Mahnwache gegen Rechtsextremismus und Hanau-Gedenkveranstaltung:

Zwei Kundgebungen in Dortmund machten auf die Gefahr von Rechtsextremismus aufmerksam

Etwa 100 Personen gedachten in der Innenstadt den Opfern des Anschlags in Hanau. Paulina Bermúdez | Nordstadtblogger

Gleich zwei Kundgebungen machten am Montag (19. Februar 2024) auf die aktuell größte Gefahr für die Demokratie aufmerksam: Den Rechtsextremismus. In der Dortmunder Innenstadt gedachten rund 100 Personen am vierten Jahrestag den Ermordeten des rassistischen Anschlags in Hanau. Später versammelten sich etwa 70 Menschen im Rahmen einer Mahnwache gegen Rechtsextremismus in Marten. Auch dort gedachte man den Opfern rechter Gewalt.

Rassistischer Täter fuhr durch Hanau und erschoss gezielt Menschen mit Migrationshintergrund

Am Abend des 19. Februar 2020 erschoss ein 43-Jähriger Deutscher aus rassistischen Motiven in Hanau gezielt neun Menschen mit Migrationshintergrund und verletzte fünf weitere. Alle Tatorte wurden besonders von migrantischen Personen besucht, der Generalbundesanwalt stufte die Morde als strategisch und geplant ein. Der Täter hatte an den Tatorten mindestens 52 Schüsse abgegeben und erschoss abschließend in seinem Wohnhaus seine Mutter und sich selbst.

Neun Menschen tötete der rechtsextreme Mörder in Hanau. (Archivbild) Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Der Anschlag sorgte bundesweit für Aufsehen – vor allem aufgrund des behördlichen Versagens. Kritisiert wird, dass das anwesende Sondereinsatzkommando (SEK) das Haus des Täters erst nach rund fünf Stunden stürmte. Im Jahr 2021 wurde bekannt, dass gegen 13 der am Einsatz beteiligten Frankfurter SEK-Beamt:innen ermittelt wird, aufgrund einer rassistischen Chatgruppe.

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) erklärte, die aufgedeckten Chats ließen bei einigen Mitarbeiter:innen des SEK’S auf eine „abgestumpfte, diskriminierende Haltung und teils rechtsextreme Gesinnung“ schließen. Das Sondereinsatzkommando Frankfurt wurde nach dem Skandal gänzlich aufgelöst.

Scharf kritisiert wird außerdem, dass Notrufe in der Tatzeit nicht entgegengenommen wurden und der Notausgang am Tatort in der „Arena Bar“ verschlossen war. Laut einer Recherche von „monitor“ waren die zwei Notrufapparate der Polizei zum Tatzeitpunkt nicht durchgängig besetzt. In der Polizeiwache der Innenstadt war nur ein Beamter anwesend, um Notrufe anzunehmen. Eine Rufumleitung zu einer Leitstelle fehlte. Auch eines der Opfer, Vili Viorel Păun, der den Täter verfolgte, versuchte drei Mal erfolglos den Notruf zu erreichen. Er wurde durch die Windschutzscheibe seines Autos erschossen.

ZDF-Recherche: Späterer Täter soll Leiter der Identitären Bewegung Geld gespendet haben

Zudem soll bekannt gewesen sein, dass der Inhaber der „Arena Bar“ die beiden Türen des Notausgangs seit Jahren geschlossen hielt. Auch die Polizei sei informiert gewesen, da sie regelmäßig Razzien in der Bar durchführte. Die Polizei Südosthessen bestätigte laut Medienberichten zwar die Razzien, bestritt aber, dass sie das Verriegeln der Türen angeordnet habe.

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Der rechtsextreme Täter verfügte zudem legal über mehrere Handfeuerwaffen und Munition, laut Sicherheitsbehörden sei der Mann dem Landesamt für Verfassungsschutz Hessen jedoch nicht bekannt gewesen. Eine Recherche des „ZDF Magazin Royal“ veröffentlichte am 16. Februar 2024, dass der Täter in der Vergangenheit dem rechtsextremen österreichischen Leiter der „Identitären Bewegung“, Martin Sellner, 1.500 Euro spendete.

