todestag gewaltsam unterbrach. „Diesen Vorfall werden wir in naher Zukunft erneut thematisieren. Heute steht jedoch das Gedenken an Mouhamed im Fokus“, so Presseperson Anna Neumann. Auch eine repressive Auflage der Polizei, die eine Zwischenkundgebung vor der Wache Nord untersagt hatte, war nur eine Randnotiz.

    Zum Auftakt der Veranstaltung sprach der Solidaritätskreis selbst und verlas das Worte der Familie Dramé, die sich immer noch in tiefer Trauer um ihren Angehörigen befindet und weiterhin Gerechtigkeit fordert. Bei dem friedlichen Gedenkmarsch wurde deutlich, dass sich eine starkes Netzwerk gedenkpolitischer und selbstorganisierter Initiativen geknüpft hat, die in Dortmund und an vielen anderen Orten gleichzeitig unermüdlich und solidarisch, spektrenübergreifend und intersektional für Aufklärung, Gerechtigkeit und ein Ende von rassistischer Polizeigewalt eintreten.
    Die Abolitionistin und Wissenschaftlerin Vanessa E. Thompson hat in einem so kämpferischen wie bewegenden Redebeitrag den systematischen Zusammenhang des Systems Polizei, der Staatsgewalt und kolonial-kapitalistischer Gewaltverhältnisse verdichtet, und in Wechselrede die unzähligen Namen getöteter Opfer dieser Gewaltverhältnisse genannt.

    Die Schilderungen von tödlicher Polizeigewalt fügen sich zu einem traurigen Bild, was das von den Behörden gern genutzte Narrativ von Einzelfällen als Instrument entlarvt, um dessen systematische Dimension zu verdecken. Eine umfassende Datengrundlage zu Einsätzen der Polizei mit Todesfolge, die dieses Narrativ widerlegen, lieferte die Initiative TOPA (»Tode bei Polizeieinsätzen aufklären«) aus Bochum, die im Jahr 2022 insgesamt 36 tödliche Fälle von Polizeigewalt dokumentierte. Auch Death in Custody, die Todesfälle in Polizeigewalt dokumentieren, beklagen: „Seit unserem letzten Grußwort für diese Demo sind über dreißig Todesfälle dazugekommen. Damit niemand nachhakt, heißt es dann oft, die Betroffenen seien vor ihrer Tötung aggressiv gewesen, in einer psychischen Krise oder unter dem Einfluss irgendwelcher Drogen.“ So wurde auch auf Mouhamed das stereotype rassistische Bild eines aggressiven Angreifers projiziert.

    Indessen reißt die Gewalt innerhalb von Polizei und Ordnungsbehörden auch im Jahr 2023 nicht ab. „Mouhameds Tod – und der von Tausenden – zeigt uns einmal mehr, dass Rassismus tötet! Er tötet in einem System, das vorgibt auf Menschenrechte und Würde zu bauen, während es auf Ausbeutung, Patriarchat und kolonialem Rassismus beruht. Dieses System greift uns und jede*n an, der als Andere gelesen sind. Weil wir geflüchtet, Schwarz, of colour, queer, Frauen, obdachlos, außerhalb neurologischer Normen, sind.“, skandalisierten No Lager Osnabrück in ihrem Beitrag am Dortmunder U.

    Insbesondere in der belebten Innenstadt sorgte der bunte Demonstrationszug für viel Aufmerksamkeit, Passant*innen applaudierten spontan. Zahlreiche Transparente und Bilder, die von den Teilnehmenden hochgehalten wurden, waren zu sehen. „Die große Trauer, Wut und Verzweiflung ist auch nach einem Jahr ungebrochen und wir sind überwältigt von dieser breiten Beteiligung. Die vielen Gesichter und Namen sollen uns allen in Erinnerung bleiben.“ so Anna Neumann von der Pressestelle des Solidaritätskreises.

    Auf dem Platz gegenüber der Polizeiwache Nord sprach die Mutter des vor drei Jahren in Amsterdam erschossenen Sammy Baker. Sein Todestag jährt sich am 13. August. Derzeit lässt seine Familie den Tod durch Forensic Architecture, die bereits gegenforensische Analysen in Zusammenarbeit mit der Initiative Oury Jalloh sowie der Initiative 19.Februar Hanau durchführten, untersuchen.

    Wir schließen uns den starken Worten der Initiative Ahmed Ahmad bei der Abschlusskundgebung am Hauptbahnhof an: „Wofür wir kämpfen ist, dass dieser institutionelle Rassismus der Polizei- und Justizbehörden endlich gesehen wird. Und wir fordern einen strukturellen Wandel der Behörden! Das Wegsehen, wenn jemandem massives Unrecht widerfährt, muss ein Ende haben – genau das ist aber leider eine tödliche Realität mit Kontinuität. Aber wir wollen und werden uns nicht an diesen Normalzustand gewöhnen. “

    An diese Diagnose unserer gesellschaftlichen Verhältnisse schloss die Initiative Copwatch Köln mit einem Redebeitrag an, der auf die „geteilte grausame Geschichte“ und der „Verwobenheit der kolonialen Vergangenheit Europas mit der grausamen Realität der Gegenwart“ schaute und genau aus dieser Erfahrung heraus den Wunsch nach anderen Bedingungen gesellschaftlichen Zusammenlebens entwarf:

