„Dortmund Rechtsaußen – Eine Bestandsaufnahme“: Broschüre & Veranstaltungen zu rechtsextremen Strukturen

„U-Turn“ hat eine Broschüre über rechtsextreme Strukturen in Dortmund veröffentlicht. Archivbild: Alex Völkel

Das Modellprojekt „U-Turn – Wege aus dem Rechtsextremismus und der Gewalt“, dessen Arbeitsschwerpunkte die Einstiegsprävention und Ausstiegsbegleitung im Themenfeld Rechtsextremismus sind, hat eine Broschüre über rechtsextreme Strukturen in Dortmund veröffentlicht. Die Broschüre vermittelt u.a. einen Überblick über die Geschichte des Rechtsextremismus in Dortmund, die Strukturen der Partei „Die Rechte“, die Rolle von Kampfsport und Fußball für den organisierten Neonazismus sowie über die Verbindungen zwischen RechtsRock und Rechtsterrorismus. Sie kann über info@u-turn-do.de kostenfrei bezogen werden. 

Themenbezogene Veranstaltungen von August bis Mitte Oktober

Weitere Beiträge zu dem antidemokratischen/verschwörungsmythischen Netzwerk „Querdenken“ sowie dem Engagement der Stadt Dortmund und der Dortmunder Zivilgesellschaft gegen rechtsextreme Strukturen ergänzen die Beiträge über die Neonazi-Szene.

Sie wird erweitert und begleitet durch eine kostenfreie Online-Veranstaltungsreihe zu Themen der Broschüre sowie durch eine Podiumsdiskussion, auf der unterschiedliche Akteure aus der Präventionslandschaft Dortmunds, der engagierten Zivilgesellschaft und der Stadt Dortmund Auskunft über ihre Arbeit und die aktuelle Situation vor Ort geben. Die Podiumsdiskussion soll in Präsenz stattfinden, Ort und Termin werden noch bekannt gegeben.

19. August 2021: Leroy Böthel – Die Rechte & die Neonazi-Szene in NRW 

Aufnahme von einer Kundgebung der Partei Die Rechte in Dortmund-Dorstfeld zum 1. Mai 2021. Archivfoto: Alex Völkel

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe macht der Rechtsextremismus-Experte Leroy Böthel, der seinen Artikel „Die Rechte & die Neonazi-Szene in NRW“ aus der Broschüre vorstellen wird.

Der Dortmunder Kreisverband von Die Rechte beschränkt sich in seinem Wirken nicht nur auf die Westfalenmetropole, sondern erhebt auch für die nordrhein-westfälische Neonazi-Szene einen Führungsanspruch. 

Dass die Dortmunder Neonazis eine derartige Rolle einnehmen und lange Zeit Ressourcen konzentrieren konnten, liegt aber auch daran, dass in den vergangenen Jahren zunehmend Aktivitätsschwerpunkte des militanten Spektrums in NRW weggebrochen sind.

Diese Entwicklung ist für Neonazis in Dortmund und NRW umso frustrierender, da sie sich von der gestiegenen Präsenz rassistischer, antisemitischer und autoritärer Positionen in der politischen Öffentlichkeit und in den Parlamenten einen Aufschwung erhofft hatten. 

Der Vortrag versucht sich deshalb an einem Ist-Zustand der nordrhein-westfälischen Neonazi-Szene, beleuchtet dabei das Binnenverhältnis ihrer Akteure (Die Rechte, NPD, Der III. Weg, etc.) sowie den Umgang mit neuen, spektrenübergreifenden Bündnissen am rechten Rand.

31. August 2021: David Peters/Christoph Hövel – Querdenker & Co. – Strukturen & pädagogischer Umgang

Querdenken-Demo in Dortmund. Archivfoto: Leopold Achilles

Die zweite Veranstaltung behandelt die Bewegung selbsternannter „Querdenker“, die in Deutschland seit über einem Jahr auf die Straßen geht. Sie lehnen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ab und verbreiten Verschwörungserzählungen.

Im ersten Teil der Veranstaltung gibt der Autor Christoph Hövel eine kurze Einführung in die grundlegenden Elemente des Verschwörungsdenkens.

Auf dieser Basis werden die Schwierigkeiten in der pädagogischen Bearbeitung sowie die Herangehensweise des von „Demokratie leben!“ geförderten Modellprojekts #kopfeinschalten – Kritisch gegen Verschwörungsdenken vorgestellt.

Anschließend wird der Journalist David Peters über die Strukturen von „Querdenken“ und anderer Gruppierungen berichten und erklären, was die Dortmunder Neonazi-Szene damit zu tun hat.

16. September: Timo Büchner – Rechtsrock & Rechtsterror am Beispiel „Oidoxie“

Neonazi Marco G., Frontmann der Rechtsrock-Band „Oidoxie“.
Neonazi Marco G., Frontmann der Rechtsrock-Band „Oidoxie“. Archivfoto: Alex Völkel

Die dritte Veranstaltung geht der Frage nach, wie eng Musik und rechter Terror miteinander verbunden sind. Die Dortmunder Rechtsrock-Band „Oidoxie“ liefert eine Antwort.

Denn sie macht keinen Hehl aus ihrer Terrorpropaganda. Bereits vor Jahren sang Marko Gottschalk: „We are Combat 18, who the fuck are you?“ 

Der Politikwissenschaftler und Rechtsrock-Experte Timo Büchner erläutert in seinem Vortrag die inhaltlichen und personell-strukturellen Verbindungen zwischen Musik und rechtem Terror am Beispiel der Liedtexte und Mitglieder von „Oidoxie“.

 

30. September 2021: Rainer Roeser – Neue rechte Netzwerke in Dortmund & Umgebung 

Beim letzten Vortrag der Veranstaltungsreihe wird der Journalist Rainer Roeser über neue rechte Netzwerke in Dortmund & Umgebung berichten. Er wird ausführlich schildern, wie nicht-nazistische Kräfte von Rechtsaußen sich organisieren und die aktuellen Entwicklungen beleuchten.

Die Vorträge finden jeweils um 18:30 Uhr statt. Anmeldungen erfolgen bitte an info@u-turn-do.de. Interessierte erhalten dann alle weiteren Informationen und Zugangsdaten zur Online-Plattform Zoom. Ihre Daten werden nur zum Zwecke der Durchführung der Veranstaltung gespeichert und anschließend gelöscht. Außerdem sind sie vor dem Zugriff durch Dritte geschützt.

Für Mitte Oktober ist zusätzlich eine Podiumsdiskussion geplant, zu der zu gegebener Zeit weitere Infos veröffentlicht werden.

 

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