Stadtspitze beschließt den Stadtumbau Huckarde-Nord: Brückenschlag zwischen Wohnquartier und Hansa-Revier

Die Kokerei Hansa ist Bestandteil des Stadtumbaugebietes Huckarde-Nord.
Die Kokerei Hansa ist Bestandteil des Stadtumbaugebietes Huckarde-Nord. Foto: Stadt

Der Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund hat das Integrierte Handlungskonzept Huckarde-Nord auf den Weg gebracht. Es steht unter dem Motto: Verbindungen schaffen und die regionale Anziehungskraft Huckardes stärken.

Das Stadtumbaugebiet umfasst Mailoh, Kokerei Hansa sowie den Deusenberg

Mit der Festlegung des Stadtumbaugebietes Huckarde-Nord wurde der Bereich für Stadtumbaumaßnahmen festgelegt: Das Stadtumbaugebiet Huckarde-Nord umfasst den Statistischen Unterbezirk Mailoh im Stadtbezirk Dortmund-Huckarde, das Sanierungsgebiet Kokerei Hansa sowie den Deusenberg.

Das Amt für Wohnen und Stadterneuerung hat das Integrierte Handlungskonzept Huckarde-Nord (IHK Huckarde-Nord) erarbeitet. Das Konzept umfasst ein Finanzvolumen von etwa 9,6 Millionen Euro und soll im Wesentlichen aus Mitteln des Städtebauförderprogramms Stadtumbau West finanziert werden.

Verschiedene Fachämter der Stadt Dortmund haben Projektziele erarbeitet, die zu einer positiven Gesamtentwicklung des Stadtteils Huckarde beitragen. Im Rahmen der Handlungsfelder Wohnen, Kultur und Freizeit sowie Öffentlicher Raum werden diese Ziele mit Bürgern, lokalen Akteuren und Fachämtern in einem partizipativen Prozess weiterentwickelt.

 Lokale und regionale Anziehungskraft stärken und für Huckarde nutzbar machen

Als strategisches Steuerungselement bündelt das IHK Huckarde-Nord die vorhandenen Potenziale und führt diese zusammen. Dabei liegt der Fokus darauf, einen Brückenschlag zwischen dem Wohnquartier und dem Hansa Revier Huckarde zu schaffen. Auf diesem Wege soll die lokale und regionale Anziehungskraft gestärkt und für Huckarde nutzbar gemacht werden.

Übergeordnete Projektziele sind:

  • Steigerung der Wohn- und Lebensqualität der Bürger
  • Hebung der Entwicklungspotenziale im Quartier
  • Aufwertung und Weiterentwicklung des Hansa Revier Huckarde
  • Imagesteigerung und Stärkung des Stadtteils
  • Verankerung der touristischen Angebote im Quartier

In den Handlungsfeldern „Bildung, Kultur und Freizeit“, „Wohnen“ und „Öffentlicher Raum“ sind folgende Maßnahmen und Projekte geplant:

  •  Schaffung von Angeboten für Kinder und Jugendliche (Kindertreff und Jugendzentrum, Aufwertung von Flächen für Aufenthalt und Spiel)
  • Erweiterung der Freizeit- und Naherholungsfläche auf dem Deusenberg
  • Schaffung einer Vernetzung zwischen der Kokerei Hansa, dem Deusenberg, dem Bahnbetriebswerk Mooskamp und dem Stadtteil (Vernetzung und Aufwertung von Freiflächen, Weiterentwicklung Bahnbetriebswerk Mooskamp, Entwicklung eines Grünangers nördlich der Kokerei Hansa)
  • Stärkung und weitere Etablierung der Kokerei Hansa als Bildungs-standort sowie als Stätte für Freizeit und Kultur

Nachdem die formellen Voraussetzungen geschaffen wurden, wird das IHK Huckarde-Nord zur Genehmigung und Förderung bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht.

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Reaktionen

  1. Hasan Eker

    nordwärts – Projekte (Huckarde, Eving, Lindenhorst, Scharnhorst…)

    Zitat (Verwaltungsstellenleiter) aus der letzten BV-Sitzung in HUCKARDE:
    „In den Katalog der nordwärts-Projekte konnten nur Projekte aufgenommen werden, die konkret durchdacht, vorher geplant, durch Träger/Innen belegt und mit Finanzen ausgestattet sind, oder waren“!!!

    Fragen an die Bürger/Innen oder alle Teilnehmer der sogenannten „Bürgercafes“, in denen zu 95% meisten sowieso nur Politiker/Innen und Mitarbeiter der Verwaltung teilnahmen:
    “ Wussten Sie schon vorher, als aus Ihren 270 zum Teil guten Ideen und Projektvorschlägen gar nichts wird, da Ihre Vorschläge an Ideen und Projekten die Voraussetzungen (gesicherte Finanzen und geeignete Träger) nicht erfüllten, oder auch in Zukunft höchstwahrscheinlich nicht erfüllen konnten?“
    Die in den Listen gesammelten 270 Ideen und Vorschläge der Bürger/Innen waren also damit anscheinend entweder nur Lückenfüller oder ABM für die interessierten Bürger/Innen und damit eigentlich eher eine legalisierende Alibiveranstaltung für einige wenige, bereits vorher von der Veraltung festgelegte Projekt, die höchstwahrscheinlich schon vorher Verwaltungsspitze bestimmt worden sin!??

    Bürgerbeteiligung an angeblichen nordwärst-Projekten in den keine konkreten Vorschläge der Bürger/Innen zu finden sind, brauchen also nicht so als solches einseitig zum Vorteil der Verwaltungsspitze „vermarktet“ zu werden.
    Falls/Wenn die Bürger/In schon einen Träger/In oder einen Investor für sein Projekt hat, plus die notwendige Finanzierung für das Projekt, wozu braucht dieser Bürger/In noch ein nordwärts Programm, geschweige denn die Beschlüsse der Verwaltungsspitze?

