Marie-Zimmermann-Stipendium für Dramaturgie 2019 geht an den jungen Dramaturgen Dirk Baumann aus Dortmund

Die letzten Produktionen, die Dirk Baumann als Dramaturg am Schauspiel Dortmund betreut hat, waren „Hedda Gabler“ und „Everything Belongs to The Future“. Hier zu sehen ein Szenenbild aus „Hedda Gabler“. Fotos: Birgit Hupfeldt

Das von Friedrich Schirmer 2008 initiierte Marie-Zimmermann-Stipendium für Dramaturgie wurde in diesem Jahr erstmalig vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst finanziert und in einem mehrstufigen Auswahlverfahren mit namhaften Juror*innen vergeben. Die Entscheidung fiel zugunsten des jungen Dramaturgen Dirk Baumann aus Dortmund.

Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro und zweimonatiger Aufenthalt an der Akademie Schloss Solitude

Im Andenken an die 2007 verstorbene Dramaturgin und Festivalmacherin Marie Zimmermann stiftete der ehemalige Intendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, Friedrich Schirmer, erstmalig im April 2008 ein Stipendium zur Förderung eines/einer Nachwuchsdramaturg*in aus der deutschsprachigen Theaterszene, welches durch die Akademie Schloss Solitude organisiert und vergeben wurde.

Mario Lopatta, Bérénice Brause
Szene aus „Everything belongs to the Future“ mit Mario Lopatta und Bérénice Brause.

​Seit 2019 wird das Marie-Zimmermann-Stipendium für Dramaturgie aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziert. Das Stipendium richtet sich an junge, besonders talentierte Dramaturg*innen aus dem deutschsprachigen Raum und ist einzigartig in der Landschaft der Artist-in-Residence-Programme.

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Es umfasst ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro und ist mit einem zweimonatigen Aufenthalt in einem kostenfreien, möblierten Wohn-/Arbeitsstudio an der Akademie Schloss Solitude verbunden, welche auch weiterhin die Organisation und Vergabe des Stipendiums verantwortet.

„Das Marie-Zimmermann-Stipendium setzt einen weiteren wichtigen Aspekt innerhalb der künstlerischen Vielfalt, die für die Akademie Schloss Solitude charakteristisch ist. Ich freue mich, dass mit Dirk Baumann ein junger Dramaturg Gast der Akademie Schloss Solitude sein wird, der gerade auch den Bereich der Vermittlung in den Fokus nimmt. Ich danke Friedrich Schirmer und der ganzen Jury für ihre Arbeit“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg.

Jury hat sich einstimmig für Dirk Baumanns innovative Konzepte entschieden

Für das Stipendium gingen insgesamt 27 sehr qualitätsvolle, reflektierte und spartenübergreifende Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet und der Schweiz ein. Das Auswahlverfahren durch die Jury erfolgte in zwei Stufen. In einer ersten Jurysitzung wurden fünf Kandidat*innen ausgewählt, die in einer zweiten Stufe von der Jury zu Einzelgesprächen eingeladen wurden.

Dramaturg Dirk Baumann. Foto: Nadine Stenze
Dramaturg Dirk Baumann. Foto: Nadine Stenze

Die Jury entschied sich einstimmig für den jungen Dramaturgen Dirk Baumann (geb. 1984), der seit 2012 als Dramaturg am Schauspiel Dortmund arbeitet. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind Kooperationen mit Akteur*innen der Freien Szene, transdisziplinäre künstlerische Ansätze sowie Strategien der Vermittlung und der kulturellen Bildung.

Neben seiner Arbeit als Schauspieldramaturg arbeitet er auch für Film und Fernsehen, schreibt unter anderem für Das Theatermagazin und ist Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Dortmund.

Als Begründung für die Vergabe des Stipendiums an Dirk Baumann schreibt die Jury: „Als einen offenen analogen wie digitalen Spiel- und Erzählraum, als einen Ort für Künstler*innen verschiedener Disziplinen und für ein selbstständiges Publikum beschreibt Dirk Baumann das Theater. Seit 2013 arbeitet er in der Dramaturgie des Schauspiel Dortmund.

Dort bereitet er gerade das Festival „Inbetween – Theater zwischen Vorstellung und Ausstellung“ (geplant für April 2020) vor. Damit geht er einen Schritt weiter in dem Versuch, das Stadttheater transdisziplinär zu erweitern, ohne die Charakteristika der eigenen Institution – Guckkastenbühne und Studio – aufzugeben. Für dieses innovative Konzept als Frucht einer kontinuierlichen dramaturgischen Arbeit in Dortmund erhält Dirk Baumann das Marie-Zimmermann-Stipendium für Dramaturgie 2019.“

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