Neonaziaufmarsch von „Die Rechte“ führt am 1. Mai durch Lütgendortmund – mehrere Gegenveranstaltungen geplant

Die BürgerInnen machten ihre Meinung zur Neonazis-Mahnwache deutlich. Foto: Alex Völkel
Viele BürgerInnen wollen am Montag ihre Meinung zur Neonazis-Demo deutlich machen. Fotos: Alex Völkel

Der runde Tisch gegen politischen Extremismus im Stadtbezirk Lütgendortmund will ein deutlich sichtbares Zeichen gegen Rechts setzen. Er organisiert daher am Montag, 1. Mai 2017, auf dem Heinrich-Sondermann-Platz vor dem Amtshaus eine Veranstaltung  für „Vielfalt, Toleranz und Demokratie“.

Von S-Bahnhof zu S-Bahnhof: Neonazis laufen von „Germania“ bis „Somborn“

Auch in Lütgendortmund finden sich viele Nazi-Kiez-Tags. Foto: Alex Völkel
Neonazis wollen durch Lütgendortmund marschieren.

Daher werden die Neonazis mit ihrem Aufmarsch auch eine andere Route nehmen – eine auf dem Sondermann-Platz angemeldete Kundgebung der Partei „Die Rechte“ wurde von der Polizei nicht bestätigt.

Stattdessen werden sich die 300 bis 400 erwarteten Neonazis  um 15 Uhr am S-Bahnhof Germania treffen. Nach einer Auftaktkundgebung gehen sie auf eine drei Kilometer lange Route in Richtung Westen – am Bahnhof Somborn wird dann die Abschlusskundgebung stattfinden.

Ihre Demonstration steht unter dem Motto „Heraus zum Tag der Arbeit – Am 1. Mai auf die Straße – am 17. Mai in den Landtag“ (Fehler im Original). Zuvor werden wohl diverse TeilnahmerInnen noch an der NPD-Demo in Essen teilnehmen und dann teils gemeinsam nach Dortmund anreisen.

„BlockaDO hat zwei Demonstrationen von und nach „Germania“ angemeldet

Zahlreiche Proteste von BlockaDO gab es gegen den Neonazi-Aufmarsch in Westerfilde.
BlockaDO hat gleich zwei Demonstrationen  gegen den Neonazi-Aufmarsch angemeldet.

Dort sollen sie vom antifaschistischen Bündnis BlockaDO empfangen werden. „Wir setzen ein klares Zeichen gegen die nationalistische und rassistische Hetze der Partei ,Die Rechte‘ und ihres Anhangs aus Nazi-Kameradschaften“, erläutert Iris Bernert-Leushacke vom Bündnis BlockaDO.

Das Bündnis hat für den Tag der Arbeit gleich zwei Demonstrationen angemeldet – eine soll vom S-Bahnhof Dorstfeld zum S-Bahnhof Germania und zeitgleich die andere vom S-Bahnhof Germania in Richtung Heinrich-Sondermann-Platz führen.

„Wir erwarten von der Polizei, dass sie den Routen in Hör- und Sichtweite des Aufmarsches der Neonazis keine Steine in den Weg legt“, stellt Bernert-Leushacke klar. „Sperrzonen, wie  zuletzt am 4. Juni 2016 erlebt, werden wir nicht mehr akzeptieren.“ Um gemeinsam zur Demonstration anzureisen, trifft sich BlockaDO bereits um 13.30 Uhr am S-Bahnhof Stadthaus.

Zivilgesellschaft will auf dem Marktplatz in Lütgendortmund  ein Zeichen setzen

CSD-Teilnehmer und Antifaschisten protestierten gegen Neonazis.
Auch der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus ruft zur Teilnahme in Lütgendortmund auf.

Auf dem Heinrich-Sondermann-Platz plant die Zivilgesellschaft ab 16 Uhr eine Versammlung. Ein Bühnenprogramm – zusammengesetzt aus Wortbeiträgen und kleineren Musikbeiträgen – soll zum Verweilen auf dem Platz einladen.

Gemeinsam wollen die Mitglieder des runden Tisches mit der Lütgendortmunder Bevölkerung auf dem Heinrich-Sondermann-Platz zeigen, dass dort  Raum  für die vielfältigsten Aktionen geboten wird, jedoch kein Platz für „rechtes Gedankengut“ ist.

Dabei werden sie von unterschiedlichsten Gruppen unterstützt, So hat der Dortmunder „Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus“ seine Mitgliedsorganisationen und alle demokratischen Dortmunder Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, am 1. Mai die Anti-Nazi-Veranstaltung zu unterstützen.

DGB-Chefin Jutta Reiter wird auch in Lütgendortmund sprechen

CSD-Teilnehmer und Antifaschisten protestierten gegen Neonazis.
Verschiedene Gruppen werden am 1. Mai ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen.

„Wir werden es nicht zulassen, dass unser Tag der Arbeit von den Nazis zu einem Nationalen Tag der Arbeit verunstaltet wird“, sagt Jutta Reiter, die Vorsitzende der DGB-Region Dortmund-Hellweg und Co-Sprecherin des Arbeitskreises. Sie ist eine der Rednerinnen des Nachmittags und kommt direkt vom großen Familienfest des DGB im Westfalenpark nach Lütgendortmund.

Weitere Redner vom Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus sind der Vorsitzende von Pro-Dortmund e.V., Georg Deventer, und der Journalist Rainer Zunder, der zu den Folgen des Karlsruher NPD-Urteils im Kampf gegen rechtsextremistische Parteien sprechen wird. Der Arbeitskreis hofft mit den Lütgendortmunder Veranstaltern, dass viele Bürgerinnen und Bürger auf dem Heinrich-Sondermann-Platz Flagge zeigen.

Entlang der Route hat die Polizei die AnwohnerInnen über das Demonstrationsgeschehen am 1. Mai informiert – mit Handzetteln und Vor-Ort-Aktionen. Außerdem wurde auch wieder ein Bürgertelefon eingerichtet (0231 – 132 5555), welches am Maifeiertag von 10 Uhr bis zum Einsatzende besetzt sein wird. Hier werden Fragen rund um das Versammlungsgeschehen, Verkehrsbeeinträchtigungen etc. beantwortet.

Parallel zum laufenden Einsatz wird die Polizei im Internet unter www.polizei.nrw.de/dortmund, über Facebook (Polizei NRW Dortmund) und Twitter (Polizei NRW Dortmund) über den Stand der Versammlungen sowie damit einhergehenden Einschränkungen informieren.

Als PDF zum Download:  Flyer_der_Polizei_für_Anwohner

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Demo und Familienfest: Die Würde des Menschen und soziale Gerechtigkeit stehen am 1. Mai in Dortmund im Mittelpunkt

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