Neue Mediaguides für BesucherInnen der Kokerei Hansa – Jörg Hartmann und Till Beckmann verleihen starke Stimmen

Wenn der glühende Koks aus dem Ofen kam, fing er sofort Feuer und musste deshalb zum Löschturm transportiert und mit Wasser gelöscht werden. Foto: Udo Kreikenbohm, ca. 1990
Glühender Koks auf dem Weg zum Löschturm. Foto: Udo Kreikenbohm, ca. 1990

„Jetzt aber – viel Vergnügen bei Ihrem Rundgang!“ – mit diesen Worten startet die neue Mediaguide-Tour auf der Kokerei Hansa. Die Stimme, die dabei zu hören ist, gehört keinem Unbekannten: eingesprochen wurden die Texte von dem Schauspieler und Dortmunder Tatort-Kommissar Jörg Hartmann. An insgesamt 14 Stationen erhalten die Besucher mit Hilfe der handlichen Geräte, die mit einem großzügigen Touchscreen ähnlich funktionieren wie ein Smartphone, nicht nur gesprochene Informationen zur Geschichte der Kokerei, sondern auch historische Bilder, originale Filmsequenzen und O-Töne von Altkokern.

Neuer Mediaguide soll Informationen über die Kokerei Hansa besser veranschaulichen

Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Industriedenkmalstiftung, mit einem Mediaguide an den Kühltürmen der Kokerei Hansa. An dieser Station des Mediaguide-Rundgangs können u.a. Fotos der Türme vor der Sanierung aufgerufen werden. Foto: Stiftung

„Mit unseren neuen Mediaguides können wir nun die Informationen zu Bedeutung und Funktion der Kokerei Hansa in anschaulicher und zeitgemäßer Weise an unsere Besucher vermitteln und sie auf eine Reise in die Geschichte der Kokerei Hansa mitnehmen“, so Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.

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Der Weg führt ebenerdig vorbei an den Stationen des ehemaligen Betriebsablaufes. Spätestens, wenn BesucherInnen vor den Koksöfen stehen, zeigt sich, welche Bereicherung das Format der Mediaguides im Vergleich zum bisherigen Audioguide hat. Hier nämlich kann der abstrakte Vorgang des Koksausdrückens über Bilder und ein kurzes Video verfolgt werden. Für einen kurzen Moment wird dann der Betrieb der Kokerei wieder lebendig und kann viel leichter vom Betrachter nachvollzogen werden als durch eine reine Beschreibung.

Auch an den anderen Stationen unterstützen die Zusatzmaterialien die Vermittlung. Wie sah das Förderband, das von der Zeche Hansa kam, aus? Wie die Weiße Seite, als hier noch alle chemischen Anlagen standen? Antworten finden sich über historische Bilder, die eine Vorstellung der Zeit, als es auf Hansa noch laut und die Luft von Kohlenstaub gefärbt war, ermöglichen.

Till Beckmann spricht leicht verständliche Texte für junge Besucherinnen ein

Diese Form der Vermittlung hat insbesondere für Kinder und Jugendliche, die keine Vorstellung haben wie es im Ruhrgebiet einmal ausgesehen haben muss, einen großen Mehrwert.

Über Jahrzehnte bestimmte der Abrissbagger. Heute sind die Zechen beliebte Ausflugsziele und Denkmäler.
Über Jahrzehnte bestimmte der Abrissbagger. Heute sind die Zechen beliebte Ausflugsziele und Denkmäler. Foto: Alexander Völkel

Dank einer Förderung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen konnte die Stiftung auch eine spezielle Kinderversion umsetzen, die dem gleichen Rundgang folgt wie die Erwachsenenversion und die Inhalte dabei altersgerecht (für Kinder ab 10 Jahren) erklärt.

Eingesprochen wurden die Kindertexte von dem Schauspieler Till Beckmann. Locker und leicht verständlich, teilweise auch anhand von Beispielen veranschaulicht, erhalten so auch Jüngere Antworten auf Fragen, die sich auf dem Rundgang über die Kokerei ergeben. Abgestimmt aufeinander ist nun ein Familien-Rundgang verschiedener Generationen mit jeweils speziellem Mediaguide möglich.

Noch nicht alle Stationen im Mediaguide begehbar

Eine englische Ausgabe des Mediaguides ermöglicht auch internationalen Gästen diese Form der Annäherung an die Geschichte der Kokerei Hansa.

Je nach Lust und Zeit können alle BesucherInnen selbst entscheiden, wie intensiv sie sich mit einem Thema befassen möchten. Stoff gibt es genug: Wissenswertes wird etwa eine Stunde lang vermittelt, plus der zusätzlichen Angebote aus Film, O-Tönen, Grafik und Fotos.

Aufgrund der umfangreichen Sanierungsprojekte auf der Kokerei sind aber momentan noch nicht alle Stationen des angelegten Rundweges im Mediaguide begehbar. Natürlich können aber alle Stationen abgehört werden, um so die gesamte Geschichte des Denkmals zu erschließen.

Weitere Informationen:

  • Die Mediaguides sind, bei freiem Eintritt, gegen ein Pfand und eine Leihgebühr von 5 Euro im Infopunkt der Kokerei erhältlich.
  • Adresse: Kokerei Hansa, Emscherallee 11, 44369 Dortmund-Huckarde
  • Öffnungszeiten: April – Oktober: Di-So 10-18 Uhr; November – März: Di-So 10-16 Uhr; montags geschlossen. (Fallen Feiertage auf einen Montag, ist die Kokerei Hansa an diesem Tag zusätzlich geöffnet.)
  • Mehr zur Industriedenkmalstiftung; hier:

 

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