    „Wir tragen unsere Kraft in uns, daher lasst sie uns großherzig miteinander teilen. Bauen wir starke und liebevolle Verbindungen auf, die sich nicht von rassistischen Kräften trennen lassen. Unser Rhythmus ist die Gerechtigkeit – unser Lied ist die Freiheit – Freiheit für alle Schwarzen Menschen auf dieser Welt – Freiheit für Afrika.“

    In Zukunft hat der Solidaritätskreis noch einiges vor, denn er unterstützt die Familie Dramé bei der Nebenklage. So müssen sich fünf der zwölf Polizist*innen, die im Einsatz waren, in einem anstehenden Prozess vor Gericht verantworten. Der Schütze ist wegen Totschlags angeklagt, drei weitere Beamt*innen wegen gefährlicher Körperverletzung; der Einsatzleiter wegen Anstiftung zu gefährlicher Körperverletzung. Flexible Flugtickets sind bereits gekauft, damit die Familie dem Prozess beiwohnen können. Sie wollen die Polizist*innen sehen, die ihren geliebten Verwandten erschossen haben, ihnen Fragen stellen und eine Entschuldigung. Mouhameds Familie ist es zudem ein Anliegen, den Ort an dem ihr Sohn und Bruder starb zu sehen, um Abschied nehmen zu können. „Wir kritisieren, dass es für solche Fälle keine humanitären Visa gibt, die eine Einreise für die Angehörigen erleichtern und denken, dass die Politik und die Stadt in diesem Punkt Verantwortung übernehmen müssen. Wir empfinden es als Skandal, dass Angehörige zusätzlich zu diesem schmerzlichen Verlust, Zeit und Kosten für Visa aufbringen müssen“, so Anna Neumann Presseperson des Solidaritätskreises.

    Bis zur geforderten Gerechtigkeit ist es ein langer Weg, denn diese geht über die Aufarbeitung von Mouhameds Tod hinaus und erfordert auch eine grundlegende Veränderung des Miteinanders und den Zugang zu grundlegenden, lebensnotwendigen Ressourcen sowie gesellschaftlicher Teilhabe. Laut der Initiative muss ein menschenwürdiges Leben durch eine angemessene Unterkunft und eine Existenzsicherung gewährleistet werden. „Insbesondere minderjährige Geflüchtete, die oftmals schwer traumatisiert sind, bräuchten Zugang zu adäquater sozialer und psychologischer Unterstützung. Auch dafür ist Mouhamed ein trauriges Beispiel“ schlussfolgert Anna Neumann, Presseperson des Solidaritätskreises. „Dafür werden wir uns mit unserer ganzen Kraft einsetzen“.

  2. Andreas Kossack

    Zu den Äußerungen in „Nordstadtblogger“ zu den Aktivitäten des Freundeskreis
    Mouhamed am 8.8. und 12.8.2023 ist zu sagen:
    – Der entscheidende Unterschied der Aktivitäten des Freundeskreis Mouhamed und des
    Freundeskreis Flüchtlinngssolidarität anläßlich des Jahrestags der Erschießung von
    Mouhamed durch die Dortmunder Polizei zu der Demo des Solidaritätskreises ist, dass
    diese Aktivitäten eng damit verbunden wurden, gegen die faschistoide Flüchtlingspolitiik
    der EU und der deutschen Ampelregierung zu protestieren. Die Erschießung von
    Mouhamed ist mehr oder weniger mit der Rechtsentwicklung in Deutschland verbunden,
    die gerade in der faschistoiden Flüchtlingspolitik zum Ausdruck kommt. Ich erinnere mich
    noch gut an die Kommentare von Julian Reichelt (Ex-BILD Chefredakteur) nach der
    Erschießung von Mouhamed über „schwarze Messermänner“, die man bekämpfen müsse.
    Genauso hetzt heute die AfD. Dass die Anhänger für die AfD in der deutschen Polizei eher
    überproportional vertreten sind dürfte kein Geheimnis sein. Die faschistoide AfD (in
    Dortmund auch mit Faschisten durchsetzt) wird heute von den bundesdeutschen Medien
    hofiert und als Potestpartei hochgepäppelt und CDU Chef Merz übt sich in Entgrenzung.
    Dass der Kampf gegen die faschistoide Flüchtlingspolitik von der MLPD unterstützt
    wird, ist kein Geheimnis. Sie unterstützt ja das Recht auf Flucht auf antifaschistischer
    Grundlage! Die Demonstration am 12.8. wurde jedoch auch von anderen politischen
    Kräften unterstützt, wie von Carola Rackete (Kapitänin auf der Sea Watch) und von
    verschiedenen Gewerkschaftern. Auch hat sich eine kleine Gruppe der Partei „Die Linke“
    mit ihrer Fahne beteiligt. Von „politischer Instrumentalisierung“, wie von Nordstadtblogger
    immer wieder behauptet, keine Spur. Sondern Zusammenarbeit verschiedener politischer Kräfte auf Augenhöhe und ohne antikommunistische Ausgrenzung!!
    – Zu der Gedenkfeier des Freundeskreis Mouhamed und Freundeskreis
    Flüchtlingssolidarität am 8.8.23 am Tatort wurde ein Video veröffentlicht. Jeder kann sich
    dort von der würdevollen Gedenkfeier mit Inszenierung des Tathergangs selbst ein Bild
    machen: https://m.youtube.com/watch?v=Th2jwSu2lcc&feature=youtu.be

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