Sellner war im November maßgeblich an den Deportationsplänen Millionen Deutscher mit Migrationshintergrund beim „Geheimtreffen“ hochrangiger AfD-Politiker, Mitgliedern der WerteUnion und Rechtsextremist:innen in Berlin beteiligt gewesen. Die neurechte „Identitäre Bewegung“ (IB) wird seit 2020 vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und beruft sich auf das Konzept des ,Ethnopluralismus‘, laut dem unterschiedliche Völker existieren, die sich nicht vermischen dürfen.

Vater des rechtsextremen Täters terrorisiert weiterhin Angehörige der Opfer

Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen und den Opfern des Anschlags zu gedenken, versammelten sich am vierten Jahrestag etwa 100 Personen in der Dortmunder Innenstadt vor den Katharinentreppen gegenüber des Hauptbahnhofs. Organisiert wurde die Kundgebung von der „Didf-Jugend“. Die Redner:innen äußerten immer wieder scharfe Kritik an dem rassistischen Umgang der Behörden mit den Angehörigen.

Die DIDF erinnert regelmäßig an die Opfer des Anschlags in Hanau. (Archivbild) Foto: Marian Thöne

Thematisiert wurde auch, dass der Vater des Täters immer wieder die Angehörigen der Opfer terrorisiert. Laut ARD-Informationen suchte der heute 76-Jährige Wohnorte der Familien auf. Dabei schüchtere er sie subtil ein, stand beispielsweise minutenlang mit seinem Schäferhund vor dem Haus und versuchte, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Auch spielende Kinder auf einem Schulhof soll er bedrängt haben: Ein zehnjähriger Junge sagte aus, sein Mitschüler sei als „scheiß Marrokaner“ beleidigt worden.

Im März des vergangen Jahres liefen insgesamt 46 Verfahren gegen den Vater des Mörders. Dabei ging es um Beleidigung, Bedrohung, falsche Verdächtigung, Hausfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstöße gegen das Gewaltschutzgesetz. Allein in 30 Fällen wird dem Vater vorgeworfen, gegen das Gewaltschutzgesetz verstoßen zu haben, weil er sich etwa Angehörigen der Opfer des Attentats genähert haben soll.

Bezirksbügermeister warnt vor Rechtsruck: „Wir Demokraten müssen dagegen halten!“

Auch in Dortmund Marten gedachten rund 75 Menschen den Opfern des rassistischen, rechtsextremen Anschlags im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Mahnwachen gegen Rechtsextremismus. Vivianne Dörne von den Dorstfelder Quartiersdemokraten ergriff das Wort und sagte: „Es ist unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass Menschen, egal woher sie kommen, hier sicher sind.“ Sie betonte, dass Parteien wie die AfD eine akute Gefahr darstellten und Protest dagegen unerlässlich sei.

Von links: Vivianne Dörne, Fatma Karacakurtoglu, Monika Rösler Paulina Bermúdez | Nordstadtblogger

Auch der Bezirksbügermeister Lütgendortmund, Heiko Brankamp (SPD), zeigte sich besorgt über den aktuellen Rechtsruck auf parlamentarischer Ebene. Die AfD und weitere rechtsextreme Akteur:innen versuchten eine Nische zu bedienen, die Unzufriedenheit der Menschen zu instrumentalisieren, erklärte er. Auch vergrößere sich die Schere zwischen Arm und Reich, was zum Erstarken von rechtspopulistischen Parteien führe, das zeige die Historie, so Brankamp.

