Zwei Jahre „Fridays for Future“ in Dortmund – Schüler*innen ziehen Bilanz und setzen neue Ziele für die Zukunft

Auch pandemiebedingt etwas weniger öffentlichen Aktivismus gab, haben sich die Forderungen der Aktivist*innen nicht geändert. Dank guter Konzepte konnten sie trotz Krise auch 2020 demonstrieren. Foto: Edith Geuppert

In letzter Zeit tritt „Fridays for Future“ (FFF), bedingt durch die Corona Pandemie, öffentlich weniger in Erscheinung. Doch die Bewegung hat sich nicht einfach in Luft aufgelöst – und zu ihrem mittlerweile zweijährigen Bestehen ein Video gedreht. Den Link finden Sie im Anhang des Artikels.

Protestformen passten sich im vergangenen Jahr den Pandemiebedingungen an

Bis zu 12.000 Menschen nahmen 2019 allein in Dortmund am ersten globalen Klimastreik teil. Foto: Marian Thoene

Vor zwei Jahren, am 17. Januar 2019, fand der erste Klimastreik in Dortmund statt, damals mit 30 Leuten. An eine Demonstration wie am 20. September 2019 mit 12.000 Teilnehmenden dachten die ersten Schüler*innen vermutlich noch nicht. Doch mit den Wochen und Monaten ließen sich immer mehr auf diese Protestform ein, sodass sich die Politik früher oder später äußern musste. ___STEADY_PAYWALL___

Das gesamte Jahr 2019 stand unter dem Zeichen der streikenden jungen Leute auf den Straßen, die Diskussion um die Klimakrise erreichte Parlamente, Talkshows und sicherlich auch etliche Familien. Aus Sicht der Aktivist*innen war das zentrale Ziel – eine der Klimakrise angemessene Klimapolitik – dennoch nicht erreicht.

Als im Jahr 2020 dann andere Themen in den Vordergrund traten, verlagerte sich der Aktivismus hin zu konkreten Orten wie dem Kohlekraftwerk Datteln IV oder dem Dannenröder Forst. „Uns ist klar, dass sich die Politik allein durch große Demonstrationszüge nicht genug bewegen lässt, was die Klimakrise angeht. Mit Streiks alleine kommen wir nicht weiter. Die Klimakrise wartet nicht auf Parteitage oder Wahlen, sie ist jetzt bereits da“, sagt Kel, Klimaaktivist*in bei FFF-Dortmund.

Das Thema soziale Gerechtigkeit soll in Zukunft stärker in den Fokus gerückt werden

Für ihre Demokonzepte in der Pandemie wurde die Bewegung ausdrücklich von der Dortmunder Polizei gelobt. Foto: David Peters

Für die kommende Zeit steht bei FFF-Dortmund auch soziale Gerechtigkeit auf der Agenda. In Dortmund sind etliche kommunale Forderungen der Aktivist*innen noch nicht umgesetzt oder nicht einmal auf den Weg gebracht, wie der kostenlose öffentliche Personennahverkehr oder die Förderung von Lebensmittelrettung.

„Die Pandemie zeigt sehr deutlich, welchen Menschen geholfen wird und welchen nicht. Bereits vorher benachteiligte Menschen stehen ein weiteres Mal mit leeren Händen da. In und nach der Pandemie darf es kein Zurück zur Normalität geben, wir müssen jetzt handeln und die Chance nutzen, endlich sozial gerechte Antworten auf die Klimakrise umzusetzen“, so Sarah, ebenfalls Klimaaktivistin bei FFF-Dortmund

Die „Parents for Future Dortmund“ loben die Aktivist*innen für ihren unermüdlichen Protest. Auf die nächsten Monate schauen die Dortmunder Aktivist*innen erwartungsvoll: An Gründen, die Stimmen zu erheben und zu protestieren, mangelt es ihnen jedenfalls nicht.

 

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Reaktionen

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    Ab 21. Februar startet der sogenannte „Wattbewerb“ – eine bundesweite Städte-Challenge mit dem Ziel, der Energiewende neuen Schwung zu verleihen. Der Ausbau der Solarenergie ist hier ein wesentlicher Faktor. Bei diesem Wettbewerb geht es darum, die bestehenden Kapazitäten an Solarstrom in einer Stadt zu verdoppeln. Ins Leben gerufen wurde die Aktion von Fossil Free Karlsruhe, unterstützt von Fridays for Future, Parents for Future, Scientists for Future und anderen Klimaschutz-Gruppen.

    Frank Lugerth von den Dortmunder Parents for Future gab den Anstoß für eine Beteiligung der Stadt Dortmund. “ Letztes Jahr habe ich selbst eine Photovoltaikanlage auf meinem Hausdach installieren lassen, daher habe ich mich viel mit dem Thema beschäftigt und erkannt, wie viel Potential in der Solarenergie steckt. Als ich von dem „Wattbewerb“ hörte, hatte ich deshalb gleich die Idee, dass Dortmund sich dort beteiligen könnte.“ Von Seiten des Umweltamtes wurde Lugerths Anregung gerne aufgenommen. Nicht ohne Grund wird der Photovoltiak Ausbau als wichtiger Baustein zur Energiewende in unserer Stadt gesehen, was sich auch im neuen Handlungsprogramm Klima-Luft 2030 wiederfinden wird.

    Um einen weiteren Anreiz für die Investion in Solaranlagen zu setzen, plant die Stadt Dortmund daher, sich am „Wattbewerb“ zu beteiligen. Dortmund ist aktuell die Stadt mit der höchsten installierten Photovoltaikleistung in NRW. „Die Photovoltaik trägt in NRW aber nur 2,3% zur gesamten Stromerzeugung bei, in Bayern sind es über 13%“, erläutert Frank Lugerth. „Das macht deutlich, wieviel Luft nach oben wir auch in Dortmund noch haben.“

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