Frauenübernachtungsstelle der Diakonie öffnet in Dortmund-Hörde: Tag der offenen Tür lieferte erste Einblicke

Blick in eines der Zimmer der neuen Frauenübernachtungsstelle in der Nortkirchenstraße in Dortmund-Hörde. Am neuen Standort konnte die Bettenkapazität fast verdoppelt werden. Foto: Diakonie Dortmund

Um wohnungslose Frauen künftig besser zu versorgen, zieht die Übernachtungsstelle der Diakonie zum Februar 2020 vom Kaiserstraßenviertel nach Dortmund-Hörde um. Im Rahmen eines Tages der offenen Tür besichtigte Sozialdezernentin Birgit Zoerner am Montag, 27. Januar 2020, die neue Einrichtung. Gleichzeitig nutzten zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner, Partner der Diakonie, die Lokalpolitik sowie interessierte Besucherinnen und Besucher, die Möglichkeit, das Haus von innen zu sehen und sich über die Hilfsangebote zu informieren. Zu den Gästen gehörten Anja Butschkau, Mitglied des NRW-Landtags, Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, und Ratsmitglied Michael Taranczewski, Vorsitzender des Sozialausschusses.

Fast doppelt so viele Schlafplätze – Angebote ab dem 3. Februar verfügbar

v.l.: Diakonie-Pfarrer Niels Back, Sozialdezernentin Birgit Zoerner, die Leiterin der Einrichtung Ilda Kolenda und Uta Schütte-Haermeyer von der Diakonie Dortmund. Foto: Stephan Schütze/Diakonie

Kurz vor dem Betriebsbeginn stellten die Mitarbeitenden die Frauenübernachtungsstelle vor, welche die Diakonie im Auftrag der Stadt Dortmund betreibt. Im ehemaligen Friederike-Fliedner-Haus, Nortkirchenstraße 15, bietet die Einrichtung ab dem 3. Februar 2020 wohnungslosen Frauen und ihren Kindern eine sichere Unterkunft sowie Information, Beratung und Vermittlung zu weiterführenden Hilfen. 

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Bisher war die Frauenübernachtungsstelle im Kaiserstraßenviertel beheimatet. Diese war mit 27 Plätzen seit langer Zeit überlastet. Zahlreiche Frauen mussten auf Ausweichquartiere verteilt werden. Der neue Standort bietet Platz für 50 Frauen, die Kapazitäten konnten somit fast verdoppelt werden. 

„Der Standort ist ein Glücksgriff“, sagte Sozialdezernentin Birgit Zoerner zur Eröffnung, „dieses neue, deutlich erweiterte Format einer Notschlafstelle wird viel mehr sein als eine Übernachtungsstelle.“ Die Stadt Dortmund hatte den Betrieb der Einrichtung im vergangenen Jahr neu ausgeschrieben, nach über 25 Jahren der Zusammenarbeit liegt die Trägerschaft der Frauenübernachtungsstelle nun auch weiterhin beim Diakonischen Werk Dortmund und Lünen.

Unkomplizierte Soforthilfe 24 Stunden am Tag,  365 Tage im Jahr 

Sozialdezernentin Birgit Zoerner lässt sich die Einrichtung von Niels Back zeigen.

Wie am bisherigen Standort, wird die Frauenübernachtungsstelle auch in Dortmund-Hörde 365 Tage im Jahr 24 Stunden lang geöffnet sein. Neben einer sicheren Unterkunft in Zweitbett-Zimmern haben die Nutzerinnen hier die Möglichkeit, zu duschen, Wäsche zu waschen und in einer der drei Gemeinschaftsküchen Essen zuzubereiten. 

Bei einer Neuaufnahme wird die aktuelle Situation geklärt, ein Zimmer bereitgestellt und – bei Bedarf – die Notversorgung mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Bekleidung organisiert. Anschließend erhalten die Frauen Unterstützung bei der Vermittlung zu weiteren Beratungsstellen und Hilfsangeboten sowie bei Amtsgängen, Arztbesuchen und der Suche nach einer Wohnung oder geeigneteren Einrichtung.

Für die Diakonie ist Hörde kein fremdes Terrain, über 30 Jahre hat die Diakonie in dem Gebäude das Friederike-Fliedner-Haus geführt. Die Rehabilitationseinrichtung für Menschen mit einer psychischen Erkrankung ist in die Kirchenstraße in der nördlichen Innenstadt umgezogen. Mit der Frenzelschule und dem Phoenix-Haus leitete die Diakonie zwischen 2015 und 2018 zudem zwei Flüchtlingseinrichtungen in der Hörder Nachbarschaft.

 

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Reaktionen

  1. Spende für Kreativraum in der „Pension Plus“ der Diakonie Artur- und Lieselotte-Dumcke-Stiftung unterstützt Frauenübernachtungsstelle in Hörde mit 3000 Euro (PM)

    Mit einer großen Spende setzt sich die Dortmunder Artur- und Lieselotte-Dumcke-Stiftung für wohnungslose Frauen in Dortmund ein. Die Frauenübernachtungsstelle der Diakonie in Dortmund-Hörde, freut sich über eine Zuwendung von 3000 Euro. Die Unterstützung ist ein wichtiger Baustein für einen Kreativraum der Bewohnerinnen der „Pension Plus“, einer Einrichtung der Diakonie innerhalb der Übernachtungsstelle, die sich an wohnungslose Frauen mit psychischen Erkrankungen richtet.

    Neben einer gesicherten Unterkunft und psychosozialer Unterstützung, stehen den Betroffenen hier rund um die Uhr Ansprechpersonen zur Verfügung, die sie zu Ärzten und Behörden begleiten. Außerdem erhalten die Frauen Unterstützung in allen Lebenslagen – sofern sie das wollen. Besonders wichtig ist dabei, dass sie Vertrauen fassen zu den Mitarbeitenden der Frauenübernachtungsstelle. Dazu soll auch der Kreativraum dienen: Für viele der Frauen sind Musik, Kunst, Entspannungsübungen oder sportliche Angebote ein Lichtblick im Alltag. Singen, Tanzen, Aufschreiben, was einen beschäftigt, gemeinsam kochen, basteln und Sport treiben geben ihnen Auftrieb. Gleichzeitig brauchen sie aufgrund ihrer psychischen Erkrankung einen Ort, um sich bei Bedarf zurückzuziehen und den Lärm der Welt ausblenden zu können. Im neu geschaffenen Kreativraum sollen die Frauen sich entfalten können. Er soll ihnen Freiraum bieten, sich allein oder gemeinsam mit kreativen Materialien zu beschäftigen, eigene Kreationen zu erschaffen und so Kraft und Zuversicht zu tanken.

    Bereits seit 2006 unterstützt die Artur- und Lieselotte-Dumcke-Stiftung wichtige Aufgaben zu sozialen Themen in Dortmund. Aufmerksam geworden auf dieses Projekt ist die Stiftung durch das Dortmunder Spendenparlament „Spendobel“, wo sich die Frauenübernachtungsstelle der Diakonie um eine Förderung des Projektes beworben hat. Gemeinsam mit Christiane Wurst, Präsidentin von Spendobel, übergab Stiftungsvorstand Irmgard Ehlers die Spende vor Ort an die Mitarbeitenden der Frauenübernachtungsstelle.

    Das Spendenparlament Spendobel, eine Initiative des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund, wirbt für soziale Projekte in Dortmund Spenden ein. Da der Kirchenkreis alle Verwaltungskosten übernimmt, kann jede Spende zu 100 Prozent den Projekten zugutekommen. Mehr Informationen zu Spendobel gibt es unter http://www.spendobel.de

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