Er dachte zurück an die letzte große Neonazi-Demonstration: „Wie die Horden hier durch die Straßen gezogen sind und ganz laut gerufen haben ,Unsere schärfste Waffe ist euer Grundgesetz‘. Und das hat mich damals schon sehr nachdenklich gestimmt, weil die natürlich alle Rechtswege unseres Rechtsstaats ausnutzen.“ Es sei sehr wichtig, kontinuierlich weitere Mahnwachen zu organisieren, um „die schreckliche Bewegung der braunen Soße einzudämmen“, so der Bezirksbürgermeister. Abschließend sagte er: „Wir Demokraten müssen dagegen halten!“

Etwa 75 Personen beteiligten sich mit Plakaten am Protest gegen Rechts. Paulina Bermúdez | Nordstadtblogger

Monika Rößler, Organisatorin der Mahnwache und Sprecherin des „Martener Forums“, überreichte den „Staffelstab“ der Vorsitzenden der Geflüchtetenhilfe „Train of hope e.V.“, Fatma Karacakurtoglu, die die nächste Mahnwache in der Dortmunder Nordstadt veranstalten wird.

Karacakurtoglu sagte laut: „Nein, wir wollen diese Rechtsextremisten nicht hier haben!“ und bekam dafür großen Zuspruch. Die kommende Mahnwache wird am Freitag, den 23. Februar um 17 Uhr vor der St. Joseph-Kirche auf der Münsterstraße stattfinden.

In Gedenken an: 

  • Gökhan Gültekin
  • Sedat Gürbüz
  • Said Nesar Hashemi
  • Mercedes Kierpacz
  • Hamza Kurtović
  • Vili Viorel Păun
  • Fatih Saraçoğlu
  • Ferhat Unvar
  • Kaloyan Velkov

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Reaktionen

  1. Aufruf zur Mahnwache gegen Rechtsextremismus am 23.02 in Dortmund (PM)

    Solidarität statt Hass – gegen die Deportationsfantasien von AfD und Neonazis! Unter diesem Motto rufen Train of Hope, Planerladen und das Netzwerk „NOrdstadt gegen Nazis“ zur Mahnwache gegen Rechtsextremismus und Rassismus am 23. Februar, 17:00 Uhr auf dem Platz vor der St. Joseph Kirche, Münsterstraße auf.

    Mit Entsetzen haben wir die CORRECTIV-Enthüllungen zu millionenfachen Deportationsplänen von AfD-Politiker*innen, gemeinsam mit führenden Neonazis und Mitgliedern der Werteunion, zur Kenntnis genommen. Deutschlandweit sind als Reaktion hierauf über eine Millionen Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen.

    Auch in Dortmund waren über 30.000 Menschen aktiv, doch dies soll keine einmalige Aktion sein, weil Rassismus nicht mit einer einfachen Demonstration überwunden ist und nicht nur von Parteien wie der AfD ausgeht.

    Um weiterhin für Demokratie und gegen Rassismus auf die Straße zu gehen haben die Quartiersdemokraten am 05. Februar eine sehr gut besuchte Mahnwache für Demokratie auf dem Wilhelmsplatz in Dorstfeld veranstaltet. Diese Mahnwachen sollen nun regelmäßig stadtweit stattfinden.

    Der Stadtteil Marten hat am 19. Februar den Anfang gemacht, die Nordstadt zieht nach, denn es ist klar: Wir schweigen nicht! Train of Hope rufen gemeinsam mit dem Planerladen und „NOrdstadt gegen Nazis“ zur Mahnwache am Freitag (23.02) an der St. Joseph-Kirche (Münsterstraße 63, 44145 Dortmund) auf. Unter dem Motto: „Solidarität statt Hass – gegen die Deportationsfantasien von AfD und Neonazis!“ wollen wir ab 17 Uhr Flagge für ein tolerantes und demokratisches Miteinander und gegen Hass und Hetze zeigen.

    Fatma Karacakurtoglu, Vorsitzende von Train of Hope Dortmund e.V., erklärt dazu: „Rechtsextreme Entgleisungen stehen bei der AfD an der Tagesordnung. Werte wie Humanität und Respekt sind dabei völlig verloren gegangen. Wir dürfen diese rassistische und geschichtsrevisionistische Politik nicht einfach geschehen lassen, wir müssen dagegen auf die Straße gehen!“

    „Aus der Geschichte lernen heißt, dass sich diese nicht wiederholen darf. Die hiesigen Entwicklungen sind erschreckend und das, obwohl die Generation des zweiten Weltkriegs teilweise noch unter uns lebt. Nie wieder heißt jetzt – Wir müssen für die Demokratie einstehen, um unseren Kindern die schreckliche Erfahrung einem von Nationalismus und Menschenverachtung dominierten System zu ersparen und ein Leben in einer solidarischen und für Vielfalt offenen Gesellschaft zu ermöglichen“, sagt Anne Schlösser, Geschäftsführerin der Planerladen gGmbH.

