Rund fünf Prozent der Schnelltests in der Stadt fallen positiv aus

Trotz Zunahme des Infektionsgeschehens weniger Intensivpatient:innen in Dortmund

Trotz steigender Inzidenz müssen weniger Patient:innen in Dortmund intensivmedizinisch versorgt werden. Dennoch ist die Situation für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nur unter größten Anstrengungen zu bewältigen. Foto: depositphotos.com

Trotz des massiven Infektionsgeschehens in der Stadt ist die Lage in den Dortmunder Krankenhäusern und Pflegereinrichtungen zwar angespannt – aber laut Stadtverwaltung bisher zu bewältigen. Es gebe kaum eine Einrichtung. in der derzeit kein Infektionsgeschehen zu verzeichnen sei. Daher genieße der Schutz der vulnerablen Gruppen höchste Priorität bei allen Überlegungen zum Thema Infektionsschutz in Dortmund. Waren im Januar und Februar 2022 im Zuge der ersten Omikronwelle vor allem junge Menschen in Schulen und Kitas betroffen, steigt der Altersdurchschnitt bei den Infektionszahlen mittlerweile an. Bei den über 80-jährigen liege der Inzidenzwert aktuell bei 420, wodurch auch leider wieder mehr Todesfälle zu verzeichnen seien.

Weniger Patient:innen müssen intensivmedizinisch behandelt werden

Gesundheitsdezernentin und Corona-Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner und der Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken, informierten die Öffentlichkeit nach der Sitzung des Verwaltungsvorstandes der Stadt über die aktuelle Coronalage in Dortmund.

Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner. Foto: Anja Cord
Gesundheitsdezernentin und Corona-Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner. Archivfoto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

Aktuell sind 12.404 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert. Gestern sind 936 positive Testergebnisse hinzugekommen, vor einer Woche lag der Zuwachs bei 796 Fällen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt in Dortmund laut RKI derzeit bei 1186,5, in der Vorwoche betrug der Wert 904,7.

Trotz eines leichten Anstiegs an Coronapatient:innen in den Dortmunder Krankenhäusern, bleibt die Lage stabil. Denn auch wenn der Wert von 214 Patient:innen in der Vorwoche auf 228 in dieser Woche gestiegen ist, müssen acht Personen weniger intensivmedizinisch behandelt werden.

Während die Zahl der intensivmedizinischen Behandlungen von 23 in der Vorwoche auf 15 Fälle abnimmt, muss eine Person mehr beatmet werden. Derzeit müssen sieben Patient:innen beatmet werden, während es in der Vorwoche sechs Personen waren.

Impfbereitschaft nimmt in Dortmund leider immer mehr ab

Das Impfzentrum Dortmund in der Warsteiner Music Hall auf Phoenix-West ist betriebsbereit. Foto: Karsten Wickern
Die Zahl der Impfungen ist weiter rückläufig. Archivfoto: Karsten Wickern

Gesundheitsdezernentin Zoerner konstatiert, dass die Impfbereitschaft immer mehr abnehme. So seien in der letzten Woche 861 Personen in Dortmund geimpft worden, davon 202 Erstimpfungen und 115 Kinderimpfungen.

In diesem Zusammenhang verweist Sie auf die Möglichkeit für ukrainische Flüchtlinge, sich am Sozialbüro in der Leopoldstraße 16-20 impfen zu lassen. Dort steht der städtische Impfbus vorerst bis zum 27. März täglich von 10 bis 16 Uhr bereit.

Fünf Prozent der Schnelltestergebnisse in Dortmund sind positiv

Dr. Frank Renken ist Leiter des Gesundheitsamtes.
Dr. Frank Renken ist Leiter des Gesundheitsamtes. Foto: Anja Cord für nordstadtblogger.de

Mit fünf Prozent positiver Testergebnisse liege die Quote der aktuell in Dortmund durchgeführten Schnelltest sehr hoch, erklärt Dr. Frank Renken, Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes. Dennoch könne man derzeit kein exponentielles Wachstum der Infektionsfälle konstatieren.

Es gebe nahezu in allen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Infektionsgeschehen, das bisher zwar zu bewältigen sei, aber mit enormer Mehrbelastung für die Einrichtungen verbunden sei. So müsste häufig durch erkrankte Mitarbeiter:innen Personal umgeschichtet werden, das an anderer Stelle dann wieder fehle, Eltern müssten häufig ihre erkrankten Kinder betreuen, geplante Operationen müssten verschoben werden etc.

Hiervon seien alle Einrichtungen betroffen, wodurch es auch zu geringen Einschränkungen in der Regelversorgung der Patient:innen kommen kann. „Gewisse Leistungen müssen dann einfach eingestellt werden“, so Dr. Frank Renken. In diesem Zusammenhang sei die strenge Regelung für Besuche in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen enorm wichtig. (siehe angehängten Artikel)

Einrichtungsbezogene Impfpflicht als wichtiger Beitrag zum Schutz der vulnerablen Gruppen

„Wir haben ein massives Infektionsgeschehen in der Stadt, welches eine gravierende Gefährdung, die übrigens auch von geimpften Personen ausgeht, für die vulnerablen Gruppen darstellt. Daher sind Infektionseinträge in die Einrichtungen unbedingt zu vermeiden.“ Alle Menschen, die ihre Angehörigen im Krankenhaus oder Pflegeheim besuchen möchten, sollten sich klar darüber sein, dass sie den Bewohner:innen gegenüber eine hohe Verantwortung tragen.