  2. SPD OV Mailoh-Deusen

    SPD Mailoh-Deusen begrüßt und kritisiert Konzept für Hansa-Nord:
    „Verkehrsprobleme bleiben außen vor“

    Mailoh. Wohnen und Leben in Mailoh – über dieses Thema diskutieren die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Mailoh-Deusen fast in jeder Sitzung. Noch mehr Einblicke verschafften sich die Genossinnen und Genossen nun im Rahmen einer Arbeitsklausur.

    Manfred Stankewitz vom Dezernat für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Sport und Freizeit sowie Gisela Nürenberg und Petra Binkhoff vom Amt für Wohnen und Stadterneuerung standen dabei Rede und Antwort zum Integrierten Handlungskonzept Huckarde-Nord.

    Die Armutsrisikoquote in Dortmund liegt im oberen Bereich der vergleichbaren Großstädte. Allerdings wird hierbei u.a. nicht die unterschiedliche Miethöhe berücksichtigt, die in Städten wie Frankfurt und München wesentlich höher ist als in Dortmund. Mit einer Transferleistungsquote von 18,2 Prozent liegt Dortmund im oberen Bereich der deutschen Städte. Der Stadtteil Mailoh gehört zu den 11 statistischen Unterbezirken in Huckarde, in denen deutlich mehr Menschen von Sozialleistungen leben müssen als im Durchschnitt des Stadtbezirks.

    Ort bei Bewohnern sehr beliebt

    Hans-Jürgen Bieniek zitierte aus dem Statistikatlas L2015 der Stadt Dortmund, danach ist nur in der Nordstadt die Entwicklung der Beschäftigungsquote zwischen 2008 und 2013 noch ungünstiger und in keinem anderen Stadtteil ist die Entwicklung der Arbeitslosenquote schlechter als in Mailoh.

    Dabei ist der Ort bei seinen Bewohnern sehr beliebt. Bezahlbare Mieten und ein gut funktionierendes soziales Umfeld sorgen für einen extrem niedrigen Wohnungsleerstand. Ein Stadtteil mit vielen jungen Familien – der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund sowie Kindern und Jugendlichen ist überdurchschnittlich hoch. Und für die müsse es mehr Angebote, wie Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten geben, fordert der Ortsverein. „Vier öffentliche Spielplätze und ein ,Affenkäfig’ für Ballsportanlagen für die Älteren“ sind zu wenig, machte SPD-Mitglied Hans-Jürgen Bieniek deutlich.

    Landmarken vernetzen

    Spielmöglichkeiten könnten zusätzlich im Gustav-Heinemann- und Wengepark geschaffen werden, so der Vorschlag der Sozialdemokraten. Auch das Jugendhaus in Deusen müsse von städtischer Seite aus wieder belebt werden. Die Stadt hatte vor einigen Jahren dort ihren Treff geschlossen, weil Betreuungskräfte fehlten. Inzwischen gäbe es jedoch wieder Pläne, einen Treff in Deusen einzurichten, informierte Ratsvertreterin Susanne Meyer.

    Zudem fehle eine fußläufige, bzw. radfahrtaugliche Vernetzung der 12 Landmarken des Hansa Reviers zwischen Emscherallee im Westen, Mooskamp im Norden, dem Dortmund-Ems-Kanal im Osten bis zum angrenzenden Hafengebiet im Süden, ergänzte SPD-Mitglied Rolf Hahn. Diese in den nächsten Jahren zu realisieren, ist auch ein Ziel des Amtes für Stadterneuerung. Möglichst bis zum Jahr 2027, wenn die Internationale Gartenausstellung ins Ruhrgebiet kommt. Und es mangelt an Wohnbauflächen.

    Verkehrsprobleme belasten Anwohner

    Rund 9,36 Millionen Euro werden Land und Stadt voraussichtlich in das Projekt Huckarde-Nord stecken. Die SPD vor Ort begrüßt diese Initiative. Trotzdem fehle etwas Wesentliches, machten OV-Vorstandschef Gerhard Hendler und Vorstandsmitglied Peter Strege deutlich: „Ohne eine vernünftige Verkehrsplanung funktioniert hier gar nichts“. Sowohl Mailoh als auch Deusen werden vom immer stärker werdenden Verkehrsaufkommen, u.a. durch den Bau der KV-Anlage gebeutelt. Diese Probleme werden auch im Integrierten Handlungskonzept beschrieben, doch eine Lösung haben die Planer dabei nicht im Fokus. Das sei Aufgabe der Verkehrsplanung, erklärten Gisela Nürenberg und Petra Binkhoff. Ein Grund für die Genossen, die nächste Veranstaltung zu diesem Thema zu planen.

    Info:
    Das integrierte Handlungskonzept Huckarde-Nord soll Verbindungen schaffen und die regionale Anziehungskraft Huckardes stärken.

    Gelder sollen ab Mai 2017 unter anderem für neue und bestehende Kinder- und Jugendtreffs, Aufenthaltsflächen, für die Vernetzung und Aufwertung von Freiflächen, den Grünanger der Kokerei Hansa und Freizeitaktivitäten auf dem Deusenberg, für eine Attraktionssteigerung des Betriebswerkes Mooskamp, die Umnutzung des Salzlagers zur Veranstaltungsarena und für ein Haus- und Hofprogramm fließen
    Das Konzept kann aus dem digitalen Nachrichtenportal der Stadt Dortmund heruntergeladen werden.

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