  2. „Wir und die ,Mitte‘. Was folgt aus den Ergebnissen der Mitte Studie?“ (PM FES und Quartiersdemokraten)

    Die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Quartiersdemokraten Dorstfeld laden zu einer Veranstaltung unter dem Thema „Wir und die ,Mitte‘. Was folgt aus den Ergebnissen der Mitte Studie?“.

    Seit 2006 veröffentlicht die Friedrich-Ebert-Stiftung alle zwei Jahre die Ergebnisse der sogenannten „Mitte-Studie“, die rechtsextremen und demokratiegefährdenden Einstellungen in Deutschland untersucht. Die Veranstalter:innen laden dazu ein, gemeinsam mit einer Autorin der Studie sowie Vertretern aus Politik, Zivilgesellschaft und weiteren Expertinnen die Ergebnisse der aktuellen Studie diskutieren.

    Die multiple Krisenlage fordert die „Mitte“ heraus: die Realität erscheint zunehmend komplexer, Verteilungskonflikte werden sichtbarer, die Unsicherheit steigt. Dieser Zustand ist ein Nährboden für antidemokratische Positionen und rechtsextreme Ideologien. Die Demokratie, ihre Grundprinzipien, Abläufe und Institutionen werden von einigen zunehmend mit Distanz betrachtet. Zugleich geht eine demokratiefeste „Mitte“ auf klare Distanz zu den Feinden der Demokratie. Will und kann sie diese Distanz überbrücken?

    Dienstag, 27. Februar 2024
    18.30 – 21.00 Uhr
    Westfälischer Industrieklub Dortmund e.V. (Markt 6-8, 44137 Dortmund)

    Bitte melden Sie sich per E-Mail anmeldung.lbnrw@fes.de für die Veranstaltung an. Eine separate Anmeldebestätigung erfolgt nicht. Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung wenden

  3. Eving setzt ein Zeichen gegen Rechtsextremismus: SPD Eving gedenkt der ermordeten Kämpfer für die Demokratie Friedrich Ebert, Matthias Erzberger und Walter Rathenau (PM)

    Die SPD Eving lädt am Sonntag, 25.02.2024 um 11.00 Uhr alle Evingerinnen, die sich für den Erhalt der Demokratie in Deutschland einsetzen möchten, zu einer Kranzniederlegung am Denkmal am Süggelweg (gegenüber des AWO-Seniorenzentrums Eving) ein. Das Denkmal erinnert an die Ermordung und den Tod der Politiker Friedrich Ebert (SPD), Matthias Erzberger (Zentrumspartei) und Walter Rathenau (Deutsche Demokratische Partei), die sich in der Zeit der Weimarer Republik für die Einführung und den Fortbestand der Demokratie in Deutschland einsetzten. Am Ende bezahlten sie aufgrund rechtsextremer Hetzkampagnen und Terrors diesen Einsatz mit ihrem Leben.

    „Die Kranzniederlegung gewinnt in diesem Jahr wegen der aktuellen Ereignisse der letzten Wochen eine besondere Bedeutung. In Deutschland gibt es rechtsextreme Kräfte, die unsere Demokratie auf ähnliche zerstören wollen, wie vor rund 100 Jahren während der Weimarer Republik“, erklärt der SPD-Vorsitzende Martin Schmitz.

    „Die von Correctiv aufgedeckte Potsdamer Konferenz der Neuen Rechten, an der auch Politiker der AfD und der Werteunion teilnahmen, zeigt, dass nationalsozialistische Ideologien und Deportierungsfantasien auch heute noch Realität sind und immer weiter in die Mitte unserer Gesellschaft überschwappen. Dem wollen wir als Demokraten ein Zeichen entgegensetzen“, so Schmitz weiter. Die SPD Eving ruft deshalb die Evingerinnen und Evinger auf, an der Kranzniederlegung teilzunehmen und so ein Zeichen für Demokratie und Freiheit und gegen Menschenhass und rechtsextremer Hetze zu setzen.

    Im Anschluss an die Kranzniederlegung lädt der SPD-Stadtbezirk Eving um 11.30 Uhr zu seinem Jahresempfang in die Gaststätte des Gartenvereins Zur Sonnenseite (Waldecker Str. 18, 44339 Dortmund) ein. Ehrengast Prof. Dr. Dietmar Köster wird dort auf die anstehende Europawahl einstimmen und die Bedeutung dieser Wahl erklären. Interessierte sind auf dem Jahresempfang herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

  4. Dortmund bleibt „Bunt statt braun!“ – Jetzt dranbleiben Ein Drei- Punkte-Programm für Dortmund (PM AKgR)

    30.000 Menschen sind am 20. Januar dem Aufruf des Dortmunder Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus gefolgt und haben unüberhörbar festgestellt: Wir sind BUNT STATT BRAUN!

    Jetzt wenden sich die Sprecher:innen des Arbeitskreises, Jutta Reiter vom DGB und der evangelische Pfarrer Friedrich Stiller an die Stadtgesellschaft mit einem Vorschlag, wie es weitergehen kann gegen völkisch-nationalistische Hetze und populistische Parolen: „Nach dem überwältigenden Engagement der Bürgerinnen und Bürger am 20. Januar kommt es jetzt darauf an, den Schwung in Bewegung umzusetzen. Darum favorisieren wir ein Drei- Punkte – Programm für Dortmund:

    Erstens: Auf den Nahbereich kommt es an! Wir rufen auf zu Mahnwachen in den Stadtteilen und Aktionen von Organisationen, Vereinen, Verbänden. Mahnwachen liefen bereits in Dorstfeld und Marten, weitere sind angekündigt in der Nordstadt, in Eving und im Kreuzviertel. Bei den Verbänden wird die Evangelische Kirche am 15.3. an den Widerstand in der NS- Zeit erinnern, die Gewerkschaften planen zum internationalen Tag gegen Rassismus am 21.3. betriebliche Aktivitäten. Alle Infos zu den anstehenden Veranstaltungen auf der Website des Arbeitskreises http://www.dortmund-rechts.de.

    Zweitens: Auf die demokratischen Parteien kommt es an! Sie müssen jetzt eine Schippe drauflegen, mehr in den Austausch mit der Bürgerschaft kommen und politische Entscheidungen besser erklären. Die parlamentarische Demokratie ist kein Selbstläufer mehr.

    Drittens: Auf die Wahlen kommt es an! Als nächstes haben wir die Europawahlen am 9. Juni im Blick. Es muss bewusstwerden: eine hohe Wahlbeteiligung relativiert die Stimmen der Rechten! Darum ist der Gang aller Demokrat:innen zur Wahlurne wichtig. Auch vor diesem Hintergrund wird der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus im Vorfeld der Europawahl (voraussichtlich Ende Mai) die Bürgerschaft erneut zu einer bunten und vielfältigen Versammlung aufrufen. Wir werden im April dazu weitere Informationen geben.

    Es kommt jetzt auf alle an. Die Demokratie braucht Demokrat:innen!“

    Weitere Infos:

    Die nächsten Mahnwachen finden statt am 23.02. um 17 Uhr in der Nordstadt an der St. Joseph Kirche/Münsterstraße, am 26.02 um 18 Uhr an der Auferstehungskirche Eving und am 11.03. um 18 Uhr im Kreuzviertel am Sonnenplatz/Möllerbrücke.
    AK Christ*innen gegen Rechtsextremismus: Widerstehen einst und jetzt, Freitag, 15.3.24 um 16 Uhr vor der Reinoldikirche
    Gewerkschaften: Aktionen in Betrieben am 21. 3. 24 zum Tag gegen Rassismus
    Fortlaufende Infos unter . http://www.dortmund-rechts.de.

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