Kontrollierte Abgabe statt Verbot: Grünen-Ratsfraktion diskutiert am 1. September neue Ansätze der Drogenpolitik

Grünen-Fraktionssprecher Ulrich Langhorst macht sich die eine legale Abgabe von Cannabis stark.
Grünen-Fraktionssprecher Ulrich Langhorst macht sich die eine legale Abgabe von Cannabis stark.

Die Ratsfraktion der Grünen lädt ein zu einer Veranstaltung zur Drogenpolitik am 1. September: Unter dem Titel „Kontrollierte Abgabe statt Verbot“ geht es dabei allem um die momentan bundesweit diskutierte Legalisierung von Cannabis.

Bisherige Strategie setzt nicht auf Konsumvermeidung, sondern Kriminalisierung

Das geltende Cannabis-Verbot hat nicht zu einer Vermeidung des Konsums, sondern zur Kriminalisierung der Konsument/innen geführt. Darüber hinaus werden durch den illegalen Handel Schwarzmarktstrukturen gestärkt.

Immer mehr Fachleute stellen deshalb fest, dass die Verbotspolitik für Cannabis vollständig gescheitert ist und sprechen sich für eine kontrollierte Freigabe aus. Die Bundestagsfraktion der Grünen hat inzwischen einen Entwurf für ein Cannabiskontrollgesetz vorgelegt.

Beispielhaftes Modellprojekt in Berlin als Vorbild für Dortmund?

Drogenkonsumraum in der Drogenhilfe-Einrichtung Kick der Aidshilfe im Gesundheitsamt. Aussenansicht
In der Drogenhilfe-Einrichtung Kick der Aidshilfe ist der Konsum erlaubt. Drogenverkauf ist verboten.

Und im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg läuft ein Modellprojekt, um durch einen kontrollierten Verkauf von Cannabis in lizenzierten Abgabestellen den negativen Auswirkungen der Prohibition und des Schwarzmarktes entgegenzutreten. Das alles unter strenger Berücksichtigung des Jugendschutzes.

Auch in Dortmund hat die Diskussion über die bisherige Drogenpolitik längst begonnen. Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Drogenhandels haben Bewohner/innen und Geschäftsleute aus der Nordstadt öffentlich eine legale Abgabe von Drogen unter ärztlicher Aufsicht gefordert.

Und auch die Polizei macht sich inzwischen darüber Gedanken. Entsprechende Diskussionsanregungen gab Polizeipräsident Gregor Lange bei einem Rundgang durch die Nordstadt.

Gesundheitliche, polizeiliche und politische Gesichtspunkte werden thematisiert

In der Veranstaltung der Grünen soll deshalb aus gesundheitlichen, polizeilichen und politischen Gesichtspunkten darüber diskutiert werden, ob auch in Dortmund ein Modellprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabis sinnvoll ist und wie es umgesetzt werden kann.

Auf dem Podium platzenden werden, Dr. Horst-Dietrich Elvers, Leiter der Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit Friedrichshain-Kreuzberg, Wolfram Schulte, Leiter der Drogenberatung DROBS Dortmund, Katja Dörner, stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, und Hubert Wimber, ehemaliger Polizeipräsident aus Münster.

Anmeldung ist erwünscht

Moderiert wird die Veranstaltung von Fraktionssprecher Ulrich Langhorst.

Die öffentliche Diskussion am Dienstag, den 1. September, beginnt um 19 Uhr im Rathaus Dortmund, Friedensplatz 1, Saal Westfalia. Um Anmeldung wird gebeten unter s.neuhaus@gruene-do.de

Weitere Infos gibt es auf der Homepage der Ratsfraktion unter www.gruene-do.de

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