Unerlaubte Besuche in Krankenhäusern und Pflegeheimen werden mit 200 Euro sanktioniert.
Weiterhin gelten strenge Regeln für den Besuch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Archivfoto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Angesprochen auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht in Deutschland macht Renken deutlich, dass dies aus seiner Sicht ein wichtiger Beitrag zum Schutz der vulnerablen Gruppen in den Einrichtungen sei. Näheres könne man jedoch erst ab morgen zu dem Thema sagen, denn erst ab dann seien Arbeitgeber verpflichtet, Angaben über den Impfstatus ihrer Mitarbeiter:innen zu machen.

Eindrücklich verweist Dr. Frank Renken auf die hohe Schutzfunktion, die durch eine Impfung erreicht wird. Im Zuge der ersten Omikron-Welle habe man im Januar und Februar bei den Todesfällen festgestellt, dass ein Altersunterschied von zehn Jahren zwischen geimpften und umgeimpften Verstorbenen zu verzeichnen war, was die Schutzwirkung der Impfung belege.

„Der wesentliche Unterschied ist, dass die verstorbenen Ungeimpften im Durschnitt nur 72 Jahre alt geworden sind. Die Geimpften sind 81 Jahre alt geworden, das sind fast zehn Jahre Unterschied. Das zeigt die Gefährlichkeit, wenn man nicht geimpft ist“, so Renken. Auch OB Thomas Westphal pflichtete bei: „Auch die allgemeine Impflicht ist nach wie vor ein Thema für uns, insbesondere mit Blick auf den kommenden Herbst. Die weitere Entwicklung wird zeigen, wie wir mit dieser Pandemie umgehen können.“

Altersdurchschnitt steigt aber kaum schwere Krankheitsverläufe

.

Und auch wenn Renken darauf verweist, dass auch geimpfte Menschen, das Virus weiter verbreiten können, wird er nicht müde zu betonen, dass die Impfung definitiv vor schwerer Erkrankung und Tod schützt. Außerdem verringert sich die Viruslast bei der Übertragbarkeit deutlich und geimpfte Menschen sind auch von der Dauer nicht so lange ansteckend wie ungeimpfte Personen.

Derzeit mache die Omikronvariante BA.2 70 Prozent der positiven Coronafälle in Dortmund aus, doch während in der ersten Omikronwelle im Januar vorwiegend Kinder und Jugendliche betroffen waren, steigt der Altersdurchschnitt bei den positiven Fällen derzeit an.

So sei mittlerweile die Gruppe der Sechzehn- bis Zwanzigjährigen überproportional betroffen. Gemeinsam mit den Menschen bis 45 Jahren dominieren diese Gruppen das aktuelle Infektionsgeschehen in Dortmund. Allerdings seien diese Personengruppen trotz hoher Viruslast kaum von schweren Krankheitsverläufen betroffen.

Unterstütze uns auf Steady

Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:

Corona: Besuchsregelungen in Krankenhäusern und Pflegeheimen werden noch nicht gelockert

 

Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Coronavirus: 1.194 weitere positive Testergebnisse – RKI-Inzidenzwert für Dortmund beträgt am Mittwoch 1193,3 (PM)

    In Sachen Coronavirus lässt sich für Dortmund folgendes Update geben: Der auf Basis der gestrigen Meldungen vom RKI errechnete Inzidenz-Wert beträgt für Dortmund 1193,3. Gestern sind 1.194 positive Testergebnisse hinzugekommen.

    Seit dem ersten Auftreten der Erkrankung in Dortmund liegen insgesamt 119.330 positive Tests vor. 106.027 Menschen gelten als genesen. Aktuell sind 12.797 Menschen in Dortmund mit dem Virus infiziert. Zurzeit werden in Dortmund 235 Corona-Patient:innen stationär behandelt, darunter 14 Patient:innen intensivmedizinisch, acht davon mit Beatmung.

    Dem Gesundheitsamt wurden zwei weitere Todesfälle gemeldet. Leider verstarben am 6. März ein 74-jähriger Mann und am 12. März eine 65-jährige Frau nicht ursächlich an COVID-19. In Dortmund starben bislang 357 Menschen ursächlich an COVID-19, weitere 149 mit Corona infizierte Patient:innen verstarben aufgrund anderer Ursachen.

    Impfungen

    Vollständig geimpft sind in Dortmund bislang 483.355 Menschen. Es wurden 344.254 Auffrischungsimpfungen verabreicht. Die Anzahl aller insgesamt durchgeführten Impfungen beträgt 1.276.521.

    Weitere Corona-Informationen online

    Antworten rund um Corona und die Situation in Dortmund: dortmund.de/corona

    Übersicht, welche betrieblichen Angebote zulässig sind und welche Betriebe öffnen dürfen: dortmund.de/corona-gewerbe

    Überblick zu den Schnellteststellen in Dortmund inklusive mehrsprachiger Hinweise zu Regelungen im Falle eines positiven Schnelltests: dortmund.de/corona-schnelltest

    Die nächsten Termine des Impfbusses: dortmund.de/corona-impfung

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert